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Das Einmetallkompmsationspendel. Bei den Einmetallkompensationspendeln wird die wirk same Länge der Pendelfeder so viel verkürzt, als das Pendel sich verlängert hat und umgekehrt. Man macht also die Pendelfeder länger und läßt sie durch einen Schlitz hindurch gehen, von dessen Unterkante ab nunmehr die wirksame Länge zu rechnen ist. Damit der Punkt, an dem die Feder den Schlitz verläßt, eine möglichst feste Lagerung habe, so ist der den Schlitz tragende Teil fest am Gestell oder Gehäuse angeschraubt und die Aufhängung an einem Metallkörper be festigt, welcher z. B. bei Temperaturzunahme den Aufhängungspunkt um so viel hebt, als die Pendellänge zunimmt. Bei dieser Hebung ist die Feder um so viel durch den Schlitz gezogen, also verkürzt, als das Pendel (vom Aufhängungspunkt bis zum Schwingungs mittelpunkt gemessen) sich verlängerte, die wirksame Pendellänge ist also die selbe geblieben. Ebensogut kann natürlich der Pendelaufhängungsträger z. B. fest am Gestell der Uhr und der den Schlitz tragende Teil an einem Stabe befestigt sein, welcher bei Temperaturänderung im obigen Sinne wirkt, nur muß hierbei der kompensierende Stab in der Verlängerung des dem Pendel zu gewiesenen Raumes sich befinden. Die Befestigung der Pendelaufhängung am oberen Ende eines, wenn auch durch Führungen gestützten prismatischen Körpers, kann nach früherem immerhin als bedenklich bezeichnet werden; denn die Elastizität wird doch geringe Seitenschwankungen der Aufhängung zulassen. Weiters kann man fragen, ob ein in sich geschlossener Apparat, wie ihn das gewöhnliche Kompensationspendel darstellt, nicht eine zuverlässigere Wir kung verbürgt, als das hier zu besprechende. Diesen Bedenken gegenüber müßten die Resultate, welche man mit Ein metallkompensationspendeln erzielte, entscheiden. Ziffermäßige Angaben zu finden, ist uns aber nicht gelungen. Wir wollen nun hier zwei Anordnungen besprechen. Die eine wurde von dem Turmuhrenerbauer I. Wagner in Paris angewendet und em pfohlen, die zweite, als vorzügliche Resultate liefernd, in der Fachlitteratur besprochen. Einmetallkompensationspendel von I. Wagner in Paris. Fig. 87, Taf. 6. Die Hebung des Pendelaushängungspunktes hat Wagner mittels Zinkstab hcrvorgebracht. Die Aufhängung erfolgt am Ende eines Stabes 8, der quer über das Gestell gelagert und an der entgegengesetzten Querschiene so befestigt ist, daß eine geringe Bewegung auf und abwärts möglich ist. Für besonders schwere Pendel, wie sie die Engländer gern verwenden, ist diese Aufhängung nicht solid genug. Hinter der Gestellwand, an welcher das Pendel aufgehängt ist, befindet sich an einem Ansatz u aufstehend der Zinkstab 2, welcher sich gegen den Stab 8 stemmt.