Der Einfluss des Luftwiderstandes ist abhängig von der Form des Pendelkörpers und der Luftsäule, welche derselbe bei Durchschreitung seiner Bahn verdrängt. Ist die Form scharf kantig, so wird die Lust leichter verdrängt werden, als wenn die durch schneidende Fläche senkrecht zur Bahn steht. Die vorteilhafteste Form ist daher die Linse, welche man so flach als möglich macht. Wenn nun die Linsenform auch am günstigsten in der Wirkung ist, so hat man doch, um möglichst schwere Pendelkörper zu erhalten, vielfach die cylindrische Form angewendet, sowohl bei genau gehenden Regulateuren, als auch bei Turmuhren. Als Beispiel diente das Fig. 76, Taf. 5, gezeichnete Pendel der Westminsteruhr. Da nun der Luftwiderstand mit der Dichte der Luft sich verändert, hat man für Pendel besonders genau gehender Uhren auch den Einfluß der Veränderlichkeit des Luftdruckes ausgeschieden, indem man sie samt dem Werke in Kästen unterbrachte, welche mittels Luftpumpe nahezu luftleer ge macht wurden — was natürlich von Zeit zu Zeit wiederholt werden muß, oder indem man das Pendel allein in einem fast luftleer gepumpten Glas- cylinder schwingen ließ, wie es Hipp bei seinem elektrischen Präzisions pendel gethan. Versuche zur ziffermäßigen Bestimmung des Einflusses des Luftwider standes auf die Schwingungsdauer ergeben, daß ein Sekunden Pendel in den luftleeren Raum gebracht 13" täglich vorging. Die gewöhnlichen Schwankungen des Luftdruckes haben indes keine be deutende Einwirkung. Bei einem Fallen des Luftdruckes um 25 ww ging das Pendel täglich um 0,3" vor, ein Fehler, der nur bei sehr feinen Uhren ins Gewicht fällt. Zur Beseitigung des Einflusses des Luftdruckes finden sich hier und da Vorkehrungen an den Pendeln. Z. B. dünne Quecksilbersäulen, welche durch Barometerwirkung bei zunehmenden Luftdruck in die Höhe gedrängt eine Verkürzung der Pendellänge, im entgegengesetzten Falle eine Vergröße rung hervorbringen. (Barometrische Kompensation.) Die Aufhängung der Pendel. Die Aufhängung der Pendel bedingt wesentlich die regelmäßige Schwin gung derselben. Die Aufhängung erfolgte früher auf der Schneide, heute ausschließlich an der Feder. Erstere ist bereits verkästen. Nur in den einfachen Holzuhren wird sie noch verwendet, denn das Häkchen, mit dem das Pendel eingehängt wird, spielt auf durch beiderseitiges Aussenken des Trägers entstandenen Schneiden, die dienstthuend bleiben, weil das Pendel sehr leicht ist. Der Aufhängungskloben soll so massiv und fest gelagert sein, daß er während der Pendelschwingung nicht die geringsten Bewegungen macht.