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99 Wir übergehen die in zahlreichen Werken besprochenen Schwerkraft- Hemmungen. Sie kommen alle auf denselben Grundsatz hinaus. Statt dem einfachen Steigrad ist meist ein Ruherad und ein Stoßrad vorhanden. Der größere Durchmesser des Ruherades vermindert den Auslösungswider stand, der kleinere Durchmesser des Stoßrades vergrößert die wirkende An triebskraft. — Die Stoßräder wirken meist an Hebflächen. Als unmittelbarer Vorläufer von Denisons Westminstergang kann einerseits der ruhende Gang aufgefaßt werden, anderseits aber auch Bloxams Schwerkraftgang, 1853 zuerst angewendet. Das Stoßrad dieses Ganges bildet ein 9er Trieb, das Ruherad ähnelt dem Steigrade des Grahamganges. Es hat ebenfalls neun Zähne. — Um den Drehungspunkt der Paletten mit dem des Pendels möglichst zusammen fallen zu lassen, hat Bloxam die Arme so gekröpft, daß ihre Achse mit dem Drehungspunkte des Pendels zusammensällt. — Das letztere ist nicht unbedingt nötig, der gewissenhafte Erfinder hat aber geglaubt, auch in diesem Punkte den geometrischen Verhältnissen peinlichst Rechnung tragen zu müssen. Die Wirkungsweise des Ganges ist der des D enisonschen entsprechend. Der Borwurf, welchen man diesem Gange, welcher sonst sehr zufrieden stellende Leistungen aufweist, macht, ist die schwierige gleichmäßige Aus führung des Hebtriebes und der Arme, deren Form sehr genau sein muß, wie man sich erst völlig klar wird, wenn man Denisons Schwerkraft hemmung in dieser Richtung betrachtet. Denisons Schwerlrafthemmnng (Westminstergangs. Drei verschiedene Anordnungen desselben bestehen 1. der ältere Gang mit drei Hebstiften und drei Ruhearmen, 2. der neuere mit acht Hebstiften und vier Ruhearmen für Regu lateure, 3. der für große Uhren bestimmte mit drei Hebstiften und sechs Ruhe armen. Der ältere Gang. In Fig. 55, Tas. 4, dargestellt, erkennt man die Palettenarme mit den Paletten, Ruheteilen und den den Gabelstiften entsprechenden Pendel- antriebstiften, ferner die drei Ruhearme, welche auf die Achse aufgenietet sind und die drei Hebstifte tragen. Ende der Hebung und Beginn der Auslösung sollen un mittelbar aufeinander folgen, wozu die Regulierschrauben, welche an die Antriebstifte stoßen, benutzt werden. Sobald der Ruheteil den rechten Palettenarm unter der Spitze des Ruhearmes weggedrängt hat, wird das Gangrad frei und hebt mit dem in der Zeichnung mit b bezeichneten Hebstift die linke Palette, während welcher Zeit sich der Ruhearm 8 dem Ruheteil des linken Palettenarmes nähert und sich endlich dort anlegt, wenn die Hebung beendet ist. Indes ist der Hebstift a um 60° weiter gekommen, die rechte Palette kann über ihn zurückschwingen nnd thut es auch, gleichzeitig dem Pendel den Antrieb erteilend. 7»