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150 Um die Pendellänge zu verändern, faßt man die Pendelslange an einem Griffe und schraubt die Flasche nach Bedarf auf oder nieder. Die Herstellung der Flasche und des zugehörigen Deckels hat daher sehr exakt zu erfolgen. Alle ihre Teile müssen genau zentrisch gegen das Pendelgewinde laufen. b) Pendel der Gebr. Klumak. Das von dieser Firma in mehreren Präzisionsuhren ausgeführte Pendel (dargestellt Fig. 83, Taf. 6), hat eine aus Eisenrohr hergestellte Flasche, welche mit ihrem aufgeschraubten Boden sich auf die Pendelmutter stützt. Um nun keinen Rahmen zu verwenden, muß die Pendelstange durch das Gefäß gehen. Da aber eine Verschiebung des letzteren gegen die vorgenannte ermöglicht werden soll, so ist im Gefäß noch ein Rohr angebracht, welches die Stange rings umschließt und mit Boden und Deckel der Flasche ver schraubt ist. Die Abmessungen des Pendels sind derartige, daß es vollständig aus dem gegenwärtig in großem Maßstabe erzeugten Mannesmann roh re her gestellt werden kann. Dieses Rohr hat keine Lötung, eignet sich also ganz besonders für unsere Zwecke. Um Quecksilber zufügen und wegnehmen zu können, sind im Deckel zwei Oeffnungen, die mittels Stahlschrauben geschloffen werden. Das Ebonit-Äompensationspcndel. Das Ebonit oder Hartgummi hat zwischen 0 und -s- 70" C. einen Ausdehnungskoeffizienten gleich dem des Quecksilbers, eignet sich also zur Herstellung von Kompensationspendeln. — Dieselben wurden eine Zeitlang, empfohlen durch Professor Schmidt, besonders für Turmuhren verwendet. Man ist aber wieder davon abgekommen. Zum Teile wohl deshalb, weil für die gewöhnliche Turmuhr das Holzpendel genügt, für die besseren sich aber empfiehlt Rost-, Röhren- oder Ouecksilber-Kompensationspendel anzuordnen. Bei den Ebonitpendeln wurde ein Rohr auf die Pendelstange gesteckt, auf welches die Pendellinse sich stützte. Fig. 84, Taf. 6, zeigt ein Ebonit kompensationspendel. Die Anordnung ist aus der Zeichnung klar ersichtlich. Die Berechnung gründet sich auf die Formel worin I die Länge des Ebonitstabes, I, die Länge des mathematischen Pendels oder genauer die Entfernung des Schwingungsmittelpunktes von der Drehungsachse des Pendels, der Ausdehnungskoeffizient des Pendelstabmateriales, « der Ausdehnungskoeffizient des Ebonites, wobei vorausgesetzt ist, daß die Befestigung des Pendelkörpers in dessen Schwer punkte erfolgt, wie es bei dem Fig. 84, Taf. 6, gezeichneten Pendel geschah. H. Grosch, Handbuch des Uhrmachers, Seite 193, gibt für ein solches an einer astronomischen Uhr verwendetes Pendel folgende Maße: Stahlstab-Durchmesser 6 mm, Durchmesser des messingenen Ge- Ebonit- „ 25 „ Wichtes 63 mm, Ebonit Länge 165 „ Länge desselben 156 „