Volltext Seite (XML)
ungesehene erzugeben, )ann aber Wer ist Manöver sche Leben c deutschen Lerständi- itag unter den aus- irachen in bekannt- der ein, >rer Adolf chwindler, Neujahrs- erisch ver- Seit fünf : und mit litik gibt, r manchen ibt es das tende Po- schmälern. hen, schlie ßen, wenn wir nicht amen ver- wichtigsten slande sich : politische >en. Ihre r lediglich fre zu spät sortschritt- chen gegen er solchen chmen wir die inter- i der Ent- i alten abend des ' die Mit- 1er alten -raruppen- Gauleiter zusammen usanl den ine Weih- in frisches i Tannen- Gast fand e ihm der kzuges der che Stim- 100 SA.-, Viele vvn er Partei, ind seinen nt der der leitet war. iter Adolf ungeu der öwenbrän zestimmlei! ler, wenn en Gard, um einig i Stunde! er Führe :n gehend insbeson ib nnd di sprechen-, hm pein- den Ver- ieziehung en. „Es , setzte er rißzudeu- sah den n, mein zwischen ftsführer. )lich und Hinter Aussehen :r waren Fräulein schäftlich zu tun ' tlichkeiten ur? Sie miß e, Platz." el, seim )ann riei er Ferne. Reihern sich setze- l blonde sagte de trat nm einige' schwarze Mrze. E Conra rß diese bestimm! Lin einmsligvs ^usnskmegsselr. Befreiung vom Ersatz der Fürsorgekosten. Nach dem auf Veranlassung der NSDAP, und auf be- l sonderes Bemühen des Stellvertreters des Führers von dem Reichsminister des Innern Dr. Frick und dem Reichs arbeitsminister Seldte eingebrachten und von der Reichs regierung beschlossenen Gesetz über die Befreiung von der Pflicht zum Ersatz von Fürsorgekosten sind Kosten der öffentlichen Fürsorge, die vor dem 1. Ja nuar 1935 aufgewendet wurden, dem Fürsorgeverband weder von dem Unterstützten, noch von seinem Ehegatten, seinen Eltern oder seinen Erben zu ersetzen. Das gleiche gilt für die Kosten einer in der Zeit vom 1. Januar bis 1. Zuli 1935 gewährten öffentlichen Für sorge, sofern der Unterstützte, oder, falls ein zuschlags berechtigter Angehöriger von der öffentlichen Fürsorge un terstützt worden ist, der Hauptunterstützungsempfänger vor dem 28. November 1932 aus der Krisenunter stützung wegen Erreichung ihrer Höchstbezugsdauer aus geschieden war. Auch die gegenüber dem Unterstützten Unterhaltsberechtigten brauchen die vorbezeich neten Kosten dem Fürsorgeverband nicht zu ersetzen. Sicherheiten für die Ansprüche des Fürsorgeverban des sind freigegeben. Jedoch können Ersatzleistungen, die bis zum Tage der Verkündung des Gesetzes (24. Dezem ber 1938) bewirkt worden sind, nicht zurückgefor dert werden. Das Gesetz ist in der Nr. 123 des Neichs- gesetzblattes, Teil I, verkündet worden und trat am 25. De zember 1936 in Kraft. Es soll der immer noch schwierigen wirtschaftlichen Lage früherer Empfänger öffentlicher Fürsorge Rechnung tragen. Das Gesetz entspricht einem seit langem von der Partei gehegten und mit Nachdruck vertretenen Wunsche und wird von ihr besonders begrüßt, da zahlreiche alte Kämpfer vor der Machtergreifung wegen ihrer Zugehörigkeit zur natio nalsozialistischen Bewegung aus ihren Arbeitsstellen ent lassen wurden und vielfach die größten Schwierigkeiten hat ten, wieder eine neue Arbeitsstätte zu finden. Sie waren dann in der Zeit der Arbeitslosigkeit vielfach auf öffent liche Fürsorge angewiesen. Es schien nicht erträglich, diese Volksgenossen weiterhin unter dem Druck der Pflicht zum Rückersatz der Fürsorgekosten zu lassen, einer Pflicht, die ihnen letzten Endes durch ihr Eintreten für die national sozialistische Bewegung aufgebürdet worden ist. Im übrigen bleibt der Grundsatz des deutschen Für sorgerechtes, daß die Empfänger öffentlicher Fürsorge ver pflichtet sind, dem Fürsorgeverband die aufgewendeten Kosten zu ersetzen, unberührt. Das Gesetz bedeutet eine e i n- malige Ausnahme von diesem Grundsatz, die sich nicht wiederholen wird. Knolle Lnvullo in gsnr Kkins. MWW M WMMU müll einig. Nanking, 26. Dezember. (Ostasiendienst des DNB.) Marschall Tschiangkaischek traf Sonnabend mittag im Flugzeug aus dem Militärflugzeug in Nanking ein Eine Stunde später kam auch Tschanghsueliang auf dem Flugplatz von Nanking an. Tschiangkaischek, der von seiner Frau und seinem Schwager T. V. Soong begleitet war, wurde auf dem Flugplatz freudig begrützt. Nutzer rund 300 Regierungs beamten und Parteivertretern hatte sich eine Menschen menge von etwa 10 000 Köpfen zum Empfang Tschiangkai- scheks eingefunden. Auch Abordnungen der Universitäten, Schulen und Pfadfindern hiehen ihn willkommen. Ganz China feiert die Ankunft Tschiangkaischeks in Nanking in Freudenkundgebungen. In Nanking und in anderen grotzen Städten wie Kanton, Amoy und Hankau knatterten die ganze Nacht hindurch Feuerwerkskörper. Auch Kanonen schläge wurden abgefeuert. Bei Tschiangkaischek laufen dauernd Glückwunschtele gramme ein. Noch nie war in der Geschichte der chinesischen Republik die Anteilnahme der Massen an dem Schicksal des führenden Mannes so innig und warm, wie bei der Festnahme und glücklichen Freilassung Tschiangkaischeks. Aus der Ankunft Tschanghsueliangs geht her vor, daß diesem Garantien für seine persönliche Sicherheit gegeben worden sind, so datz er sich gegen Gewalt ausbrüche der öffentlichen Meinung, die das Vorgehen Tschanghsueliangs ganz ungemein scharf verurteilte, ge schützt zu sein glaubt. Die Flugzeuge Tschiangkaischeks und Tschanghsueliangs machten am Freitagnachmittag in Loyang eine Zwischen landung. Tschiangkaischeks erste Amtshandlung war der Befehl zur sofortigen Einstellung aller Feindseligkeiten und zur Zurückziehung der Regierungstruppen aus der Provinz Shensi. Wie „Domei" berichtet, hat das chinesische Auswärtige Amt bekanntgegeben, daß die Freilassung Tschiangkaischeks bedingungslos erfolgt sei, da Tschanghsueliang seinen Irrtum ein gesehen habe. widerspenstiger Provinzgenerale mit absoluter Sicherheit an das chinesische Volk appellieren können. Eine wesentliche Aenderung der chinesischen Innen- und Außenpolitik sei jedoch nicht zu erwarten. Die Kommunisten hätten durch ihren Mißerfolg für lange Zeit alle Aussichten ver loren. „Daily Mail" fordert erneut Verständigung mit Deutschland. London, 28. Dezember. „Daily Mail" beschäftigt sich am Montag in einem Leitartikel mit der internationalen Lage. Das Blatt hält die Zeit für gekommen, datz England, das im Begriff stehe, seine frühere Freundschaft mit Italien im Mittelmeer wiederherzustellen, jetzt auch die Verstän digung mit Deutschland suchen solle. Die Aufgabe der bri tischen Regierung müsse darin bestehen, die europäische Stabilität wiederherzustellen. Deutschland sei eine der best gerüsteten Mächte der Welt. Es habe innerhalb seiner eigenen Grenzen den Kommunismus geschlagen und durch eine Reihe entschlossener Handlungen seine Stärke und seinen beträchtlichen Einfluß gezeigt. Aber Deutschland ge höre ja nach wie vor zu den „Nationen der Habenichtse". Der dringliche Bedarf an Rohstoffen habe Deutschland vor lebenswichtige Probleme gestellt, wie sie andere glücklichere Nationen nicht kennen. Es habe kürzlich seinen Schwierig keiten mit den Mitteln, mit denen nach seiner Ansicht eine Lösung gefunden werden könne, starken Ausdruck verliehen. Man müsse Deutschlands berechtigten Bestrebungen ent gegenkommen, falls die so bitter notwendige Befriedung der Welt herbeigeführt werde» solle. „Daily Mail" wirft dann die Frage auf, ob es nicht klüger sei, zu überlegen, welche Zugeständnisse gemacht werden können, ohne daß man die Dinge solange treiben lasse, bis eine Gesamtregelung unmöglich werde. Das Blatt spricht von einer allgemeinen Verschlechterung der Lage upd glaubt, daß von seiten der Roten ein starker Druck auf die britische Regierung ausgeübt werde, um sie zu einem i Verzicht auf die Nichteinmischungspolitik zu bewegen. Sowjetrutzlands große Lieferungen verpflichten sie! Salamanca, 28. Dezember. (Vom Sonderberichterstat ter des DNB.) In Madrid fand am Sonntag eine Massen versammlung statt, an der hauptsächlich ausländische Kom munisten teilnahmen. Die Veranstaltung, die über alle roten Sender verbreitet wurde, stand im Zeichen der engen Verbindung mit Sowjetrußland und brachte wieder einmal klar und deutlich den Beweis der sowjetrus sischen Einmischung in Spanien und der ständigen Waffen hilfe Moskaus für die roten Verbrecher. Ein spanischer Sowjetagent, Mitglied des „Madrider Verteidigungsausschusses", Metjes, gab in seiner Ansprache der Dankbarkeit der spanischen Bolschewisten für Moskau Ausdruck. Er verherrlichte die Opferbereitschaft des sowjet russischen Proletariats und sagte wörtlich: „Die Unter stützung, die Spanien durch das tägliche Eintreffen sowjet russischer Dampfer mit Waffen und Munition zuteil wurde, verpflichtet die spanischen Kommunisten zur Hergabe ihrer letzten Kraft für die gemeinsame Sache." Weiterer siegreicher Vormarsch der natioWlspanischeu Südarm«. Salamanca, 28. Dezember. (Vom Sonderbericht erstatter des DNB.) Der siegreiche Vormarsch der natio nalen Südarmee hat, wie der Heeresbericht des Obersten Befehlshabers in Salamanca meldet, am Sonntag seinen Fortgang genommen. Ohne großen Widerstand zu finden, besetzten die nationalen Truppen den etwa in der Mitte zwischen Cordoba und Jaen liegenden Ort Lopera. Beweise für die Landung des Devoitine-Flugzeuges in Barcelona. Paris, 28. Dezember. „Echo de Paris" bringt am Montag eine Stellungnahme seines Mitarbeiters de Ke- rillis, der erklärt hatte, daß das neue französische De- Voitine-Kanonenflugzeug nach Barcelona geflogen sei, eine Meldung, die ihm bekanntlich eine Klage des Luftfahrt- ministerrums eingebracht hat. Jetzt fügt de Kerillis hinzu, daß ihm auch eine Zuschrift des Flugzeugführers Henry Rozes in Toulouse nicht störe, der beteuere, daß er am 19. Dezember gar nicht aufgestiegen sei, da an diesen! Tage infolge des herrschenden Nebels kein Flugzeug habe starten können. Er, de Kerillis, besitze aber den un widerlegbaren Beweis dafür, daß der Apparat 510 No. 2 am 19. Dezember um 13.30 Uhr in Bar celona gelandet sei. 3VV000 Menschen jubeln Tschiangkaischek zu. Nanking, 27. Dezember. (Ostasiendienst des DNB.) Auf dem Nankinger Flugplatz fand am Sonntag eine gewaltige Versammlung statt, die einberufen worden war, um Tschiangkaischek zu feiern. 300000 Teilnehmer aus allen Berufskreisen jubelten in der Versammlung, die wohl die größte Veranstaltung in der chinesischen Republik gewesen sein dürfte, Tschiangkaischek zu. Die Menschen waren seit 5 Uhr morgens in unabsehbaren Kolonnen nach dem Versammlungsplatz marschiert. Der Nankinger Bürgermeister verwies darauf, daß auch die größten Männer Chinas, Konfuzius und Sunyantsen, schwere Prüfungen zu bestehen hatten, weil auch sie ge fangen gesetzt worden waren. Der Kriegsminister verlas eine Erklärung, in der betont wurde, datz die von der Re gierung während der Sianfu-Krise ergriffenen Matznahmen das neue China als eine wohlorganisierte Nation der Welt gezeigt hätte. Keine wesentliche Aenderung der chinesischen Politik. Peiping, 27. Dezember. (Ostasiendienst des DNB.) Die politischen Kreise Chinas stehen noch immer unter dem Ein druck der glücklich überwundenen Krise im Zusammenhang mit den Ereignissen in Sianfu. Der gute Ausgang der Krise sei in erster Linie den überlegenen Nerven Tschiangkaischeks zu danken, dessen persön liches Ansehen gewaltig gestiegen sei. In Zukunft werde Tschiangkaischek gegen die Gewalttätigkeiten 41j (Nachdruck verboten.) Charly reichte ihm die Hand. „Ich freue mich, Sie kennenzulernen, Herr Regesa. Wenn man Sie sieht, traut man Ihnen gar nicht zu, daß Sie so furchtbar grob sein können. Kommen Sie, wir setzen uns da hinten in die Ecke." Sie wies auf einen kleinen, runden Tisch, der hinter dem Schirm am Ende des Baltisches stand. Conrad zog seine Lederjacke aus, hängte die Sport mütze an den Haken und setzte sich auf einen zerbrechlichen Hocker. Erst jetzt fiel ihm auf, daß sie dauernd eine Hand auf dem Rücken hielt. Sie schaltete eine kleine Lampe, die über dem Tische hing, ein. Helles Licht fiel auf ein schönes, regelmäßiges Gesicht. Es war nicht geschminkt und nicht gepudert, die Lippen hatten auch eine vollkommen nor male Farbe. „Sie scheinen nicht ein sogenannter feiner Mann zu sein, Herr Regesa", sagte Charly lächelnd und überflog ihn mit einem schnellen Blick. „Ich will es jedenfalls nicht hoffen." „Wieso?" fragte Conrad verlegen und unsicher. Er wußte nicht, was er davon halten sollte. „Ich möchte nämlich furchtbar gern meine Stulle auf essen, lch habe einen blödsinnigen Hunger." „Aber bitte sehr, Fräulein Charly", sagte Conrad erleichtert. Charly legte nun die eine Hand aus den Tisch, sie hielt eine zusammengeklappte Scheibe Brot mit Eiern. Die Eier waren unter dem krampfhaften Druck bereits an den Seiten herausgequollen. Diese zusammengeklappte Stulle gefiel Conrad außerordentlich, sie gab ihm die Sicherheit wieder. Dieses hübsche Fräulein Charly schien doch ein ganz vernünftiger Kerl zu sein, vor dem man reden konnte, wie einem der Schnabel gewachsen war. „Ich tue das nicht etwa aus Sparsamkeit", sagte sie und wies auf die Stulle. „So schmeckt es mir am besten." Conrad nickte und sah dann fragend zu dem Mixer hinüber. Er mußte nun wohl etwas bestellen. Der blasse Mensch las in einem abgegriffenen Buch. Ab und zu griff er unter den Bartisch und holte ein Glas hervor. Conrad stellte mit Erstaunen fest, datz er Milch trank. „Er muß viel Milch trinken", sagte Charly leise. „Er hat eine schwache Lunge. Seine Eltern wollten ihn gern Koch werden lassen, damit er rund und dick würde, aber es wollte ihn niemand haben. Jetzt spart er und gönnt sich nichts, damit er ein vaar Monate nach Ägypten fahren kann. Er lernt fleißig Englisch. In jeder freien Minute. Alles, was er tut, tut er mit einem fanatischen Eifer und mit einer erstaunlichen Zähigkeit. Er fürchtet immer, daß es vielleicht zu spät sein könnte. Hoffentlich ist nicht alles vergeblich", setzte sie mit einem besorgten Seitenblick auf den Mixer hinzu. Conrad hatte eigentlich große Lust gehabt, zu rauchen. Er unterließ es jetzt. „Kann ich etwas zu trinken be kommen, Fräulein Charly?" „Es ist nicht absolut nötig, Herr Regesa." Charly biß herzhaft in das dicke Brot. „Aber wenn Sie wollen, können Sie ein Glas Bier trinken. Es kostet achtzig Pfennig — oder ein Hausbier für Angestellte — es kostet vierzig Pfennig." Conrad wurde plötzlich rot und sagte unsinniger weise: „Darf ich Sie zu einem Whisky einladen?" Charly fah ihn mit gefürchteter Stirn an. Dann legte sie ihre Hand, die klein und schmal und ohne Schmuck war, auf seinen Arm. „Ich hätte das nicht sagen sollen, Herr Regesa. Aber ich habe es gut gemeint. Sie sehen nicht wie ein reicher Mann aus oder wie die verwöhnten Jünglinge, die hier abends Herkommen und sich blasiert und fertig mit dem Leben auf den Hockern herumlümmeln. Ich habe von Ihnen den Eindruck eines ernsten Menschen, der sein Geld schwer verdienen muß. Deshalb gefallen Sie mir; ich kann das Kroppzeug, das sich immer be nimmt, als gehe sie die Welt um sie herum gar nichts an, nicht ausstehen. Bitte, trinken Sie ein Glas Bier. Sie tun mir mit der Einladung wirklich keinen Gefallen. Ich muß heute abend noch genug trinken, es gehört leider zu meinem Beruf." „Ein schrecklicher Beruf", murmelte Conrad und kam in Versuchung, die kleine Hand auf seinem Arm zu streicheln. Und ^r mutzte an sein Gespräch mit Prange über das Fliegen denken. Es gab Dinge, die man nicht zu seinem Beruf machen durfte; schlimm genug, wenn einen das Leben zu so unsinnigen Berufen zwang, die eigentlich gar keine waren. „Sie sollen nicht glauben, datz Sie durch Geldaus gaben meine Aufmerksamkeit aus sich lenken müssen", fuhr z Charly nach einer Weile fort. „Ich gehöre nicht zu dieser Kategorie von Kolleginnen, die den Mann nach seiner Zeche beurteilen, ganz gleich, ob er das Geld unterschlagen hat oder ob er alt und häßlich ist. Ich weiß, datz diese Einstellung ein Luxus ist, den ich mir nicht erlauben kann, denn ich muß Geld verdienen, aber ich will mich auch nicht verlieren, ich will einmal einen netten Men schen heiraten, und ich möchte Kinder haben." „Ich werde ein Glas Bier auf Ihr Wohl trinken, Fräulein Charly", sagte Conrad und sah sie mit un verhohlener Bewunderung an. Der Mann konnte sich freuen, der dieses vernünftige und offene Mädchen bekam. „Fred, dieser Herr bekommt ein Glas Bier", rief Charly zu dem Mixer hinüber. „O. K., Mylady", sagte der Mixer Fred, aus seinen englischen Sprachstudien herausgerissen, schenkte ein Glas Bier ein und stellte es mit übertriebener Eilfertigkeit vor Conrad hin. „Ihr Wohl, mein Verehrtester!" Er ver beugte sich lächelnd und ging hinter den Bartisch zurück. „Es geht doch fabelhaft", meinte Conrad freundlich Dann hob er das Glas. „Ich trinke aus Ihr Wohl Fräulein Charly!" Charly nickte ihm zu. „Jetzt müssen wir wohl ma! darüber sprechen, weswegen ich Sie hierhergebeten habe. Gleich werden die ersten Gäste kommen, und dann habe ich wenig Zeit." „Gott ja, das habe ich ganz vergessen. Ich möchte mich den ganzen Abend mit Ihnen unterhalten", meinte Conrad und sah sie ein wenig verliebt an. Er erschrak so fort über das Gefühl einer leisen Zärtlichkeit, das ihn eine Sekunde überkommen hatte. Schließlich war er nicht hier zu seinem Vergnügen und um sich zu verlieben; zu Hause in Lichterfelde saß Christa und war traurig und unglücklich und bangte um das Schicksal Schlehwes. Er sah zu Charly hinüber, die einen Brief entfaltete, und war plötzlich unglücklich vor lauter Sehnsucht nach Christa. Es war gar nicht Charly gewesen, die er verliebt an gesehen hatte, die Zärtlichkeit hatte Christa gegolten. Und mit einer großen, drückenden Sorge im Herzen gestand er sich diesem schönen Fräulein Charly gegen über ein, daß er in jedem Mädchen immer nur Christa sehen würde, solange er lebte. Die Erkenntnis, das; seine Liebe tief und unausrottbar war, erschütterte ihn so, daß er am liebsten aufgestanden und mit seinem Wagen irgendwohin in die Nacht gefahren wäre. Charlys warme und dunkle Stimme hielt ihn jedoch fest. „Ich habe den Bries noch einmal genau durchgelesen, er ist von Ludwig Schlehwe, das können Sie sich wohl denken", sagte Charly und sah einen Augenblick von dem Briefe auf. (Foryetzung jolgt.)