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Der kleine Unterschied, welcher nun noch in der Kompensation (welche hier bereits zur Unterkompensation geworden ist) steckt, kann entweder in Beobachtungsfehlern verschwinden oder durch das Material bedingt sein. — Thalsache ist, daß eine genauere Einjustierung nicht erfolgte. Das Messingrohr ist durch einen Slist mit dem unteren Querriegel, durch den es hindurch reicht, fest verbunden. Soll der Stahlstab im Rohre gegen dieses stets gleiche Entfernung erhalten, so geschieht dies am ein fachsten durch eingeschobeue 1 mm starke, oben etwa 8 inm, unten etwa 12 mm lange Futterringe, welche den Stahlstab zügig umfassen. Das Röhrenkompensatimlspendel. Das Röhrenpendel besteht wenigstens aus einem Stabe und zwei Röhren, von denen die innere den Stab umschließende von Zinkblech ge zogen ist und die Hebung der Pendellinse hervorbringt, während die äußere unten einen Ansatz trägt, auf dem der Pendelkörper aufruht. Dieses Pendel, welches infolge der sehr stark erscheinenden Pendelstauge (das äußere Rohr) sich nur für die Ausführung im großen Maßstabe eignet, hat bei Turm uhren Verwendung gefunden. Seine Berechnung ist die der übrigen Roft- pendel. Fig. 76, Das. 5, stellt das für die berühmte Uhr der Westminster- abtei in London von Dent ausgeführte Pendel dar. Dasselbe ist ein Zweisekundenpendel mir einem 250 kg schweren Körper von Blei, während die Pendelstange 90 I<Z wiegt. Diese besteht aus einem inneren 20 mm starken Stabe, welcher eine flache Pendelmutter trägt, auf der sich das Zinkrohr stützt. Dieses ist 30 mm im Lichten weit und 9 mm stark aus drei Zinkstreifen von je 3 m gezogen. Auf das Zinkrohr stützt sich endlich mit geeignetem aufgeschranbtem Kopf das äußere Rohr, welches an seinem unteren Ende den breiten Ansatz für den Pendelkörper trägt. Für eine nachträgliche Richtigstellung der Kompensation ist nicht Sorge getragen. Die Zinkstange wurde so lange verkürzt, bis der Versuch zeigte, daß die Kompensation richtig wirkt. Anfangs kompensierte das Pendel zu wenig, weshalb neue Rohre ge macht werden mußten. Wie bereits früher mitgeteilt wurde, hat erst, nachdem man die äußere (Eisen) Röhre niit einer größeren Zahl Durchbohrungen versah, die Kom pensation sofort nach Aenderung der Temperatur gewirkt, während sie bis dahin 24^ und mehr dazu brauchte. Diese Bohrungen sind indes, um die Zeichnung nicht undeutlich zu machen, weggelassen. Entwurf des Röhrenkompensationspendels. Nachdem die Hauptabmessungen rechnungsmäßig bestimmt sind, ist auch hier wieder zunächst ein Querschnitt zu zeichnen, dann aber die Ansicht. Die Verbindung der Rohre miteinander ist besonders auszubilden, da die betreffenden Teile gleichzeitig so zu formen sind, daß die konzentrische Lagerung erhalten bleibt. Nachdem einmal die Maße festgestellt sind, Eisenftab 20 mm Zinkrohr innerer Durchmesser .... 30 „