Volltext Seite (XML)
119 nd angenähert bei 15» um 46,18 Sekunden 5" 60,00" 20° „ 80,33 „ -- 1'22,33" 10" 70,00" 30° „ 195,68 „ -- 3'15,68" 24" 00,00" 40» „ 341,65 „ -- 5'41,65" 60° „ 714,96 „ -- 1l'54,96" 90° „ 1539,46 „ -- 25'39,46" 120» „ 2114,5 „ --35'14,1" Nun sind zwar Uhren mit größeren Schwingungswinkeln wohl ent- sprechend reguliert, aber die vorstehende Tabelle zeigt, wie sich der Gang einer Uhr ändert, wenn infolge irgend welcher Störungen die Schwingungs winkel sinken. Jedenfalls zeigen die vorstehenden Ausführungen, wie wichtig es ist, den Schwingungswinkel des Pendels möglichst gleichbleibend zu erhalten, da sonst die Regulierung der Uhr unmöglich ist und gerade Turmuhren, welche eines gleichmäßigen Ganges mit Rücksicht auf ihre Bedeutung für die Oeffem- lichkeit bedürfen, sollten daher nur mit Pendeln versehen werden, welche um kleine Winkel schwingen, da größere Winkel schwingende Pendel, wie sie heute noch einzelne ältere Turmuhren aufweisen, in diesem Punkte im Nach teil sind. Um die Pendelschwingungen isochron zu machen, auch wenn der Schwin gungswinkel sich ändert, hat bereits Huyghens empfohlen, das Pendel zwischen Cylloidenbacken schwingen zu lassen und zwar so, daß sich das biegsame Band od. dergl., woran die Aushängung erfolgt, an die Cykloide anlegi. Hierdurch wird das Pendel während der Schwingung in dem Maße verkürzt, daß schließlich beliebig große Schwingungen in gleicher Zeit erfolgen. Es fragt sich nun, welche Cykloide gewählt werden muß, damit der Jsochronismus des Pendels erreicht werde. Die analytische Mechanik gibt an, daß, wenn man den Aufhängungs punkl eines Pendels nach 0 dem Anfang zweier Cykloidenäste verlegt, das Pendel isochron schwingt, dessen Länge gleich der vierfachen Länge des Halb Messers des Erzeugnngskreises der Cykloide ist. Die Schwingungsdauer ist da nun die Schwingungsdauer eines Pendels von der Länge l so folgt daraus I — 4r. In Lemberg befand sich noch in jüngster Zeit eine Turmuhr, deren Pendel zwischen Cylloidenbacken schwang und deren Gang ein sehr verläß sicher gewesen sein soll. Man ist indes auch von dieser Konstruktion wieder abgekommen. Staub und Feuchtigkeit u. s. w. legen sich nach einiger Zeit auf den Aufhängungs faden, der sich dann nicht widerstandslos abheben läßt. Fig. 65, Taf. 5, ist das zwischen Cykloidenbackcn schwingende Pendel in drei Lagen gezeichnet.