Volltext Seite (XML)
Letzte Nachrichten Die Londoner Konserenz London, 21. Juli. Nach der Montagabend abgehaltenLn ersten Konferenz der sieben Mächte wurde folgendes Communique ausgege ben: „Die erste Sitzung der Internationalen Konferenz fand unter dem Borsitz'des britischen Premierministers in seinem Zimmer im Unterhause Montagnachmittag um 6.30 Uhr statt. Der Vorsitzende eröffnete die Konserenz, in dem er die Delegierten willkommen hieß und gab eine Erklärung ab, in der er Ursprünge und Ursachen der Krise, die zur augen blicklichen Lage geführt hat, auseinandersetzte, desgleichen die Wichtigkeit der Aufgabe der Konferenz. Auch Laval gab der Konferenz einen Bericht über die Zusammenkünfte, die in Paris stattgefunden haben, und setzte den Geist auseinan der, in dem die Besprechungen zwischen den französischen und den deutschen Ministern eingeleitet wurden. Er legte im einzelnen die Lage Frankreichs in der Debatte, deren Beginn bevorsteht, dar und drückte von neuem die Hoffnung loyaler Zusammenarbeit zwischen Frankreich und Deutschland für die Wiederherstellung des Vertrauens und des Kredits in der Welt aus. Dr. Brüning bestätigte den Geist der Zusammenar beit und drückte seine Dankbarkeit für die Gelegenheit der Pariser Besprechungen aus. Er gab hierauf eine Darle gung mit Statistiken über die finanzielle Lage Deutschlands und die Maßnahmen, die getroffen worden sind, um ihr zu begegnen. Er drängte auf die notwendige Unterstützung zur Besserung der Lage. Fragen des Verfahrens wurden hier auf erörtert und die Sitzung bis Dienstag vertagt. Eine Plenarsitzung der Konferenz wurde auf 10 Uhr vormittags im Foreign Office festgesetzt." Deutschlands Forderungen Die in dem Lommunique erwähnten Ausführungen Dr. Brünings galten hauptsächlich der deutschen Krise und der Finanzlage Deutschlands. Er hob hervor, daß vor allem zwei Teilersordernisse erfüllt werden müssen: Ein Aufhörea der Abrusung der fremden Kredite und eine Erhöhung der Golddeckung der Reichsbank. In seinem Schlußwort faßte MacDonald noch einmal die Ausführungen Lavals und Brünings zusammen. Die Verhandlungen wurden in einem außerordentlich versöhnlichen Geiste geführt. Deutsch-englische Aussprache Es erregte ein gewisses Erstaunen, als die französischen Minister im Charlton-Hotel erschienen, während die deut schen Minister aus sich warten ließen. Bald wurde jedoch bekannt, daß MacDonald Reichskanzler Dr Brüning und Reichsaußenminister Dr. Curtius zu wetteren Besprechungen im Unterhaus zurückgehalten und sie ersucht hatte, mit ihm das Abendessen einzunehmen. Außer dem britischen Pre mierminister und den beiden deutschen Ministern nahmen an dem Essen teil: der britische Schatzkanzler Snowden, Außen minister Henderson und der permanente Unterstaatssekretär im Foreign Office. Sir Robert Vansittart. Politische IloMgandasahrten verboten Allgemeine Anordnung der Staatsregierung Dresden, 21. Juli. Von der Staatskanzlei wird mitgeteilt: Die Sächsische Regierung hatte nach Erscheinen der Ver ordnung des Reichspräsidenten zur Bekämpfung politischer Ausschreitungen vom 28 März dieses Jahres eine liberale Handhabung der darin enthaltenen Bestimmungen zugesagt in der Hoffnung daß dis Verordnung schon durch ihr Dasein zur Beruhigung beitragen werde. Tatsächlich ist auch eine zeitlang dieser Erfolg festzustellen gewesen. Seit geraumer Zeit aber haben sich die politischen Gegensätze wieder außer ordentlich verschärft. Fast bei jeder größeren politischen Ver anstaltung, bei zahlreichen kleineren, namentlich aber aus Anlaß sogenannter Propagandafahrten Haden in zunehmen dem Maße Zusammenstöße Andersdenkender, verbunden mit Opfern an Lasten und Gesundheit, aber auch schwere Zusam menstöße mit der Polizei stattgefunden. Die zahlenmäßig beschränkten Polizeikräfte sind in einem unerträglichen Aus maße in Anspruch genommen worden, wodurch überdies sehr erhebliche Kosten entstanden sind Es muß versucht werden, vorbeugend Abhilfe zu schaffen, damit mehr als bisher die öffentliche Ruhe und Ordnung ausrechterhalten und beson ders auch die friedliche Bevölkerung vor fortgesetzter Beun ruhigung geschützt wird. Die Regierung vertritt den Standpunkt, daß zur Zeit mit den Mitteln, die die genannte Reichspräsidentenverord nung den Polizeibehörden an die Hand gibt, im allgemeinen auszukommen ist, wenn nur diese Mittel schärfer als bisher angewandt werden, und daß daher auf ein allgemeines De- monstrations- und Vsrsammlungsverbot das ja auch harm lose und einwandfreie Veranstaltungen treffen würde, noch verzichtet werden kann, zumal da die Lage in den einzelnen Landesteilen durchaus verschieden zu beurteilen ist. Dage gen reicht die Neichspräsidentenverordnung nicht aus, um Propagandafahrten, durch die namentlich letzt auch die er holungsbedürftige und erholungsuchende Bevölkerung stark beunruhigt wird, zu verhindern. Dementsprechend hat das Gesamtministerium durch eine in Nummer 166 der „Staatszeitung" erscheinende Verord nung Propagandafahrten aller Art die von Mitgliedern po litischer Vereinigungen oder zu politischen Zwecken auf öf fentlichen Wegen unternommen werden, ms einschließlich 15. September dieses Jahres verboten und Zuwiderhandlun gen gegen das Verbot unter Strafe gestellt. Das Verbot erstreckt sich auf Pcopagandafahlten aller Ari (also nicht nur iolche mittels Lastkraftwagen) bei denen oder mittels deren Eindruck aus andere gemacht werden soll oder kann. Und es st weiter eine Anweisung an die Polizeibehörden ergangen, daß künftig mehr als dies bisher geglichen ist, von den Be fugnissen Gebrauch gemacht wird, die nach der Reichspräsi dentenverordnung ihnen übertragen worden sind. Bei der Gespanntheit der Lage wird die Voraussetzung in 8 1, Abs. 1, Ziff. 4, dieser Verordnung zur Zeit in den meisten Fällen gegeben sein. In erster Linie sollen öffentliche politische Versammlun gen sowie Ansammlungen und Auszüge unter sreiem Him mel verboten werden, bei denen Zuzug ortsfremder Personen in Aussicht steht, do erfahrungsgemäß gerade durch solche die öffentliche Sicherheit und Ordnung gefährdet wird. Im übrigen werden sich die von den Polizeibehörden zu treffenden Anordnungen nach dm örtlichen Verhältnissen richten müssen. Wo mit Einzelverbotcn nicht auszukommen ist, wird von allgemeinen Verboten Gebrauch gemacht wer den müssen. Starter SMgang der SteueretngKnge Zuschläge für Steuerrückflände Berlin, 21. Juli. In den letzten zwei Wochen sind die Steueremgänge außerordentlich stark zurückaegangen. Eine pünktliche Steu- erzahlung ist jedoch dringend erforderlich. Eine am Montag erlassene Verordnung enthält im wesentlichen die gleichen Bestimmungen, wie sie im Dezember 1923 die zweite Steucr- Notverordnung getroffen halte. Oie wichtigste der Bestim mungen lautete dahin, daß für rückständige Beträge an Ein kommensteuer, körperfchaftssteuer, Vermögenssteuer, Erb schaftssteuer, Umsatzsteuer, Grundsteuer, Gewerbesteuer und hauszinssteuer für die Zeit vom 1. August 1931 ab Ver zugszuschläge in höhe von 5 Prozent halbmonatlich erhoben werden. Eine Erhebung von Verzugszuschlägen findet je doch nicht statt, falls die 'Steuerbehörde für die rückständigen Steuern Stundung bewilligt hat. Gestundete Steuern sind, sofern nicht Stundung bewilligt ist. mit jährlich 5 bis 12 Pro zent, je nach der besonderen Lage des einzelnen Falles, zu verzinsen. Für die sogenannten Aufschubzinsen (insbeson dere bei Zöllen) beträgt der Zinssatz in Zukunft 10 Prozent jährlich: doch bleibt es für Beträge, die vor der Verkündung der neuen Verordnung aufgeschoben worden sind, bei dem bisherigen Zinsfuß.' Nundsunlprogramm stir Mittwoch, den 22. Juli Leipzig.Dreoven 8.30 Funkgqmnastik und Frühkanzert; 10,80 Neisckleidung! 12,0b Paul Godwin und sein Orchester, Schallplattenkonzert; 14,00 Die Frau aus dem Arbeitsmarkt: 14,30 „Die Bienen" füns Szenen aus dem Bienenstaate, 16.00 Zauberei und Geister- wesen in Liberia; 16,30 Wir stellen uns vor, 18,00 Publikum und Kritik; 18,20 Das Mädchen von heute: 10 00 Die Bedeutung des Handelsrichters für die Wirtschaft; 19,30 Tanzmusik; 20,30 Ein Abend bei August Conrad!, dem Nater und Klassiker der Berliner Possenmustk; 22,1b Nachrichtendienst; anschließend Tanzmusik. Nundsunkprogramm stir Donnerstag, den 2S. Juli E Leipzig.Dresden 6,30 Funkgymnastik und Frühkonzert; 12,05 Schallplatten konzert; 14,00 Der Erwerbslose und der Arbeitende: 14,30 Spiel stunde in Bad Pretzsch a. E.; 15,00 Hörbertcht von Bad Pretzsch; 16,00 Rundfunksahrt nach dem Orient; 16,30 Nachmittagskon zert; 18,00 Moorbäder' 18,30 Rede eines jungen Menschen an seine Zeitgenossen; 19,00 Mensch und Maschine im Büro; 19,36 Bunte Stunde; 21,00 Stunde der großen Städte! „Salzburg"; 22.00 Nachrichtendienst; Funkstille. Handel «nd Börse Dresdner Produktenbörse vom 26. Juli. Weizen inl 75 kg 254—259, Roggen inl. 72 kg alt 205—216; Wintergerste neu 153-158; Hafer inl. 177-185; Mats la Plata 275—280; Mai» rinquentin 31—32; Wicken zur Saut 28—30; Erbsen kleine gelbe 86—38; Trockenschnitzel 7,6—7.8; Kartoffelstöcken 15,60—16,20; Futtermehl 15,75—17; Weizenftei« 12,2—12,5; Roggenkleie 12,25 bis 13,50; Katserauszugmehl 47—49' Bäckermunomehl 41—43; Jnlandsweizenmehl 70 Prozent 44,25—46,25; Roggenmehl 66 Prozent 33—34; Roggenmehl 70 Prozent 31,5—32,5. Dresdner Schlachtviehmarkt vom 26. Juli. Austrieb! Och sen 98, Bullen 360, Kühe 341, Färsen 68, Fresser 15, Kälber 776, Schafe 1266, Schweine 2418, zusammen 5342 Tiere. — Preise! Ochsen 1 46-50, do 2 36—44, do 3 30-32, do 4 27-29; Bullen l 42-45, do 2 37-40, do 3 32—35; Kühe 1 37- 40, do 2 31-35, do 3 23—27, do 4 19—21; Färsen 1 44-47, do 2 38^-42; Freyer ohne Notiz; Kälber 1 —, do 2 54- 59, do 3 48—53 do 4 40— 46; Schafe 1 —, do 2 50—54, do 3 45-48, do 4 40-45; Schweine 1. 2 und 3 ie 48—4.9. do 4 46—47. do 5 45- 46, do 7 1mm,W" lmM Zonnisg, Seit r. Rugust » SM U UW !. M. stlancispbeitLstefte für Vl/oWelckung, kirren, ^ilel- Kieles, kuncifsiet, Kunrlrii-Ic^en. ^laesiriiLsterel u. v. 2. mekr. Vobaek u. Le/en 5ekmNe sowie ^ufbügelmusier empfiehlt hantlarbeilsgelehM A. fuckr. u Witrdlsti sü5 „lmmor mit klar Tait scbrsllsnri unck kür Ms Tait." „llins Ousll« barrarquickancian frobsinnv." V/öestsnftiest eins ksloftstsftigs kiummst. ! vor ^bormsmsnt ksnn jscisrrsit bsgonnan worcksn. i Uvbor ctiv Ssrugsprsis^. untsrriebtst lisr SuoN- Nönckws, ass Postamt sctsr unmittslbar äar 0. ss. ZLkEiSkst, ^Üklcbikbt, i^Ottl.Sl'^SSk S4. legende hättet" ndWeggsndorjeElattef > 8M<^ 638 8C^äH8t6 / I'X I MchivunMamn für alle llelegenbene» in größter Rnrmdl rmpNebli ktMaMung fierm. lWle. «.kXlNOU voiisiAkvis k03tsnlSL jLcis Aorgejeichlete MderklMr Zpieianrüge u. Schurren sowie sämtl. Stickmaterial empfiehlt in großer Auswahl lMüarbeittgelckN A. kuckt. 2 KatWMxa Lür 61s LodöicksitspüSLS aui äsr Lsks 1. Lui- »»tllrUovsu vrNa» nn» g «loi» »nnt fette man vor und nach der Besonnung die Haut, ins- besondere Gesicht und Hände mit Creme Leodorgründlichein «manerzielt dann vlM„ schmerzhaft« Rötung ein« g«- ymde, sonnentzivräunt« Hautsärbung. Creme Leodor — feüsrel in roter Packung; fetthaltig in blauer Packung — Tube so Pf. und 1 Mk., Leodor- Edelseif« kü Ps. In allen Chlorodond Verlaussstelleu zu Hatzen. 2.r»rLi-Ia»8»»8 «viril- nsv «stüvi» LtUru« putz« man kühn, abends die ZSHnsmIt d«r herrlich erfrischenden Zahn paste Lhlorodont, die auch an de» Seitenflächen, mit Hilfe der Lhlo- rodont-Zahnbürsie einen elsen- beinartigen Glanz erzeug«. — LHl 0 r 0 d 0 nt-Zahnpaste, Tube K4 Pf.U.güPf.Lhlorvdont.Zahn' bürst« 1 M!.,KmdttbüM60Pft Chlorodont-Mundwasser 1 Mit. > Gasthof zum Hirsch Donnerstag Schmink schichte». Hierzu ladet freundl. ein stob. Leknett. Var Zeifersaotter Ql Preis 50 Pfennig. Aon Wall-er Auchholz, Keisersdorf. Zu haben i. d. Buchhandlung von Hema«« Wir Zckttich »»?!«« Pirrrmcll«» )(SedenrMi in vielen Mustern cassenuntkNegaelkchen sillsittx»xl«r Inlntxltpim ZerAettri yltmenstxMkii v. s. w. empfiehlt LuvkIiLnätullA Hermann kttkle. 2nr UMm-WUM hält sich bestens cmvsohlrN Bestellung bitte im Voran* Lvttleüyrv in verschiedenen PreislagtU am Lager. LLuutte Hintergasse 4.