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Nationale Tageszeitung für Landwirtschaff und «jiZ»8S'ssrsÄ:^ Wochenblatt für Wilsdruff u. Umgegend aen bettekt kein Anwruck — — auf Lieferung der Zei ¬ tung oder Kürzung des Bezugspreises Rücksendung eingcsandter Schriftstücke erfolgt nur. wenn Rückporto beiliegt. alle anderen Stände des Wilsdruffer Bezirks Anzeigenpreise lau« aufliegender Preisliste Nr, 5. — Ziffer. Gebühr: 20 Rpfg. — Vorgeschrie- bene ErscheinungStage und Platzwünsche werden nach Möglichkeit berücksichtigt, — Anzeigen-Annahm« bis vormittags Ist Uhr .. Mr die Richtigkeit der durch Fernruf Lbermit. Fernsprecher: Amt Wilsdruff 206 tclten Anzeigen überneh. men wir keine Gewähr, — Bei Konkurs und ZwangSvergleich erlischt jeder Anspruch auf Nachlaß, Das Wilsdruffer Tageblatt ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschast Meißen, des Stadt rats zu Wilsdruff, des Forstrentamts Tharandt und des Finanzamts Nossen behördlicherseits bestimmte Blatt Nr. 11 — 95. Jahrgang Drahtanschrift: „Tageblatt" Wilsdruff-Dresden Postscheck: Dresden 2640 Dienstag, den 14. Januar 1936 Moskaus Methoden. 14 Milliarden Rubel für die Aufrüstung der Sowjet armee, das ist die neueste Tatarennachricht, die aus Moskau kommt. Schon jetzt ist die Rote Armee bewaffnet, als ginge es jeden Tag in den Krieg. Tanks rasseln durch die Straßen, Truppen marschieren auf zu Paraden vor den roten Diktatoren. Und mit den bewaffneten Regi mentern ziehen die roten Agitatoren. Und das alles im Zeichen des Friedens und der Ver söhnung — wie der Vorsitzende des Nates der Volks kommissare, Molotow, sagt. Es ist schon eine starke Zumutung, wenn Molotow das Aufrüstungsprogramm mit dem Schutz des Friedens begründen will. Außerdem hat man so gewisse Ansichten über das, was Moskau Frieden nennt. Und wo bleibt die Wcltrevolution, die Moskau auf seine Fahnen geschrieben hat? Eines gibt es doch bloß, Frieden oder Revolution. Nie beides. Und dessen sind wir sicher: in Moskau gilt nur das Programm der Weltrevolution, des Weltbolschewismus. Wenn daher heute die Sowjetdiktatoren 14 Milliarden Rubel auf bringen, um sich das größte Heer auf der Welt zu schaffen, das bestgerüstete, dann haben sie scheinbar einen ganz gewaltigen Vorstoß gegen den Weltfrieden vor. Meine Vorgefechte sind ja bereits überall geliefert Worden. Den Vortrupp bilden immer die roten Agenten Moskaus, die bald hier, bald dort auftauchen, um zu wühlen und Revolutionen oder Revolutiönchen anzu- stiften. Noch frisch in Erinnerung ist uns der Fall in Uruguay. Da gelang es ihnen einmal gründlich da neben. Die Regierung von Uruguay hat den Moskauer Sendlingcn kurzerhand die Maske vom Gesicht gerissen und der Welt das wahre Gesicht des Bolschewismus vor Augen geführt. Uruguay hat den Weg gezeigt, wie man es machen mutz. Wenn selbst ein Sowjetgesandter, wie der in Montevideo, im Dienste der Ausbreitung des Bol schewismus handelt, dann ist damit wohl klar bewiesen, daß es sich für die Sowjets, wo auch immer sie vertreten find und was auch immer ihre Vertreter tun, immer nur um Arbeit im Dienste des Bolschewismus handelt. Die Methoden sind nicht immer diplomatischer Natur. Die in Moskau residierende Komintern, jene Organisation, die das rote Netz über die ganze Welt spannt, stellt alle Mittel in ihren Dienst. Wenn es zur Revolution nicht ausreicht, dann macht es vielleicht ein kleiner Mord oder ein Aufruhr mit einigen Todesopfern. Hauptsache ist der roten Zentrale in Moskau die Störung des Friedens. Eine Ironie, aber eine bittere, wenn dasselbe Ruß land, das das Verbrechertum in den Dienst seiner Idee stellt, jetzt noch obendrein Beschwerde beim Völkerbund einlcgen will über die Maßnahmen Uruguays. Man sieht, die Machthaber in Moskau fühlen sich zur Zeit sehr stark. Sie haben ja auch einen ihrer bewährtesten Kämpfer in Genf zu sitzen. Es ist der Vorsitzende des Völkerbunds rates, Herr Litwinow. Warum sollte man nicht auch den Völkerbund einmal vor den bolschewistischen Karren spannen und ihn für die kommunistische Propaganda in Westeuropa einsetzen! Nun noch ein Wort zu Molotows Angriffen auf Deutschland. Zwei Hauptgegner scheint man in Moskau zu kennen, das ist Japan und Deutschland. Beiden glaubte Herr Molotow eine Lechre geben zu müssen. Den Japanern warf er die Nichtachtung der sowjetrusfischen „Friedensbemühungen" vor, und uns möchte er in Verbindung mit der Wiederherstellung der Wehrhoheit Angriffspläne unterschieben. Nun wäre ja Herr Molotow der letzte, der geeignet ist, die Welt über unsere Absichten zn belehren. Aber deshalb wollen wir ihm doch nicht die Antwort schuldig bleiben. Unsere Wehrfreiheit und die russische Aufrüstung sind zwei Dinge, die nicht unter einem Gesichtspunkt zu betrachten sind. Wir schützen die Grenzen mit unserer Armee, da mit daheim der Bauer in Frieden seinen Acker pflügen, der Arbeiter sorglos an der Maschine stehen und der Handwerker zuversichtlich seine Zukunft aufbauen kann. Unser Heer ist der beste Garant des Friedens, und was wir aufwenden für die Armee, das tun wir nicht ans Kosten des Arbeiters und des Banern. Die sollen nicht darunter leiden, sondern die sollen die Segnungen der Wehrfreiheit erfahren. Aber wie ist denn das in Sowjetrußland? Woher kommen denn da die Milliarden? Man verschleudert Volksgut, steigert die Getreideausfuhr durch Zwang und Gewalt, nur um fremdes Geld hereinzubringen, das man für die Aufrüstung einsctzt. Aber das Volk hungert, Tausende und aber Tausende gehen zugrunde vor Hun ger, die Jugend verkommt und verwildert, das Familien leben ist zerrüttet. Was kümmert das alles die roten Dik tatoren, wenn Millionen zngrnnde gehen im eigenen Lande! Erst kommt der Weltbolschewismus, und dann kommt die Sorge für das eigene Volk. Soll der Bauer krepieren und der Arbeiter sich die Hände wund schuften. Sie alle nur sind Sklaven der roten Machthaber. Die 14 Milliarden wird Moskau aufbringen, und wenn sich das Elend noch weiter vergrößert! Das ist unsere Antwort an Herrn Molo- t o w. Soll er sie widerlegen. Es wird ihm schwerfallen. Jie EriMmOleril -es SimMer Oeuffchian-s jüngste Gia-t Gaarlauisrn statt Saarlouis. Das Saarland hatte am Montag seinen großen Ehrentag. Festliche Stimmung herrschte überall an läßlich der einjährigen Wiederkehr des Tages, an dem vor einem Jahre das Saarvoll sich in seiner überwältigenden Mehrheit für das deutsche Vaterland bekannte. Die Straßen der Städte und Dörfer waren durch Blumen girlanden und Fahnen prächtig geschmückt, und Reichs- mncnminister Frick, der als Vertreter der Rcichsrrgie- rung ins Saarland gekommen war, wurde von den Massen, wo er erschien, jubelnd begrüßt. Eine besondere Bedeutung erhielt der Jahrestag der Saarabstimmung aber dadurch, daß im Zentrum des Grenzkreises in der Stadt Saarlouis die neue Stadt Saarlautern von Reichsinnenminister Dr. Frick aus der Taufe gehoben wurde, die aus den bisherigen Gemeinden Lisdorf, Picard, Schönbruch und den Städten Saarlouis und Fraulautern gebildet worden ist. Auf dem großen Adolf-Hitler-Platz in Saar louis waren die gesamten Gliederungen der Partei zu diesem Festakt angetreten. Ringsum stand eine nach vielen Tausenden zählende Menschenmenge. Als Reichsminister Dr. Frick in Begleitung von Gauleiter Bürckel erschien, Wurde er stürmisch begrüßt. Kreisleiter Schubert be grüßte Reichsminister Frick als Sohn des Gaues Pfalz- Saar besonders herzlich. Dann betrat Reichsminister Frick die Rednertribüne und führte u. a. aus: Die Reichsrcgierung hat an dem heutigen Ehrentage des Saarvolkes nicht fehlen wollen. Deshalb hat mich der Führer entsandt, um dem Saarvolk die besten Grüße und Wünsche für die Zukunft zu über mitteln. Der Versailler Vertrag hat dieses Gebiet vor übergehend von Deutschland abgerissen. Gerade in Saar louis sollten sich die sagenhaften 150 000 Saarfranzosen befinden. Am 13. Januar vorigen Jahres ist diese Lüge als Lüge enthüllt worden, als sich auch di: Stadt Saar louis mit 90 v. H. zu Deutschland bekannte. Man wird diesen Tag niemals vergessen, an dem das Saarvoll in musterhafter Gesinnung sich als deutsches Volk gezeigt hat. Man hat den heutigen Tag gewählt, um Saarlouis mit den vier umliegenden Gemeinden zusammenzu schließen und der neuen Stadt auch einen neuen Namen zu geben. Ter alte Name geht auf eine Zeit zurück, die zu der verderblichsten gehört, die Deutschland jemals hat durchmachen müssen. Mitten im Frieden wurde deutsches Von den Erinnerungsfeiern im Saarland. Weihe des Befreiungsdenkmals in Dndweiler. Es lrägi auf der einen Seite den Abstimnningstcih: „13. 1. 1935", aus der anderen Seite das Hitlerwort: „Tu bist nichts — Voll w alles!" (Scherl Bilderdienst.) Land geraubt. Fremde Namen hat man deutschen Städten gegeben. So erhielt Saarlouis den Namen eines fran zösischen Königs. Die Bevölkerung hat damals gebeten, daß der alte Name beibehalten werde. Trotzdem wurde ihr der Name Saarlouis aufgedrängt. Deshalb soll dieses Unrecht jetzt wicdergutgemacht werden, und diese Stadt soll, wie in alter Zeit, wieder den alten Namen Saarlautcrn führen. Reichsminister Dr. Frick ging dann in kurze» Worten auf das ein, was in den wenigen Jahren natio nalsozialistischer Herrschaft in Deutschland alles geschaffen werden konnte. Er wies besonders daraus hin, was Deutschland dem Führer alles verdanke. Auch das Ergeb nis der Saarabstimmung sei öin ungeheurer Erfolg dieser Politik des Führers gewesen, denn das neue Deutschland mußte zu einer gewaltigen Anziehungskraft für das Saar land werden. Zum Abschluß der Kundgebung dankte Kreisleiter Schubert dem Reichsminister Dr. Frick für seine Aus führungen und gab seinerseits das Gelöbnis ab, daß er als Bürgermeister der neuen Stadt sein Amt so führen werde, wie es sich für einen gewissenhaften Nationalsozia listen gezieme. Anschließend trug sich Dr. Frick in das Goldene Buch der Stadt ein. Dann fuhr er nach dem Ehrenmal im Warndt und weiter nach Saarbrücken. Gau Gaarpfalz. Der Stellvertreter des Führers gab bekannt: „Last Anordnung des Führers trägt der bisherige Gau Rhein pfalz-Saar ab 13. Januar 1936 die Bezeichnung Gau ,Saarpfalz'. (gez.) Rudolf Hetz." „Vann des 13. Januar." In Saarbrücken hielt die HI. des Gebiets 2S Pfalz-Saar ihre Jahrestagung im historischen Saal der Wartburg ab. Unter stürmischem Beifall richtete Reichs innenminister Dr. Frick an die Jugend etwa folgend« Worte: Die deutsche Jugend ist unser kostbarstes Gut, denn auf ihr ruht die Zukunft der Nation. Ihr als Führer dieser Jugend neben dem Elternhaus, der Schule und der Kirche, habt eine ungeheure Aufgabe und Verantwortung. Für diese Aufgabe müssen wir aber in Anspruch nehme« Vie alleinige Zuständigkeit der HI. Wir müssen hier de« absoluten T o t a l i t ä t s a n s p r u ch des national sozialistischen Staates geltend machen. Die neu zu schaffende Staatsjugend wird die Aufgabe haben, die deutschen Jungen und die deutschen MSdel zu guten Reichsbürgern zu erziehen. Niemand wird künftig im nationalsozialistischen Maat Beamter werden können, dernichtindieSchule d-e«r HI. und der Staatsjugend gegangen ist. Anschließend gab Stabsführer Lauterbacher i« Auftrage des Reichsjugendführer dem Bann 70 Saar brücken den Ehrennamen „Bann des 13. Ja nuar", was in der Versammlung grenzenlose Besse rung auslöste. * 'Reichsleiter Dr. Ley sandte an Gauleiter BürckS- Saarbrücken ein Telegramm, in dem es unter anderem heißt: Das schaffende Deutschland wird auch weiterhin Treue mit Treue vergelten. Dankbar gedenken wir heute des deutschen Saarvolkes und ihres Einsatzes für unseren Führer und unser geliebtes Vaterland. Der Gleichklang unserer Herzen gewährleistet den Erfolg unseres gemein samen Werkes. Vorbeimarsch vor Reichsminister Dr. Frick. Schon Stunden vor dem angesetztcn Zeitpunkt um säumten dichte Menschenmassen die Straßen von Saar brücken, um dem Traditions marsch durch di« Stadt und dem anschließenden Vorbeimarsch vor Reichsminister Dr. Frick beizuwohnen. Eine große Tribüne mit über 1000 Sitzplätzen war gegenüber dem historischen Rathaus auf gebaut. Jubelnd begrüßt wurde Reichsminister Dr. F ri ck, der in Begleitung des Gauleiters und Reichskommissars Bürckel erschien. Kurz darauf begann der über eine Stunde dauernde Vorbeimarsch der Formationen und Gliederungen der Partei mit dem geschichtlich gewordenen „O r d n u n g s d i e n st" der Deutschen Front an der Spitze. Es folgten der R e i ch s a r b e it s - dienst und schließlich in langen Zügen die Deutsche Arbeitsfront. Am 19. Jannar „E r i n n e r u n g s s a m m l u n g" des WHW! Politische Leiter sammeln am Sonntag, 19. Januar, für das WHW!