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ation^ hricht rung ", ammlM Oktod" he a«S«' s R-E sich j Nachr'^ ede»«' Kr"Ä Beschs die un" cksich«^ mögE mgebi^ schwer«' t war^ ogcn u" -Kehr n, Treib«' die EA et bes-S" s kur,"« :n, er b«! in. AN 't e wal«« etross^ rldet lgctroü« eschäff' gen An vor « iiedcran" -alienis« Seschn!" td. : I91S> Zeilage zum Wilsdruffer Tageblatt/ Amtsbl. Nr. 225. 78. Jahrgang. " Sonntag den 28. September 1919 W dm 15. Smiag mch TriiiWs. Von Pfarrer Lange, Röhrsdorf. Hebr- 9, 27. Es ist dem Menschen gesetzt, einmal zu sterben. In die vergangene Woche fiel der Herbstanfang, und plötzlich auch recht herbstlich geworden. Nach den 'M Spätsommertagen kamen Herbststürme und Regen- Mir. Wir fingen plötzlich an zu frieren und des Winters M zu spüren. Wie oft schon haben wir es erlebt, daß s« Zemmer weicht und die Natur sich verfärbt und ihren ^>en Schmuck ablegt. Es ist das uralte Sterbenslied, «vir im Rauschen der niederfallenden Blätter vernehmen. was der Natur angehört, ist diesem Gesetz des Mens und Vergehens unterworfen. Auch wir Menschen M keine Ausnahme. Es ist dies eine der einfachsten Wahrheiten, die hier Arsprochen wird. Dennoch hielten es manchs Mönchs züchtig, sich bei jeder Begegnung zuzurufen: „denk an ? Tod!", und die Frommen des alten Bundes beten -Ocholt, um die Klugheit zu bedenken, daß dies Erdsn- ein Ziel hat. Daran denken nämlich die meisten Nchen nicht. Sie leben in den Tag hinein und schmieden Mi für die Zukunft, als ob es ihnen verheißen wäre, ')re Jahre kein Ende nehmen. Das hat seine großen fahren. Die ganze Rechnung ist falsch, wenn man den nicht mit einrechnet. Dis Menschen sind doch sonst gute Rechenkünstler. Wie können sie an dieser Mgen Tatsache vorübergehend Bitter die Stunde, wo , den Fehler einsteht, wo man auf die schlichte Tat- M hingewiesen wird: Es ist dem Menschen bestimmt, zu sterben! Viele Menschen weichen absichtlich diesem Gedanken Sie haben nicht den Mut, dem Tod offen ins An- Mt zu sehen. Dann werden sie meist plötzlich und un- Mereitet von ihm, dem Schreckenskönige, überfallen. Dann M sie mit leeren Händen der Ewigkeit gegenüber. Sie M keine inneren Schätze gesammelt, dis die Motten und i Rost nicht fressen können. t Wir Menschen sollten reichlicher bedenken, daß uns Ziel gesetzt ist, einmal zu sterben. Wir würden dann M Leben anders einrichten. Wir würden uns alle Tage für die Ewigkeit reif zu werden. Wir würden gegen uns angehen und allen aufsteigenden Zorn und in uns bekämpfen. Wir würden unser Herz rein 'M. Wir würden unsern Mitmenschen leichter vergeben Nichts mehr nachtragen; denn wir würden daran wieviel Gott uns zu vergeben hat, und wieviel der Mächtige aus unserm Leben streichen soll. Wir würden ' Ntanche Freude dieser Well unser Herz nicht hängen, wenn wir uns sagten, wie bald ihr Schimmer verbleicht, j Wir würden uns von der versinkenden Insel der Zeitlichkeit hinüberretten an die festen Gestade göttlicher Barmherzigkeit und himmlischen Friedens. Lerne es bei Zeiten, deine Seele zu dem zu erheben, das da bleibt! Dann wird der Tod seine Schrecken für dich verlieren. Dann seufzst du nicht mehr unter den Mühen dieser Erde, weil du weißt, daß du sie nicht dauernd zu tragen hast. Daun schaust du vertrauensvoll der Zukunft entgegen. Das Wort tröstet dich: Es ist noch eine Ruhe vorhanden dem Volks Gottes. Das andere Schriftwort aber: Es ist dem Menschen gesetzt, einmal zu sterben, verliert für dich seine Schrecken und kann zu einem Wort des Trostes werden. poMfche Rundschau. Deutsches Reich. 4- Der Etat des Reichskanzlers gab im Haushalts ausschuß der Nationalversammlung Veranlassung zu dem Wunsch nach Aufhebung des Belagerungszustandes. Reichsministerpräsident Bauer erklärte aber, daß man vor läufig ohne besondere Zwangsmaßnahmen nicht aus kommen könne. Ein Antrag, die Aufwandskosten des Reichskanzlers auf 5000s) Mark herabzusetzen, wurde ab gelehnt. * Zulagen zu den Invalidenrenten. Zu der Ver ordnung der Reichsregierung über die Gewährung von Zulagen zu den Invalidenrenten bat das Reichsversiche rungsamt nunmehr Ausführungsbestimmungen erlassen. Danach wird eine Zulage in Höhe von 20 Mark monat lich (statt bisher 8 Mark) Empfängern einer reichsgesetz lichen Invaliden-, Kranken- oder Altersrente, eine Zulage von 10 Mark monatlich (statt bisher 4 Mark) Empfängern einer reichsgesetzlichen Witwen- (Witwer-) oder Witwen- krankenrente vom 1. Oktober 1919 ab gewährt, sofern sie nicht Ausländer sind, die sich im Auslande aufhalten. Die Erhöhung'tritt nicht ein für Zulagen, die für Zeiten vor dem 1. Oktober 1919 zu zahlen sind. Empfänger von Waisenrenten erhalten keine Zulage. Die Zulage wird monatlich im voraus gezahlt. * Eine Neichsratssitzung, die nicht stattfand. Der Neichsrat, die etwa dem früheren Bundesrat entsprechende parlamentarische Körperschaft, wollte in Berlin zu einer öffentlichen Sitzung zusammentreten. Die Vertreter der Einzelstaaten waren vollzählig erschienen. Verfassungs gemäß muß ein Reichsminister den Vorsitz der öffentlichen Sitzungen des Reichsrates übernehmen. Der für den Vorsitz dieser Sitzung in Frage kommende Neichsfinanz- minister Erzberger stellte sich jedoch nicht ein. Er war durch eine plötzlich angesagte Beratung über das Reichs- notopser am Erscheinen verhindert. Da es nicht gelang, einen anderen Reichsminister gufzufinden, der als an der Lagesorvmmg mlereMerter MeporlmmMer den Borns «mite übernehmen können, konnte die Sitzung nicht statt- stnden. Frankreich. X Wie man Länder «nd Völker verschenkt. Der Fünferrat hat Spitzbergen Norwegen zugesprochen unter gewissen Einschränkungen hinsichtlich der von Fremden er worbenen Rechte und der Ausbeutung von Minen. Des ferneren wurde auf Wunsch Portugals die Enclave von Kionga im Norden der Kolonie von Mozambique, die von Deutsch-Ostafrika getrennt wird, Portugal zugesprochen. Die Gebiete an der Ostgrenze von Polen, die westlich der Linie liegen, die die polnischen Truppen nicht überschreiten dürfen, wurden endgültig Polen zugesprochen, über die Gebiete östlich dieser Linie ist noch keine Bestimmung ge troffen worden. X Clemenceau droht mit Rücktritt. Ministerpräsident Clemenceau fürchtet anscheinend eine Verschleppung der Ratifikation bes Friedensvertrages durch die Kammer und erklärte demgegenüber den Kammerrednern in feiner temperamentvollen Art: „Wenn diese Operation etwa dazu dienen soll, die Abstimmung über den Friedensvertrag auf unbestimmte Zeit zu verschieben, dann müssen Sie das tun, aber dann machen Sie es ohne uns. Ich ziehe es vor, daß die mit einem Gewitter geladene Wolke platzt." Auf der äußersten Linken wurde Clemenceau mit grober Heftigkeit unterbrochen. Von der Leipziger Messe zurück. Glossen eines englischen Meßbesuchers. Herr Charles Tower, der schon im Frieden als Berichterstatter Londoner Blätter in Deutschland tätig war, ist nach Leipzig zur Messe gefahren, um zu erkunden, wie er die schöne Lindenstadt nach fünfjähriger Abwesen heit wiederfinden würde. Das erste, was ihm aufstel, waren die vielen englischen Zigaretten und englischen Kon serven, die er in den Schaufenstern der in der Nähe des Bahnhofs gelegenen Geschäfte entdeckte. Mehr noch setzten ihn die großen Mengen amerikanischer Schokolade, von der er freimütig bekennt, daß sie nicht sein Geschmack sei, in Erstaunen; er wundert sich darüber, daß man es wage, den Deutschen eine so minderwertige Ware zu so hohen Preisen anzubieten, aber die armen Deutschen seien jetzt wohl mit allein ausländischen Schund zufrieden und froh, daß sie überhaupt etwas bekämen. Unter den ausländischen Meßbesuchern^ fand Herr Lower eine stattliche Anzahl behäbiger Holländer, die in Anbetracht der jämmerlichen Valutaverhättnisse nicht teuer einkaufen. Auch verhältnismäßig viele Amerikaner seien zur Stelle gewesen und daneben sogar etliche Engländer, die ihre Beziehungen zu Leipziger Geschäftsfreunden nach fünfjähriger Pause wieder aufnehmen wollten und sicher nicht unwillkommen gewesen seien. Offizielle britische Ausstellungen seien allerdings nicht vorhanden gewesen, dazu wäre der Friede denn doch noch ein bißchen zu frisch. Forschungen bereit!;alten. — Ob eine Abgabe an äie Museen äer Grossstackt erfolgen äarf, erheischt Sonäerbeschlüsse 3m allgemeinen kann wohl ge- ragt weräen, äass äas Sammelgut in einer Heimatsammlung äurch seine lloäenstänäigkeit nur gewinnt unä äass sowieso schon äurch äie Er richtung grosser wissenschaftlicher Museen äie Provinz äer Grossstaät gegenüber benachteiligt ist. Viel wertvoller aber als für äie Wissenschaft soll unsere Heimat- ssmmlung sein 2. für unsere Einwohnerschaft in Staät unä Lanä. Dicht etwas, was „man gesehen haben muss" — um am Biertisch unä im Kaffeekränzchen mitreäen zu können, sonäern ein Sammel- unä Mittelpunkt aller geistigen Interessen, eineLlläungsquelle, aus äer man An- regung, föräerung, Genuss empfängt. Diesem Twecke äient äie Aufmachung: kleine wissenschaftliche Systematik, sonäern reiz- unä gemütvolle Lebens gruppen in geschmacklich einwanäfreien formen. Man hat früher zuviel von Heimatliebe gereäet. Das war ein Fehler. Zecket auch ein Ehrlicher von seiner Ehrlichkeit? Man glaubte ckie Heimatliebe gepachtet als Parteibesitz. Oss war Selbstüberhebung. Aus äiesem Dünkel kam ckie patriotische Phrase, eine taube Dass, fort mit cken Morten! Oaten her! Hier öiläer ckeiner Heimat. Der Alltag, ja, aber gesehen äurch ckas Auge ckes Künstlers. Auch cku hast ein Paar gesuncke Augen im Kopke. Auf ckamit, unä äu schaust all ckie zarte unck all ckie strenge Schönheit ckeiner Heimat, siehst ckie Blumen am Megranä unck äie ziehenden Molken äir zu Häupten. Onä äas ist ein Stück äeines Lebensglückes unä erhöht äeinen inneren Aert. Siehst äu äie Schönheiten nicht in Lusch unä Boäen, Haus- unä Torbogen, sinä sie über Jahr unä Lag fort, fort auf immer, unä äu bist ein Stück ärmer an Lebensfreucke unck Sinnenglück. Ein ancker Gebiet: Hanägeformtes, Hanägeschafftes: Möbel, Kleicker, Hausgerät, 3st Zinn in ckir lebenckig fürs Schöne, Echte, Geckiegene, Schlichte? bo taten's äie Alten, so tun's Künstler, äie Megbereiter äer Zukunft. Hier kannst äu lernen für äich, für äeine familie, für äein Heim I — Melche Unkenntnis bei Anschaffung von Mäsche, Kleiäern, Möbeln, Küchengeschirr! welcher Aerger später, welche Unterstützung von Betrugsmanövern, von Ovehrlichkeit, Gewinnsucht, welch geläliche Verschwenäung! Diese Ankennt- uis ist geboren in unserer äifferenzierten Kultur, äie immer kompliziertere debilcke schafft, geboren in unserer inäustriellen Entwickelung. Diese lässt bich nicht zurückschrauben. Mie also äieser Ankenntnis beikommen? Durch Vervollkommnung äer Biläung, äurch Materialkenntnis, äa Erlenholz unck "ussbaum nebeneinancker. Man fertigt Kleinmöbel (Doten-, Büstenstäncker) aus beicken. 3n Erle sitzt balä cker Murm, fremcker Dussbaum ist gefeit Dagegen. Am ckich vor Aerger zu bewahren, gilt es, beim Einkauf cker veiäen Holzarten zu unterscheicken. Ihre Struktur unä Maser ist ver- Mieäen, äie Hölzersammlung zeigt's ganz äeutlich. (Schluß in nächster Nummer.) Schriftleitung: Verein für Natur- und Heimatkunde durch Oberlehrer Kühne, Wilsdruff. Druck und Verlag: Arthur Zschunke, Wilsdruff. Dr. r6 27. September 1919 8. Jahrgang Petrograpkis^es unä Geologisches vom Lanäberg unä seiner nächsten Umgebung. Vortrag, gehalten am z;. August auf dem Landberge von Professor Vogel, Pirna. (Schluß.) Der Basalt äes Ascherhübels zeichnet sich äurch seinen Reichtum an Einschlüssen fremäer Gesteine aus, Man kann kaum ein grösseres Lasalt- stück am Ascherkübel sinäen, welches nicht ein Bruchstück von Porpkyr oäer Zanästein oäer anäerer Gesteine enthielte, äie wahrscheinlich äen Anter- grunä in äer Amgebung äes Berges biläen unck von äen einst glutflüssigen basaltischen Massen äurchsetzt woräen sinä. Der Porphyr überwiegt äa- bei in auffälliger Meise. Alle im Basalt eingeschlossenen Bruchstücke lassen an ihrer Aussenseite Veränäerungen erkennen, wie sie ein glufflüssiges Gestein immer an seinen Einschlüssen Hervorrufen wirä. Besonäers unä weithin in äer naturwissenschaftlichen Mell bekannt ist äer Basalt äes Ascherhübels äurch seinen Gehalt an Magnetkies, äer sonst im Basalt äusserst selten vorkommt, unä äurch einen funä von geäiegenem Eisen, äas bisher nur noch im Basalt von Ovffak in Grönlanä gefunäen woräen ist. Mährenä so äer Basalt äes Ascherkübels äurch seine mineralogischen unä petrograpkischen Eigentümlichkeiten bekannt ist, besitzt am Lanäberg äie Lagerungsform cker basaltischen Massen ein weiterreichenckes wissen schaftliches Interesse. Der Basalt äes Lanäberges biläet eine Decke, ä, k. äie basaltischen Massen sinä an irgenck einer Stelle aus äem Eräboäen gequollen unä nun auf äen vorkanäenen Schichten breitgeflossen, Damit äer Basalt an äie Eräoberffäche gelangen konnte, musste äas vorkanäene Gestein äurchbrochen weräen. Das war nicht anckers als mit Gewalt möglich, unä so ging äem Ausfluss äer glutflüssigen Massen ein Ausbruch voraus mit Aschenregen, wie wir äas an äen feuerspeienäen Bergen äer Gegen wart noch beobachten können. Die Aschen fallen äann zu Locken unck wercken äurch äas glufflüssige Magma, äurch Masser oäer auf anckere Meise verfestigt. Sie biläen in äer folge ein Material, äas sich äurch grosse Porosität auszeichnet unä Auff genannt wirä. Am Lanäberg ist ein solches Aufflager ausgebiläet. Es finäet sich aus seiner Doräostseite unä erstreckt sich in form einer kleinen Löschung in äer Lichtung nach Süäost am Maläranäe 10/ 101