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107 Die Bemerkungen über Material und Leistung dieses Ganges sind dem Werke des in England als Autorität auf dem Gebiete des Turmuhrenbaues geschätzten Erfinders, des jetzigen Präsidenten des Britischen Uhrmacherinstitutes entnommen, nach dessen Angaben die bekannte Firma Friedrich Dent in London die Uhr der Westminsterabtei und viele andere ausgeführt hat. Eine Abänderung des Denisonganges, welche sich indes auf die Hebungs teile beschränkt, sei noch kurz besprochen. Anstatt der Stifte hat man hier und da auch die Spitzen eines kleinen Hebrades verwendet. Man ist noch weiter gegangen und läßt, anstatt daß die Spitzen direkt den Hebel schieben, diese auf eine schiefe Ebene wirken, ähnlich wie beim Grahamanker. Hierdurch entsteht der Denisongang mit Hebflächen an den Hebeln. Fig. 58, Taf. 4. Einen ungünstigen Einfluß auf die Gangergebnisse der Uhr hat diese Anordnung nicht, denn die gleichmäßige Schwingung des Pendels entscheidet. Das Pendel hat aber mit der größeren oder geringeren Reibung an den Hebflächen bei diesem Gange gar nichts zu lhun. Die Konstruktion desselben ist folgende: Angenommen, der Gang sei für eine kräftige Hausuhr bestimmt. Dann können wir annehmen: Der Durchmesser des Stoßrades — 14 wm, . Ruheraddurchmesser — 6 - 14 — 84 wm. Bei der Aufzeichnung eines vierschenkeligen Denisonganges mit Paletten nehmen wir an 1. Rechts solle die Hebung erfolgen. Die Stoßzahnspitze liegt also um den Fall vor dem Anfang der Hebefläche. 2. Die Ruhezahnspitze wirke auf den Ruheteil aufliegend in der Rich tung zum Hebeldrehungspunkte. 3. Wirke der Stoßradzahn bei 5° Fall 20° vor und 20° hinter dem Palettenmittel. Die Drehungsrichtung des Steigradcs vom Zifferblatt aus gesehen, ist von rechts nach links, denn ein Sekundenpendel vorausgesetzt, macht das vierzahnige Steigrad einen Umgang in 8°, mithin ist das sich in 1""" einmal nach rechts drehende das vorhergehende. Zunächst zeichnen wir nun die Zahnspitzenkreise für Ruhe und Stoßrad konzentrisch zu U auf. An die vertikale Mittellinie tragen wir symmetrisch 135° 3 X 45° — 135° ab, also nach jeder Seite — 67,5". Wo die Schenkel den Ruhezahnspitzenkreis schneiden, sind die Punkte n und v", in denen die Zahnspitzen ruhen, ehe die Auslösung erfolgt. Geschieht die Ruhe auf der Tangente, so liegen die Drehungspunkte der Schenkel auf den berührenden, welche im Punkte n und an den Ruhespitzenkreis gezogen werden. Nehmen wir nun an, die Drehungspunkte liegen voneinander um den Steigradhalbmesser entfernt, also Steigraddurchmesser nach jeder Seite von der vertikalen Mittellinie aus gerechnet.