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106 Ruhefläche an, was natürlich zur Folge hatte, daß die Ruhearinspitze an der Rundung gleitend, den Palettenarm hob. Hierher ist ferner namentlich das Bestreben vieler Uhrmacher zu rech- neu, welche mit einem vielzahnigen Steigrad, wie es z. B. beim Graham- gang verwendet ist, einen Schwerkraftgang, welcher dem Denisongange ähnelt, konstruieren wollen. Es kann aber nicht oft genug hervorgehoben werden, daß der eminente Vorteil des Denisonganges in der Zerlegung des Hemmungsrades in zwei, in ein Ruherad und in ein Stoßrad liegt. Dadurch kann der Antrieb so kräftig erfolgen, wie er für ein starkes Werk notwendig ist, während der wuchtige Aufschlag, welcher das ganze Räderwerk beim Ausfall der Zahn spitze an die Palette erschüttert, entfällt. — Dies ist wohl zu begreifen, denn die Hebung erfolgt seitens der Hebstiften auf demselben Wege wie z. B. beim Grahamgange. Im dreiarmigen auf 0,96 X Hebstiftenkreishalbmesser — 0,96 - 6,5 — 6,22 mm, bei einem Grahamgange mit 60 Zähnen I) 30' 22 Palettenstärke — 0,4 X Teilung — 0,4 - D folgt durch Gleichsetzung aus 6,22 -- 0,4 22 7 0 30 0 -- 148.5 mm, d. h. der Grahamanker eines Steigrades vom Durchmesser 148,5 mm und 30 Zähnen erhält auf denselben Weg den Antrieb, wie ihn die Hebstiften des Fig. 57, Taf. 4, dargestellten Denisonganges übertragen. Bei Graham- gang ist nur eine Mehrreibung an den Ruhe- und Hebflächen, welche immerhin geringer sein dürfte als der Widerstand, den die Windflügel verur sachen und der Reibung, welche im Eingriff des neuen Rades und Triebes und in den Zapfenlagern herrscht. Dagegen hat das Pendel viel weniger Auslösungsarbeit und ist ganz unabhängig von Temperatur und Oelverdickung, sowie der Veränderung der Reibungswirkung an den Hebflächen. Es entfällt auch die bedeutende Er schütterung, welche die auf die Ruhefläche auffallende Steigradzahnspitze her vorruft. Ja diesem Gange ist sogar seine geräuschlose Wirkung zum Vor wurf gemacht worden, wie er auch thatsächlich zu Uhren, die Beobachtungs zwecken dienen, sich deshalb nicht empfiehlt, z. B. auf Sternwarten. Beim Mannhardtschen Stiftengange, wo die Ruhefläche auf der Pendelstange selbst befestigt ist, unterliegt es wohl keinem Zweifel, daß die Schwingungsdauer durch die starken Erschütterungen beeinflußt wird. Beim Grahamgange freilich nehmen die Zapfen der Ankerwelle den Stoß auf und das Pendel selbst wird weniger beeinflußt. Man kann sagen der Westminstergang ist für große Uhren der best- entsprechende und sollte er eine weit allgemeinere Verbreitung finden als bisher. Der hohe Wert der genannten Hemmung ist wohl Grund genug, daß die Konstruktion desselben eine so ausführliche Behandlung in dieser Schrift gefunden hat.