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diese Nachricht, sprach ich sogleich mit einigen Bauern über die Sache und machte sie darauf aufmerksam, daß sie die Versicherungssumme gar nicht erhalten würden. Meine Worte machten auch Eindruck, die Bauern gaben ihren Plan auf. Inzwischen kehrte ich nach Moskau zurück. Jetzt erhalte ich nun von meinem Bruder einen Brief, in dem er mir mittheilt, daß das Dorf doch, und zwar am Hellen Tage niedergebrannt sei. Nur ein einziges Haus, das äußerste im Dorfe, in welchem die Bauern ihre Sachen rechtzeitig untergebracht hätten, sei übrig geblieben. Die Bauern hatten eine Zeit gewählt, wo der Wind nach dem Felde wehte, es war dies noth- wendig gewesen, um einige Scheunen und Vorrathshäuser zu erhalten. Drei Häuser, die sich am entgegengesetzten Ende von den Häusern befanden, wo das Feuer ausbrach, wollten lange nicht in Brand gerathen, da merkte man, wie es endlich von innen zu brennen begann. Eine Untersuchung ist eingeleitet. * Das Grab versöhnt. Vor einigen Tagen trat eine junge, in Trauer gekleidete Dame in ein Magazin in Wilo und forderte einen Jmmortellen- kranz mit dem Namen Emilie. Die Verkäuferin bedauerte, keinen solchen mehr vorräthig zu haben, da sie den letzten soeben an einen Herrn verkauft hätte, der gleich wiederkommen wolle, ihn abzuholen. In demselben Au genblicke trat der Erwähnte in den Laden und der Dame entgegen, die in Begriff war, fortzugehen. Sie warf einen Blick auf ihn und erblaßte; auch der Herr blieb betroffen stehen. Bald aber faßte er sich, ging auf die Dame zu und fragte: „Madame waren ohne Zweifel in derselben Ab sicht hier, wie ich, um einen Kranz für ein Grab zu holen? Sollte es da- Grab einer geliebten Tochter, Emilie, sein, so erlauben Sie mir wohl, daß ich Sie begleite; dieser Kranz ist für jenes Grab bestimmt, und wir werden zusammen dort beten." — „O ja . . . zusammen!" rief die Dame und warf sich weinend in die Arme ihres Gatten, von dem sie seit einem Jahre getrennt lebte. Darauf verließen Beide Arm in Arm das Magazin und fuhren nach dem Friedhöfe. * Hotelwesen in der Schweiz. In der Schweiz giebt es unfähr 1000 Hotels, diese enthalten 58000 Betten; die Zahl der Bediensteten beträgt 16000 Personen. Die jährliche Einnahme dieser Hotels beläuft sich auf 42400000 Frcs., also auf mehr als das Budget (der Staatsbedars) der ganzen Schweiz ausmacht, die Ausgaben auf 28800000 Frcs. Folgende Zahlen geben über den großartigen Konsum dieser Hotels Ausschluß. Sie verausgabten im letzten Jahre für Wein 80000 Frcs., für Geflügel 1740000 Frcs., für Fische 1000000 Frcs., für Gemüse 800000 Frcs., für Kaffee 480000 Frcs., für Zucker 400000 Frcs., für Thee 192000 Frcs., für Oel 160000 Frcs. Gleichzeitig werden neben diesem Import 10000000 Frcs. für Speise und Trank in heimischen Produkten gezahlt. Nur immer Hoffnung. Herold in Sachsen. Seit einiger Zeit gebrauche ich den Lück'schen Gesundheits-Kräuter-Honig, wodurch sich mein langjähriges Leiden bedeutend gebessert und berechtigen die bis jetzt erzielten Resultate zu der frohesten Hoffnung. Gerlach. Erhältlich in Flaschen L M. 1.—, 1,75 und 3,50 in Wilsdruff bei Apotheker Tzschaschel. Das grötzte Glück auf Erden ArlLZL Gut, sondern die Gesundheit. Viele Kranken erkennen ihre wahre Leiden nicht und lassen sich als Magenkranke, Blutarme, Bleich- und Schwindsüchtige behandeln. Be trachte man nun bei den meisten Kranken die sich zeigenden Symptome genauer, so wird man finden, daß Wurmkrankheit die Hauptrolle spielt; so manche Medizin wird gegen obenstehende Leiden eingenommen, wäre aber besser ersetzt durch ein Wurm mittel des bekannten Spezialisten Theodor Konetzky in Stein bei Snckingen. Die sichersten Symptome eines an Bandwurm, Spuhl- oder Madenwürmer Leidenden sind: Abgang nudel- oder kürbisähnlicher Glieder und sonstiger Würmer, sowie Blässe des Gesichts, matter Blick, blaue Ringe um die Augen, Abmagerung und Verschleim ung, stets belegte Zunge, Verdauungsschwäche, Appetitlosigkeit abwechselnd mit Heiß hunger, Uebelkeiten, Ausstößen eines Knäuels bis zum Halse, stärkeres Zusammen- fließen des Speichels im Munde, Magensäure, Sodbrennen, häufiges Ausstößen, Schwindel, öfter Kopfschmerz, unregelmäßiger Stuhlgang, Jucken im After, Koliken, Kollern uud wellenförmige Bewegungen, dann stechende, fauchende Schmerzen in den Gedärmen, Herzklopfen, Menstruaticnsstörungen. — Zahlreiche Atteste aus allen Kantonen beweisen die Vorzüglichkeit der Methode. — Dauer der Kur 30 bis 60 Minuten ganz ohne Bcrufsstörung. Bei Bestellung ist Alter und Geschlecht des Patienten anzugeben. Die meisten Kranken, welche solche Mixtur versuchs weise nahmen, waren von Würmern geplagt, während andere damit die dem Körper sehr dienliche Entfernung aller Unreinigkeiten zu ihrer Zufriedenheit erzielten. Die Kur ist unter Garantie der Gesundheit vollständig unschädlich. Wechselformulare — Wein und Speifenkarten hält vorräthig die Druckerei dieses Blattes. 8«knvIM8lieIivr kuäer - krumo D äsr Kgl. Preuss, u. Kais. Oeslerr. iiof-Llwool.-pubr.: W Sadr. StsRvrsrsk, TLö1n.W Derselbe ist naeb einem in den meisten Ländern xatentirten Ver- küren »ns edlen Oaeaosorten üerxestellt unü gibt önreb einfachen ^nk- W xnss von lwcüenäem IVssser oller siedender Llibb ein gebundenes, bvgic- W nische», leicht verdauliches null nahrhaftes Vetränk. ver Stollvercst'scbe schnelilösliche 6acao ist verbürgt rein und W frei von okemisoben ^usätren, velcbe bei llem sogenannten bolländiscben I Verfahren (Bearbeitung mit 8olla und vottascbe) die Löslicbüeit bervirben. I 2u haben in Lachsen von 500, 250 und 125 6ramm allerorts in W den besseren Konditoreien, Kolonial- und Velicatessen-Oeschaften, sovie in D den ^potheben. Eisenbahn - Fahrplan für das Ssmmerhalbjahr 188Y vom 1. Mai ab. Abfahrt von Wilsäruff: früh 6'^, Vorm. 10"», Nachm. 3"", Abends 7^. Abfahrt von poisclisppvl: früh 7^, Mitt. 12^, Nachm. 4^, Abends 9°» Die Züge haben sämmtlich gute Anschlüsse nach und von Dresden. Wochcnmarkt zu Wilsdruff, um 26. Juli. Eine Kanne Butter kostete 2 Mark 30 Ps. bis 2 Mark 40 Pf. Ferkel wurden eingebracht 100 Stück und verkauft: starke Waare, 7 bis 8 Wochen alt, ö Paar 33 Mark — Ps. bis 42 Mark — Pf, schwächere Waare ä Paar 27 Mark — Pf. bis 33 Mark — Pf. Läufer waren nicht vorhanden. Meißen, 27. Juli. 1 Ferkel 6 Mk. — Pf. bis 19 Mk.— Pf. Eingebracht 213 Stück. 1 Läufer 24 Mk. — Pf. bis 54 Mk. — Pf. Butter 1 Kilogramm 2 Mark 52 Pf. bis 2 Mk. 72 Pf. Dresden, 26. Juli. (Getreidepreise.) An der Börse per 1000 Kilogramm: Weizen, weiß 185—193 Mk., Weizen, braun 187—190 Mk. Korn 160—163 Mk., Gerste 155—165 Mk., Hafer 158—164 Mk, — Auf dem Markte: Hafer pro Hectoliter 7 Mk. 70 Pf. bis 8 Mk. 70 Pf. Kartoffeln pro Hectoliter 4 Mk. 60 Pf. bis 5 Mk. — Pf. Butter 1 Kilo gramm 2 Mk. — Pf. bis 2 Mk. 70 Pf. Heu pro Centner 3 Mk. 20 Pf. bis 4 Mk. 80 Pf. Stroh pro Schock 36 bis 38 Mk. Jur Weachtung! Den geehrten Herren Gastwirthen Wilsdruff's und Umgegend zur Nachricht, daß ich mich zur Bedienung alslLvII»«» hiermit bei strenger Rechtlichkeit empfehle. Hochachtlingsvoll LmiL Wilsdruff, am untern Bach 255u. Feinste neue Shetland -Wollheringe empfiehlt vi-uno Vei>Is«rk. Meidefettes DanMePeisch empfiehlt von heute an Mvksnrl IVIüHei*, Fleischermeister. Weidefettes Aammetsieifch krimL tzvLlilLI empfiehlt von jetzt ab Ernst Gast. Telegramm. MlÄneNen, 23. 1889. IMerrrLlionLle ^.R88leIInR§ Lür VLaIrrRRA8- millel Lu Lölu a, Uli IMnolmsr I^öwsvbrä-v H.U88vkLulL: SvNLuLo L. alten jkost. DM- Iod bin befreit 'MW von cken äuroll äon räglienen OiobrÄllofl von FE" kkLgmann'8 i.ili6nm>!ok-86if6 "WE Vorrätflig: 8tuest 50 ?s. bei ^potbostor VL8eI»«8«I>eI. ««MckOL kauft zu höchsten Preisen Roßfchlächter Karlmann, Potschappel. werden zu höchsten Preisen gekauft von xV11)1L111)1^s1^1v15 8vl»<»1te (früher Ehrlich), Roßschlächter in kolsoltnppel. 2 Tischlergesellen werden auf dauernde Beschäftigung gesucht bei Ut iiiri« !» Tischlermstr. Auch wird 1 Lehrling, welcher Lust zur Tischlerei hat, angenommen. D. O. 3V Drainirarbeiter werden gesucht bei Al. ILnpprevüt in Kreiders, Berthelsdorserstr. Nr. 6S. Ein Schirrmeister, welcher gute Zeugnisse aufweisen kann, wird gegen hohen Lohn auf ein größeres Gut gesucht. Zu erfahren in der Exped. d. Bl. Gestern Morgen ist in hiesiger Stadt ein Regenschirm gesun den worden; gegen Erstattung der Jnsertionsgebühren abzuholen bei —Gdttlsb Riedrich, Schulgasse 175. Henie Dienstag Schlachtfest, wozu ergebenst einladet Al- IreiwU. Ieuerwehr. Heute Dienstag Abend V48 Uhr Uebung. Das Lsmmands. Wad zu Hharandt. Morgen Mittwoch Kur-Lonvsrt. kbenüs keunion. Es ladet ergebenst ein hochachtungsvoll V. vonnei». Lindenschlößche». Heilte 5 Ahr. Dank. Bei dem Tode und am Begräbnißtage unserer inniggeliebten Tochter und Schwester, Jungfrau Alnriv Orilviued, sind uns so vielfache Be weise von Liebe und Theilnahme dargebracht worden, daß wir uns zu herz lichstem Danke gedrungen fühlen. Innigen Dank namentlich der lieben Jugend von Grumbach, welche den Sarg der Entschlafenen fo reich mit Blumen schmückten und sie zu ihrer letzten Ruhestätte trugen und geleiteten; gleichen Dank auch lieben Freunden und Nachbarn, welche uns ihre Theil nahme in so herzlicher Weise zu erkennen gaben. Möge der liebe Gott Ihnen Alles reichlich vergelten. Grumbach, am 28. Juli 1889. Die trauernde Mutter und Geschwister Redaction, Druck und Verlag von H. A. Berger in Wilsdruff.