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86 Sind nun zwei Eingangs- und zwei Ausgangsankerklauen eingespannt und ragen selbe genügend hervor, so stellt sich jede Platte während des Schleifens auf einer Glasplatte so ein, daß die Hebflächen, welche richtig aus dem Ring geschnitten sein mögen, gleichmäßig abgeschliffen werden. Bei ll angefaßt, läßt sich die Einrichtung leicht beliebig auf der Glasplatte bewegen. Der Stiftenankergailg. In einzelnen Fällen ist es erwünscht, einen besonders leicht anzufertigen den Grahamanker zu haben. Ein solcher ist der Grahamstiftenanker, dessen .Paletten von Stahlstiften gebildet werden. Der Stiftengang wurde von dem französischen Uhrmacher Lepaute Mitte des 18. Jahrhunderts erfunden. Seite 73 bestimmten wir vom Grahamanker drei Punkte: 1. den wo die Zahnspitze auffällt, 2. den in welchem die Hebung beginnt, 3. den in welchem sie endet. Die ersten beiden Punkte sind beim gewöhnlichen Grahamanker durch einen zum Ankermittelpunkt konzentrischen Kreis verbunden, die letzteren beiden durch eine gerade Linie. Legen wir nun durch die drei Punkte eine Kreislinie, so bildet diese den Umfang eines Cylinders, welcher als Palette dienen kann. Feilt man übrigens den Cylinder derart ab, daß die Hebfläche eben wird, so entsteht der von dem französischen Uhrmacher Brocot in Paris empfohlene sogenannte Brocotstiftengang, Fig. 46, Tas. 4, dessen Wir kungsweise dem eigentlichen Grahamgange vollständig entspricht. Als Beispiel für die Konstruktion eines Stiftenganges wollen wir an nehmen, es sei in einer Uhr der Anker durch einen neuen und zwar, der Einfachheit wegen, durch einen Stiftenanker zu ersetzen. Der Steigraddurchmesser sei 150 mm, die Zahnzahl 30, die Eingriffs- entsernung — 170 mm. Da hier die Eingriffsentfernung nahezu gleich Steigraddurchmesser, so wird der Anker fast auf der Tangente entstehen, wenn wir ihn über 10* s Zahn greifen lassen. Wir konstruieren nun zunächst die drei genannten Punkte des Ankers. Fig. 46, Taf. 4. Es ist Ankeröffnungswinkel — 1(0/2 - — 126" 150° 22 Teilung ? — 15,59 mm. 15O . 22 Klauenstärke — 0,4 - Teilung — 0,4 - 6^/7 Wir zeichnen den Radzahnspitzenkreis, die Mittellinie klO, tragen an dieselbe von ^1 aus nach jeder Seite die Hälfte des Oeffnungswinkels auf, dessen Schenkel den Zahnspitzenkreis in K und ll treffen. Wir ziehen nun die Linien 0U und Oll und an Oll nach unten zunächst den Ruhewinkel KOL — ^r" und daran den Hebungswinkel LOO — 1",