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Enten. Wer daran denkt, sich Zuchtenten anzuschaffen, beachte das Folgende: Da Entenfedern ebenso geeignet sind zur Bettfüllung, wie die der Gänse, und weiße Federn den Vorzug haben, mochten wir die Züchtung der weißen Raffen ganz besonders empfehlen. Wir nennen die Pe king-Ente, Aylesbury-Ente, dann Kreuzungen aus diesen Schlägen mit weißen Landenten oder solchen Italienern. Anschaffung non Zuchtgcffügel. Wer jetzt sein Zuchtgeflügel anschafft, hat es allerdings den Winter über zu pflegen und zu füttern. Aber 1.) erhalten wir die Tiere jetzt bedeutend billiger als im Frühjahr; 2.) können sie sich bis zur Legezeit gut bei uns eingewöhnen, was für das Gelingen der Zucht von großer Bedeutung ist. Die Fütterung der Kanarien-Alteu und Jungr« in der Hecke. Schon bevor man die zur Zucht bestimmten Kanarien vögel in die Hecke thut, müssen sie in naturgemäßer und einfacher We se gefüttert werden. Eine gekünstelte und allzusehr zusammengesetzte Nahrung würde die Vögel nur schwächlich, krank, die Weibchen aber fettleibig und zur gehörigen Fortpflanzung untauglich machen. Bis zu Anfang Februar verabreicht man daher den zur Hecke bestimmten Pärchen das bekannte, mehrere Monate alte Sommer- rübsamenfutter nebst der erlaubten Zukost.. Die Weibchen können den Winter über wohl auch in Wasser gequellte und dann wieder kräftig aus gedrückte altbackene Semmel oder mit Milch leicht angefeuchtetcs Gerstenschrot bekommen. Man muß dies jedoch jeden Tag frisch zubereiten, damit <S nicht sauer wird. Mit dem Beginn des Februars er halten die Zuchtoögel etwas besseres Futter, um sie zur Hecke gehörig vorzubereiten Der Rübsamen wird vorher gewaschen, auf einer Kuchenschüffel ausgebreitet und ge trocknet, dann aber (für einen Tag ausreichend) V» Stunde lang gequellt und in besonderen Gesäßen in abwechselnder Reihenfolge eine größere Quantität Hirse, Hafergrütze, Mohn, Kanariensamen und gequetschter Hanf, besonders aber Maizena-Bisquit oder Ei hinzugefügt. Dies muß ganz frisch gewesen, hart gekocht und zuletzt auf einem Reibeisen fein zerrieben worden sein. Ein Hühnerei reicht '«glich für ungefähr 20 Vögel aus. Zerstoßene Eierschalen, 'owie Ossa sspis dürfen den Weibchen um diese Zeit gleichfalls nicht fehlen und sie werden dann gute und voll- Linmene Eier legen. — Damit sich die Hähne einer Pogeistube wegen des Futters nicht zu sehr zanken und heißen, verteile man dasselbe in mehreren Gefäßen an verschiedene Stellen. Unter keiner Bedingung dürfen die Weibchen Erdäpfel (Kartoffeln) oder zu nasse Semmel bekommen, weil sie sonst zur Zucht unfähig werden. Die Fütterung der Kanarienvögel während der Hecke zeit richtet sich nach den verschiedenen Raffen. Während der deutsche Kanarienvogel in der bereits beschriebenen Weise fortzufüttern ist, erhält der Harzer Kanarienvogel auch während der Zucht außer dem Rübsen keine anderen Sämereien, am allerwenigsten aber Hanf. Der Sommer rübsen kann für sie in heißem Wasser abgebrüht und um gerührt, dann auf einem Leinentuch getrocknet werden, wodurch er weicher, verdaulicher und schmackhafter, von den Vögeln lieber gefressen wird. Außer dem Rübsamen giebt man das schon genannte zerriebene Ei oder Bisquit. Bester noch mag das gemischte Eifutter sein, welches aus hartgekochtem und fein zerkleinertem Eigelb und einem Zusatz von geriebener altbackener Semmel und einigen blauen darauf zerstreuten Mohnkörnchen besteht. Dieses gut gemischte Futter kann noch leicht mit Wasser ange feuchtet werden, sodaß es besser zusammenhält. Wirklich naß darf es aber nicht gemacht werden, weil es sonst Diarrhöe erzeugt. — Außer dem angeführten Maizena- Bisquit empfiielt sich zur Aufzucht der Jungen auch das wohlschmeckende und nahrhafte Löffel- und Kiuder-Bisquit, welches schwach angefeuchtet zu geben ist. Dieses Ei- oder Weichfutter (ein Ei reicht täglich für 20 Vögel aus) muß den Vögeln zur Paarungs- und Brütezeit jeden Tag zweimal, sind aber erst Junge da, dreimal (das dritte Mal vor K Uhr abends) verabfolgt werden, weil die Weib chen noch einmal vor Nacht füttern müssen. Das Maizena- Bisquit wird, einige Tage alt, eingeweicht und ausgedrückt gegeben. Manche Züchter halten das einfache und auch leichter und billiger herzustellende Eifutter für bester. Ueberhaupt gehen die Ansichten über die zur Heckezeit nötigen Fütterung noch sehr auseinander. Lenz z. B. hielt das Ei für völlig überflüssig und gab seinen Vögeln außer dem Sommerrübsen nur in Master erweichtes und gut ausgedrückte» altbackenes Weißbrot. Manche Züchter halten ein wechselreiches Futter für die Kräftigung und Schönheit der Nachzucht unerläßlich, wenn auch die Stimme darunter leiden sollte. Ein Futterwechsel dürfte gewiß geboten und unschädlich sein, sobald sich Ueberdruß bei den Vögeln bemerklich macht. Man mag z. B. zur Stillung de« Appetits geschälten Hafer, dann gequetschten Hanf, Kanariensamen, weiße Hirse, Leinsamen oder auch Mohn in der Reihenfolge der Tage und zu kleinen Ra ttonen neben dem gequellten Rübsen und Ei geben. Etwas Grüne« ist auch gedeihlich, sobald die Jungen schon größer und kräftiger geworden sind. Dasselbe darf nie von Tau oder Reif durchnäßt sein. Brunnenkreste, Löwenzahn blättersalat sind besonders empfehlenswert, wenn man es mit ddr deutschen, nicht aber mit der Harzer Raffe zu thun hat. Das Einquellen oder Abbrühen des Rüv- und des Kanariensamens muß erfolgen, weil der zarte Magen der Jungen ein durchaus weiches und leicht verdauliches Futter verlangt. Dasselbe ist überhaupt so zu geben, daß es nicht vom eigenen Unrat der alten Vögel beschmutzt werden und Ekel erregen kann, welches der Aetzung der Jungm sehr hinderlich sein würde. Eine gewisse Ab wechselung im Futter erhält den Appetit der Alten ziemlich rege, sodaß sie die Jungen mit Lust weiterfüttern. Sauer oder faulig darf das Weich- wie das Eifutter nicht werden, weil sonst die Jungen unfehlbar erkranken und sterben würden. Es ist daher auf dasselbe, namentlich bei heißem Wetter, die größte Sorgfalt zu richten. Man bereite jeden Morgen nur soviel davon zu, als die Tierchen tagsüber zur völligen Sättigung brauchen. Die Fütterung der flügge gewordenen Jungen beginnt mit dem 21. Tage ihres Lebens. Man giebt vier Wochen nichts als Sommerrübsen, der mit etwas Wasser ange- seuchtet worden (gequellt) ist, damit er sich leicht abhülsen läßt. Einen Tag um den andern reicht man etwas Grünes Andere Sämereien, Ei und dergl., bekommen sie noch nicht, weil dies zu nahrhaft für sie ist, sodaß sie die erste Mauser nur schwer überstehen würden. Nach der genannten Zeit nimmt man sie aus der Hecke und thut sie — bei gleichem Futter — in einzelne Käfige. Nur von Zeit zu Zeit reicht man ihnen dort einige Körner Kanariensamen oder Hafer grütze, die sie bei regem Appetit und guter Gesundheit erhalten. Andere Züchter geben den jungen Vögeln weiches Eifutter, das sie reichlich auf den Boden umherstreuen und wodurch sie das Fressen rasch lernen. Die kleinen Einzel käfige werden auf ein Fensterbrett gestellt, nur auf der vorderen Seite (der Lichtseite) offen gelassen, auf den drei übrigen aber mit einem Tuche bedeckt und mit keinen Sitz stangen versehen, weil die Jungen sonst nicht fressen würden. Haben sie dies nach 1—2 Tagen gelernt, so thut man sie zu 10—20 Stück in größere Flugkäfige in möglichst gleicher Körperbeschaffenheit zusammen, damit die kleineren und schwächeren nicht gerupft und gebissen werden. — Auch wir sind der Meinung, daß man den jungen Kanarien vögeln, wenn sie nach 4—5 Wochen allein fressen, nicht gleich das gewohnte kräftige Aetzfutter der Alten entziehe. Man muß ihnen hartgesottene Eier und dann zerriebenes Ei mit ein wenig erweichtem Zwieback geben und sie nur allmählich an das ausschließliche Rübenfutter gewöhnen. Thut man dies nicht, so läuft man Gefahr, sie durch den Tod zu verlieren. An Rüb- und Kanariensamen gehen sie am ersten, wenn man denselben in Wasser rasch auf kochen läßt und dann in einer Schale mit einer Glasflasche zerquetscht. Die weichen Schnäbel der Kleinen vermögen dieses Futter (man rechnet V, Rübsen und V» Kanarien samen) leicht zu zerschroten und der Magen zu verdauen. Zur Abwechselung werde etwas Hafergrütze und ein wenig Salat beigefügt. Oft kommt es vor, daß Junge von den Alten nicht gefüttert werden, oder daß die letzteren sterben und man die ersteren nicht bei anderen nistenden Weibchen unter bringen kann. In allen diesen Fällen muß man die Jungen mit der Hand aufsüttern („aufpäppeln"), was freilich mit Mühe, Zeitaufwand und Pünktlichkeit verbunden ist. Man macht zu diesem Zwecke aus eingeweichtem Weizenbrote und Eidotter einen Brei, erwärmt denselben im Ofen oder über einer Spirituslampe und verfüttert denselben mit einem weichhaarigen Malerpinsel, mit dem man ohne Schaden in die Schnäbel und Hälse der Jungen fahren kann. Früher bediente man sich hierzu eines zahnstocher artigen Federkiels in ebenso unpraktischer als gefährlicher Weise. Die auf diese Art gesättigten Jungen werden an einem warmen Orte mit Watte oder etwas Schafwolle solange — etwa 1V» bis 2 Stunden — gut zugedeckt gehalten, bis sie wieder Appetit zeigen. Wachsen die Nest linge heran, so kann man dem Futterbrei etwas einge weichten (gequellten) und zwischen einem Tuche geriebenen Rübsen beimischen. Zuletzt werden die Vögel der fütternden Hand schreiend und schnappend bis auf den Nestrand, ja sogar auf Kopf und Schulter des Pflegers entgegenfliegen. Später muß ihnen da« passende Futter (siehe weiter vor) auf den Boden des Zimmers oder Käfigs hingestellt werden, damit sie sich notgedrungen an das selbständige Fressen gewöhnen. Ment der Brikettasche als Gartendnnger. Das Heizen mit Briketts wird immer allgemeiner, und da hierbei eine große Menge Asche erzielt wird, dürfte die Frage nach dem Düngerwert derselben und deren Verwendung wohl für manchen Gartenbesitzer von großem Interesse sein. Stellenweise stößt man auf die Annahme, daß die Brikettasche in ihrem Werte ziemlich gleich komme, daß also auch von deren Anwendung dieselben Erfolge erwartet werden dürsten. Diese Annahme ist aber falsch, und es ergiebt sich am besten daraus, daß z- B. Holzasche namentlich an Kali und Phosphorsäure, den beiden wich tigsten Pflanzennährstoffen, verhältnismäßig sehr reich ist, während Brikettasche nur V» bis sogar '/i° so viel von diesen wertvollen Bestandteilen enthält. Der Dungwert der Brikettasche beruht fast einzig aus ihrem Kalkgehalt, von welchem sie 15 bis 16°/o enthält. Hieraus ergiebt sich klar, daß von einem eigentlichen Dungwert bei der Brikettasche kaum die Rede ist, daß ihre Wirkung besonders auf etwas fenchtem, schweren Boden hauptsächlich eine physikalische ist, allein auf Erwärmung, Lockerung und Austrocknung beruht. Diesen Zweck erfüllt die Brikett asche aber auch ganz vorzüglich, und werden etwas bindige, feuchte, wie auch stark hnmose Böden durch sie in ihrer physikalischen Beschaffenheit ganz bedeutend verbessert. Auch ihr Kalkgehalt ist jedenfalls von recht günstiger Wirkung; doch wird es nötig sein, um wirklich günstige Erfolge bei den verschiedenen Gemüsen im Garten zu erzielen, neben der Brikettasche zugleich mit etwas Kali und Phosphor säure zu düngen. Es dürfte richtig sein, pro Ar nebenher 2—3 üg 40prozentigeS Kalisalz und 6—7 KZ Thomas schlacke zu geben. Geschieht das, so wird die Wirkung allerdings eine ganz vorzügliche sein, besonders aber, wenn die Dünger für die passenden Pflanzen angewandt werden. Als solche sind alle die anzusehen, welche Früchte tragen >ollen. Man dünge also die Flächen, wo Erbsen, Bohnen, Gurken, Kürbisarten und Erdbeerarten gebaut werden sollen, hauptsächlich mit dieser Asche, ebenso Obststräucher und Obstbäume. Handelt es sich um größere Mengen von Brikettasche und um landwirtschaftliche Betriebe, so verwendet man selbstverständlich die Brikettasche am besten auf Wiesen oder auch da, wo Klee gebaut werden soll. Bei entsprechendem Zusatz der genannten Dünger wird sie hier die größten Erfolge sichern. Honigsträucher sind außer den Obstgehölzen noch Lidos suroum, Llas- g,L;nu8 suZustikoIius, Prunus ?säu8 und Nadsloi), Viti8 Lipsius, (oäoratissirus), Olsmatüs Viislds, Loni- usra Oaxritoliuva zu nennen. Vor allem suche der Bienenfreund aber Robinien (Akazien), Lodinis xsouäa- oaoss mir der immerblühenden Spielart ««Wpei-tlorsus und außer unserer Sommer- und Winterlinde, Vilis x-rsuäitolis und purvitoua, vor allem die Silberlinden Vilis torusutosa und Vilis, slds ^L., dann Vilis, srus- rios.ua. (amerikanische Linde), Vilis. äs8^8t^ls (snodlors) (Krimlinde) zu pflanzen, wodurch die Lindenblüte auf Wochen verlängert und den Bienen eine sehr reiche Nah rung gesichert wird. Um an Rhododendron einen reichlichen Knospenansatz zu erzielen, muß man den Pflanzen nach dem zweiten Trieb einen recht sonnigen Standort geben und darf nur soviel gießen, als nötig ist, um das Vertrocknen der Pflanzen zu verhüten. Wenn jedoch die Knospen sichtbar geworden sind, müssen die Pflanzen wieder reichlich Wasser erhalten. Das Sparrig- werden der Rhododendron verhütet man, indem man die Triebs, die gleichzeitig mit den Blüten erscheinen, ausbricht. Eine gute Schneedecke ist für viele Gartensachen oer beste Schutz. Trockner Frost ist nicht angenehm. — Am meisten leidet das Frischgeflanzte darunter. Strohiger Dünger, nicht vor Dezember aufgebracht, kann wenigstens zum Teil den wohlthuenden Schnee ersetzen. Beständiger, trockener Frost ist lange nicht so schlimm als häufiger Wechsel von Schneegestöber, mildem Tau- und Frostwetter. Um Akazien heranzuziehen womöglich in größerer Anzahl, bedient man sich nicht der Vermehrung durch Stecklinge, sondern der Aussaat der Samen, die man durch Samenhandlungen bezieht oder selbst von den Bäumen sammelt. Vor der Aussaat weicht man den Samen in warmem Wasser ein, da er sonst schwer keimt. Der zuvor abgetrocknete Samen wird sofort möglichst dünn in Rillen von 30 ova Abstand auf 2—3 om Tiefe ausgesät, so daß pro Ar 1,5 KZ genügen Die Saatschule ist durch Behacken stets vom Unkraut rein zu halten und durch Einfriedigung gegen Hasenfraß zu schützen. Stärkere Sämlinge können schon im zeitigen Jahre ver pflanzt werden, schwächere pflegt man auch zu verschulen, doch ist es einfacher, durch Entfernen der stärkeren Säm linge für die Entwickelung der zurückgebliebenen zu sorgen und bei den Stärkeren durch Ausschneiden auf bessere Schaftbildung hinzuwirken. Das A-Ssetzen der Sämlinge geschieht im zweiten Frühjahre, März, April und auf ge nügende Tiefe. Ferner sind vor dem Versetzen die meist sehr langen Pfahl- und Nebenwurzeln scharf abzukürzen und dementsprechend auch die Stammteile zurückzuschneiden, da derartige Setzlinge viel sicherer angehen. Bei trockener Beschaffenheit oder anhaltender Trockenheit ist auch das Angießen der Setzlinge nicht zu unterlassen. Einmal angegangen, wächst die Akazie sehr rasch, doch nur auf ihr zusagenden Bodenarten, namentlich auf mehr leichten, wie kalkhaltigen und tiefgründigen Böden, gedeiht jedoch auch auf Flugsand, hingegen ist sie für kalte, schwere, kalkarme oder an stauender Nässe leidende Böden ganz unbrauchbar. Blumentisch. Die am häfigsten an den Gärtner seitens der Liebhaber gerichtete Frage lautet: Wann oder wie oft müssen wir unsere Blumen begießen? Wie selten sind die Blumen freunde befriedigt, wenn die Antwort lautet: Wenn'»