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liche und 28,6 Mill, weibliche. Auf Preußen entfielen 34,5 Mill., Bayern, 6,2 Mill., Sachsen 4,2, Württemberg 2,3 Mill. In den Großstädten, d. h. Städten mit 100000 und mehr Einwohnern, deren es jetzt 33 im Reiche giebt, — die größte davon ist Berlin (1884151), die kleinste Kassel (106 001) — wohnen 16,17 vom Hundert der Reichs bevölkerung, nämlich 9108814 Personen. Die Einwohner zahl des Reiches ist seit 1895 um 4065113 oder 7,78 v. H. Personen gewachsen, seit 1871 um 15,2 Mill, oder 37,22 v. H. Was die anderen wichtigen Kulturstaaten betrifft, so wird Deutschlands Bevölkerung nur von Ruß land mit 106,2 Mill, im europäischen Rußland und von Nordamerika mit 76 Mill. Einwohnern übertroffen. Aus Wien: Im Reichsrathe zeigten sich die Tschechen etwas einsichtsvoller und nachgiebiger, sie begnügten sich mit dem Zugeständniß, daß ihre in tschechischer Sprache eingebrachten Gesetzentwürfe und Anträge in wirklicher deutscher Uebersetzung zur Verlesung gebracht würden und verzichteten auf die Vorlesung in der Sprache der Originale. Das ist etwas, wenn auch nicht viel, und Ministerpräsident v. Kröber, der nicht verwöhnt ist, schöpft ans diesem ge ringfügigen Entgegenkommen weitgehende Hoffnungen. Die österreichische Verfassung beging gestern ihren 40. Jahres tag, der der Presse aller Parleischattirungen Anlaß zu recht trübseligen Betrachtungen bot. Eine Slurmsitzuug der Pariser Kammer wird für Freitag angekündigt. An diesem Tage wollen die Sozialisten wegen des Bergarbeiterstrciks in Montceau-les-Mines an- fragcn und dem Ministerinm eine große Schlacht liefern. In Chalons-sur-Marne meuterten die Zöglinge der staatlichen Gewerbeschule. Militär mußte die Ordnung wiederherstellen. In Spanien ist die längst erwartete Ministerkrisis nunmehr ausgebrochen, das Ministerium Azcarraga hat seine Entlassung gegeben. Wer die Erbschaft antritt, bleibt abzuwarten. In Rumänien hat Ministerpräsident Carp zum zweiten Mal seinen Abschied genommen, nachdem dicKammer- merheit seiner Finanzpolitik die Billigung versagt. Der Aries mit China. Trotzdem die Dinge in Peking fortgesetzt recht chinesisch verlaufend, h. nur ausnahmsweise einmal ein voller Schritt vorwärts gethan wird, so besteht doch allgemein die Hoff nung, daß das Ende der Chinawirren nahe sei, so daß gegen das Ende des kommenden Monats mit dem Rück transport der Truppen begonnen werden könnte. Bei uns wird Jedermann froh sein, wenn dies unerquickliche Schau spiel endlich einmal vorüber ist. Hätte Deutschland die Sache allein gemacht, dann stände sie heute auf einem anderen Fleck. So aber war der deutsche Oberbefehls haber genöthigt, die Leiden eines Coalitionskrieges gründ lich auszukosten. Entsprechend der Unentschlossenheil und theilweisen Schwäche, mit der die Chinaaction geführt wurde, wird auch der schließliche Erfolg kein befriedigender sein. Die Chinesen nehmen sich offenbar noch immer viel zu viel heraus. Prinz Tuan und eine ganze Anzahl andrer Banditen, die eine gehörige Strafe verdient hätten, sind anscheinend durch eine wohlgelungene Flucht, die natürlich bei Pflichtschuldig- oder Wachsamkeit der chinesischen Be hörden unmöglich gewesen wäre, in Sicherheit gelangt. Sie befinden sich 300 englische Meilen nordwestlich von Singanfu. Eine Anzahl andrer Würdenträger, die sich bei den gegen die Europäer verübten Brutalitäten besonders hervorgethan hatten, sollen übrigens auf Befehl des Kaisers Kwangsü «Selbstmord verübt haben. In der südlichen Mandschurei sind wiederum Wirren ausgebrochen, sodaß die Russen neue Arbeit bekommen Weiter liegen vom Kriegsschauplatz nachstehende Berichte vor: Berlin, 25. Februar. Feldmarschall Graf Waldersee telegraphirt aus Peking: Die Colonne Hoffmeister trat den Rückmarsch von Kuangtschang nach Paotingfu an. Die Verluste der Chinesen, die bei Kuangtschang in guter Ordnung angriffen, sind erheblich größer, als gemelde worden ist; sie betrugen über 300 Todte. London, 25. Februar. In Folge des Angriffs au die deutschen Soldaten westlich von Paotingfu rüsten sich die Deutschen in Peking zu einer neuen Expedition. In ge wissen Kreisen erklärt man, daß dies dem Waffenstillstand zuwiderlaufe, doch haben die Chinesen seit Monaten eifrig Kriegsrüstungen betrieben. Die Franzosen und Italiener werden sich den Deutschen anschließen; falls die Engländer zurückbleiben sollten, werden auch die Russen an der Ex pedition theilnehmen. Der Berliner „Lok. - Anz." meldet aus Peking, daß Jingnien und Tschaosutschino, die beiden Hauptschuldigen Großwürdenträger, ans Befehl ihres Kaisers am Sonnabend Selbstmord begangen haben. Der Sransvaalkrieg. Englische Kriegslegen-en. Man schreib! aus London: Wenn die Firma Kitchener u. French Ltd. gezwungen wäre, eine Bilanz zu ziehen, so dürfte das Resultat die sofortige Liquidation sein. Diese richtige Bilanz wird aber niemals veröffentlicht; denn was das englische Volk in den offiziellen Berichten und den Reuterschen Depeschen zu hören bekommt, ist von der Wahrheit weit entfernt. Das zeigt ohne Weiteres das Resultat der großen Bewegung gegen Botha auf der öst- Ucken Selle Transvaals und die Verfolgung De Wets. Bis jetzt ist es nicht gelungen, De Wet und seine Leute gefangen zu nehmen, obwohl ein derartiges Ereigniß als sicher bevorstehend von der englischen Presse angekündiqt war. Hente meldete man, De Wets Ucbcrgang über den Oranjestuß sei durch die Wachiamkcit der englischen Armee verhindert und zwei Tage später ist er an einer ganz an deren Stelle unbehindert in die Kapkolonie eingebrochcn. Seine Verluste waren ganz unbedeutend und die Maxim- kanone, die er verlor, hatte er kurz vorher den Engländern abqeuommen und war unbrauchbar nach englischen Berichten. Sehr grämen wird sich deshalb der Boereuführer über den Verlust des „unnützen Stück Möbels" nicht. Sein Plan, sich mit den beiden großen Kommandos unter Hertzog und Brand zu vereinigen, ist seinem Gelingen nahe. Diese beiden Führer „stieben" nach Norden vor den sie verfolgenden Engländern. Es ist nnr zu bedauern, daß niemals Gründe angegeben werden, warum die tapferen Engländer die Boeren mit ihren abgcrackerten Pferden nicht fangen können. Ebenso mystisch ist die regelmäßige Auspeitschung der Boeren durch ihre eigenen Landsleute, um sie, wie berichtet wird, zum Weiterkämpfen zu zwingen. Als ob nicht jeder Boer mit Leichtigkeit zu den Engländern desertiren ckönnte, wenn er wollte, zumal die letzteren doch stetig den Boeren auf den Fersen folgen. Regelmäßig hört man auch von englischen Quellen, daß die meisten Boeren in offener Meuterei gegen De Wet sich befänden. Eigent lich sollten die englischen Führer solche Berichte aus Scham gefühl nicht in die Welt senden. Denn welche Unfähigkeit liegt darin für sie, wenn sie einen auf der Fluch! befind lichen Boereuführer, dessen Beweglichkeit durch abgetriebene Pferde, durch Meuterei im eigenen Lager und durch Wider willen zu kämpfen, der durch Auspeitschung überwunden werden muß, welche Unfähigkeit liegt darin, wenn man selbst unter diesen Verhältnissen De Wet nicht fangen kann. Die Widersprüche, in die sich die englischen Führer mit ihren täglichen Berichten verwickeln, sind endlos. Es würde sich lohnen, eine Geschichte des südafrikanischen Krieges auf Grund dieser und unter Hinzuziehung Reuterscher Berichte zu schreiben. Die Veröffentlichung dieser Geschichte würde Wippchen in den Schatten stellen. Hören wir aber wenigstens die Resultate von der Ver folgung De Weis, so ist auf der anderen Seite Botha mit seinen Verfolgern gänzlich verschwunden. Ein zweiter Stanley ist erforderlich, um ihn im dunklen Afrika aufzu finden. Daß es ihm nicht schlimm ergangen ist, steht fest. Daß auf englischer Seite von Verwundeten und Todten belichtet wird, ohne zu konstatiren, daß man ein Gefecht gehabt und die Boeren nach allen Richtungen auseinander getrieben hat, beweist ferner, daß die Engländer mit ihrem großen Unternehmen, den Krieg mit einem Schlagt zu be enden, kläglich geendet haben. Inzwischen sitzt Lord Kitchener in Pretoria und ersinnt neue Pläne, zu welchen als allerneuester der hinzutritt, wie kann ich aus Pretoria, ohne gefangen genommen zu werden. Der Krug gehl so lange zu Wasser, bis erbricht, und Lord Kitchener Plaut so lange die Gefangennahme De Wets, bis er selbst eines schönen Tages mit seinem Gegner eine unfreiwillige Zusammenkunft haben wird, die damit endet, daß Lord Kitchener sein Ehrenwort geben muß, nicht mehr gegen die Boeren zu kämpfen. Das Asyl für die verbrauchten Generale in London wird vielleicht bald um eine Berühmtheit vermehrt werden. In englischen Kreisen, die vorurtheilsfrei denken und nicht durch die Jingobrille sehen, wird thatsächlich davon gesprochen, daß Lord Kitchener eines schönen Tages wirklich ein Gefangener im Lager De Wets sein würde. lieber das Resultat der Verfolgung De Wets wird jetzt berichte!: London, 25. Febr. Lord Kitchenertelegraphirte aus Middelburg unter dem 24. Februar: Plumer berichtet: Oberst Owen hat gestern von De Wet einen Fünfzehn- pfünder, ein Maximgeschütz und einige Wagen erbeutet und 50 Gefangene gemacht. Die Engländer hatten keine Verluste (!)- Der Feind zerstreut sich in vollem Rückzüge und wird heftig verfolgt. De Wets Einfall in die Kolonie ist augenscheinlich vollständig fehlgeschlagen. General French meldet aus Piet Retief unter dem 22. Februar: Das Er- gebniß der Bewegungen der das Land säubernden Kolonnen ist, daß die Boeren zersplittert in ungeordneten Trupps zurückgehen und etwa 5000 Mann vor der britischen Front stehen. Amsterdam und Piet Retief sind besetzt. Die Truppen schützen die Grenze des Swasilandes. General French wird weiter vorgehen, er wird aber durch ständige Regengüsse sehr aufgehalten. Der Gesammtverlust des Feindes beträgt bis zum 16. Februar, soweit bekannt ist: 282 Mann sind im Kampfe getödtet und verwundet wor den, 56 Kriegsgefangene sind gemacht worden und 183 Mann haben sich ergeben. Erbeutet wurden: ein Fünf- zehnpfünder, 462 Gewehre, 160000 Kleingewehrpatronen sammt Patronengürtelu, 3500 Pferde, 74 Maulthiere, 3530 Zugochsen, 18700 Stück Rindvieh, 155400 Sckafc, 1070 Wagen und Karren. Die Engländer hatten 5 Of fiziere und 41 Mann als todt und 4 Offiziere und 108 Mann als verwundet zu verzeichnen. Diese Liste giebt zu mancherlei Zweifeln Anlaß. Es steht fest, daß De Wets Truppen keine Bagage und keinen Train mit sich führen. Woher kommen dann 1070 Wagen? Wahrscheinlich hat De Wet sie vorher den Engländern abgenommen; dasselbe gilt ohne Zweifel von den Gewehr- Patronen und dem einen Fünfzehnpfünder, der jetzt schon zum dutzendstenmale in den „Siegesdepeschen" figurirt, wahrscheinlich handelt es sich immer um dasselbe Requisit. Wie viele Schafe und wie viel Rindvieh Kitchener auf seinem Rückzüge nach Norden thatsächlich mit sich geführt hat, darüber verlautet nichts. Wenn schließlich eine ge schlossene Truppenmacht von 5000 Boeren vor der eng lischen Front steht, kann natürlich von einer „Zersplitterung" der Boeren keine Rede sein. Daß diese aufgeputzten Berichte über die erbeuteten Hammel und Ochsen die reinen Kriegslegenden find, be weisen die nachstehenden Nachrichten: Pretoria, 25. Febr. General Botha ist mit 2000 Mann dem verfolgenden General French in der Richtung auf Komatipoort entkommen. Wenn ausdrücklich constatirt wird, daß Botha mit einer geschlossenen Truppenmacht von 2000 Mann ent kommen ist, so ist über die englische Meldung von der „Auflösung" der Boerenarmee natürlich kein Wort mehr zu verlieren. London, 26. Febr. Aus Kapstadt wird unter dem 25. ds. M. gemeldet: Dewets Rückzug über den Oranje- ffuk wird dementirt. Dewet vollzog eine Schwenkung südwärts und marschirt längs der Eisenbahn auf Krankuil im Philipstowu-District. Commandant Hertzog marschirt vom Prieska-Bezirk her mit 1100 Mann eilends ostwärts und strebt die Vereinigung mit Dewe! au. Somit scheint Dewet die Engländer wieder tüchtig an der Nase herumgeführt zu haben. Die Pest in Kapstadt. Neber die Ausbreitung der Pest wird gemeldet: Kapstadt, 25. Febr. Bis jetzt sind hier31 Personen an der Pest erkrankt, darunter 6 Europäer, und 6 sind gestorben, daruuier ein Europäer. 24 Fälle stehen in ärztlicher Behandlung; mehrere darunter sind sehr schwer und dürften tödtlich enden. Ein Schwcrerkranktcr ist Europäer. Zwei neue Erkrankungen werden heute aus der Stadt gemeldet. 25 Europäer, 32 Schwarze, 93 Kaffern und 9 Indier, die mit den Pestkranken in Berührung ge kommen sind, befinden sich auf der Jsolirstation unter- ärztlicher Beobachtung. Aurze Chronik. Mit dem Schreck dävougekommeu. Hamburg, 26. Febr. Bei einem Balle des kommandirenden Generals v. Massow im Generalkommandogebäude stürzte die Decke des Nebeusaals, wo gerade die Tafel gedeckt war, ein und zertrümmerte Tische, Stühle und Gedecke. Die Gäste hatten kurz vorher den Raum verlassen. Eine neue Erfindung Edisons. Wie das „B. T." aus New-Jork meldet, konstruirte Edison einen neuen Acculumator, der die Technik durch seine Billigkeit wie durch seine Einfachheit revolutioniren soll. Er soll als Licht-und Kraftquelle für Schiffe, Wagen, Fabriken, Land- wirthschast und den Haushalt die Brennkohlen entbehrlich machen. Amerikanischer Schwindel. Der „Franks. Ztg." wird aus New-Jork gemeldet: Ein bemerkenswertstes Schwin- del-Complott ist entdeckt worden, durch welches der Haupt mann Graf Finkenstcin vom 3. Garderegiment und die Erben des Generalfeldmarschalls Grafen Blumenthal um große Summen betrogen werden sollten. Graf Fincken- stein langte am letzten Dienstag mit dem Lloyddampfer „Lahn" in New-Jork an und war im Begriff, mit den Goldminenschwindlcrn abzuschließen, als die Geheimpolizei dazwischentrat. Eine elektrische Eisenbahn zwischenRom und Neapel war schon vor einiger Zeit beabsichtigt, jedoch wurde der Plan wieder fallen gelaffen. Jetzt haben zwei Ingenieure aus Neapel, Ferrara und Guerra, einen neuen Plan ausgearbeitet und dem Ministerium der öffentlichen Arbeiten zur Prüfung vorgelegt. Die vorgezeichnete Strecke soll in der bereits vom König von Neapel in Er wägung gezogene Linie längs der Küste verlaufen, über die Orte Cancello, Mondragone, Minturno, Formia, Fondi, Terracina, Eisterna nach Rom. Außerdem soll eine Zweig linie über Marano und Quagliano nach der Königlichen Sommerresidenz Capodimonte angeschlossen werden. Die Gesammtlänge der geplanten Linie, die doppelgleisig aus- gelührt werden soll, würde sich auf 215 Kilometer belaufen. Eine ganze Familie erstickt. Neunkirch en bei Trier, 26. Febr. Gestern Nacht erstickte durch Eiunathmcn von Leuchtgas eine ganze Familie, bestehend aus Mann, Frau und zwei Kindern. In Folge des Bruches eines (Gas rohres war Gas durch den Straßenkanal und den Wasser abfluß des Hauses in das Erdreich unter dem Zimmer ge drungen, in dem die Familie schlief. Theaterbrand. Catania, 24. Febr. Eine Feuers brunst zerstörte das Theater von Castaguola; zwei Per sonen kamen bei dem Brande ums Leben, mehrere wurden verletzt. Ein anderes Bild, als sonst, zeigt Deutschlands Außenhandel im ersten Monat dieses Jahres, denn es hat sowohl die Einfuhr wie die Ausfuhr abgenommcn, erstere am stärksten. Sie betrug 30^2 Millionen Doppel zentner oder 2Vg Mill. D.-Z. weniger, woran besonders Instrumente, Maschinen und Fahrzeuge bethciligt sind. Die Ausfuhr bezifferte sich auf 24,1 Mill. D.-Z. oder 661630 Doppelzentner weniger. Nahezu das Doppelte der ganzen Ausfuhrabnahme entfällt mit 1,2 Mill. D.-Z. auf das Nachlassen der Kohlenausfuhr, dagegen haben Materialwaaren eine Zunahme um 417920 D.-Z. erfahren. Unter dramatischen Umständen nahm sich der Millionär Tagiuri in Livorno (Italien) das Leben. Er schloß sich auf einem Abort ein, verbrannte 1200000 Lire italie nischer Eiscnbahnobligationen nebst Nummcrverzcichniß und erhängte sich daun. In einem hinterlassenen Briefe er klärt er, er wolle die von ihm zu Unrecht angetretene Erbschaft seinen Söhnen nicht hinterlassen, da Armuth besser sei, als der Genuß unredlich erworbenen Besitzes. Bei den anaestellten Nachforschungen in den Abzugskanälen fand man 400000 Lire unversehrt vor. Die Familie er klärt, Tagiuri habe in den letzten Wochen Spuren von Irrsinn gezeigt. , Die Zahl der unbestellbaren Briefe hat auch im letzten Jahre stark zugenommen, und zwar von 158500 aus 188000 allein im Oberpostdirektionsbezirk Berlin; ferner liefen hier 137000 unbestellbare Postkarten ein gegen 102500 im Jahre 1899. Gleich im Großen hat das Lemberger Oberlandes gericht Ansichts-Postkarten konftszirt, nämlich nicht weniger als 425 Stück. Ueberall ist die ungenügende Bekleidung des ewig Weiblichen Schuld! Vaterländisches. (MiUheilungen aus dein Leserkreise sind der Redaktion stets willkommen. Der Name des Einsenders bleibt unter allen Umständen Geheimniß der Redaktion. AnontMe Zuschriften können nicht berücksichtigt werden.) Wilsdruff, 27. Februar 1901. — Der Februar ist todt — es lebe der März, der Lenzmonat! Kein Mensch weint dem Scheidenden auch nur eine Thräne nach, denn in den 28 Tagen seines Regiments hat dieser Bursche sich in einer Art und Weise betragen, die schon nicht mehr schön ist, und deshalb er hält er statt Lob und Anerkennung einen — Tritt, den er eigentlich auch noch nicht einmal werth ist. Die armen Menschen, das arme Wild, die armen Vögel, unsere Holz- nnd Kohlenvorrüthe, unffr Portemonnaie und — nicht zuletzt Herr Falb, sie alle wissen ein Liedchen von ihm zu singen. Im Walde draußen und in Feld und Garten liegt manch stummes Opfer von Hunger und Kälte, manch