nügte. Dies zeigt wie vollkommen die auf die Biegung der Feder ver wendete Arbeit wieder bei der Rückschwingung des Pendels zurückgegeben wird. Aus obiger Zusammenstellung ersehen wir, daß bei zu schwacher Feder der Gang negativ wird. Das Bestreben vieler Uhrmacher richtet sich nun darauf, den Jso- chronismus des Pendels mit Hilfe der richtig gewählten Feder zu erreichen. Das dürfte nach Obigem nicht möglich sein. Fordshams Versuche zeigen uns, daß fast bei allen von ihm ver wendeten Federn die bei größeren und kleineren Schwingungen gefundenen Gangresultate ziemlich nahe bei einander liegen. Durchwegs ist der Gang für kleinere Winkel günstiger als für größere. Geeignete Formen für Pendelaufhängungen sind Fig. 80, Taf. 5 und Fig. 69, Taf. 5, gezeichnet. Freischwingende Pendel. Die Bewegung des vollkommen freischwingenden Pendels ist nur her vorgebracht durch die sich gleichbleibende Schwere. In der Uhr wird die Schwingung des Pendels und deren Dauer ver ändert durch die Verbindung mit dem Gange. In demselben ist die Rei bung, bedingt durch das mit der Zeit und der Temperatur veränderliche Verhalten des Oeles und andere Einflüsse thätig. Obgleich man lange Zeit hindurch schwingend kein Pendel ohne Ver bindung mit einem Uhrwerk erhalten kann, muß man doch annehmen, daß die Bewegung als nur unter dem unveränderlichen Einfluß der Schwere er folgend auch eine absolut gleichmäßige ist, die Schwingungsdauer, um welche es sich uns handelt, also auch konstant bleibe. Einzelne Uhrmacher haben nun danach gestrebt, solche Anordnungen zu finden, welche das Pendel den größten Teil der Schwingung frei machen lassen. Die Bewegung des Pendels ist indes eine verhältnismäßig kleine nnd das erschwert die Auffindung passender Lösungen. Joh. Mannhardt in München wendete das freischwingende Pendel an, welches nur alle Minuten einen kräftigen Antrieb erhielt. M. Großmann sagt, daß Mannhardt auf die Erteilung eines Antriebes auf das Pendel nach je einer Minute nicht den Hauptwert ge legt habe, da ein gleichmäßiger schwacher Antrieb den Vorzug verdienen dürfte, gegenüber dem kräftigen nur von Zeit zu Zeit erfolgenden. Dem pflichten wir durchaus nicht bei. Ist das Pendel gut aufgehängt, richtig in seinen Abmessungen und gegen ungünstige Einflüsse geschützt, so muß eine nahezu freie Bewegung auch innerhalb kleiner Pendelschwingungen (bis höchstens 3") fast isochron sein. — Wenn Mannhardt also keinen Hauptwerk darauf gelegt hat, so hätte er es doch thun können. Aus einem anderen Grunde ist aber die Auslösung nach je einer Minute von Vorteil, weil dadurch ein Remontoirmechanismus ersetzt und springende Minuten ermöglicht sind. Das dürfte der Erfinder ganz besonders im Auge gehabt haben.