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149 lich ist noch der von Eisen hergestellte Deckel der Flasche zu erwähnen. Am Glase ist eine kleine Skala angebracht, damit man die Höhe des Quecksilber standes ablesen könne. Fig. 88, Tas. 6, zeigt den Querschnitt des Pendelkörpers samt Rahmen. Um den Luftwiderstand, welchen das schwingende Pendel findet, zu verringern, sind die Ouecksilberpendel mit 2—4 Glasflaschen an geordnet. Bei diesen ist die Mittelstange bis zum Querträger, auf dem die Gläser stehen, verlängert und trägt unten die Regulierungsschraube. Ein solches Pendel von Bi sie res mit vier Gläsern ist von Saunier beschrieben und abgebildet aus Taf. 21 des zugehörigen Atlasses. Fig. 82, Taf. 6, ist eins mit zwei Flaschen dargestellt, welches sich dadurch auszeichnet, daß es der Uhrmacher mit den Hilfsmitteln, welche ihm stets zu Gebote stehen, leicht Herstellen kann. Die Zeichnung ist ^2 nat. Größe ausgeführt. Der Durchmesser der Flaschen ist 32 mm, ihre Höhe 180 mm. Die Bodenplatte stützt sich ans die Pendelmutter und enthält zwei Eindrehungen zum Einsetzen der Gläser. Die Deckplatte hat die entsprechenden Ein drehungen und wird mittels Muttern auf die Flaschen niedergeschraubt. Da zwischen gelegte Lederscheiben bringen einen dichten Abschluß hervor. Die Schraube s, auf deren Ansatz der Schlitz 8 sich bewegt, verhindert eine Drehung des Pendelkörpers. Fig. 88, Taf. 6, ist ein Quecksilberpendel mit einer Glasflasche dar gestellt, welches ebenfalls mit den Hilfsmitteln des Uhrmachers ausführbar ist. Es entspricht vollständig dem Fig. 82, Taf. 6, gezeichneten, weshalb wir es nicht weiter zu erklären brauchen. Quecksilberpendel mit Eisenflasche. Hierzu wählen wir als Beispiel a) die von Kutter in Stuttgart ver wendete Anordnung, b) das von Gebrüder Klumak in Wien konstruierte Pendel. a) Pendel von Kutter. Die gußeiserne Flasche hat eine innere Weite von 54 mm, faßt also bei 166 mm Quecksilberstand 5,2 kg Quecksilber. Sie ist außen und innen rein gedreht, der Deckel aufgeschraubt und durch einen zwischen letzterem und dem Flaschenrand gepreßten Lederring ein luftdichter Verschluß hergestellt. Sie hat eine Wandstärke — 3 mm, Höhe — 235 mm, Boden- und Deckelstärke — 8 mm, Gewicht — 1,4 kg. In den Boden ist mittels Grundgewinde die Zeigerspitzc eingesetzt. Sie weist auf die Skala. Soll die Kompensation reguliert werden, so ist Quecksilber hinzuzufügen oder wegzunehmen. Dies kann hier nur mittels Abschrauben des Deckels geschehen, während einige Uhrmacher hierzu eine mit Schraube verschließbare Oeffnung im Deckel lassen.