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145 Nehmen wir an, daß diese kleine Ueberkompensation durch Abnahme des Zinkrohres korrigiert wird. Die vorstehende Berechnung führten wir deshalb so genau durch und knüpfen daran die Bestimmung des Einflusses des Reguliergewichtes auf die Schwingungsdauer, was Seite 155 geschieht. Das Quecksilber-Kompensationspmdcl. Es ist von Graham erfunden worden und kann wohl als das einfachste Kompensationspendel bezeichnet werden. Am Ende einer den Pendelstab bildenden Stahlstauge ist meist ein Querträger angebracht, auf dem die Gesäße stehen, welche das Quecksilber enthalten. Weil alle Metalle außer dem Eisen sich im Quecksilber lösen, so dürfen die Gefäße nur von Eisen (ohne Lötung) oder von Glas sein. Letzteres ist zwar ein schlechter Wärmeleiter, wird aber doch der Einfachheit wegen meist verwendet. Die Gefäße müssen endlich gut verschlossen sein, weil das Quecksilber, welches sehr giftig ist, schon bei gewöhnlicher Temperatur verdampft. Damit die Glasgefäße, welche, um genau cylindrische Form zu erhalten, gezogen werden, nicht springen, empfiehlt es sich, dieselben in einem Gefäß mit kaltem Wasser anzusetzen und dann auf dem Herde etwa 1 Stunde lang zu kochen, worauf man sie mit dem Wasser, in dem sie sich befinden, langsam auskühlen läßt. Während uns kurz nacheinander drei Gefäße eines Queckstlberpendels sprangen, geschah es nie mehr, seitdem wir die Gläser in obiger Weise aus kochen und so ihrer Spannung berauben. Um die Luftblasen aus dem Quecksilber zu bringen, erhitzt man die Gefäße im Wasserbad bis zur Temperatur des kochenden Wassers. Auch für die Berechnung des Quecksilber-Kompensationspendels ist es von Vorteil, die Beziehungen derart aufzustellen, daß die Länge des mathe matischen Pendels darin vorkommt. Berechnen wir daher das B-chAlM Länge des mathematischen Pendels. Hierzu dient die typische Zeichnung Fig. 68, Taf. 5. Die Länge I des Stahlstabes ist 1^4- worin U die Länge des mathematischen Pendels oder auch — wenigstens näherungsweise — die Entfernung der Drehungsachse voni Quecksilber schwerpunkt bei 0» C., ll die Höhe der Quecksilbersäule bei 0« C. bedeutet. Ist der Ausdehnungskoeffizient des Pendelstabmateriales, « der lineare des Quecksilbers, / der des Gefäßmateriales, dann ist die Ausdehnung des Pendelstabes I - fk, die des Quecksilbers ll - «, die Hebung seines Schwerpunktes Dietzschold, Turmuhren. 10