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rmng m tzung von scr z iriick- 3 :nstedl. Hase, Bild aus der Tasche abens ist une einer ;gen in: Vranden- ^annouer, uchstaben auptstadt Ent- und das Mii nur: und ver» Aber sie kommt nicht, sie die Stimme, und eine dicke lhe Küsten rauch ihre rnn wenig n, lichten ,nn sie je- wnn man acht, dies und mit fest ver- : das Ab- wschiedene tzt mit — e Schuhe neder wie ist diese dem Ge- chwieriger ten bleibt gerückt: Liebe Kate kehr' zurück! kommt nicht." Dem verliebten Alten brach Thräne rann aus seinem Auge Dem jungen Deutschen stieg das scheidung nahte. Er zog Bessies reichte es dem Grocer hin. „Ist sie das, ist das Ihre Frau?" Der Alte riß die Photographie an sich, als wäre Stückchen Papier und Pappe ein werthvoller Schatz, überströmenden Augen betrachtete er das Bild, mährend seine zuckenden Lippen murmelten'. „Meine Kate, meine süße Kate: Wann wirst Du zu Deinem arnicn Johnny zurückkehren?" „Sie sollen sie wiederhaben, Mister Freeman," sagte Fritz Hammer. über die welken Wangen. Blut ins Gesicht, die der ihn den ganzen Weg mit Wetterbetrachtungen unterhielt, antwortete er nur mit kurzem „Ja" und „Nein". „Ich sage Ihnen, Fremder," äußerte der biedere Roß, lenker und deutete mit seinem Peitschenstiel gen Himmel, „das setzt morgen oder noch heute Nacht ein Unwetter, wie es noch keiner von uns Beiden gesehen hat. Haben Sie schon jemals eine solche teufelmäßige Hitze erlebt, Ende September?" „Nein!" „Ich auch nicht. Sehen Sie nur!" Das Firmament bot allerdings einen Anblick, der den auf der Prärie allen Unbilden der Witterung schutzlos Preis gegebenen mit Furcht erfüllen konnte. Dunkle, schwarze Wolken zogen sich im Südosten zusammen und ballten sich zu festen, kompakten Massen. Kein Lüftchen, kein Hauch regte sich, eine schwüle, dicke, bleierne Atmosphäre machte einem das Athmen fast zur Unmöglichkeit. Endlich am Spätnachmittag langte man in New Houston an. Es war eine kleine Landstadt mit wohl nicht mehr als vier- oder fünftausend Einwohnern. In dem Gasthofe, in dem er abstieg, gönnte sich Fritz Hammer nur soviel Zeit, um sich von den Spuren der überstandenen Reise zu säubern und mit einer kleinen Erfrischung seinen ermatteten Lebens geistern aufzuhelfen. Dann machte er sich unverzüglich nach John Freemans Grocery auf den Weg. Er traf den Grocer im Laden. John Freeman stand in Hemdärmeln, eine blaue Schürze vorgebunden, hinter dem Ladentisch. Seine trübselige Miene, die schlaffe, müde Haltung und der melancholische Blick seiner kleinen Augen bewiesen, daß dem Grocer irgend etwas Schmerzliches wider fahren war. „Wie geht es Ihnen, Mister Freeman?" redete ihn Fritz Hammer nach amerikanischer Manier an. „Ich bringe Ihnen Grüße von Mister Dickson." Sie schüttelten einander die Hände, und der Deutsche fragte weiter: „Was macht Missis Freeman? Hoffentlich wohl auf?" Der melancholische Grocer schnitt eine Grimasse und machte eine abwehrende Handbewegung, als bereitete ihm die Frage eine schmerzliche Empfindung. „Wo kommen Sie her, Sir?" forschte er seinerseits, ohne eine Antwort zu geben. „Ich komme direkt aus Pittsburg, und mit Ihrer Frau war ich früher gut bekannt, als sie noch in New York bei Ihrer Mutter lebte." Das Gesicht des Grocer leuchtete auf, und seine Mienen zeigten plötzlich ein lebhaftes Interesse. „Wie? Sie kannten meine Frau? Kommen Sie, Sir!" Er führte den Fremden in sein Wohnzimmer und lud ihn ein, Platz zu nehmen. Fritz Hammer sah sich suchend in dem bescheiden möblirten Raume um und fragte, während ihm das Herz fühlbar gegen die Rippen pochte: „Wollen Sie nicht Missis Freeman rufen? Sie wird sich gewiß freuen, einen alten Bekannten —" „Sie ist nicht mehr hier," unterbrach der Grocer im dumpfen Ton und ließ traurig den Kopf auf die Brust sinken. „Nicht mehr hier? Ja, wo ist sie denn?" „Weiß ich's! Vor etwa zwei Wochen verschwand sie plötzlich spurlos. In der ganzen County habe ich nach forschen lassen, in alle Zeitungen des Staates Inserate ein ¬ ging einem durch und durch. Also kommt da eines Tages eine Menagerie — den kleinen Barnum nannten sie's — in unser gottverlassenes, kleines Nest. Ein Löwe, ein Tiger, zwei Bären, ein Kamee! und ein paar Affen, das war alles. Das Weib mit den Blitzaugen saß an der Kasse. Und nun hören Sie, Sir! Mein alter Kerl, der John Freeman, sehen, das Weib, und sich in sie verlieben, war eins bei ihm. Natürlich besann sie sich nicht lange, als er sie fragte, ob sie seine Frau werden wolle. Der John Freeman ist gut ab, müssen Sie wissen. Er hat den größten Grocery Store in der Stadt. Und was er ihr an den Augen absehen konnte, das that er. Schön Käthe —" „Wie? Käthe hieß sie?" unterbrach Fritz Hammer. „Ja. Käthe und . . ihren Familiennamen habe ich nie gehört. Ein hübsches Weib war sie, das mußte man ihr lassen. Aber die Hölle hat sie ihm ordentlich heiß gemacht, dem alten verliebten Esel. Geschah ihm schon recht —" „Und Sie würden sie wicdererkennen, die Frau Ihres Freundes?" warf Fritz Hammer ein und faßte mit heftigem Griff in seine Tasche. „Na ob. Selbstverständlich! Bin ja monatelang beinahe jeden Tag ins HauS gekommen. Half dem alten John, wenn's schwere Arbeit gab. Und auch bei der schönen Käthe machte ich mich nützlich, wenn große Wäsche war und . . . der Teufel, Sir, das ist sie ja, wie sie leibt und lebt, die schöne Käthe!" Der Sprechende griff nach der Photographie, die Fritz Hammer aus feiner Tafche gezogen und nun vor Dickson sehen ließ. Das Ende der Unterredung war, daß Dickson mit Fritz Hammer nach Pittsburg zurückkehrte. Der Letztere besorgte seinem neuen Bekannten eine Anstellung bei der Pittsburg Natural Gascompany und trug seinem Freunde Suter auf, ein wachsames Auge auf den Mann zu haben. Er hoffte, sich Mister Dicksons als wichtigen Zeugen bedienen zu können, wenn er nach seiner Rückkehr vom Westen gegen Bessie den Prozeß wegen Bigamie anstrengen würde. Er selbst machte sich unverzüglich, ohne mit Bessie noch einmal zusammengetroffen zu sein, auf den Weg nach Nebraska. New Houston war das Ziel seiner Reise. Hier gedachte er den Hauptbelastuugszeugen gegen Bessie in der Person John Freemans aufzuspüren. Er brannte vor Begierde, den ver liebten, alten Grocer zu sehen und zu sprechen, denn von ihm hing die Lösung der Frage ab: War Bessie mit der schönen Käthe identisch oder nicht? Es war gegen Ende September, als er die Reise antrat. Die Sonne brannte mit versengender Gluth. Es war, als wenn der Sommer vor seinem Scheiden noch einmal seine ganze Kraft einsetzte. Fritz Hammer freilich schien völlig empfindungslos für den Einfluß des Wetters, seine Gedanken nahmen sein ganzes geistiges und seelisches Leben in Anspruch. Unablässig erörterte er bei sich die Frage, von deren Lösung das Glück seiner Zukunft abhing. Er rief sich jeden Satz seines Gesprächs mit Dickson in die Erinnerung zurück und ließ die Begegnung, die sich vorher zwischen ihm, Bessie und Dickson in Dayfield abgespielt, vor seinem Geiste noch einmal Revue passiren. Alles deutete darauf hin, daß Bessie ihres unstäten Wanderlebens müde, leichtsinnig und gewissenlos nach der Versorgung, die ihr der verliebte alte Grocer in New Houston geboten, gegriffen, ohne an die bereits von ihr eingegaugene Ehe zu denken. Doch je mehr sich der Reisende seinem Ziele näherte, desto ungestümer fielen ihn die Zweifel wieder an. Dickson war ein Trunkenbold und Schwätzer und hatte sich vielleicht durch eine trügerische Ähnlichkeit, die ihm seine durch den Alkohol erhitzten Sinne vorgegaukelt, täuschen lassen. War er nicht ein Narr, daß er hier auf das bloße Geschwätz Dicksons hin die weite Reise antrat? Die letzten zehn Meilen mußte Fritz Hammer zu Wagen zurücklegen, da New Houston noch keine Eisenbahn hatte. Er verging fast vor Ungeduld, und ein unbändiger Zorn ergriff ihn gegen den alten, mageren Klepper, der wie eine Schnecke vor dem Einspänner dahmkroch. Dabei rann ihm der Schweiß in Strömen herab, ebenso sehr unter dem Ein fluß der in ihm gährenden Unruhe, wie unter dem der wahrhaft tropischen Hitze. Auf das Geschwätz des Kutschers,