Volltext Seite (XML)
MW»iMr Mur MW i» BmllloN. Madrid, 9. Januar. Nach Meldungen aus Barcelona haben in den späten Abendstunden des Sonntag Syndi kalisten vereint mit denKommunisten einen neuerlichen Umsturzversuch unternommen. Bis her steht fest, daß eine Lnfanteriekaserne sowie das Ge bäude der Polizeidirektion gestürmt worden sind. Außer dem fiel der Hauptbahnhof in Barcelona in die Hand der Aufständischen, die in ungewöhnlichem Maße Gebrauch von Bomben und Handgranaten machten. Starkes Eewehrfeusr wurde in der ganzen Stadt gehört. Zahlreiche Tote und Verwundete sollen bereits zu verzeichnen sein. Auch in Lerida Schießereien. Madrid, 9. Januar. Das Innenministerium, das einen amlichen Bericht über die Aufstandsbewegung in Barce lona für 2 Uhr morgens in Aussicht gestellt hatte, erklärte gegen 4 Uhr, daß es keine Mitteilungen machen könne. Man nimmt deshalb an, daß die Lage in Katalonien sehr ernst ist. Zu dieser Annahme berechtigt die Tat sache, daß Barcelona wegen des llebergangs zur autonomen Regierung augenblicklich nur über geringe Polizeikräfte ver fügt. Der gesamte Verkehr in der Stadt soll völlig stillgelegt sein. Die strategischen Punkte Barcelonas sind mit Infanterie und Maschinengewehrabtei lungen besetzt, die Straßen von dem eingeschüchtertem Pu blikum verlassen. Der Aufstand scheint zur Zeit der Abfahrt des Madrider Expreßzuges auf dem Hauptbahnhof be gonnen zu haben, wo bereits neun Tote gemeldet wurden. Ein Teil der Eisenbahner soll sich an der Verschwörung be teiligen. W ein sinnzWer AmdmOr in Mn». Großer Sachschaden. Paris, 8. Januar. An Bord des französischen Ozean dampfers „France", der im Hafen von Le Havre verankert liegt, brach in der Nacht zum Sonntag in einer der Luxus kabinen Feuer aus, das sich mit außerordentlicher Geschwin digkeit auf das ganze Deck der ersten Klasse ausdehnte. Die Hafenfeuerwehr, die sofort zur Stelle war, konnte nicht bis zum eigentlichen Feuerherd vordringen und mußte sich dar auf beschränken, den Brand aus der Entfernung zu be kämpfen. Genau wie bei der Katastrophe der „Atlantique" wurden die Löscharbeiten in erster Linie durch die starke Rauchentwicklung gehindert. Nach zweistündigen Bemü hungen, an denen die ganze Feuerwehr von Le Havre be teiligt war. gelang es schließlich, das Feuer zu löschen. Der Sachschaden ist nichtsdestoweniger bedeutend, da der größte Teil der Kabinen erster Klasse vollständig ausgebrannt ist. Die Marinepräfektur hat eine strenge Untersuchung ein geleitet. Hamburg, 8. Januar. Der Dampfer „France" gehört der Pariser Reederei Compagnie Generale Atlantique. Er wurde im Jahre l912 erbaut und ist 23 700 Bruttoregister tonnen groß. Er hatte bereits am 8. Juli 1931 eine schwere Kolission und wurde deshalb in Le Havre aufgelegt. Die „France" gehört zur gleichen Klasse wie die Schiffe „Jsle- de-France" und „Paris". Paris, 8. Januar. Der vollkommen ausgebrannte Rumpf der „Atlantique" ist noch in den Abendstunden des Sonnabend in den Hafen von Cherbourg eingeschleppt wor den und liegt jetzt im neuen Hafenbecken in unmittelbarer Nähe des großen Seebahnhofes. Das Feuer kann als ge löscht betrachtet werden. Der Kapitän, der sich selbst an Bord befindet, ist der Ansicht, daß die Maschinen nicht ge litten haben. Alles übrige ist jedoch zerstört. Im Maschinen raum fand man die verkohlten Leichen von zwei Maschi nisten zwischen den Trümmern, die aber noch nicht geborgen werden konnten. Schiffsbrand in Schweden. Göteborg, 8. Januar. Eines der größten Segelschiffe Schwedens, der Fünfmaster „Forest Dream", ist durch einen Brand völlig vernichtet worden. Das Feuer war be reits am Donnerstag im Innern des Schiffes ausge brochen. Alle Löscharbeiten waren vergebens, da der gesamte Oelvorrat des Schiffes von den Flammen ergriffen wurde und schließlich mit heftigem Getöse explodierte. Wie durch ein Wunder blieben die Feuerwehrleute dabei unver letzt. Als der Wind sich drehte, drohte das Feuer aus die Stadt Göteborg überzugreifen. Das Schiff wurde deshalb auf offenes Wasser hinausgeschleppt. Dennoch zündeten Lisi (Nachdruck verboten.) Gerland lachte sein dröhnendstes Lachen. Es war doch zu schön, wie er da der Konkurrenz einen fetten Happen weggeangelt hatte. Und soweit Psychotechniker war er auch, um zu sehen, daß Bob nicht log Und nun arbeitete sich Bob seit zwei Wochen im Betriebe ein, hat sein Helles Büro im zehnten Stock des Verwaltungshauses, stürzt sich mit Feuereifer in sein Werk. Der erste Erfolg: durch eine Änderung des Beleg systems in einem der Maschinenhäuser erreicht er eine fast zehnprozentige Materialersparnis bei ebenso hoher Steigerung der Leistungen. Gerland lacht, klopft ihm auf die Schulter, ist unbeschreiblich stolz daraus, der ganzen Konkurrenz diesen Burschen weggefangen zu haben. Zwei-, dreimal hat er Margot in der Zwischenzeit gesehen; sie besucht den Vater ab und zu im Werk. Heute bittet Gerland ihn, übermorgen zu einem gemütlichen Gespräch bei ihm zu Hause zu erscheinen. Bob sagt zu und weiß gar nicht, weshalb er sich an diesem Tage immer wieder dabei ertappt, daß er mitten in der Arbeit pfeift oder bekannte Melodien vor sich hinsummt. Der einzige, dem Freds Geschäftigkeit auffällt, ist Lendicke. Seit ein paar Tagen dauert der Rapport höch stens fünf Minuten, dann mutz Reiling eilig fort, hat dringende Sachen zu erledigen. Lendicke setzt sich auf seine Spur und stellt dabei nicht nur fest, daß Fred sich fast täglich mit Margot Gerland trifft, er kommt auch noch hinter ein anderes Geheimnis. In einem Neubau nahe dem Fehrbelliner Platz, einem Haus mit vielen kleinen Wohnungen, findet er die Tür, hinter der Fred verschwunden ist. Das blanke Schild ist bereits angeschraubt: Alfred Reiling. Lendicke schleicht wie ein Dieb die Treppe hinab, stiehlt sich aus dem Hause, sitzt kurz darauf bei Mampe und trinkt stillvergnügt, wobei er mit dem Mond anstößt und verschiedene Wünsche murmelt, die Fred Freude machen würden, wenn er sie hören könnte. * * * Jawohl. Fred richtet sich eine Wohnung ein, ein Wohnzimmer, ein Alkoven mit breitem Diwan, der nachts zum Bett umgewandelt werden kann, einem schönen Bade umherfliegende Funken mehrere Häuser an. Durch recht zeitiges Eingrsisen der Feuerwehr wurde größerer Schaden verhindert. Englischer Fischdampfer gesunken. Der englische Fischdampfer „Endon" ist in der Nordsee nach einem Zusammenstoß mit einem unbekannten Schiff gefunken. Man befürchtet, daß die gesamte Besatzung von zwölf Mann ums Leben gekommen ist. Der deutsche Dampfer „Witram" nach Falmouth ein geschleppt. London, 8. Januar. Der deutsche 6000-Tonnen-Dampfer „Witram", der am 23. Dezember im Atlantik in einen Sturm geraten und manövrierunfähig geworden war, wurde am Sonnabend nach einer beschwerlichen und stür mischen Fahrt von dem holländischen Schlepper „Zwartzee" in den südenglischen Hafen Falmouth emgeschleppt. Die erste Hilfe war der „Witram" nach Aussendung des Funk spruches von dem Norddeutschen Lloyddampfer „Roland" geleistet worden, der bis zur Ankunft der „Zwartzee" in seiner Nähe blieb. Während des Schleppmanövers nach Falmouth geriet die „Witram" mehrere Male in Sturm wetter, wobei einmal das Schlepptau zerriß. Die „Witram" wird von der „Zwartzee" weier nach Rotterdam geschleppt werden. Griechischer Dampfer gefunken. Paris, 8. Januar. Nach einer Meldung aus Marseille befindet sich der griechische Dampfer „Stratis" vier Meilen nördlich vom Kap Finisterre in Seenot. Das Schiff hat einen 8O8-Ruf ausgesandt und verlangt dringend Hilfe. Paris, 9. Januar. Der Dampfer „Stratis", der am Sonnabend 808-Nufe ausgesandt hatte, ist in der Nähe von Kap Finisterre gesunken. Die 25 köpfige Besatzung wurde von dem dänischen Dampfer „Virginia" übernom men und später aus den deutschen Dampfer „Max Behrendt" gebracht. Die Aufräumungsarbeiten auf der „Atlantique". Paris, 9. Januar. In Cherbourg werden die Auf räumungsarbeiten an Bord der „Atlantique" fortgesetzt. Der Kapitän des Schiffes erklärte, daß die Maschinen nicht gelitten hätten, und daß das Schiff daher noch einen Wert von über zehn Millionen Mark darstelle. Die „Atlantique" wird voraussichtlich am Mittwoch ins Trockendock gebracht werden. Ob es möglich ist, sie wieder instand zu setzen, steht noch nicht fest. Der Untersuchungsausschuß hat den ganzen Sonntag über an Bord des Schiffes gearbeitet. Der Ab geordnete Besson, der den Handelsmarineminister in der Kammer interpellieren wird, erklärte, daß er in seiner Auffassung durch den Besuch des Schisses nur noch bestärkt worden sei. Es stehe einwandfrei fest, daß das Feuer an mindestens zwei verschiedenen Stellen gleichzeitig zum Aus bruch gekommen sei. Die Annahme, daß das Feuer durch Kurzschluß entstanden sei, sei schon deshalb nicht aufrecht zu erhalten, weil die beiden Punkte, an denen das Feuer ausbrach, vollkommen von einander unabhängige Licht- und Kraftleitunaen hätten. FwMM in nnm Mino Wen Doch. Erfurt, 9. Januar. Der Ort Orawinkel bei Ohrdruf wurde in der letzten Nacht von einer großen Feuersbrunst heimgesucht, die in dem Anwesen eines Landwirts aus brach und mit rasender Schnelligkeit auf ein ganzes Häuser viertel Übergriff. Den aus den Nachbarorten herbeigeeilten Feuerwehren gelang es nach mehrstündiger Tätigkeit des Elementes Herr zu werden. Ein Wohnhaus und sechs Scheunen mit allen Vorräten wurden vollständig einge äschert, die umliegenden Wohngebäude sind durch Feuer oder Wasser schwer beschädigt und in den oberen Stockwerken nicht mehr bewohnbar. Der Schaden ist bisher nicht zu übersehen. Es wird Brandstiftung vermutet. Aus aller Wett. * Pistolen du ell aus fahrenden Kraftwagen. Eine reich lich dunkle Schießerei, deren Hintergründe bisher noch nicht geklärt werden konnten, spielte sich am Sonntag früh in der Binger-Straße in Berlin-Wilmersdorf ab. Gegen 2.40 Uhr beschossen sich die Insassen zweier in rasender Geschwindigkeit aneinander vorbeifahrender Kraftwagen. Ebe sich noch die wenigen Augenzeugen von ihrem Schrecken erbolt hatten, waren die beiden Kraftwagen in Richtung Breitenbachplatz verschwunden. Aller Wahrscheinlichkeit zimmer - sehr wichtig - und eine Küche, die in einem Schrank eingebaut ist. Er ist stolz und aufgeregt, wählt jedes Stück sorgsam aus, das er für würdig hält, in seine Wohnung zu kommen, freut sich wie ein Kind aus den Tag, an dem er seine Freunde und Bekannten über raschen wird. Die alte Bude bei Frau Balke ist schon halb geräumt, er will ihr das Zimmer von morgen an zur Verfügung stellen, obwohl es noch mehr als eine Woche bis zum Ersten „So, also hier wohnst du?" ist. Heute pendelt er wieder zwischen der Stube und seiner Wohnung hin und her, ist gerade bei Frau Batke, als das Telephon geht. Margot ist am Apparat. Sie hat hin und her überlegt, wie sie es anstelle» kann, Fred bei ihrem Vater unterzubringen. Nun ist doch Bidens da, Freds Freund, mit dessen Hilfe muß es gehen. Das muß mit Fred genau besprochen werden, sie ist doch kein Kind mehr, eine selbständige junge Dame unserer selbständigen Zeit. „Fred?" „Margot, Liebste, hast du Zeit?" „Ja, Fred, sogar jetzt gleich, ich bin schon aus dem Wege zum Wagen, und hör' zu Fred, ich mutz mir ansehen, wie du wohnst, ich komme zu dir, ich besuche dich, wir haben auch etwas Wichtiges miteinander zu reden." nach handelt es sich hierbei um die Austragung von Mei nungsverschiedenheiten zwischen Unterweltlern. * Eisenbahnunfall. Am Sonntagvormittag fuhr auf dem Bahnhof Engers eine Lokomotive beim Rangieren aus einen freistehenden Postwagen auf, in dem die Bahnpost für die Westerwaldstrecke Engers—Siershahn unterge bracht war. Bei dem starken Anprall wurde der im Wagen befindliche Postassistent gegen die gegenüberliegende Wand des Wagens geschleudert; er erlitt schwere innere und äußere Verletzungen und wurde bewußtlos in das Kranken haus geschafft. Der Zustand des Verletzten ist so bedenklich, daß mit seinem Ableben gerechnet wird. * Den Vater beim Reinigen des Jagdgewehres er schossen. Aus Halle wird gemeldet: Der Bildhauer Fritz Mennicke, ein passionierter Jäger, wollte auch seinen Sohn zu einem Jäger erziehen und pflegte den Jungen mit dem Reinigen seines Jagdgewehrs zu beauftragen. Am Sonnabend war er spätnachts von einem Jagdausflug zurückgekehrt und hatte wiederum seinem Sohn das Jagd gewehr zum Reinigen übergeben. Plötzlich löste sich ein Schuß, der den Vater Mennicke traf. Mennicke hat aus Versehen noch eine Schrotladung im Gewehr gelassen. Er wurde so schwer verletzt, daß er kurz daraus starb. * Ein „Fliegender Hamburger" für die Sahara? Der „Fliegende Hamburger" hat am Sonnabend eine neue Werkstättenfahrt nach Hamburg unternommen. Am 10. Ja nuar soll eine neue Fahrt unternommen werden, an der sich viele ausländische Sachverständige beteiligen werden, darunter sechs Vertreter einer Pariser Gesellschaft. Man trägt sich nämlich mit Plänen, Wagen der Art des „Flie genden Hamburgers" auf der Trans-Sahara-Bahn einzu setzen, die augenblicklich noch im Bau ist und bei der tech nische Schwierigkeiten wegen des Betriebsstoffes bestehen. * Prinz Alfons von Bayern gestorben. Prinz Alfons von Bayern, nächst dem Prinzen Ludwig Ferdinand das älteste Mitglied des Hauses Wittelsbach, ist gestern kurz nach seiner Rückkehr vom Kirchgang einem Schlaganfall erlegen. Der Verstorbene stand im 71. Lebensjahr. * Deutscher Sieg bei den Stadtratswahlen in Hultschin. Bei den Wahlen zum Stadtrat in Hultschin wuroe am Sonnabend der bisherige Bürgermeister Peschel (Deutsch- christl.-soz. Partei) wiedergewählt. Von den zwölf Stadt ratsmandaten erhielten die Deutschen sieben, während sich die Tschechen mit den restlichen fünf Sitzen begnügen mußten. * Blutiger Streit bei Salerno. — Drei Tote. Aus Rom wird gemeldet: Infolge von Streitfragen lokalen Charakters sind 300 Personen aus der Gemeinde Monte San Giacomo nach Demonstrationen vor dem Rathaus in den benachbarten Ort Sassano gezogen. Dort griffen sie eine Karabinieriwache an, bewarfen sie mit Steinen und feuerten auch auf sie. Ein Unteroffizier wurde verwun det, ein Karabinieri trug schwere Verletzungen davon. Die Karabinieri sahen sich genötigt, gegen die Demonstran ten das Feuer zu eröffnen. Drei Tote und vier Ver wundete blieben auf dem Platz. Die Ordnung ist vollkom men wiederhergestellt, und die Verantwortlichen sind in Haft genommen worden. * Ein langgesuchter Wechselfälscher verhaftet. Aus Boston wird gemeldet: Der hiesige Volkswirtschaftspro fessor Normano, der bisher an der Harvard-Universität in Cambridge (Nordamerika) tätig war, wurde als der von den deutschen Behörden gesuchte Wechselfälscher Isaak Lewin aus Berlin entlarvt und verhaftet. Die Wechselsälschungen und Unterschlagungen des Lewin gehen auf die Jahre 1928 und 1929 zurück und stehen im Zusammenhang mit dem Bankrott der Bankfirma Löwenberg L Co. in Berlin. Die Verhaftung erregt m hiesigen Universitätskreisen ein Rie senaufsehen. — Den umfangreichen Wechselschwindeleien des damaligen Bankiers Lewin, die nach deutschen Angaben von 400 000 Mark bis eine Million, nach amerikanischen etwa 3 Millionen ausmachten, kam die Berliner Kriminal polizei auf die Spur. Lewin und sein Kommanditist Rap poport, sowie der Prokurist Montag waren seinerzeit aus Berlin geflüchtet. * Straßenschlacht in Bombay. Kricket spielende Hindu kinder waren in Bombay am Sonntag Veranlassung zu schweren Straßenkämpfen, bei denen zwei Mohammedaner getötet und neun Hindus und fünf Mohammedaner verletzt wurden. Der Kampf wurde in den engen Gassen mit Messern und Stöcken ausgetragen, und die Panik griff bis auf die Hauptstraßen über, wo Läden und Restaurants eiligst geschlossen wurden. Was? Sie kommt her? Wundervoll, herrlich, er lacht; erinnert sich jäh an den Zustand seines Zimmers. Sie sitzt bereits in ihrem kleinen Wagen und saust mit unzulässiger Geschwindigkeit über die Kronprinzenallee. Er rennt in der ungemütlichen Bude umher, steht reglos, dreht sich um, um zu ordnen, waS er ordnen kann, viel ist es nicht, es ist ein schrecklicher Stall. Da klingelt es auch schon. Frau Batke macht ein Gesicht, das nur der selige Busch hätte zeichnen können. Margot kommt wie ein Wirbelwind herein, fällt Fred um den Hals und plumpst auf die singende Arche. „Puh, Fred, ist das eine Hitze draußen. Sogar beim Fahren wird einem nicht kühl." Sie sieht sich um, ein erster Blick, der noch keine Einzelheiten erfaßt: „So, also hier wohnst du?" Er nickt, bittet einen Augenblick ihn zu entschuldigen, rennt hinaus, bestellt bei Frau Batke ein erfrischendes Getränk, wird von der neugierigen Wirtin noch eine Minute lang ausgehalten. Drinnen ist Margot jetzt allein, nun sieht sie sich in Ruhe um, steht auf, geht hin und her, wird langsam traurig. Wie entsetzlich unwohnlich ist es hier. Auf den Dielen nur ein ausgetretener Läufer, die beiden schönen Brücken, die ihm gehören, hat Fred seit Tagen in die neue Wohnung geschafft; eine altmodisch hohe Kommode mit scheußlichen Porzellanbäckereien, häßliche Gardinen. Das Ganze macht den Eindruck vollendeter Lieblosigkeit, das Zimmer ist nur eine Schlafstelle, die man sich bei Licht oder gar bei Tage nicht ansehen darf. Es ist für Margot eine Qual, hier warten zu müssen; sie denkt an Fred, an den Jungen, der draußen, unterwegs, immer Munterkeit und Unbeschwertheit vortäuscht, und hier in einer leeren Höhle Hausen muß. Ihr wird heiß und kalt, sie möchte weinen, und gleichzeitig fühlt sie sich sonderbar irritiert. Man kann doch mit wenigen Mitteln, mit ein paar Pfennigen ein Zimmer persönlich gestalten. Weshalb hat Fred das uichi getan? Da kommt er herein, zu rasch, um nicht noch einen Schein aus ihrem Gesicht zu sehen, der ihn bestürzt und verlegen macht. Er bemüht sich, sie unbefangen an zulachen: „Nimm doch Platz, Margot. Hier, mein singen des Sosa, gefällt es dir nicht?" (Fortsetzung folgt.)