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Hieben. Sein Vorschlag ging dahin, die Entschädigung aü i5 Mark festzusetzen, wenn die Sitzung des Mieteinigungs unses außerhalb des. Wohnortes der Beisitzer stattfindet, alt » Mark bei Sitzungen im Wohnorte des Beisitzers. Außerden sollen 30 Pfennige Kilometergeld gewährt werden, gleichgültig ob und welches Beförderungsmittel benutzt wird. Auf Antrag »es Gemcindeältesten Keil-Brockwitz beschloß der Bezirksaus schuß, in den Fällen, wo nachgewiesenermaßen ein Arbeitsver dienst entgangen ist, der höher als der in Frage kommende Ent chädigungssatz ist, noch den Unterschied zwischen dem letzten uni dem entgangenen Arbeitsverdienst zu gewähren. — An dH öffentliche Sitzung schloß sich noch eine umfangreiche nichtöffent liche Sitzung an. Letzte Drahtberichle ver Streit im Meuselwitzer Braunkohlengebiet. Halle, 16. Sept, (tu.) Zum Streik im Meuselwitzer Braunkohlengebiet hat sich auf Beschluß der Bergarbeiterver sammlung die gesamte Belegschaft des ganzen Reviers ange schlossen. Die Schächte liegen vollkommen still. Die Notstands arbeiten werden vorläufig verrichtet. Die Belegschaften be schlossen, während des Streiks durch eigene Ordner die Ruhe und Ordnung im ganzen Revier ausrecht zu erhalten. Die Franzosen räumen Solingen. Solingen, 16. Sept, (tu.) Die im Stadtbereiche So lingen stehende 13. französische Infanterie-Division teilte den Verwaltungsbehörden mit, daß die von ihr mit Einquartierung belegten Orte geräumt werden. Die Räumung hat bereits be gonnen. Keine Besprechungen mit den irischen Vertretern. London, 16. Sept, (tu.) In seiner Antwort an Devalera erklärte Lloyd George, daß er, da Sinnfein auf die Anerken nung der irischen Souveränität beharre, seinen Vorschlag, Be sprechungen mit den irischen Vertretern in Ilverneß abzuhalten, zurückziehe. Er werde das Kabinett über die jetzt zu ergreifenden Maßnahmen befragen. Aus Stadt und Land. Mi «-»na» E ->«»« Wils druff, am 16. September. Oeffentliche Stadtverordnetensitzung Donnerstag, den 15. September, abends 7 Uhr. Entschuldigt fehlte Herr Stadtv. Bertholdt: am Ratstische anwesend waren die Herren Bürgermeister Dr. Kronfeld, Stadt räte Wehner, Loßner und Bombach. Nach Kenntnisnahme der Anweisungen gegen das schnelle Autofahren innerhalb der Stadt bewilligte das Kollegium ein stimmig gemäß dem Ratsbeschlusse dem Ortsausschüsse der Ge werkschaften einen Zuschuß von 300 zur Abhaltung von wissenschaftlichen Kursen mit der Maßgabe, daß aus den Reihen der Einwohner, die den Gewerkschaften nicht angehören, bis 30 A der Teilnehmerzahl an den Kursen teilnehmcn können. — Der Erhöhung der Unterstützungssätze für Ortsarme tritt man bei und beschließt auf Antrag des Stadtv. Schumann, den Rat zu ersuchen, die Frage zu prüfen, ob nicht in 3 besonderen Fällen über diese Sätze hinausgegangen werden könne. Der Frau K. soll die bisher gewährte Unterstützung vorläufig weiter gezahlt werden. — Der vom Rate vorgeschlagenen Verlängerung des Pachtvertrages mit der Firma Bertholdt öe Kümmel auf weitere 5 Jahre zu einem freibleibenden Pachtzins von 25 für den Quadratmeter wird zugestimmt, desgleichen der vor liegenden Abrechnung über die Wohnungseinbauten in das Ziegeleigebäude. Die erforderlichen Mittel für Mehrausgaben werden bewilligt. — Zur zentner- bzw. wochenweisen Beliefe rung sind seitens der Minderbemittelten ca. 1400 Zentner Kar toffeln angemeldet worden. Mit den Landwirten sind bereits Verhandlungen gepflogen worden. Bei dieser Gelegenheit regt Herr Jähne an, der Rat oder ein von demselben zu be rufender Ausschuß möge auch für die Sicherstellung der Kar toffelversorgung der übrigen Einwohner besorgt sein. — Nach Schluß der Tagesordnung streifte Stadtv. Schumann noch die in letzter Zeit vorgefallenen Ereignisse mit dem Morde an dem Abg. Erzberger, geißelte verschiedene Behörden, die sich von „Königlichen" Firmenschildern, Stempeln und Siegeln nicht zu trennen vermöchten, und stellte schließlich den Antrag, den Rat zu ersuchen, 1. zwei neue Fahnen in den Reichsfarben an zuschaffen und 2. alle Bilder ehemaliger gekrönter Häupter aus den städtischen Amts- und Sitzungszimmern zu entfernen. Wäh "" Das Tor des Lebens. Roman von Anny Woche. Lop^riZbt 1910 b^ VVotke, lleipM- Am liebsten hätte er sich in ein anderes Zimmer einquar tiert, aber er wagte es nicht. Sie war so mißtrauisch geworden, seine Frau, und sie durfte nicht noch weiter den Glauben an ihn verlieren. Wie das möglich war, daß ein so armseliges Weib, wie die Franze, ihn so ausregen konnte! Die Fränze hatte es ja schon immer meisterlich verstanden, ihm das Leben schwer zu machen, mit ihrer albernen Ehrlichkeit. Na, hätte er das geahnt, nie hätte er sich je mit ihr eingelassen. Und das Kind? Erst hatte er den Gedanken weit von sich gewiesen, daß Irmele sein Kind sein könnte. Er wollte nicht mehr daran glauben, aber je mehr er sich das reizende, kleine Kindergesicht vergegenwärtigte, das ihn gleich vom ersten Tage an seltsam an zog, trotzdem es so feindselig zu ihm aussah, je mehr fühlte er, daß Fränze ihn nicht belogen. Ein eigentümliches Gefühl, halb scheue Furcht, halb warmes Interesse, trieb seine Gedanken immer wieder zu dem Kinde, dessen frohes Lachen mit dem Jauchzen seines Jungen durch das Haus tönte, ein Lachen, das alle erfreute, das aber ihm nur Pein verursachte. Nein, nie würde sich das Lockenköpfchen Irmeles zärtlich gegen seine Brust schmiegen, nie würden sich die weichen Kinder arme um seinen Hals legen. Er durfte keinen Teil an diesem Kinde haben. And plötzlich, trieb ihn ein heißes, unstillbares Verlangen, dieses Kind zu sich zu zwingen. Wie lächerlich das war! Er, der sich überhaupt nichts aus Kindern machte, er hatte seine Einwilligung, ein fremdes Kind anzunehmen, nur gegeben, um selber etwas entlastet zu sein, weil sein kleiner Jobst immer mit , ihm spielen wollte und er so gar kein Talent für Kinder hatte. Er hatte Irmele noch nicht wieder in der Nähe gesehen, seit jener Unglücksnacht, in der des Kindes Mutter starb, und er rend die Anschaffung neuer Fahnen einstimmig gutgeheißen wurde, wurde der 2. Punkt mit 7 bürgerlichen Stimmen abge lehnt, da, wie die Herren Sinemus und Loßner zum Ausdruck brachten, die harmlosen Bilder zum Andenken an ver gangene Zeiten keinesfalls als gegen die Republik gerichtet angesehen werden könnten. — Friedliche Stille lag an dem gestrigen so schönen Abende über unserem Städtchen ausgebreitet. Kommt da so nach 8 Uhr ein offener Landauer gezogen von zwei müden Braunen, be setzt außer dem Kutscher mit vier Herren und einer Dame, vom Markte her die Dresdner Straße entlang und macht unter der Laterne gegenüber Cafe Heyne halt. Blitzende Instrumente werden von den Hüllen befreit und plötzlich tönen aus dem Wagen sanft und getragen die Klänge eines Chorals durch die abendliche Stille. Fenster tun sich auf, Türen öffnen sich, die Leute laufen und nehmen an, das Ständchen soll einer in der Dresdner Straße stattfindenden Familienfeier gelten. Neugierige umringen den Wagen. Von Mund zu Mund gehen die Fragen: Was soll das bedeuten? Wem soll das gelten? Niemand kann das Rätsel lösen. Auf das erste folgt ein zweites Stück — die Insassen des Wagens hüllen sich noch immer in Schweigen — und auf dieses auch noch ein drittes Stück. Und endlich soll das Geheimnis offenbar werden! Bei der Abfahrt in Richtung Dresden rief einer der Musiker: „Wir kommen von einer Sil bernen Hochzeit und dies war der Abschluß!" P—. — Ferkelmarkt Wilsdruff Freitag, den 16. September. Auf trieb: 66 Stück, Verkaufspreis: 150—200 — Preiserhöhung im Frifeurgewerbe. Wegen Erhöhung der Löhne und der sich immer steigernden Geschäftsunkosten hat die Friseurzwangsinnung Dresden-Land die Preise für die Be dienungen erhöhen müßen. Das Publikum wird gebeten, diesen Tatsachen Rechnung zu tragen. (Vgl. Ins.) — Wichtig für Bruchleidende! Der Vertreter der bekannten Firma „Wittes Bandagenhaus" ist nächsten Sonntag mit Mustern von „Wittnia"-Bruchbändern ohne Federn im „Löwen" anwesend. Näheres enthält die Anzeige in vorliegender Nummer. — Zuckerversorgung. Mit dem 15. d. M. treten nach Maß gabe der Verordnung des Reichsministers für Ernährung und Landwirtschaft über Zucker usw. vom 31. August 1921 die Ver ordnung über den Verkehr mit Zucker vom 30. September 1920 und die dazu erlaßenen Ausführungsbestimmungen vom 8. Ok tober 1920 außer Kraft. Hiernach findet nach Ablauf der jetzt laufenden Zuckerkarte Reihe 21 — das ist nach dem 17. d. M. eine Verteilung von Zucker aus der öffentlichen Hand nicht mehr statt. Es bleibt jedoch verboten, Zucker aus der Ernte 1920 ohne Marken abzugeben. Die beim Handel noch befindlichen Be stände sind nur zur Belieferung der laufenden Zuckerkarte zu ver wenden, soweit Ansprüche darauf noch bestehen. Die Inhaber derartiger Karten haben bei Vermeidung des Ausschlußes bis 17. d. M. ihre Ansprüche geltend zu machen. Ueber etwaige Rest bestände beim Handel bleibt der Zuckerverteilungsstelle Vorbe halten, im Ausgleichsverfahren zu verfügen. — Die Weihe des neuen Bischofs von Meißen Dr. Chri stian Schreiber durch Bischof Dr. Joseph Damia Schmitt-Fulda hat am Mittwoch in Fulda unter Assistenz der Bischöfe Dr. Kilian-Limburg und Dr. Cafpar Klein-Paderborn stattgefunden. An der Konsekrationsfeier nahm u. a. auch der ehemalige Kron prinz von Sachsen teil. Gelegentlich der Fahrt des Bischofs nach seinem Bischossitz Bautzen, die am Sonnabend angetreten wird, finden auf den zur Diözese Meißen gehörigen Bahnhöfen Leipzig und Dresden Begrüßungen durch die dortigen katho lischen Gemeinden statt. Anläßlich der Bischofweihe richtete der neue Bischof von Meißen einen Hirtenbrief an die Gläu bigen des Bistums Meißen. — Bei den Eisenbahnbeamtenratswahlen im Freistaat Sachsen erhielten der sozialdemokratische deutsche Eisenbahner verband 18 457 Stimmen, die bürgerliche Reichsgewerkschaft 12 549 Stimmen und die christliche Gewerkschaft deutscher Eisenbahn- und Staatsbeamten 6210 Stimmen, so daß also die Bürgerlichen eine Mehrheit von etwa 300 Stimmen erzielt haben. — Verbindlichkeit des Schweizertarifs. Die Allgemeinver bindlichkeitserklärung des für die Kreishauptmannschaften Dres den und Bautzen abgeschlossenen Schweizertarifs ist mit Wirkung vom 1. August 1921 durch den Arbeitsminister ausgesprochen worden. — Porzellangeld-Falschmünzer in Meißen. Der Kriminal polizei war bekannt geworden, daß in hiesiger Stadt unechtes weißes Porzellangeld, sogenanntes Reichsgeld, zum Verkauf gekommen war. In der Nacht zum 14. September wurde in einem Grundstück an der Görnischen Gaße der 29 Jahre alte Porzellanmaler H. von hier dabei betroffen, als er aus j seinem Brennofen eine Menge weißes gebranntes Porzellangeld wollte sie auch nicht sehen, nein, er hatte Furcht vor dem großen, klaren Blick der Kinderaugen, die ihm bis auf den Grund der Seele schauten. Aber es mußte etwas geschehen, um diesem schrecklichen Zustand ein Ende zu machen. Irmele mußte fort aus dem Hause, Heinrike mußte sich drein fügen. Aber sie würde es nicht dulden, er würde einen schweren Stand mit ihr haben. Die abenteuerlichsten Pläne beschäftigten ihn, wie er heim lich das Kind entfernen könnte, aber er verwarf sie immer wieder. Fortgesetzt hatte er schon Streit mit Heinrike gesucht, um es ihr leichter beibringen zu können, daß Irmele zu den Kloster frauen zurückmüßte. Aber Heinrike hatte ihn mit ihren klaren Augen so ernst und ruhig angesehen, daß er immer wieder ver stummte. Jetzt aber schien ihm die Gelegenheit günstig. Er hörte Heinrikes leichten Schritt im Nebenzimmer, und über dem Kor ridor tobten soeben die beiden Kinder mit lautem Geschrei und Gesang. „Was ist denn das für ein unerhörter Lärm!" rief er wütend hinaus. „Kann man denn nicht einen Augenblick Ruhe haben? Solange diese infame Range im Hause ist, kommt man ja gar nicht mehr zu sich selbst! Augenblicklich bist Du ruhig!" rief er, das kleine Mädchen bei den Schultern packend, und es heftig schüttelnd. „Oder ich prügele Dich, daß Dir die Lust zu ähnlichem Spektakel vergeht. Hast Du verstanden?" Das Kind stand wie versteinert, während der kleine Jobst schreiend davonlief. „Komm hier her zu mir, augenblicklich!" Drohend hob er die Hand. „Nicht schlagen!" rief mit bebenden Lippen das Kind, die dicken Fäustchen geballt aufhebend. „Nicht schlagen! Du bist böse, Du schlägst mich tot!" Mit jähem Erbleichen sank seine Hand. Nein, er durfte Has Kind nicht anrühren, dem er die Mutter genommen. Scheu sah er auf das kleine Geschöpf, das, an allen Gliedern bebend, beide Hände gegen ihn noch immer aufgehoben hatte und ihn mit leidenschaftlichen Augen drohend ansah. herausnahm, das beschlagnahmt wurde. Es war erst zweimal probeweise solches Porzellangeld gebrannt worden. Die bereits verkauften Porzellangeldsätze stammen von diesen Proben her. Hierauf wurden als Hersteller des unechten Porzellangeldes der 24 Jahre alte Modelleur L., der 20 Jahre alte Handlungs gehilfe G. und der 25 Jahre alte Zigarrenhändler Pf., sämt lich hier wohnhaft, ermittelt. — Dresden. Die Dresdner Herb st blumenschau ist nunmehr geschloßen worden; sie hat sich eines außer ordentlichen Besuches zu erfreuen gehabt. An die 150 000 Erwachsene und Tausende von Schulkindern haben in den vier Tagen Säle und Park ausgesucht. — Bekanntlich mußte nach den Bestimmungen des Friedensvertrages auch die große Kaditzer Luftschiffhalle abgerissen werden. Dies war bei der soliden deutschen Bauweise ein schweres Stück Arbeit. Monatelang mußte man arbeiten, um den riesigen Bau abzutragen. Den großen Stahlbogen konnte man nur mit Sprengungen beikömmen. Am Dienstag sind nun die letzten beiden Bogen der ehemaligen stolzen Luftschiffhalle, die nach dem modernsten System gebaut war, niedergelegt worden. Die Aufräumungsarbeiten werden noch längere Zeit in Anspruch nehmen. — Frauenstein. Das gestern hier gestohlene Auto wurde heute früh von Waldarbeitern zwischen Schmiedeberg und Bärenburg im Walde aufgefunden. Von einem Beamten der Dresdner Kriminalpolizei und einem Wagenführer der ge schädigten Gesellschaft wurde es nach Dresden gebracht. Von den Dieben fehlen noch die Spuren. — Zittau. Die Fleischpreise im benachbarten Böh men, die in den sächsischen Grenzorten wegen ihrer geringen Höhe einem starken Interesse begegnen, werden in nächster Zeit voraussichtlich noch niedriger werden. Schon jetzt waren sie 4—6 niedriger als bei uns in Sachsen, was eine ganz außer ordentlich starke Fleischeinfuhr von der Tschechoslowakei nach Sachsen zur Folge hatte. In letzter Zeit hatte bie tschechische Regierung die Ausfuhr von Rindfleisch verboten. Das Ausfuhrverbot batte sofort einen Preissturz zur Folge, so sank im Prager Schlachthof ein Kilogramm Lebendgewicht auf 1,50 Kronen. Kirchennachrichten — 17. Sonntag n. Trin. Predigttext: Luk. 14,1—11. Wilsdruff. Kollekte für das werbende Kirchenvermögen. Vorm. 8,30 Uhr Predigtgottesdienst. — Vorm. 10 Uhr Kindergottesdienst. — Nachm. 2 Uhr Taufgottesdienst. Am Kirchweihfeste. Kollekte für das werbende Kirchenvermögen. Vorm. 9 Uhr Festgvttesdienst (Predigttext: Luk. 14,17). Kirchenmusik: „Freuet euch in dem Herrn allewege!", Kirchweih festkantate für gemischten Chor, Baßsolo und Orchesterbeglei tung von Gast. Das Baßsolo singt Herr Kirchner Hofmann. — Nachm. 2 Uhr Taufgottesdienst. Grumbach. Vorm. 8,30 Uhr Predigtgottesdienst. Kesselsdors. Vorm. 8,30 Uhr Predigt (Pf. Heber). — Nachm. 2 Uhr Taufen. Sora. Vorm. 8,30 Uhr Hauptgottesdienst. — Vorm 9,45 Uhr Kindergottesdienst mit Kl. 2. Limbach. Vorm. 8,30 Uhr Predigtgottesdienst; danach Christenlehre mit der konfirm. Jugend. Blankenstein. Vorm. 8,30 Uhr Predigtgottesdienst. Hund (Foxterrier) dessen Herr sich am Mittwoch vorm. in meinem Geschäft be dienen ließ, hält sich bei mir auf u. ist daselbst gegen Rück erstattung d.Unkosten abzuhol. Magnus Weise, Friseur. sno viMsaLenall UN liefert sauber und preiswert die Buchdruckerei d. Bl. Kupier Uitriol garantiert rein gestoßen rum laichen Ärs SsslweiLLns empfiehlt billigst «u Mreä PietM. Ein Schauer lief durch seinen Körper, ein seltsamer Wider streit von Lust und Schmerz. Das reizvolle, kleine Ding dort, das sich nicht schlagen laßen wollte, war sein eigen. Das war Blut von seinem Blut, das fühlte er. Fast war es, als wollte er begütigend zu dem Kinde reden; da stand aber auch schon Heinrike neben ihm und zog das jetzt heftig aufweinende Kind beschwichtigend in ihre Arme. „Geh' zu Jobst, Irmele," bat sie schmeichelnd, dem Kinde die Tränen trocknend, „und laß Dir von Minna Schokolade geben; lauf, mein Herzchen." „Irmele will keine Schokolade, Irmele will fort von dem bösen Manne, Irmele will zu Traute!" Die Bonne der Kinder eilte bestürzt herbei und nahm die Kleine eiligst mit sich hinaus. Heinrike aber trat mit ernstem, entschloßenem Gesicht über die Schwelle von Sibos Zimmer. „Was sollte eigentlich der Auftritt, Sibo? Irmele hat wirk lich nichts begangen. Du bist ungerecht gegen das Kind." „Ja, da magst Du recht haben. Ich kann das vorlaute, kleine, selbstbewußte Wesen nun einmal nicht leiden. Ich habe mir die Sache überlegt; das Kind muß dahin zurück, wo es her gekommen ist. Hörst Du, noch heute! Wir können uns ja nobel zeigen und der Kleinen eine anständige Summe für ihre Er ziehung aussetzen. Die Formalitäten, die zur Annahme des Kindes, als wäre es unser eigenes, verlangt wurden, sind ja glücklicherweise noch nicht alle erfüllt. Wir können also noch gut zurück. Es war sehr unüberlegt, daß ich Deinem Wunsch so leicht nachkam. Wir nehmen da Pflichten auf uns, die wir nicht erfüllen, und im übrigen, das Kind ist mir zuwider." Heinrike stand unbeweglich. Nur die Lippen zuckten nervös. „And Du erwartest, ich sollte mittun, wenn es heißt, leicht fertig mit einem Menschenschicksal spielen? Du irrst, wenn Du meinst, daß ich noch das nachsichtige, willenlose Geschöpf bin, das Dir einst blindlings folgte. Wir haben die Sorge für Irmele übernommen, und wir müßen unsere Pflicht dem Kinde gegenüber auch erfüllen. Liebe habe ich von Dir für das Kind weder verlangt noch erwartet, aber Deinen Brutalitäten soll es so wenig ausgesetzt sein, wie unser eigener Junge."