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116 bleibt, bis der Einschnitt nach einer Umdrehung der Welle ihn wieder frei gibt. In dem kräftigen Geh werk, welches der Prager Uhr beigegeben ist und seine Auslösung zu besorgen hat, ist die Deutsche Anordnung ver wendet und wirkt vollständig zufriedenstellend. Die Auslösung, welche das Gehwerk letzterer Uhr bewegt, ist Fig. 62, Taf. 4, abgebildet. Um noch geringere Antriebdifferenzen zu haben, als zwischen dem An fang und Ende der Wirkung eines Federhausumganges bestehen, hat Adolf Lange bei seiner Fabriksuhr in Glashütte die Fig. 59, Taf. 4, ab gebildete Remontoirkonstruktion ausgeführt. Nur i z Federumgang läuft für jeden Aufzug hier ab. Mit dem Steigrad fest verbunden ist ein kleines fünfzahniges Auslös rad, welches während der Drehung einen längeren Auslöshebel zurückdrängt. Mit dem Steigrade ist wieder der Federkern verbunden. Ferner ist ein großes sünfzahniges Anlaufrad vorhanden, welches den Stift trügt, an welchem die Feder eingehängt ist. Dieses Rad wird vom Räderwerke angetrieben, kann sich aber nicht bewegen, solange der mit dem längeren Hebel fest verbundene kürzere Sperrhebel es nicht gestattet. Die Wirkung ist nun nachstehende: Während das Steigrad sich dreht, drängt das kleine fünfzahnige Rad den großen Hebel U zurück und damit auch den kleinen Hebel !>, bis letzterer das fünfzahnige Rad frei gibt, das Räderwerk in Drehung kommt, die Zeiger weitergehen, die Feder um Um gang nachgespannt wird. Im letzten Augenblicke trifft der Stift des fünf- zahnigen Sperrrades an den Vorsprung n, der am Steigrad sich befindet, an. Die Hebel Ull gehen durch Federkraft getrieben in ihre Anfangslage zurück, das große Rad legt sich mit dem nächsten Zahne an den Borsprung des Sperrhebels ti an und die Sperrung ist vollzogen. Ad. Lange wollte jedenfalls gegenüber dem Deutschen Remontoir die Steigradwelle von dem Drucke des Sperrhebels entlasten und gleichzeitig durch Verwendung von nur Federumgaug den Antrieb auf das Steigrad gleichförmiger erhalten. Von Interesse erscheint uns hierbei die von dem ausgezeichneten Uhr macher Richard Lange, dem Sohne Adolf Langes in Glashütte, ge machten Messungen, welche er anstellte, um den Kraftverlust zu bestimmen, der durch Benutzung des Remontoirmechanismus entsteht. Er fand, daß nicht weniger als 45 "o Arbeit verloren gehen. Dies rührt von dem vermehrten Auslösungswiderstande und der Kraft her, welche der Windfang zu seinem Betriebe erfordert.