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02-Spätausgabe Wilsdruffer Tageblatt : 15.03.1921
- Titel
- 02-Spätausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1921-03-15
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-19210315021
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-1921031502
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-1921031502
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1921
-
Monat
1921-03
- Tag 1921-03-15
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Monat
1921-03
-
Jahr
1921
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teiligt gewesen zu sein, verweigert seit drei Wochen jede Nahrungsaufnahme. Er ist so hinfällig geworden, daß er ins Krankenhaus übergesührt werden mußte. O Wiedereinführung des deutschen Sprachunterrichtes in Washington. Durch Verfügung des amerikanischen Par laments soll der deutsche Sprachunterricht in den Schulen der Bundeshauptstadt Washington nächstes Jahr wieder ausgenommen werden. Die Unterrichtsbehörde hat bereits die Lehrbücher bestimmt, die dem Unterricht zugrunde ge legt werden sollen. O Die Sterblichkeit in Rußland. Die halbamtliche Svw- jetstaastik gibt zu, daß die Sterblichkeit der Menschen unter 16 Jahren in Rußland sich von 10 Prozent im Jahre 1918 auf 40 Prozent im Jahre 1920 erhöht hat. Die Ge burtenzahl, die in Moskau noch 1918 31500 erreicht hatte, hat sich 1920 auf 23 000 verringert. Welt- und Volkswirtschaft. Der Stand der Mark. Die nachstehende Tabelle besagt, wieviel Mark für 100 Gulden, 10V dänische, schwedische, norwegische, österreichische, ungarische oder tschechische Kronen, 100 schweizerische, belgische und französische Frank, 100 italienische Lire, sowie für 1 Dollar und 1 Pfund Sterling gezahlt wurden. („Brief" — angeboten; »Geld" — gesucht.) Danach war also am 12. März die Mark in Pfennigen un« geführ wert in: Holland 7,2; Italien 84,9; England 8,2; Amerika «1,6; Frankreich 17,9. Börsenplätze IS. 3. Geld § Brief 11. Geld 3. j Brief Stand 1.8 1 t Oolland . .. Gulden 2155,30 2159,70 2152,80 2157,20 170 Mk. Dänemark . . Kronen 1077,90 1080,10 1083,90 1086,10 112 , Schweden . . Kronen 1412,05 1414,95 1408,55 1411,45 112 . Norwegen . . Kronen 1017,45 1019,55 1028,95 1031,05 112 . Schweiz . . . Frank 1060,90 1063,10 1058,90 1061,10 72 . Amerika . . . Dollar 62f53 62,67 62,48 62,62 4,40, England . . . Vfund 245,00 245,50 245,00 245,50 20,20,, Frankreich . . Frank 446,55 447,45 446,05 446,95 80 , Belgien.... Frank 464,50 465,50 465,50 466,50 80 . Italien .... Lire 229,75 230,25 230,25 230,75 80 . Dt.« Österreich Kronen 14,23 14,27 13,23 13,27 65 , Ungarn.... Kronen 14,98 15,02 15,08 15,12. 85 . Tschechien.. . Kronen 82,40> 82,60 82,65 82,85 85 , Schlachtviehpreise. Die nachstehende Tabelle zeigt den Preis für den Zentner Lebendgewicht in Mark an den einzelnen Plätzen: Rinder Kälber Schafe Schweine Berlin ...9.3. 350—800 500—1050 350—725 900-1200 Breslau . . 9.3. 500-800 800-1000 500—750 800-1200 Dresden . . 9. 3. 250-850 700-950 300-750 850—1350 Hannover . — —— — — Hainburg . 8. 3. 300—1050 700—1200 350-750 900—1350 Dortmund . 7. 3. 400-950 450-900 400-750 1100-1400 Köln a. M. — — — Franks. a.M. 7.3. 200—875 500-825 450-700 1000—1350 Neueste Meldungen. Ein ungetreuer Poüzrlmnjvr. Be lin. Der hiesige Polizeimajor Lambeck ist verhaftet Morden, weil er im Zusmmenhang mit der Zulassung von Kraftwagen Bestcchungsgelder angenommen bat. In dem einen bisher nachgewiesencn Falle hat er 1000 Mark entgegen- gcnommen. Es wird vermutet, daß es nicht der einzige Fall ae- wrsen ist. H.noenburg an die Oberfchlesicr. Beuthcn (O. S.). Generalfeldmarschall v. Hindenburg richtete an die Oberschlesier folgenden Ausruf- Oberschlcsier! <ihr steht unmittelbar vor der Entscheidung des Schicksals eurer Heimat. Ich glaube fest, daß Liebe, Treue und Dankbarkeit und ruhige Überlegung euch zeigen werden, wohin ihr gehört. Mehr brauche ich euch in dieser ernsten Stunde wohl nickt -ip zurusen. Österreichische Teilnahme am Schicksal Deutschlands. Wien. Im Bundesrat erklärte der Wiener Bürgermeister Reumann: Wir wollen aussprechen, daß wir unseren Volksge nossen im Reiche in diesen Zeiten der schwersten Prüfung im Leiste und im Herzen zur Seite stehen, und daß unsere heiße sten Wunsche sie begleiten. Unsere Hoffnung und Zuversicht, «as deutsche Voll werde auch diesen Schicksalsschlaa überwin den, kann durch nichts erschüttert werden. Der Kampf um Petersburg. London. Nach Berichten aus Helsingsors haben die Bol schewisten die Festung Krasnaja Gorka setzt endgültig wieder m Vcsitzs In amtlichen Londoner Kreisen wird bekannt, daß die Gegenrevolutionäre die Festung Pleskow, südwestlich von Petersburg und Bologoje genommen haben. Letzte Drahtberichte des „Wilsdruffer Tageblattes". Ein Dynamitanschlag auf die Siegessäule. Berlin, 4. März, (tu.) Ein verbrecherischer Anschlag, ter zahllose Menschen in Lebensgefahr hätte bringen können, Kurde Sonnabend mittag auf die Siegessäule verübt. Gegen 12 Uhr mittags entdeckten 2 Reichswehrsoldaten in halber Höhe im Innern der Siegessäule einen Pappkarton, der 6 Kilo Dy namit und Pikrin enthielt, und an dem sich eine etwa 10 Meter lange brennende Zündschnur mit Kapsel befand. Nur dem ent- Ichlossenen Eingreifen zweier Beamten der Schutzpolizei, welche die brennende Schnur im letzten Augenblick durchschnitten, ist es iu danken, daß ein furchbares Unglück verhütel worden ist, denn die Siegessäule war stark besucht. Nach den bisherigen Er mittlungen kommen als Täter 2 Männer und 3 Frauen, an- Icheinend Ausländer, in Frage, die in den Mittagsstunden die Siegessäule gemeinsam besucht haben. Deutsch-französischer Zwischenfall in Düsseldorf. Elberfeld, 14. März, (tu.) Einem Gerücht zufolge, das die „Bergisch-Märkische Zeitung" verbreitet, hat sich ver- Sangenen Freitag in Düsseldorf ein empörender Zwischenfall ereignet. Ein Offizier der Düsseldorfer Schutzpolizei, der an Einem französischen Offizier vorüberging, ohne ihn vorschrifts mäßig zu grüßen, wurde von diesem mit der Reitpeitsche ins Ge- mht geschlagen. Der deutsche Offizier tat das einzige, was ihm Nach diesem Angriff übrig blich, er zog die Pistole und knallte den französischen Offizier über den Haufen. Schweres Eisenbahnunglück in Hildesheim. Hildesheim, 4. März, (tu.) Ein Eisenbahnunglück er- E'gnete sich gestern auf dem hiesigen Hauptbahnhvf. Der gegen ? Uhr hftr einlaufende Eilgüterzug prallte kurz vor dem Haupt- bahnhof mit einer Lokomotive zusammen. Beide Lokomotiven Ehrten sich ineinander. Der Packwagen wurde vollständig zer- rrrimmert, eine Reihe anderer Wagen mehr oder weniger demo- >>Ert. Die Gleise sind gesperrt. An Verlusten sind bisher 2 Tote «nd 8 Schwerverletzte gemeldet. Das neue spanische Ministerium. Madrid, 4. März, (tu.) Das neue Ministerium ist ge- 'wet. Präsident ist Allente Salazar, Minister des Innern Mar° de Lema, Oesfentliche Arbeiten La Ciervar. > Aus Stadt und Land. Mitteilungen für diese Äubrik nehmen wir immer dankbar entgegen. Wilsdruff, am 14. März 1921. — Vorfrühling. Wieder ward der Sonntag zu einem Er holungstag, der so recht zu Gemüt führte die beglückende Kunde: der Frühling kommt. Belebendes Frühlingsahnen durchzieht die Natur, die sich anschickt, wieder einmal das Hochzeitskleid anzu legen. Ueberall sieht man das Drängen zum Leben. Die Saaten und Wiesen zeigen jenen feinen Schimmer, welcher des Frühlings wundersames Erwachen kündet. Dem Garten geben Krokus und andere Frühblüher bereits ein lebhafteres Gepräge. Inmitten dieses Werdens und Wachsens verjüngt sich auch der Menschen Herz, beleben sich Lebensmut und Lebenshoffnung, und die tröstende Gewißheit zieht ein, daß nach Todesnacht ein neues Leben, nach trübem Leid selige Freude folgt. — Vom Landtage. Der Landtag wird am Freitag den 18. März in die Osterferien gehen und voraussichtlich, wenn nicht wichtige und dringende Angelegenheiten die Zusammen berufung der Kammern erfordern, in den ersten Tagen des April wieder zusammentreten. — Bernhard Schneiders Kinderchor in Wilsdrufs (12. März im Löwen). Das war eine Helle und reine Freude, die der Verein für Natur- und Heimatkunde mit diesem „Volks tümlichen Abend" auf Anregung seines Vorsitzenden, des die Volkskunde und Heimatpflege im Wilsdruffer Bezirk glücklich fördernden Oberlehrers Artur Kühne und mit Hilfe seiner Mitarbeiter und Helferinnen bereitete. Auf der Bühne der fast hundertköpfige Iugendchor und (am Nachmittag) im Saal Hunderte von lauschenden Kinderohren und -Augen! Die Auf führungen des Abends waren mit Bereicherung die gleichen wie am Nachmittag. In drei Teile gliederten sich die Darbietungen: 1. Gesänge. In zwei- und dreistimmigem Chor, mit Klavier begleitung und ohne, hörten wir Mozarts Andacht, Im schönsten Wiesengrunde, Nachtigall, Spinnlied, Schlummerliedchen (Mädchen allein), Bettelmanns-Hochzeit, Schneewittchen, das wunderliebliche Liedlein von den süßen kleinen Dirndeln, von Aehren und Kornblumenblau — und die springender Lustigkeit vollen vom Bruder Melcher und den Schneiderlein. Ganz über raschend gelang es Musikdirektor Oberlehrer Bernh. Schneider, mit dieser bunt zusammengesetzten Kinderschar den wechselnden Stimmungsgehalt der einzelnen Lieder bei außerordentlich klarer, natürlicher Textaussprache, bei Charakteristik im einzelnen Vokal sogar wiederzuschaffen, daß es der Bitte dieses Meisters um Nachsicht ob dieser Kinderkunst nicht bedurft hätte. Diese Ein drücke werden unvergeßlich fein. — 2. Bühnenspiele: Zuerst ein Adventsspiel aus der Lausitz, das die Weber in Reichenau bei Zittau aufführen (die Weberfamilie, Engel Ga briel, Christkind, Petrus, Rupprecht), dann Maria und Josef im Stall zu Bethlehem (im Fritz-von-Uhde-Stil, mit Engelchvr und den drei Königen), das Schneider selber zusammenstellte und vertonte in schlichtinnigen, einprägsamen Weisen. 3. Rei gen und Tänze. Nach den ernsten, tiefergehenden Klängen zuvor sprühte nun sonnigster Kinderhumor auf im Spielmann, Karussell, Bäuerlein und Schneiderlein (das kleine rundliche Bäuerlein hat die versprochene Schlagsahne wacker erspielt). An mut, Natürlichkeit, Frohsinn zeigten diese Spiele und all die anderen in Gebärde, Tanz und Sang-, neben den deutschen Reigen stand einer von Dalcroze. Wo Musik und Spiel die Kindererziehung so beeinflussen, da wirken sie reich und gut. Das ist Vertiefung des Volkslebens, ist Aufbauwerk am Nachwuchs. Den Erwachsenen, die es sehen, gibt es Hoffnung und Lebensfreude, den Kindern selber schenkt es ein Stück lachenden Iugendhimmels, pflanzt ihnen Keime, die ihr Leben erhöhen. Hut ab vor solchem Werk und den Männern, die es schaffen. -6d- — Der Ev.-nat. Arbeiterverein veranstaltete gestern abend für seine Mitglieder und deren Angehörige einen wohlgelungenen llnterhaltungsabend. Nach einem von Frl. Mauter gesprochenen sinnigen Prolog erfreuten die Damen Hennig und Leuschner mit dem ausdrucksvollen Gesang des Wohlgemuth'schen „Wie's daheim war". Herr Schuldirektor Thomas knüpfte daran Worte der Begrüßung und erläuterte Zweck und Ziel der ev.-nat. Arbeitervereine. Dann kam durch den Mund Frl. Mauters unser großer Dichter Schiller mit seinem „Lied von der Glocke" zu Worte, das angenehm unterbrochen wurde durch den Gesang der „Abendglvcken" und des Liedes „Hab' Sonne im Herzen" seitens der beiden obengenannten Damen, während Uhrmacher lehrling Trepte mit einer Parodie auf die Glocke auswartete. In drei lebenden Bildern „Allezeit bereit" wurden schließlich Wesen und Aufgaben der Pfadfinder trefflich beleuchtet. Alle Dar bietungen erfreuten sich reichsten Beifalls. Mit einem Tänzchen wurde der Abend beschlossen. LZ Warnung für Oberschlesienfahrer! Nach einer Pkel- dmig aus Beuchen versuchen auf den Bahnhöfen in Ober schlesien polnische Agenten sich an die aus dem Reiche kom menden Oberschlesier heranzudrängen und ihnen die Aus weise und die Wahlkarten abzufordern. Sie geben sich als deutsches Empfangskomitee aus. Sowie sie die Wahl karten haben, verschwinden sie damit auf Nimmerwieder sehen. Alle Abstimmungsberechtigten aus dem Reiche seien darauf hingewiesen, daß niemand von deutscher Seite ihnen ihre Wahlkarten abfordert. Sie werden ersucht, ihre Wahlkarten keinesfalls aus der Hand Zu geben. Es sei noch darauf hingewiesen, daß das Reichsardeits- ministerium Vorsorge getroffen hat, daß Erwerbslose, die Zur Abstimmung nach Oberschlesien reisen, die Erwerbs losenunterstützung durch die bisher zuständige Gemeinde unter Verzicht auf die Kontrolle während der Dauer der erforderlichen Abwesenheit und zwar, wenn nötig, vor schußweise erbalten. — Die Grundlagen der zukünstigen Lehrerbildung in Sachsen. Unter Teilnahme von Lehrern aller Schulen, von der Volksschule bis zur Universität, fand in Gegenwart eines Ver treters des Finanzminsteriums dieser Tage im sächsischen Unter richtsministerium eine Besprechung statt, zu der als Grundlage für die künftige Lehrerbildung in Sachsen von der philoso phischen Fakultät Leipzig Vorschläge unterbreitet wurden, nach welchen das Universitätsstudium der Volksschullehrer mindestens 6 Semester dauern und als Pflichtfächer Pädagogik, Philo sophie und Staatsbürgerkunde umfassen soll. Neben diesen Fächern können künftige Volksschullehrer noch ein besonderes Fachstudium ergreifen. In diesem Falle verlängert sich die Studienzeit auf mindestens 8 Semester. Aus diesen Vor schlägen ergibt sich, daß neben der Technischen Hochschule Dresden nun auch die Universität Leipzig bereit ist, die wissen schaftlich-theoretische Ausbildung der Vvlksschullehrer zu über nehmen. Der Vertreter des Finanzministeriums wies auf die finanziellen Schwierigkeiten hin. Die Einzelländer seien nicht imstande, die Lasten zu tragen, sie müssen mit allen Mitteln versuchen, sie auf das Reich abzuwälzen; denn die Regelung der Lehrerbildung sei eine Forderung der Reichsverfassung. Ent scheidende Verhandlungen zwischen Preußen und dem Reiche seien im Flusse. Bevor sie nicht zu Ende gekommen seien, könne kein Einzelstaat Endgültiges beschließen. — Keine Enschränkung der Lustbarkeiten in Sachsen. An den zuständigen Stellen in Berlin soll der Plan einer behörd lichen Einschränkung der öffentlichen Lustbarkeiten, namentlich der Tanzvergnügen, bestehen. Wie wir hören, ist der sächsische« Regierung nichts von derartigen Plänen bekannt, auch sind keine derartigen Maßnahmen in Sachsen geplant. — Das Landesmuseum für sächsische Volkskunst in Dresden-N., Asterstraße 1, wird, nachdem die erforderlich ge wesenen Um- und Erweiterungsbauten vollendet sind, demnächst wieder eröffnet werden. — Oberschlesische Münzen aus Meißner Porzellan. Wie zu erwarten war, ist die Nachfrage nach den prächtigen künstle rischen Münzen eine außerordentlich große. Je näher nun der Abstimmungstag kommt, um so zahlreicher laufen die Bestellungen ein. Da nun die staatliche Porzellanmanufaktur in Meißen jetzt einen großen Posten geliefert hat, wird die Versendung (per Nachnahme) nun ausgenommen. Der Vertrieb erfolgt aus schließlich von Dresden aus, und zwar sind Bestellungen an Hofrat Eberle, Dresden-A., Wiener Straße 7, zu richten. — Burkhardswalde. Gestohlen wurden am 10. März ein Fahrrad, Marke „Diamant", 2 dunkle Stosfanzüge, 2 Paar schwarze Herrenschnürschuhe, ein Paar schwarze Halbstiefel und ein brauner Ulster aus gefärbtem Militärstofs im Gesamtwerte von etwa 2500 — Piskowitz b. Meißen. Bei einem größeren Einbruch wurden eine Brillantbrosche, ein goldener Ring mit rotem Rubin und Perlen, ferner 60 Pfund Zucker, 300 Zigarren, 400 Zigarillos, ein Posten Silbergeld, bestehend aus 1, 2, 3 und 5 ^-Stücken, sowie ein erheblicher Betrag an Papiergeld i« Scheinen von 5 bis 1000 gestohlen. Die Zwanziger-, Hun derter- und Tausender-Scheine sind Reichsbanknoten, die übrigen Darlehnskassenscheine. Für Wiedererlangung der Beute ist eine hohe Belohnung ausgesetzt. Von den Spitzbuben fehlt jede Spur. — Dresden. Der Versuch, Fritz Busch als Dresdner Generalmusikdirektor zu gewinnen, darf als end gültig gescheitert betrachtet werden. Wie uns von zuver lässiger Seite aus Stuttgart gemeldet wird, hat Busch sich dahin entschieden, den Ruf nach Dresden nicht anzunehmen. Sein Vertrag mit dem Stuttgarter Landestheater wurde auf weitere Jahre verlängert. An der Verpflichtung Buschs, als Dirigent der Sinfvniekonzerte, Reihe A, hat sich nichts geändert; diese Kon zerte wird Busch leiten. — Zittau. Der „Guß fehlerteuf el" (diesen Kobold gibt es bekanntlich nicht nur im Zeitungs- usw. Wesen) hat beim Gusse der kürzlich hier geweihten Glocken den Gießermeister» einen verteufelten Streich gespielt, der umso schlimmer ist, als man außer durch Neuguß die Scharte ganz auszuwetzen nicht imstande ist. Die Glocken tragen alle die Inschrift: „Am 27. Juni 1917 dem Vaterlande geopfert. Ostern 1920 aus Glaube, Hoff nung, Liebe neue erstanden." Die Jahreszahlen dieser Inschrift sind bei den kleineren Glocken in arabischen Ziffern ausgegvssen, bei der größten Glocke jedoch in lateinischen Buchstaben wieder gegeben, und dort heißt es: „... 1817 dem Vaterlande ge opfert" (die lateinische Zahl enthält nämlich nur drei C statt deren vier). Man darf gespannt sein, wie man den peinlichen Fehler zu korrigieren gedenkt, wenn die Zahl nicht in Jahr hunderten noch verkünden soll, daß der „Druckfehler-Kobold" selbst vor einer Glockeninschrift nicht Halt macht. — Bad Elster. Die diesjährige Kurzeit beginnt am 15. April. — Plauen i. V. Man nimmt mit Bestimmtheit an, daß der Ans ch lag aus das Falken st einer Rathaus unter Führung des berüchtigten Kommunisten Hölz in Szene gesetzt worden ist. Ihn glaubt man unter den fünf Radfahrern erkannt zu haben, die in der Nacht zum Sonnabend von Werdau hergekommen und auch dorthin wieder zurückgefahren sind. Die Belohnung auf die Ergreifung der Banditen ist von 5000 auf 25 000 erhöht worden. Sitzung des Bezirksausschusses der Amtshauptmannschast Meißen am 7. März 1921. Unter Vorsitz des Amtshauptmanns Dr. Sievert fand heute eine Sitzung de« Bezirksausschusses statt, deren Tagesordnung 20 Punkte für die öffentliche und 111 Punkte für die nichtöffentliche Beratung umfaßte. Der Amtshauptmann machte davon Mitteilung, daß die von der Amtshauptmannschaft angestrebte Bildung von Ge meindeverbänden zum Zwecke der Anstellung einer Gemeinde schwester und zur Durchführung der Wohlfahrtspflege weitere Fort schritte mache. Jetzt hätten sich die Gemeinden Scharfenberg, Nau stadt, Reichenbach, Riemsdorf, Batzdorf und Bockwen, sowie die selbständigen Gutsbezirke Scharfenberg und Batzdorf zu einem solche» Gemeindeverbande zusammengeschlossen. Aus den zum Bortrag ge- langenden Satzungen des Gemeindeverbandes ist zu erwähnen, daß sein Vorsitzender der Gemeindevorstand zu Scharfenberg ist, daß ihm zur Beratung ein fünfgliedriger Wohlfahrtsausschuß zur Seite steht, während die Vertretung des Verbandes in den Händen der betei ligten Gemeindevorstände und Gutsvorsteher liegt, sowie daß die nötig werdenden Aufwendungen, die nicht von dem jährlich 4000 beitragenden Pflegebezirk der Amtshauptmannschast gedeckt werden, zu je einem Drittel nach Einkommen-, Grundsteuer und Einwohner zahl umgelegt werden. Die Gemeindeschwester wohnt in Naustadt. Der Bezirksausschuß genehmigte einstimmig diese Satzung. Regierungsrat Dr. Falck berichtete hierauf über das Ortsgesetz der Gemeinden Fischergassc, Obermcisa, Hintermauer und Nieder- meisa zur Verschmelzung zu einem Eemeindebezirke mit dem Name» „Meisatal". Die neue Gemeinde würde 3255 Einwohner haben, ihre Flächenausdehnung würde 166,9 Hektar betragen. Die Lage der 4 Gemeinden, unmittelbar vor den Toren der Stadt Meißen, ihr räumlicher Zusammenhang, die Zusammensetzung der Bevölkerung und die Gleichheit der wirtschaftlichen Verhältnisse ließen seit Jahren die Einrichtung von Wasserleitungs- und Schleujenanlagen erwünscht erscheinen, die bisher den einzelnen Gemeinden nicht möglich gewesen sei. Nachdem die in den letzten Jahren stattgehabten Einverleibungs verhandlungen an dem Widerspruche der überwiegenden Mehrzahl der Einwohner der 4 Gemeinden gescheitert seien, seien die alten Verhandlungen des Zusammenschlusses zu einer neuen Gemeinde wieder ausgenommen worden. Die Bedenken, die früher hiergegen bestanden hätten, müßten zurücktreten vor der Erkenntnis, daß unter den jetzigen Verhältnissen die Verwaltung der 4 Gemeinden auf eine breitere Grundlage gestellt werden müsse, und daß hierzu nach Ab lehnung der Einverleibung der Zusammenschluß untereinander der einzig gangbare Weg sei. Sämtliche Gemeinderäte hätten dieser Auf fassung beigestimmt. Die Amtshauptmannschast glaube gegen diese» Zusammenschluß keine Bedenken erheben zu können. Auch sie halte es für notwendig und erwünscht, daß die Gemeinden aus leistungs fähigere Basis gebracht werden. Die Amtshauptmannschast habe die Absicht, die Genehmigung des Vertrages beim Ministerium zu be fürworten. Gegen den Vertrag selbst seien keine Einwendungen zu erheben. Der Bezirksausschuß billigte die Entschließung der Amtr- hauptmannschaft, den Vertrag dem Ministerium des Innern befür wortend vorzulegen. Nach Genehmigung verschiedener Nachträge zu den Gemeinde- steuerordnungelr-der Gemeinden Brockwitz, Wildberg, Ockrilla und Klipphausen über die Erhebung eines Zuschlages zur Grunderwcrbsteuer und zur Vergnügungssteuer und über die Er- Höhung der Hundesteuer werden Nachträge zu den Ortsgesetzen der Gemeinden Kesselsdorf, Sörnewitz und Brockwitz über die Ge währung von Tagegeldern und/Reisekosten an die Mitglieder des Ge meinderates, der Eemeindebeamten und sonstigen Angestellten der Gemeinden genehmigt. Zum letzten Punkte wurde Mitteilung davon gemacht, daß die Amtshauptmannschast beim Ministerium die Auf stellung einheitlicher Richtlinien für die Festsetzung der Tagegelder und Reisekosten sür die Gemeindebeamten usw. des ganzen Lande« in Anregung gebracht habe, damit die jetzt bestehenden Verschieden heiten zwischen den Tagegeldern der Gemeinde- und Staatsbeamten
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