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Sremlmd — Bollwerk und Brilile , von Hanns Großer In einem einzigen Wort liegt oft eine große Ver pflichtung für den, an den es gerichtet ist. Ein Wort kann Aufgabe und Programm sein. Ist ein solches Wort nur an einen Menschen gerichtet, dann wird dieser Mensch im allgemeinen auch Wert und Gewicht des Wor tes erkennen und zu würdigen wissen. Richtet sich ein solches Wort aber an einen größeren Kreis, so muß damit gerechnet werden, daß es von den einzelnen Gliedern dieses Kreises nicht immer recht verstanden und gedeutet wird. Ein solch großes verpflichtendes Wort heißt „Grenz land". Viele spricht es an, aber nicht alle werden es so aufnehmen und innerlich klar verarbeiten, wie es richtig und nötig ist. Grcnzland — das ist nicht nur eine bloße geogra phische Angelegenheit, eine sprachliche Bezeichnung für eine erdkundliche Tatsache etwa, die damit umschrieben ist und in dieser Form zur Kenntnis genommen wird. Grcnzland heißt niemals nur Land an der Grenze zweier Staaten. Grenzland — das ist Erkenntnis und Ver pflichtung! Erkenntnis der den Menschen des Grenz- landes aus der besonderen Grenzlage erwachsenden Auf gaben und Verpflichtung, diese Aufgaben unter allen Umständen bis ins Letzte zu erfüllen. Die Aufgaben, die den Menschen des Grenzlandes erstehen, können verschieden sein. Die einen müssen bei dem Charakter ihres Grenzlandes Bollwerk, die anderen bei dem ihrigen Brücke sein. Von anderen wieder for dern die besonderen Verhältnisse, daß sie beides, Boll werk und Brücke, sind. Wenn die besondere Grenzlage die Gefahr des Aus- und Ueberströmens art- und wesensfremder Veranlagun gen und Neigungen, zersetzender und zerstörender Ten denzen, Ideologien und Grundlagen politischer kultureller und auch wirtschaftlicher Natur aus dem Nachbarland in sich schließt, dann müssen sie Bollwerk sein. Festes, ge schlossenes und starkes Bollwerk, unüberrennbar und un bezwinglich! Sie müssen es um so mehr sein, wenn im Nachbarland Bestrebungen zu beobachten sind, die darauf hinauslaufen, die eigenen, inneren Lebensformen und Anschauungen bewußt über die Grenze zu tragen. Hier müssen sie Wache stehen, damit die beabsichtigten schädigenden Einwirkungen immer ohne jeden Erfolg bleiben. Wenn aber jenseits der Grenze Menschen leben, mit denen sie gleiches oder zumindest verwandtes Blut, glei ches Volkstum und gleiche Sprache verbindet, dann müs sen sie diesen Brüdern im Nachbarlande Brücke sein, Brücke zum großen Deutschland. Sind diese Brüder durch Willkür, Gewalt und andere politische Ereignisse von dem früheren gemeinsamen Vaterland abgetrennt worden — wie es mit Hundertlausenden deutscher Volks genossen durch das Diktat von Versailles geschehen ist — und führen sie in dem neuen Staatswesen als Min derheit einen bitterschweren Kampf um die Erhaltung ihres Volkstums, ihrer Eigenart und ihrer wirtschaft lichen Existenz, dann müssen die deutschen Volksgenossen diesseits der Grenze den Brüdern im Nachbar land noch mehr sein als Brücke, nämlich Rückhalt und Rückgrat. Es ist uns nicht möglich und es ist auch nicht unsere Absicht, diese Brüder unseres Blutes in ihrem Kampf aktiv zu unterstützen, weil wir uns versagen müssen und auch versagen wollen, uns in die inneren Änaclegcnheitcn eines benacbbarten Staates einrumtscken. Aber es ist Äie Asr-reit cm/, krA AaÜEN ein we* Aceacie mcrcüt, umcci -LüMrcü * 6E/ Alles M das Kinö: Kincksriagdsnicksn 1.iv, i.2O, 1.30 dis 2.40 Gncksmscbtbsmck. 2.20, 2.40, 2.60 bis 3.75 Kindscsodigtanriigs 3.00, 3.52, 4,20 dis 4.82 Gacksrscbiüpksr ^unstssiäs 1.22, 1.3S piattisct 0.75, 1.05 i Walls 2,25, 2.52 Kindsccöcks ^siiisct 1.75, 2.28 ' Wolls 3.25, 3.50 ' CacnsscMsnbossn 4.25 bis 6.65 lkockslgsrmtursn 7.80 bis 17.50 Lplslsarllgs 3.50, 4.32, 4.55, 5.70 ttlsicwbsn 3.50, 4.25, 4.75 Zirsmpswüsedsn 2.25, 2.75, 3.15. 3.85 dsokcbsn m IVWtrcbsn 3.35, 3.60, 4.75, 5.42 i-ammlsümantsl 7.50, 8.75, 8.25 und visws msbr kncksn Lis sbsnso prsls- vesrt in gspbsgtsc äuswsbi dsi Dressen - N. gsutrnsr Ltrsös 24/26 - Isision 56635 öls/Is-VsrksufsstsIIs < Hrinsdms V. LKvS1au686sfIskn 3 ?ror. Löska-kabaN. -Vsi-Irsgrlisfsreml. HmkWm ^-7 unsere Aufgabe, unsere selbstverständliche keinesfalls miß- zuverstehende Rückendeckung zu geben, die sie von uns verlangen dürfen und von uns erwarten. Sachsen ist durch die geographische Neuregelung von Versailles Grenzland geworden. Was sind nun die Grenzlandaufgaben Sachsens, muß es Bollwerk oder Brücke und Rückgrat sein? Ich glaube beides. Brücke und Rückgrat für unsere s u d e t e n d e u t s ch e n Brüder, Brücke auch für die Bürger des benachbarten Staatswesens, wenn sie guten Willens sind mit uns in Frieden zu leben und diesen Willen auch durch die Tat beweisen, Bollwerk aber gegen alle zu beobachtende, den Frieden gefährdende Machenschaften und politische Ten denzen. Wir müssen immer wieder feststellen, daß so mancher Volksgenosse neben uns sich des Grenzlandcharakters unseres Heimatlandes Sachsen und der ihm daraus erwachsenden Verpflichtung und Aufgabe noch gar nicht recht bewußt geworden ist. Dabei soll nicht gesagt werden, daß wir uns nicht über die gesamte Lage der deutschen Ostgrenze klar sind, die, von Memel bis Passau reichend, viele Gefahren für unser deutsches Volkstum in sich birgt. Jedoch stellt Sach sen einen wichtigen Teilabschnitt dar. Es muß über die Erziehung des sächsischen Menschen zu dieser bewußt grenzpolitischen Haltung zur Ausrichtung aller deutschen Menschen geschritten werden, eine Aufgabe, die groß und schwer, aber für die geschichtliche Entwicklung Ge samtdeutschlands von riesiger Bedeutung ist. So muß es auch begrüßt werden, daß sich der „Bund Deut scher Osten" (BDO.) in letzter Zeit dieser Aufgabe so zielbewußt unterstellt. Wenn wir heute gegen jede verlogene Herabwürdi gung und Verächtlichmachung des sächsischen Menschen vorgehen und von jedem Sachsen eine tadel lose innere und äußere Haltung verlan gen, dann auch, weil wir unsere Grenzlandauf gaben nur erfüllen können, wenn wir heimatgc- bunden, heimatstolz und heimatwürdig sind. Unsere sudetendeutschen Brüder können in uns nur dann mora lischen Halt und eine feste Brücke finden, wenn w i r fest verwurzelt sind in unsere Heimaterde, stark und deutsch in unserer Haltung, echt und wahr in unserem Volkstum. Auch das Bollwerk gegen die beachtlichen politischen Tendenzen im Nachbarland können wir nur sein, wenn wir unser eigenartliches Volkstum hochhalten und innerlich starke Grenzposten des Reiches sind. Wenn wir innerlich gefestigt, mit Hetmatsinn und Heimatstolz erfüllt, an die für uns geltenden Grenzland aufgaben Herangehen, dann werden wir für unsere sude tendeutschen Brüder das heimatdeutsche Rückgrat, das ie brauchen, für die gutgesinnten und verständigunqs- iereiten Bürger des Nachbarlandes die Brücke, die sie üchen und gegen die friedengefährdenden politi- chen Machenschaften das Bollwerk, das sie erfordern, »in - Arbeitsland Sachsen Wir leben heute so schnell, so ereignisreich, daß wir leicht vergessen. Wie viel Elend brachte der Zusammenbruch über uns? Streiks, Demonstrationen. Straßenkämpfe stan den auf der Tagesordnung. Fabriken mit zerschlagenen Fenstern, Kamine ohne Rauch, geistiger Schmutz in den Buchläden, wirtschaftliche Zusammenbrüche ohne Zahl waren Zeuge der Not, der Not an Arbeit. Sieben Millionen einst werktätiger Deutscher lagen auf der Straße. Längst erkannten die Aufwiegler die Gunst des Augenblicks. Un zufriedene sind leicht zu führen und zu verführen. Das Reick stand vor dem Abarund. Nur eine starke Persönlichkeit konnte die Heimat ret ten, nur ein klarer Plan konnte der Verzweiflung Einhalt gebieten Das Zauberwort, auf das feder Deutsche wartete, hieß Arbeitsbeschaffung. Die Millionen mußten fort von der Straße, mußten Nahrung empfangen, wieder an das Leben glauben. Es blieb nicht beim Wort; Mil lionen kamen wieder in Arbeit. Tie alten Schornsteine rauchen wieder und unzählige neue dazu. Unsere geliebte sächsische Heimat ist wieder das Land der Arbeit geworden; Hunderttausende sächsischer Volksgenossen stehen wieder am Arbeitsplatz und in Brot und Lohn. Mitzuhelfen, auch noch den Rest der Arbeitslosen un- tcrzubringen, ist Aufgabe der Reichslotterie für Arbeits beschaffung. Zum achtenmal wird jetzt diese Lotterie durch geführt, um Partei und Staat in einem der wichtigsten Äufbaupunkte zu unterstützen. Sie will jedem Volksgenossen die Möglichkeit-geben, mitzuhelfen, neue Arbeitsplätze zu schaffen. Darum darf auch keiner zurückstehen, ein Los der 8. Reichslotterie für Arbeitsbeschaffung zu erwerben. Ucber 424 Ml Gewinne, 1 620 ONO Mark, werden am 22. und am 23. Dezember verlost. Vielleicht liegt auch Ihr Los unter diesen Gewinnen und bringt Freude auf Ihren Weih nachtstisch! , MMMlUMH 1S.-20. Naoli laufen schweren Deicken entsebliet beute morgen I Dbr unsere liebe Llutter, Lcbrvie^cr- uuä Orossmutter, kstau Wßeliiiiiie kmilie im ^.lter von 76 Zabreu. OttemlorL-LitzillokriU», am 16. Der. 1936. Dies rei^t im tiefsten Lebmerre an NoriU l-unre im Namen aller Hinterbliebenen. vis Leerckigung Kricket Lormabenck, cken 19. verbr. nLckm. 13 Vkr vom Irsuerkguse aus statt. Stosse in Strumpf- und Handarbeitswolle wie auch großes Lager in vorgezeichneten Hand arbeiten finden Sie stets im hanaarbeilsgelchäN A. fuchs vttenüott Okrilla, Müdlsttaße 15. UvruKnuu ttükle, IS. Zur Beerdigung unseres lang jährigen treuen Mitgliedes u. Kameraden Heinrich Wolf stellt die Kameradschaft Sonn abend V, 2 Uhr im „Hirsch." Um recht zahlreiches Ehrenge leit wird gebeten. wrlWt sinKt llllä spielt am Freitag, den 18. Dezem ber 1936, 20 Uhr, im Gast hof zum Hirsch. lWeitspitze» empfiehlt st. «üble. MWstt. iS- in modernster Ausführung als Praktisches Geschenk für alle Gelegenheiten empfiehlt äußerst preiswert Hermann WHIe, Sil WM IM