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Nationale Tageszeitung für die Landwirtschaft, »»» ,MU»»r»A«r erschki»t tiiNch »ach»». 5 Uhr sttr d«» 1»<«M>i»«» Io«. : Sri «»h^lun, i« K»schlst-ft«ll« »»d drn «u»,»defte»e« r Mk. i» Mormt, dri J»sttl»»« »otth »tt »»t«n L,so M»., bei Pastbrsttll»», ««lll. p-4»,lich «»«ra,» ,, . «rdühr. Einzelnummern «-P-fta-ftalte» Wochenblatt für Wilsdruff ». Umgegend P»std»,.»uudun,er-«»» ^>a«r »»d «eschii,«stelle, — I u L-L »eh»« p, jeder yeit »e. «»»,« «chr,«. I« Falle HLHrrrr »«»alt, «rtt» »der s»>rsti,er Beiried»»»«»,« besteht dei» «nsp«ch aus Liese«», »« Jetti«, »der Sii^a», de» Be»»,»»rcise». — «Ltse»»»»« ei»,esandter Schrihstttd« ers»i^ »»r, »«» P»rto deiü«,t. für Lürgertum, Beamte, Angestellte u. Arbeiter. Fernsprecher: Amt Wilsdruff Nr. « bA^chM'LUT a»»ah»« »t» »»»». Iv Uhr —— l , , >--> > I' Ntchti-deit der darch F«««I »dermturltenttnzei,« »deraehmea wir kei»e «-«»tie. Jeder «ad-ttaaspruch erlischt,»«» der »et«, dar» «la,eri»,e«°s« »erd« »»tz »der»er«»stra„eher i» <»»»>>« »ettit. L»,ei,«»eh»«all« Ver»t«l»»,»stell« «t,e,« Wilsdruffer Tageblatt enthält die amtliche» Bekmulttuachomge« der Amtshauptmannschaft Meitze«, de» Amtsgericht, «nd Stadtrat, z» Wilsdruff, Forstreutamts Tharandt, Finanzamt, Rosie» Nr. 142 — 85. Jahrgang. Tel.gr «dr : .Amtsblatt- Wilsdruff-Dresden Postscheck: Dresden 2640 Montag, de« 21. Juni 1926 Die Fürstenenteignung abgelehnt. 0sn 40 Millionen Stimmberechtigten Haven iLY Millionen Mr Me knteignung gestimmt. Berlin, 1 Uhr. Insgesamt haben mit Ja gestimmt 14889703, mit Rein 542 311. Ungültig waren über 500000 Stimmen. Einige Nein-Stimmen fehlen noch. der Entwicklung der Wirtschaft zu verfolgt die Sozialdemokra- Mitglied Abgeordneter Krätzig muß gezwungen werden, folgen." Einen anderen Weg tische Partei, deren mitteilt: „Seitens des Volkswirtschaftlichen Ausschusses sind fast sämtliche Direktoren der öffentlichen Banken über die Frage der Zinssenkung gehört worden, soweit sie dem Par lament erreichbar waren. Dabei hat sich ergeben, daß z. B- von der Preußenkasse den Geldgebern zweiter Hand gewisse Bedingungen über Zinsnahme vorgeschrieben sind. Später hat sich heraus gestellt, daß die abnehmenden Banken höhere Zinse» forderten. Zur Rede gestellt, erklärten sie, daß es sich in diesen Fällen um eigenes Geld handele. Wir haben ge fordert, daß man mit dem Wucherparagraphen gegen diese Senkung der Zinslasten. / Eine Umfrage. Auf jeden Fall äußerst wichtig ist die Frage, auf Welche Weise das noch immer arbeitslose Geld der Banken der Wirtschaft zugeführt werden kann, um sie endlich in dem Umfange in Betrieb zu setzen, wie das so ungemein nötig ist. Gelegentlich der bekannten Umfrage hat sich die Reichsbank unzweideutig für eine stärkere Anpassung der Zinssätze im privaten Verkehr an die Diskontsätze der ^-ichshank ausgesprochen. Immer wieder kommen aber ?l"äe"ch^"^ü^P"ger durch den Zinsfuß, viel mehr aber durch Provtstvvlsn das Leihgeld übermäßig ver teuert wird, und hler ganz b-s»,^s durch Kreditinstitute, dte weniger von der Öffentlichkeit kontrEert werden wie die Großbanken. Diese Art der Belastung wird sich a^r nicht in allen Fällen durch die Umfrage der Reichsbanr aufklären lassen, sondern erfolgt häufig so, daß weder von strafrechtlicher noch von der Seite der preisüberwachenden Stellen etwas getan werden kann, zumal der Kreditnehmer begreiflicherweise mit seinen Unterlagen zurückhält, so lange der Kredit einschließlich der Zins- usw. Lasten noch nicht abgedeckt ist. Der Kreditnehmer ttrnncht ja autzer- dem Viel zu dringend die Darlehen, um die Kraft und die Freiheit des Handelns zu haben, die Annahme des Geldes von gewissen Voraussetzungen abhängig machen zu können. Alles dies wirkt den Bemühungen der Reichs bank entgegen und verhindert die Regulierung eines Geld lastensatzes auf der Basis der freien Marktpreisbildung. Um festzustellen, ob aus gesetzgeberischem Wege dem ent- gegengetreten werden kann, wurden einige Reichs- tagsabgeordnete befragt, übereinstimmend wird gesagt, daß mit Angabe von bestimmten Fällen aus be greiflichen Gründen zurückgehalten wird, daß aber solche Fälle selbst dann brauchbar sind, wenn sie vertraulich mit- getcilt werden, so daß der Name weder des Kreditnehmers !noch des Kreditgebers im Ausschuß oder bei den Verhand lungen mit amtlichen Stellen genannt wird. Solche Mitteilungen müssen mit entsprechenden Unterlagen ge- ; macht werden. § Für die Deutsche Voltspartei erklärt Abgeordneter Havemann: „Das Kernproblem der heutigen Kreditsrage ist die Senkung des Satzes für Provisionen. Der Forderung 'unberechtigt hoher Zinsvergütungen kann auf gesetzlichem -Wege nicht entgegengetreten werden, denn es ist nicht immer -feststellbar, wie hoch die Unkosten des Kreditgebers sind. Wir -haben aber den Wunsch geäußert, den verteuernden Pro visionssätzen auf dem Wege der Geldgabe beizukommen, denn der reine Zinssatz ist heute durchaus erträglich, nur liegen die 'Sätze sür Provisionen zu hoch. Wir nehmen an, daß dieser Weg gangbar ist und die Unterstützung der geldgebenden Fak toren — Reichsbank und Großbanken — finden wird." Auf die landwirtschaftlichen Kredite legt Ab geordneter Budjuhn von der Deutschnationalen Volkspartei Gewicht, der folgendes mitteill: Die Deutsch nationale Volkspartei hat sich bisher immer bemüht, die Zins lasten auf ein wirtschaftlich erträgliches Maß zu senken. Erst vor kurzem haben Verhandlungen mit dem Herrn Reichskanzler anläßlich der Erörterung landwirtschaftlicher Kredite stattge funden, bei denen der Herr Reichskanzler eingehende und wohlwollende Prüfung der Beschwerden zusagte." Abgeordneter Lemmer von der Deutschdemokra tischen Partei sagt: „Die Regulierung des Zinswesens ist nach meiner Ansicht die Vorbedingung sür die Sanierung der deutschen Wirtschaft. Die Zinsbildung unterliegt den Ausstrahlungen der Reichsbankpolitik und dann der der Groß banken. Wo diese Einflüße nicht zur Auswirkung kommen, wird man durch gesetzgeberische Maßnahmen kaum etwas er reichen. Man wird auch mit moralischen Einwirkungen den Druck jener Faktoren vermehren, ob dies aber immer Erfolg haben wird, bleibt abzuwarten. Indessen werden die Be mühungen um Senkung der Zinslasten fortgesetzt, das Kapital Vie MMmmungsrrgebnMr in SaHlen: 28. Wahlkreis Dresden-Bautzen: 29 Wahlkreis Leipzig: 30. Wahlkreis Chemnitz Zwickau. Stimmberechtigte 1237766 868925 1182771 Ja-Stimmen 551532 454099 540 843 Nein-Stimmen 25554 21548 22 781 Ungült. Stimmen 29 959 23 885 34442 I« Sachsen habe« also gestimmt sür Fürsteneuteignung: 1546 574 gegen die Fürstenteignung: 1742888 (Nein-Stimmen, ungültige Stimmen und Nichlwähler) Neugersdorf: St 7706, 8 5845, N 125, U 128. Amtshauptmannfchast Zittau: St 56101, 8 31313, N 1346, U 761. Stadt Leipzig: St 472 019, 8 261 744, N 11 574, U Weitere Ergebnisse: (Die Abkürzungen haben folgende Bedeutung: 8 - Fa stimmen, N - Neinstimmen, u - ungültige Stimmen, St - Zahl t>er Stimmberechtigten.) Dresden-Stadt: St 451 281, 8 205 688, N 7666, ü 8304. Stadt Freiberg: St 23 454, 8 5964, N 362, U 409. Stadt Freital: St 24 569 8 16 384, N 525, K 1065. Stadt Meißen: St 28 364, I 14 256 N 793, U 1054. Stadt Pirna: St 19 752, 8 8916, N 496, U 1156. Stadl Rirw- St 18 274, D SVtzS, Vr 1t rir>. Amtshauptmannschaft Dresden: St 100 688, 8 49 675, N 2734, U 3436. Amtshauptmannschaft Dippoldiswalde: St 34 662,8 12 585, N 823, U 1022. Dippoldiswalde-Stadt: St 2866, 8 888, N 62, ü 111. Amtshauptmannfchast Freiberg: St 33 270, 8 11947, N 762, U 643. Amtshauptmannschaft Großenhain: St 36 772, 8 12 856, N 821, U 946. Großenhain-Stadt: St 8580, 8 3216, N 161, U 428. Amtshauptmannfchast Meißen: St 50 855, 8 19 793; N 1242, U 1376. Lommatzsch-Stadt: St 2727, 8 1009, N 64, K 56. Nossen-Stadt: St 3805, 8 1240, N 42, 97. Amtshauptmannschaft Pirna: St 71963, 8 31778, N 1831, ü 2335. Stadt Bautzen: St 25 352, 3. 11251, N 466, K 559. Stadt Zittau: St 26 341, 3 10 717, N 486, ü 323. Amtshauptmannschaft Bautzen: St 61 023, 3 22 449, N 1172, K 1049. Amtshauptmannschaft Kamenz: St 39 205, 8 13 049, N 735, U 741. Amtshauptmannfchast Löbau: St 62 426, 3 32 340, N 1267, U 999 "Löbau-Stadt: St 8114, 3 3307, N 153, U 470. 11104. Stadt Döbeln: St 14 324, 3 6991, N 290, U 1029. Stadt Mittweida: St 12 323, 3 6017, N 301, U 464. Amtshauptmannschaft Borna: St 37 791, 8 16 111, N 861, U 1061. Amtshauptmannschaft Leipzig: St 62232, 3 39372, N 2172, A 1749. Amtshauptmannschaft Döbeln: St 41388,3 12 843, N 655, U 885. Roßwein: St 6002, 8 3453, N 252, U 329. Amtshauptmannschaft Grimma: St 49 532, 3 23 047, N 1281, U 1352. Amtshauptmannschaft Oschatz: St 28 584, 8 11345, N 633, U 704. Amtshauptmannschaft Rochlitz: St 49 158, 8 22 735, N 1092, U 1329. Stadt Chemnitz: St 219 534, 3 103 400, N 3471, U 4890. Amtshauptmannfchast Annaberg: St 42 330, 8 19 077, N 873, U 1445. Amtshauptmannschaft Chemnitz: St 73167, 6 40170, N 1663, K 2820. Amtshauptmannschaft Flöha: St 47 777, 3 22 203, N 957, ll 1621. Amtshauptmannschaft Glauchau: St 46 411, 8 22 293, N 990, U 1286. Amtshauptmannschaft Marienberg: St 30 319, 3 13 438, N 557, K 926. Amtshauptmannfchast Stollberg: St 43 486, 3 22 421, N 1166, K 1629. Stadt Zwickau: St 53 166, 8 23 418, N 949, U 986. Auerbach: St 12 323, 3 4856, N 228, U 340. (Fortsetzung aus nächster Seite.) Banken vorgeyt. Bet den betreffenden Ausschußverhandlungen > wird die S. P. D. weiter für Senkung der Zinsspanne ein- - treten." * Das Mitglied des Enquetcausschusses Abgeordneter Mollath, Wirtschaftliche Vereinigung, stellt fest: „Eine Besserung der Wirtschaft, besonders der Kleinwirtschaft, ist nur möglich, wenn Gelder zu erträglicherem Zinsfüße abgegeben werden. Ganz gleichgültig, ob es sich um Groß- oder Kleinbe triebe handelt, es ist Tatsache, daß ein Abbau der Unkosten nur dann als wirksame Ermäßigung der Preise sich aus wirken kann, wenn die Kredite der einzelnen Betriebe zu wesentlich geringerem Zinsfüße gegeben werden. Meine poli tischen Freunde und ich stehen bezüglich der vom Reich ge gebenen Mittelstandskredite auf dem Standpunkte, daß auch sie zu einem zu hohen Zinsfuß abgegeben werden, ganz ab gesehen davon, daß bei den gedrückten Preisen, die heute er- sticlt werden, ein Zinsfuß von auch nur 10 nicht tragbar Erscheint." O. I. S. Nach Herriot wieder Briand. Herriot gescheitert. Die französische Kabinettsbildung, die schon nach den Bemühungen Herriots gesichert schien, wurde wieder in Frage gestellt. Sonntag früh verzichtete Herriot auf di» Kabinettsbildung. Präsident Domergue berief alsbald Briand ins Elysee und dieser nahm erneut den Auftrag zur Bildung der Regierung an. Herriot hatte die Absicht, ein linksrepublikanisches Konzentrationskabinett zu bilden, das alle Parteien von den Radikalen bis einschließlich der Fraktion Bokanowski Flandin umfassen sollte. Der Widerstand gegen diese Zu- sammenfassung ist von Bokanowski und seinen Anhängern ausgegangen. Herriot hatte, um den Konzentrationsge danken in die Erscheinung treten zu lasten, dem Chefredak ¬ teur oes „Figaro", Lucien Romler, vas Schatzmimste- rium, dem demokratischen Abgeordneten Champetier d< Ribes das Finanzministerium und dem linksrepublikani schen Abgeordneten Pietri, einen ehemaligen hohen Beamten im Finanzministerium, das Budgetministerium angeboten. Champetier de Ribes und Bokanowski er klärten, daß sie im Hinblick auf die parlamentarische Lag, ein Portefeuille in einem Kabinett Herriot nicht annehmen könnten, worauf Herriot zu der Überzeugung gekommen sei, daß die Aufgabe, die er sich gestellt hatte, nicht durch- gcführt werden könne. Die Konferenz -er Kleinen Entente. „Vollkommene ü b e r e i n st i m m u n g." Die Konferenz der Kleinen Entente in Veldes ist ge schlossen worden. Eine offizielle Mitteilung besagt fol gendes über den Verlauf der Verhandlungen: Die Minister schloffen die Aussprache über die Beziehungen ihrer Länder zu den Nachbarstaaten ab. Die Lage in Mitteleuropa und in den Balkanstaaten wurde einer be sonders eingehenden Prüfung unterzogen. Bei der Er örterung der mit dem Völkerbund zusammenhängenden Fragen wurden gemeinsame Richtlinien für die Haltung der Vertreter der drei Staaten der Kleinen Entente auf der V ö l k e r b u n d v e r s a m m l u u g im September aufgestellt, über alle diese Fragen wurde vollkommene Übereinstimmung erzielt. Dieser Gedankenaustausch der Minister der Kleinen Entente zeigte von neuem die Zweck mäßigkeit dieser regelmäßigen persönlichen Fühlung nahme, bei der alle die drei Staaten der Kleinen Entente interessierenden Fragen der internationalen Politik in einem Geist des Vertrauens und enger Freund schaft erörtert und geklärt werden, der durch nichts ge stört wurde und seit fünf Jahren durch nichts gestört werden konnte.