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.WIlödnister Tageblatt' erscheint köstlich, mit ^«na^e dn Sonn, un» ^fttage, -bendo 6 Uhr für den folgenden Tag. / ^M^-i"ei «e»stablx>Mn, Tn der Oru-erel w-chentlich rv pfg, K.V 2« Ml- durär unsere AustrLaer zugelragen monatlich SO Psg., ' o,n deutschen Vostanstalten vierteljährlich 2,40 Mk. ohne Autkellung^gedühr. «Ne poüanstallen, Postboten sowie unsere Austräger und SewästssteNe nebmen lederuit Bestellungen entgegen. / Im Aaste höherer Gewalt Krieg °b«r sonstiger irgendwelcher Störungen der Setriebe der I-ttungen, der Lieferanten »der»« Selörderunaöeinrichtungen — hat der Serieller keinen Anspruch aus Lieserung »der Hachlirserung der Zeitung oder auf Suekzahlung deö Sezugöpreise«. ferner Hai der Inserent in den obengenannten Fällen keine Ansprüche, Zeitung oerspätet, in beschränktem Umfange oder "lcht -rfch-mt / ^ oerkaustprel« der Kummer 10 pfg. / ZuAir ften sind d'rsönllch ,» für die Amtshauptmannschaft Meißen, für das k„n^,-ch-i: Am, WII««r»Is M. » füMik fÜk dlls Allrst- Wochenblatt für Wilsdruff MM-SSWSZ ««.-USkL. -MMMMSWWS Aufschlag ohne Rabatt. / Oie Rabattsähe und Nettopreise haben nur bei Bar- ^0 Tagen Gültigkeit; längeres Ziel, gerichtliche Einziehung, ge- »einsame Anzeigen versch. Inserenten bedingen die Berechnung des Brutto-^ei^n- Wttsd^uff^e^ oder stillschweigend als Erfüllungsort Amtsgericht und den Stadtrat zu Wilsdruff rentamt zu 2daran!)t. Postscheck-Konto: Leipzig Nr. 28614. Nr. 274. Sonntag den 24. November 19 L8 ! 77. Jahrg. *. Kriegstotensonntag 1918. Soldat, aus Kauf- auS Carl D»»«««, dach. «lbert Emil Bölkel, Unteroffizier, aus Wilsdruff. Otto Hille, Landsturmmann, auS Wilsdruff. Hao» Wolke, Einjähr.-Frciw., Gust«» H«hn, Soldat, aus Wilsdruff. Poul Abler, Gefreiter, aus Wilsdruff. Emil Fiedler, Soldat, aus Wilsdruff. Paul Schneider, Soi dat.ausWilSoruff. Kurt Werne», Soldat, aus Wilsdruff. FriedrichKletzsch. Lergt.,aus Wilsdruff Umsonstl Das ist das furchtbare Wort, das sich jetzt Bahn machen möchte in tausend Herzen. Eie haben ihre Opfer gebracht, sie haben Gut und Blut dahingegeben für des Reiches Größe und Herrlichkeit — und sang« und klanglos fast, so wills uns in diesen sturmbewegten Tagen scheinen, ist nun dieses herrliche deutsche Reich mit seiner Jahrtausende alten Geschichte versunken. Für das Reich hat ihr Herz geschlagen — nun haben sie des Reiches Farbeft von den Mützen entfernt; zu des Kaisers blitzenden Augen haben sie aufgeschaut; nun ist der Kaiser ein fremder Gast geworden in holländischer Herberge. Für den Sieg haben sie gekämpft, und der Waffenstillstand läßt uns ahnen, daß vielleicht auch aus dem Frieden, wenn auch für Gottes Walten noch manche Tür offen ist, eine harte Zeit uns hervorgehen wird. Für den Frieden kämpften sie — und nun scheint es, als wollten aus dem Frieden, diesem Kind der Schmerzen, noch manche harte Kämpfe für unser Volk in seinem inneren Leben hervorgehen. Und unsere Brüder, die nun in den letzten Tagen gefallen sind, unsere Häuser im Land, die in diesem schicksalsschweren Jahre ihre Söhne haben dahingeben müssen, die Liebsten, die sie sich vom Herzen gerissen haben — wahrlich, sie Habens schwer. In den ersten Tagen des Krieges, in den Tagen der Begeisterung wars ein großer, fast sroher btolz, in den schweren Jahren des Durchhaltens war es ein blutiges Weh, aber ein Opfer, das wir brachten mit Tausenden und Hunterttausenden, und mit unserem ganzen Vaterlinde beugten wir uns unter die gewaltige Hand Gottes, daß er uns erhöhe zu seiner Zeit. Da lebte doch in den Herzest die Hoffnung auf eine glückliche, frohe Zeit, und jedes Opfer war uns ein schlummernd Samenkorn, das, wenn nicht dem einzelnen, so doch der Volksgesamtheit zu gute kommen sollte. Ist es doch der Sinn des Opfers, ein Geben und Schenken zu sein für andere, für die Zukunft, für Kinder und Enkel, Brüder und Schwestern. Und nun? Nun stehen wir vor den Bedingungen unserer Feinde. Wir haben den Mann jenseits des Wassers zum Schiedsrichter angerufen, und Habens ihm in ernstem, feierlichem Wort an sein Gewissen appellieren müssen, daß er diese Bedingungen einem ehrlichen Gegner, einem freien Volke nicht hätte auferlegen lassen dürfen. Bald werden die Bedingungen des Sieges und des Friedens folgen: Nicht unseres Sieges, nicht unseres Friedens. Ist nun nicht alles umsonst, sind nicht alle Opfer vergeblich ge bracht? Konnte nicht eine Mutter sagen, die ihren Sohn dahingegeben: Und wenn ich noch drei Söhne hätte, ich wollte sie alle hingeben, aber nun soll alles zerfallen, alles umsonst sein? Blutet nicht das opfernde Herz mit schmerzlichem Zucken — dafür soll ich mein Opfer gebracht haben, das Teuerste meines Lebens? Und doch ist wirklich alles umsonst? Wolltet ihr es ausdenken, wie es geworden wäre, hätten die Heere der Feinde ungehindert schon während des Krieges nach Deutschland Hineinschreiten dürfen? Was wäre R«»»lf Queck, Gefreiter, «US Brauns dorf. Oskar Frauke, Soldat, auS BruunSr darf. L-chüße, auS Dresden. Paul Funk, Soldat, auS Wilslw ff. Otto Wapner, Gefr., «us Wilsdruff. Oskar Zschuuke, Wahrer, aus Wiis- dr ff. Ott» Wals, Jäger, aus Grumbach, «ax Stepßau, Soldat, au« Sachtzdorf. Erust Brun» «utzbach, Pionier, aus Wil druff. Wilsdruff. Max Bogen, Gefreiter, ans Grumbach. Wiliiarn Schubert, Soldat, aus Grum bach. ArthurRumkerO, NtffzmkusKesselsdorf Arthur Sparmann, Gefreiter, aus Herzugi "ilde. Johannes Gunther, Doldet, aus Limbach. Willy B»rmann, Dizewachtmeister an« Helbigsdorf. Marti« Hommel, Soldat, aus Taubenheim. Eduard Scholze, Soldat, aus Taudsnheim. Herman« Baude, Soldat, aus Neukirchen. Fritz Zappe, Leutnant, aus Riesa. Erich Ziegert, Vizefeldwebel und OffizierSaspirant, aus Wilsdruff. Richard Hänsch, Soldat, «ur Wilsdruff. Gesrg Steinhardt, Gefrei er, «u» Wilsdruff. Alfre» Wustlich, Landwehrmann, auS Wilsdruff. Arthur Kirsch, Gefreiter, «ur Grumbach. Oskar H««pt»»gel, Unteroffizier. auS Grumbach. Emil Grütze, Soldat, aus Rührsdorf. Edmin Dietrich, Grenadier, an» RöhrSdorf. Brun» Haase, Matrose, aus Tanneberg. Arthur Herrmann, Gefreiter, au« Niederwartha. Fritz Nedauer, Soldat, «u» Wilsdruff. Kurt Seifert, Grenadier, aut Wilsdruff. Alfred Pupp«, Gefreiter, auS Wilsdruff. Otto Legler, Unteroffizier, auS Wiltdruff. Martin Küchenmeister, Grenadier. auS Grumbach. Paul Treppte, Gefreiter, ans Grumbach. Ru»»ls Junghann», Pionier, au» Kombach. Alfred Hecker, rergcant, aus Klipphausen. Kurt Schütze, Soldat, au- Kleinschönberg. Ludwig Thoma», Soldat, au? Moborn. Martin Naumann, Soldat, ans Neukirchen. Ernst G«ug»»8> Soldat, «mS Zchnncdewalde. Paul Görtz, Deckoffizier, an? Wilsdruff. The»d»r Bernhardt Nicola», Elnjähr.-Freiw., aus Witsd.uff. Alfred Pietzsch, Pionier auS Wilsdruff. Ott» Kurt Schubert, Loldal, auS Wilsdruff. Rudolf Schubert, Schutze, aus Grumbach. Max Nestler, Soldat, aus Kesselsdorf. Max Petter«, Soldat, auS Helbigsdorf. , Paul Hegewald, Kanonier, auS Limb«ch. Hermann Tändler, Soldat, aus Taubenheim. Bruno Rüter, L rgeant, aus Tanueberg. Alfre» Krause, Max Hanke, Soldat, au« Biohorn. Alfred Pötzsch, Kanonier, auS Ktein- schöuüerg. Hugo Lindner, Sergeant, aus Mohorn. Hais Obendorfer, Leutnant, aus Burkhards,valbe. aus unseren deutschen Fluren, aus Städten blühenden Gewerbfleißes, aus deiner Heimatstadt mit ihrem Wahrzeichen des friedlichen Doppelturmes geworden, wenn sie das Schicksal so vieler belgischer und französischer Orte hatten teilen müssen, sür die ihre eigenen Landsleute und Bundes- genossen während unseres Rückzuges nicht einen Funken von Mitleid ge- habt haben? Und der Krieger, der an diese Heimat zurückdachte und sie vor sich liegen sah im Glanze der Kindheitserinnerungen, die sie wie mit goldenen Fäden umspannen, der an die Seinen zurückdachte, wie sie da- heim ruhig wie im Frieden ihrer Hantierung nachgingen, wie die Kranken und Wehrlosen doch ruhig schlummern konnten, der hat es doch gefühlt: »Süß ist es und ehrenvoll für das Vaterland zu fallen. Er wußte noch im Tode: Nicht umsonst strömt dahin des Lebens rote Glut. Und wenn der Feinde Plan nun wirklich wird, wenn sie wirklich statt des Rechtsfriedens den Gewaltfrieden durchzusetzen vermögen, wenn unser deutsches Vaterland mit seiner Jahrhunderte alten Geschichte wieder einmal unter welscher Gewalt und Tücke leidet wie vor mehr denn hundert Jahren? . . . hieße es dann umsonst? Nein und aber nein! Wie einst, so muß auch heute das Blut der Teuren, die für uns starben, jene große Dankbarkeit im Herzen wachhalten, die das große „Für uns' nicht ver gessen kann. In ihrem Geist gilt es, unsere Jugend zu erziehen. Was an großen, heldenhaften, männlichen Gedanken in ihrer Seele lebte, das soll weiterleben in uns und von uns als köstliches Erbe und Vermächt nis weitergegeben werden in die Herzen derer, die da kommen. Umsonst? Das ist zuletzt eine große Frage und Anklage an den Schöpfer und Regierer der Welt. Und wie viele Fragen und Klagen mögen sich in diesen Tagen zu ihm erheben, da so viele tausend Deutsche ihres Herzens großes Sehnen und Hoffen enttäuscht und vernichtet sehen und da noch unser keiner die Zukunft mit ihren großen Rätseln und Fragen zu entwirren vermag. Da wenden wir uns voll Glaubens und Vertrauens an den großen Herrn der Welt, des Krone nicht fällt und des Herrschaft nicht wankt. Und ihm sei Dank. In seinem Reiche gibt es kein Umsonst. Da gibt es wohl ein Auf- und Abwogen, ein Blühen und Welken, aber auch das Welken ist neue Kraft für den kommenden Lenz. Da gibt es ein schmerzvolles Raten und Fragen, aber auch ein heilsames Antworten aus der Ewigkeit. Die mit Tränen säen, werden mit Freuden ernten, sie gehen hin und weinen und tragen edlen Samen und kommen mit Freuden und bringen ihre Garben. Noch heißt es: Was ich tue, das weißt du jetzt nicht, du wirst es aber hernach erfahren. In der Welt, auch in der Politik kann es geben ein Verzweifeln und doch arbeiten! In ihm gilt nur ein großes Wirken und Schaffen, solange es Tag ist. Seine ewige Kraft unsere Kraft, unser Friede. Siehe, nicht vergebens, . nicht umsonstl „Ich vergesse dein nicht!'