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182 Die Wirkung der Schlagwerksteile auch für das Stundenwerk ist den früher behandelten ganz entsprechend. Wir verweisen also darauf. Eine besondere Anordnung der Schlagwerksanrichtung ohne Herzscheibe zeigt Fig. 105, Taf. 8. Dieselbe wird in England bei Exportuhren, also für fabriksmäßige Er zeugung angewendet. Auf der Hebdaumenrads-Welle ist ein grobes Sperrrad angeordnet, das soviel Zähne trägt, als Hebdaumen vorhanden sind; hier also 10. Die Verzahnung dieses Rades ist so grob, daß es fertig gegossen werden kann. Bei den neueren Schlagwerken mit Schraubenrad und Wind fan gschraube übernimmt die Schlußscheibe die Thätigkeit der Herzscheibe, was eine genaue Ausführung der Teilung der Schlußscheibe bedingt. Diese Werke haben nunmehr getrennt a) Auslös- und Warnungshebel, b) Fallcnhebel und Sperrhebel. Der Auslöshebel ist lose drehbar auf der Fallenhebelwelle. Die Anrichtung von Uhren, welche bei jedem Viertel die Stunde schla gen, ist ganz wie die, welche für Viertel- und Stuudenschlag beschrieben wurde. Die Uhren werden mit Rechen und Staffel ausgeführt. Die Auslösung, wenn Schlußrad und Falle benutzt werden soll, erfolgt durch vier 1, 2, 3 und 4 Teilungen voneinander entfernte Auslösstifte im Viertelwerkshebstiftenrad. Sollen bei der vollen Stunde die vier Viertel gar nicht geschlagen werden, so gibt man am besten 2 X (1 -f- 2 -j- 3) --- 2 X 6 --- 12 Hebstifte ins Viertelwerk. Die Viertelauslösung entfällt bei der vollen Stunde, dagegen muß auch für das Stundenwerk ein Auslöshebel vorhanden sein. Durch Weglasfung der vierten Viertelauslösuase in dem Schlagwerk, Fig. 102, Taf. 8, würde das hier gezeichnete Werk in eins letztgenannter Art verwandelt, wenn man nur auch die Hebstiftcnzahl in 12 und die Viertelschlußscheibe entsprechend änderte. Die Anrichtung des Schlagwerkes mit Rechen und Staffel. Als Beispiel wählen wir eine ältere Uhr nach den Angaben des be kannten Turmuhrmachers Wagner in Paris, welche wir in den Fig. 109 in der Ansicht, 110 im Grundriß und 111 in teilweiser Seitenansicht auf Taf. 8, Wagners „Anweisung zur Konstruktion verbesserter Turmuhren" entnahmen. Dieselbe stellt ein Stunden- und Halbstundenschlagwerk dar. Scheibe a sitzt auf der Walzenradwelle des Gehwerkes, welche in einer Stunde einen Umgang macht und trägt die beiden Auslösstifte. bb ist der knieförmige Auslöshebel, seine Drehungsachse liegt in o. Er trägt einen Stift 6, welcher unten den Sperrkegel e greift. Hebt ein Stift der Scheibe den Auslöshebel, so drängt Stift ci den Sperrkegel o