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188 oder der Wert von eingesetzt d. h. je näher einander die Punkte sind, in denen der Hebstift wirkt und der Hammerzug angreift, desto kleiner wird der Zapfendruck. Würde Hammerzugwelle U und Entfernung des Angriffspunktes der Hebstiften von der Hebelachse gleich, so hätte der Zapfen zunächst gar keinen Druck zu erleiden. In Wirklichkeit ist durch Ungenauigkeiten, Verschiebung u. s. w. der Znstand ein wenig, jedoch nicht viel anders. Dann hat der Zapfen eigentlich nur die Aufgabe für die Einhaltung der geforderten Be wegungen den Stützpunkt zu bilden. In der That wird er auch sehr wenig beansprucht. Ein Nachteil kann endlich bei der üblichen Anordnung des Hebels, dessen Drehungsachse außerhalb der Hebstiftenkreisfläche liegt, nicht unbesprochen bleiben: die große Bewegung der Hebstiften auf der Hcbelfläche, welche auf der Fig. 107, Taf. 8, mit m n bezeichnet ist. Hierbei wurden acht Hebstifte und 40" Zughebeldrehung angenommen. Bei sieben Hebstiften würde das Verhältnis noch weit ungünstiger sein. In den von Joh. Mannhardt angeordneten Uhrwerken finden wir nun den Fig. 108, Taf. 8, in Ansicht, Grundriß und Seitenansicht dar gestellten Hebel, derselbe ist a) einarmig, b) liegt seine Drehungsachse in der Nähe der Hebstiftenradachse. Dies ist nun praktisch von höchstem Werte, denn 1. ist der auf die Drehungsachse wirkende Zapfeudruck — wie bei den einarmigen Hebeln gleich dem Unterschiede der Antriebs und Widerstandskraft, also verhältnismäßig klein; 2. hat die Kraftantriebwirkung anfangs etwas weiter von der Hebel achse entfernt statt, am Ende etwas näher, ein Vorteil, der indes hier nicht bedeutend ins Gewicht fällt; 3. bewegt sich der Hebstift nur sehr wenig an der Hebelfläche hin — hier '/s der Stiftenbreite. Wie verschwindet dies gegen mn in Fig. 107, Taf. 8. 4. Ist auch das Gestell gedrängter zu halten, da die außen liegenden Drehnngszapfen der Schlagarnie entfallen. Im Falle, daß Doppelschläge gefordert werden, also zwei Schlagarme vorhanden sind, setzte Mannhardt beide Arme auf einen Zapfen und ließ auf beide gleichzeitig denselben Hebstift wirken. Da der eine Arm etwas früher freigegeben wird, kann dessen Hammer eher anschlagen, als der zweite. Wie bereits bemerkt, verwenden viele Firmen seit längerer Zeit statt der Hebstiften Hebdaumen (oams), welche in Kränzen vereinigt und an das Rad angegossen sind. Bei sehr großen Uhren ist ihre Wirkungsfläche mit Stahl belegt. Als Zwischenglied dazu kann man die vor einigen Jahren von einer kontinentalen Firma ansgeführte Neuerung betrachten, welche die Hebstifte als Ganzes mit dem Radkörper gegossen ausführte und dann einen Kranz heiß aufsctzte, in den sie die Radzähne einschnitt. Diese Hebdanmen sind Fig. 102, Taf. 8, sichtbar, während wir ihre Konstruktion Fig. 103, Taf. 8, gegeben.