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sollte so bemessen sein, daß die Bewegung nicht zu langsam erfolgt, so daß man das Weiterrücken des Zeigers deutlich erkennen kann. Mannhardt verlangt, daß die letztere Bewegung in 15 Sekunden*) erfolge, bei nach je 1 Minute weiter springenden Zeigern. Das ist wohl sür einen ruhigen, das Räderwerk sehr schonenden Ablauf recht, aber die scharfe Er kennung, wenn Lie Minute abgelaufen ist, entfällt. Man muß es gewiß als besonders wertvoll für eine Turmuhr bezeichnen, wenn auf die Sekunde genau Uhrenstellung durch sie möglich ist, — weshalb wir im Sinne der neueren Turmuhrmacher eine weit karger bemessene Frist für genannte Be wegung wählen. v kann sich nur mit der Geschwindigkeit des Gaugrades drehen, mithin wird 11 gleichsam an ihm emporsteigen müssen, wenn seine Umfangsgeschwin digkeit größer als die von s ist. Hierbei hebt es den beweglichen Arm, in dem es mit ck gelagert ist und den das Hilfsgewicht p niederdrückt, wobei eben mittels I) an o der Antrieb erfolgt. Der Windfang dreht sich bei jedem Aufzug um ^2 Umgang. In französischen Turmuhren ist statt Rad 0 und Trieb, Schraubenrad und Schraube angeordnet, was sich indes sür Uhren in kälteren Zonen nicht empfiehlt, da das Oel, wenn es erstarrt, den Ablauf gewiß nicht erleichtert. In Fig. 150, Taf. 12, ist eine neuere Hilfsaufzuganordnung dargestellt, bei der das Differentialrad vom Zwischenrad gebildet wird, die Windfang welle senkrecht steht und von dem mit Reguliergewichten belasteten Arme beim Herabsinken ein Stift, der in der Windfangweüe sich befindet, frei ge geben wird, wodurch die Windfangwelle sich drehen kann und das Nach aufziehen erfolgt. Dent in London ordnete einen statt mit Gewicht mit Feder wirkenden Hilfsaufzug an. Derselbe ist Fig. 61, Taf. 4, dargestellt. Die Welle des Steigrades hat einen Einschnitt durch den sich das Ende eines Armes frei bewegen kann, der auf der vorhergehenden Welle sitzt. Dieselbe trägt einen Windfang und macht alle Minuten, wenn durch den Einschnitt die Sperrung aufgehoben ist, eine Umdrehung. Das Steigrad macht ebenfalls in einer Minute einen Umgang. Auf der Steigrad und Windfangwelle sitzen gleichgroße ineinander greifende Räder. An dem Rade, das lose auf der Steigradmelle sich dreht, ist der Stift befestigt, au dem die Feder — selbst bei schweren Pendeln genügt eine Taschenuhrfeder — eingehakt ist, während der den inneren Befestigungs- Haken tragende Federkern fest auf der Steigradwellc ist. Die Wirkung ist nun folgende: Getrieben von der Feder bewegt sich das Steigrad und seine Welle den Schwingungen des Pendels entsprechend. Das Räderwerk bleibt in Ruhe und der Sperrarm der Windfangwelle liegt auf der Steigradwelle auf. Sobald aber der Einschnitt es gestattet, geht der Sperrarm durch, das Räderwerk bewegt sich, die Zeiger gehen weiter. Mit Hilfe der Räder wird die Feder aufgezogen. Die Größe des Wind fanges ist so bemessen, daß beim Aufzug so viel Zeit vergeht, daß der Sperrarm sicher wieder auf den Umfang der Steigradswellc zu liegen kommt, wo er *) Alaun Hardt, Beilage zu dem Werke von Rößling, Stoß. Ulm 1843. Seile 10.