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176 Die Länge des Ruhearmes in ist bis zu einem gewissen Grade beliebig; wir nehmen ihn zu ^8 der Eingriffsentfernung Herzscheibenrad — Windfang. Das Ende von w ist hakenförmig ausgeführt. Der Anlauf 1 liegt unmittelbar daran. Nun wird der Hebungswinkel « von der oberen Kante von m nach unten aufgetragen. 1 muß so lang sein, daß etwas über der Mitte der Hebung die Oberkante von in von der unteren Kante von 1 berührt wird, worauf der Abfall erfolgt. Dieser Augenblick ist in der Skizze, Fig. 99, Tas. 7, gezeichnet. 2 muß nun nach oben so weit reichen, daß der Anlaushaken n von m sicher anfällt und lang genug sein, daß bei der weiteren Hebung der Falle kein Durchgehen erfolgt. Die obere Grenze von 2 muß anderseits aber so tief liegen, daß n in der Ruhelage der Falle über 2 sich frei weg bewegen kann. Endlich ist noch die Lage des Hebels m in dem Augenblicke zu beachten, wo n an 1 anliegt. Wählt man die Ruhefläche von n 1 und 2 zentrisch zu ö, so kann man, entsprechend wie bei dem ruhenden Ankergange, sagen, die Sperrung erfolgt auf Ruhe. Durch leichtfertige Ausführung werden die Flächen von 1 und u zeit weise etwas schräg gemacht in dem Sinne, daß v anschlagend die Falle hebt und damit das Schlagwerk auslöst. Besser ist es, hier einen sogenannten Zug anzuordneu, wie er sich z. B. beim Ankergange der Taschenuhren findet. Der Zug ist eine derartige Neigung der Ruhefläche, daß eine Art „Verhaken" entsteht. Ziehen wir, Fig. 100, Taf. 7, an der Unterkanie von n eine Tangente an den um 6 an n gezogenen Kreis und tragen nach außen einen Zugwinkel von 15" an, und lasten die aufeinander ruhenden Flächen von n und 1 in der Linie des Schenkels na gehen, so besteht bei einem Anschlägen von v an 1 das Streben, die Falle niederzuziehen, statt sie wie im vorgenannten, entgegengesetzten Falle zu heben. Endlich wenden wir uns zur Konstruktion der Fläche des Aus löshebels an welcher der Auslösstift augreift. Wie Fig. 98, Taf. 7, zeigt, ist diese Fläche keine gerade. Sie ist bestimmt dadurch, daß die Drehung des Hebels X um <I« erfolgen soll. Diese Bewegung ist aber möglichst gleichmäßig anzuordnen, z. B. so, daß sie in gleicher oder nahezu gleicher Weise fortschreitet, als der Auslösstift sich bewegt. Es ist praktisch vollkommen hinreichend, wenn wir drei Punkte kon struieren : 1. den Anfangspunkt x, 2. den Endpunkt r, 3. den Punkt)-, in welchem der Auslösstift nach dem halben Wirkungs- wcge angrcift und den Hebel um der Winkel gedreht hat. Man findet in vielen Turmuhren xzn als gerade Linie ausgeführt. Dies ist indes nicht gut, da hier die Auslösung in kurzer Zeit erfolgen