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194 während der Wirkung, wo die Zahnspitze ruhig in der Lücke liegen soll, nicht stattfinden. Die Sperrzähne seien kräftig, also in geringer Zahl, d. h. in unserem Falle von 20 aufwärts; weniger Zähne zu wählen, ist aber auch un vorteilhaft. Der Sperrkegel möge wie das Sperrrad stark sein — auch seine Stützung. Hier wird oft ein großer Fehler gemacht, indem der Stift, um den der Sperrkegel sich bewegt, zu schwach gehalten oder ihm eine widerstands fähige Befestigung mangelt. Ein weiterer häufig vorkommcnder Fehler ist der, daß der Drehnngs- punkt des Sperrkegels so weit von der Sperrradachse liegt, daß die von der Sperrkegelachse zur Spitze gezogene Linie mit der von der Sperrradachse zur Spitze des in der Zahnlücke liegenden Sperrkegels gezogenen Linie einen zu stumpfen Winkel bildet. Dieser Fehler rührt daher, daß man die Achse des Sperrkegels unter allen Umständen in die unmittelbare Nähe des Zahn kranzes bringen möchte. Bei kleinen Walzen ist das Sperrrad an der Walze befestigt und bildet einen Abschluß desselben. (Fig. 117, Tas. 9.) — Bei starken Walzen ist indes an der dem Walzenrade zugewendeten Abschlußscheibe ein Teil an genietet, welcher den Stift trägt, um den der Sperrkegel sich dreht. (Fig. 118, Taf. 9.) Während in den Schlagwerken nur je einmal Sperrrad und Sperr kegel zwischen Walze und Walzenrad vorkommen, bedarf das Gehwerk noch ein zweites Mal dieses Elementenpaares, nämlich bei der Verbindung des Gehwerkes mit der Zeigerleitung. Gelegentlich wird sich die Notwendigkeit ergeben, die Zeiger vor oder zurück zu stellen, jenachdem das Uhrwerk vor- oder nachging. Auf der Welle des Rades, welches in einer Stunde einen Umgang macht, befindet sich daher drehbar auf ihr ein Sperrrad mit 60 Zähnen, so daß die Verrückung nur um ganze Minuten erfolgt. Mit dem Sperrrad ist das konische Rad verbunden, in welches ein zweites solches angreift, das an der vertikal emporführenden Zeigerleitungswelle sitzt. Fig. 133, Taf. 10, zeigt diese Anordnung gleichzeitig mit den konischen Rädern. Der Sperrkegel ist ebenso wie die Sperrfeder am Bodenrade angebracht. Der Sperrkegel muß endlich rückwärts eine Verlängerung haben; mit deren Hilfe man ihn mit einem Druck ausheben kann, falls das Zeigerwerk zurück gestellt werden soll. Das Zeigerwerk und die Zeigerwerksleitung fordern um so größere Aufmerksamkeit bei der Anordnung, je größer die Zifferblätter, je länger die Zeigerleitungen sind. Zuweilen kommen über 100 w lange hori zontale Zeigerleitungen vor. Die schweren Massen, welche die Stangen solcher Leitungen darstellen, verringerten einzelne Firmen indem sie dieselben von Eisenröhren herstellten. Gehen wir nun zur Besprechung der Zeigerleitung über. Im allgemeinen steht das Uhrwerk unterhalb der Zifferblätter, da man die Uhr möglichst am Fuße des Turmes, die Blätter aber höher oben an bringen wird, wir nehmen also an, die Zeigerleitung gehe vom Uhrwerke zunächst senkrecht empor. Die Leitungsstange macht in einer Stunde eine Umdrehung.