Wir wenden uns nun zur Anrichtung eines englischen Uhrwerkes für Viertel- und Bollschlag, welches die Firma Dent in London nach den An gaben des berühmten Erbauers der Westminsteruhr Sir Edmund Beckett Denison ausführte. Das Werk ist für große Uhren gedacht. Fig. 102, Taf. 8, ist sein Riß gezeichnet. Die Räder sind durch Kreise bezeichnet, das Gestell ist ebenfalls sichtbar. Die Walzen sind durch die herabgehenden Seilzüge kenntlich. Auf den Walzenradwellen der Schlagwerke sitzen die Hebdaumcnkränze. Das Gestell ist von Gußeisen und gehobelt. Um den Verlauf des Räderwerkes zu bezeichnen, resp. leichter erkennen zu können, sind die Mittelpunkte der Radkreise durch strichpunktierte Linien verbunden. Diese Uhr hat für die Viertel- und für die Stunden geson derte Auslöshebel und außerdem eine Vorkehrung, daß die Stunden schlag-Auslösung genauer erfolge, als es die Auslösung allein hervorbringt. Die Fallenhebel dienen als Auslöshebel. Sie tragen aber auch Fallen, Warnungs- und Schlußscheiben Einfallteile. In die Herzscheibe setzen Rollen ein. Anstatt der Auslösstifte befinden sich vier Nasen an der Scheibe, deren Umgangszeit gleich eine Stunde. Diese Scheibe wird vom Walzenrad, welches in drei Stunden einen Um gang macht, getrieben. Letzteres hat 120, das Rad der Stundenscheibe hat 40 Zähne. Die Stundenscheibe trägt am Umfange die Teilung 60. Die vier Nasen heben den Auslös- und Fallenhebel des Viertelwerkes nach und nach und wenn er abfällt, so schlägt es die betreffenden Viertel. Die Wirkung ist ganz der früheren entsprechend. Wir haben hier indes am Fallenhebel mir eine Anlaufnase für den Windfang anlauf. Dieser aber ist doppelt angeordnet. In der That steht es uns ja frei, dem Windfang oder dem Fallenhebel die beiden Anlausteile zu geben. Die vier Viertel werden also geschlagen ganz unabhängig vom Stunden schlagwerk. Zu bemerken ist übrigens, daß zwei Hcbarme und zwei Heb daumenkränze für die Viertelschläge vorhanden sind. Diese Heb daumenkränze sind je etwa um U, Teilung gegeneinander verschoben. Die Schlußscheibe befindet sich ebenfalls auf der Hebdaumenwelle. Jeder der beiden Kränze hat 10 Daumen, das Walzenrad macht also in einer Stunde einen Umgang, während das Gehwerkswalzenrad in drei Stun den einen vollendet. Das Stundenschlagwerk wird von einem vierten Exzcnter ausgelöst, welcher den Hebel hebt. Damit indes der Stundenschlag genau zur vollen Stunde erfolge, dient der Stift I< im zweiten Gehwerksrade. Die Stundenauslösnase wirkt beständig in der letzten Viertelstunde auf den Hebel. Das zweite Gehwertsrad macht in 15 Minuten einen Umgang. Der Stift I am Hebel ist gegen Ende des vierten Viertels in seine höchste Lage gekommen, kann aber, selbst wenn er von der Auslösung schon frei gegeben wäre, früher nicht herabfallen, als bis es li gestattet. Da nun U die vierfache Winkelbewcgung der Auslösnase hat, so ist die Genauigkeit des Abfalles viermal größer als ohne Benutzung von U.