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Ottendorfer Zeitung : 25.11.1936
- Erscheinungsdatum
- 1936-11-25
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Digitalisat
- Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1811457398-193611254
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1811457398-19361125
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1811457398-19361125
- Sammlungen
- LDP: Bestände der Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Ottendorfer Zeitung
-
Jahr
1936
-
Monat
1936-11
- Tag 1936-11-25
-
Monat
1936-11
-
Jahr
1936
- Titel
- Ottendorfer Zeitung : 25.11.1936
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Lun» Sokul- sunopZiisvke;- Kuttun. Bundesgenossen gegen Sofia, 23. November. Der ehemalige bulgarische Mini sterpräsident und Führer der Volkssozialen Bewegung, Pro fessor Alexander Zankoff, hat heute eine mehr wöchige politische Informationsreise nach dem Ausland an getreten. Zankoff wird sich zunächst nach Belgrad begeben, wo er von Ministerpräsident Stojadinowitsch und anderen führenden Persönlichkeiten empfangen wird. Am Dienstag wird Zankoff im Flugzeug nach Deutschland Weiterreisen. Vor seiner Abreise von Sofia erklärte Professor Zan koff dem Vertreter des DNV., daß er ein aufrichtiger Verehrer und Bewunderer Les neuen Deutschland sei, das er bisher persönlich leider noch nicht habe besuchen können. Er freue sich, die führenden Männer, die Einrichtungen und Leistungen des national sozialistischen Deutschland näher kennen lernen zu können. Die von ihm geführte Volksfoziale Bewegung Bulgariens fühle in ihrem Wollen und Streben eine Geistesverwandt schaft mit dem Nationalsozialismus. Dieser stehe zusammen mit dem Faschismus in dem großen Weltringen gegen die bolschewistische Pest in vorderster Linie und verdiene daher, wie Professor Zankoff betonte, den Dank der ganzen Kul turwelt. Auch die bulgarische Volkssoziale Bewegung gehöre der antibolschewistischen Fronten an und führe einen er bitterten Kampf gegen die überaus rege Wühlarbeit des Kommunismus in Bulgarien. Gemeinsame Weltanschauungs-Ideale. Unterredung mit Oswald Mosley. Berlin, 23. November. Der „Berliner Lokalanzeiger" veröffentlicht eine Unterredung seines Sonderberichterstat ter WernerCrome mit Sir Oswald Mosley, dem Führer der British Union of Fashists". Sir Oswald Mosley erklärte zunächst, daß es dem englischen Charak ter entspreche, an einer Sache, für die dieser sich einmal be geistert habe, zäh festzuhalten. Weder das Uniformverbot noch das Verbot der „militärischen Ausbildung" könnten dem entgegenwirken. Auf die kommunistische Gefahr in England übergehend, stellte Sir Oswald Mos ley fest, daß die Taktik der Kommunisten darin bestehe, Zellen zu bilden und Führer zu erziehen, die gewissermaßen die Offiziere einer späteren Massenbewegung werden. „Der kommunistische Einfluß ist besonders groß, im Kohlenbezirk von Südwales", erklärte Mosley, auf dieses Thema näher eingehend. „Nicht minder stark ist der kom - m u n i st i s ch e Einfluß auch im n o r d e n g l i s ch e n Ind u'st riegebiet. gewachsen. Straßenkämpfe sind dort an der Tagesordnung. Die Rädelsführer sind dabei stets Kommunisten, die die Masse aushetzen. Wir haben zahl reiche Verwundete, darunter eine Anzahl sehr schwer Ver letzter, gehabt. Aber sie lesen davon in der Londoner Presse, ebensowenig wie über unsere großen Versammlun gen, die wir jede Woche auf offener Straße abhalten, da Säle uns nicht mehr zu Verfügung gestellt werden. Im Lon doner Ostend haben wir jetzt die absolute Mehrheit erobert. Aber noch stärker sind wir in den Industriegebieten von Lanceshire und Yorkshire vertreten. Es ist Tatsache, daß unser Kampf gegen die Juden, an dem wir nach der Prophe zeiung der englischen Presse zugrunde gehen sollten, uns im Gegenteil zum Siege verholsen hat." Sodann kam Sir Oswald Mosley auf das V e r h ä l t- nis zwischen Deutschland und England zu sprechen. „Die beiden Länder müßten naturnotwendig so eng wie möglich miteinander verbunden sein. Es bestehen auch keinerlei sachliche und Interessengegensätze zwischen so eng miteinander verwandten Nationen. Schon vor zwei Zähren habe ich die Rückgabe der deutschen Kolonien ge fordert und einen derartigen Schritt als Beitrag zum Frie den und der Gerechtigkeit gekennzeichnet. Wir brauchen ja die deutschen Kolonialmandate gar nicht. Wir haben ja ein Jmpires das uns alles liefert, was wir zum Leben benö tigen. Millionen von Acres Land liegen außerdem in unserem- Weltreich noch unbenützt und brach Wir hätten ge nügend lzu tun, um diese Ländereien zu entwickeln und Sied- die bolschewistische Pest s ler dorthin zu senden. Wozu sollen wir uns daher Besitz tümer anderer Völker aneignen? „Ich bin überzeugt", so fuhr Sir Oswald Mosley fort, „daß nach Regelung der Kolonialfrage Deutsch land und Großbritannien über keinerlei Gegensätze in Konflikt geraten können. Im Gegenteil, wir haben ge meinsame Interessen, die gleichen Feinde — nämlich Juden und Bolschewiken — und dieselben Aufgaben. Trotzdem sind wir in unserer Politik und in unseren Metho den durchaus britisch und richten uns nicht nach fremden Vorbildern. Aber gemeinsamistunsdasFührer- prinzip, und gemeinsam ist uns weiter mit der deut - schenFührerschicht, daß wir die Schrecken des letzten Krieges miterlebt haben und zur Frontsoldatengeneration gehören. Englands Aufgabe müßte es sein, mit Deutsch land und Japan zusammen ein antibolschewistisches Bünd nis zu schließen." Ueber den Aufbau der britischen faschistischen Organisa tion erklärte Oswald Mosley, daß die Organisation rund 500 Ortsgruppen habe und über eine halbe Million einge schriebene Mitglieder verfüge. Neuer Propagandamarsch der englischen Faschisten. London, 23. November. Tausend uniformierte Faschi sten veranstalteten am Sonntag einen neuen Propaganda marsch durch Ostende. Der Faschistenfllhrer Sir Oswald Mosley marschierte an derSpitzedes Zuges. Kom munistisch-jüdische Banden versuchten die Kundgebung zu stören. Sie wurden jedoch von berittener Polizei mit dem Gummiknüppel verjagt. Zwei Kommunisten wurden ver haftet. Note Gegenangriffe blutig zurückgeschlagen. Verzweiflungskämpfe um Madrid. Salamanca, 23. November. Der Heeresbericht des Ober sten Befehlshabers der nationalen Streitkräfte vom Sonn tag meldet, daß Gegenangriffe der roten Miliz bei Santa Quiteria im Frontabschnitt von Almodovar, bei denen auch Panzerwagen eingesetzt wurden, blutig zurückgeschlagen werden konnten. Bei der Verfolgung der in wilder Flucht zurückflutenden Marxisten, fielen den nationalen Truppen ein Tank und eine große Anzahl von Gewehren in die Hände. Ein zweiter Angriff der roten Horden wurde gleich falls zurückgeschlagen, wobei die Marxisten 200 Tote auf dem Kampfplatz zurllckließen. Unter dem erbeuteten Kriegs material befindet sich zahlreiche Munition sowjetrussischer Herkunft. Die 7. Division.konnte ihre Stellungen im Universi tätsviertel von Madrid erweitern, und einige Gebäude besetzen. An der Front von Guadalajara haben die nationalen Streitkräfte die zurückgeschlagene rote Miliz weiter verfolgt und ihre Linien bedeutend vorgeschoben Zahlreiche Waffen, darunter ein Maschinengewehr, wurden erbeutet, Irische Freiwillige für die fpanifchen Nationalen. Dublin, 21. November. Eine Gruppe von 40 Iren reiste am Freitag nach Spanien ab, um auf feiten Generals Franco zu kämpfen. Der Führer der Gruppe ist der Grün der der irischen Korporationspartei und frühere Faschisten führer General O'Duffy. Spanisches Gold nach England verschoben? London, 23. November. „Daily Expreß" meldet, daß während des Wochenendes Goldbarren im Werte von drei Millionen Pfund aus Paris in England eingetroffen seien. Man glaubt, daß es sich um einen Teil des Goldes handele, das die spanischen Marxisten nach Paris ver schoben haben. Barcelona als GPU.-Zentrale für Westeuropa Paris, 23. November. Der „Matin", der am Sonntag Enthüllungen über die Absichten derKomintern zur Boljchewisierung des Mittelmeergebietes gebracht hatte, berichtet am Montag, daß in Barcelona die Vorbereitungen für die Schaf fung einer Zweigstelle der GPU. mit Hochdruck betrieben würden. Ihr Leiter, Jeschow, habe entsprechende Anweisungen für die Schaffung dieser „ausländischen Operationsabteilung" gegeben. Die erfahrensten Sachverständigen seien dieser Abteilung zugeteilt. Sämtliche Geheimgruppen der GPU. in Europa sollen künftig von Barcelona aus geleitet werden. Die Gruppenleiter seien bereits für den 30. No vember nach Barcelona zusammenberufen, ll. a. werde die Herstellung falscher Dokumente und Aus weise, die bisher in Prag, Wien und Zürich vorgenom men wurden, jetzt der Sektion Barcelona übertragen werden. In Moskau glaube man, wie das Blatt berichtet, daß die Schaffung der mit weitgehender Autonomie ausgeftat- teten GPll.-Zweigstelle in Westeuropa es ihren Agenten erlauben werde, mit größerer Geschmeidigkeit und Schnellig keit ihre verschiedenen dunklen Aufgaben zu erfüllen. Sämt liche schriftliche Unterlagen und Nachrichten würden jetzt in Barcelona zusammenlaufen und von dort aus nötigen falls nach Moskau weitergehen. Der „Matin" versichert, daß u. a. auch die unlängst in der Pariser Wohnung des Professors Posthumus gestohlenen Trotzki-Dokumente nach Barcelona unterwegs seien. Marxistischer Terror in Barcelona. Paris, 23. November. Wie das „Echo de Paris" aus Barcelona berichtet, haben die Anarchisten in der katala nischen Hauptstadt eine Schreckensherrschaft aufge richtet. Als die Nachricht von der Ermordung ihres Führers, Durruddi, durch Madrider Kommunisten bekannt wurde, sei von den Anarchisten eine Art Bartholomäus nacht veranstaltet worden. Die furchtbaren Aus schreitungen seien schließlich sogar der Leitung der anarchistischen Verbände zu arg geworden, so daß sie in dringenden Aufrufen die Einstellung des blutigen Terrors gefordert habe. Moskau will roten Widerstand in ' Madrid verstärken Salamanca, 23. November. Nach Meldungen nationaler Sender sind vor einigen Tagen in Alicante mehrere sow jetrussische „H a n d e l s d a m p f e r" eingetroffen. Angeb lich führten sie Lebensmittel für Madrid, in Wirklichkeit schifften sie eine große Anzahl s o w j e t r u s s i s ch e r H i l f s m a n n s ch a f te n aus, die sofort nach Madrid wei ter befördert wurden. Der Sowjetbotschafter Moses Rosenberg hat einen Aufruf erlassen, in dem er die Roten in Madrid anfeuert, weiter Widerstand zu leisten. Madrid müsse „das Grab des Faschismus" werden. Auch die bolschewistischen Machthaber in Katalonien wollten Ver stärkungen nach Madrid senden und bildeten ein katala nisches Bataillon. Im letzten Augenblick vor der Abfahrt weigerten sich jedoch die dem Bataillon zugeteilten Mann schaften, an die Front zu gehen. Es entstand eine Schießerei, bei der es mehrere Tote und Verletzte gab. Auch das rote „Bataillon Valencia", das an den letzten Kämpfen in Mad rid teilgenommen hatte, meuterte und kehrte nach Valencia zurück, da der Widerstand in Madrid völlig aussichtslos sei. Im Volkshaus in Madrid fand eine große Versammlung der sozialdemokratischen und kommunistischen Parteien statt. Dabei beschuldigten die Kommunisten die Sozialdemokraten, daß sie die Uebergabe der Hauptstadt an die Nationaltrup pen vorbereiteten. Der Krach zwischen den feindlichen Brüdern nahm derartige Ausmaße an, daß Schüsse ge wechselt wurden. 17s (Nachdruck verboten.) Conrad spürte eine merkwürdige Unruhe in sich, er steckte sich nun doch eine Zigarette an. Dieser Lindemann ist ein ganz schlauer Bursche, dachte er und betrachtete ihn mit zugekniffenen Augen. Ihm kam diese undienstliche, private Art, wie er Christa hinter ihrer Verschlossenheit hervorlockte, mit einem Male gefährlich und hinterhältig vor. Es war doch ganz gut, daß er nicht hinausgegangen war. Er würde von jetzt ab sowohl ihn wie auch Christa scharf im Auge behalten und eingreifen, wenn er es für notwendig hielt. Katze und Maus wird hier nicht gespielt, Herr! Diese innere Umstellung teilte sich seinem Gesicht so deutlich mit, daß sie dem Inspektor nicht entgehen konnte. Er wußte sie auch richtig zu deuten. Unzählige Menschen hatten im Laufe seiner Dienstjahre ihm gegenübergesessen, die wenigsten hatten ein so offenes, klares Gesicht gehabt wie dieser blonde Mensch dort. Drohung und Mißtrauen standen darin. Obwohl ihm dieser Vorgang nichts Neues war, kränkte er ihn gerade in diesem Fall, weil er nicht nur beruflich interessiert war, sondern weil von Anfang an der Vater in ihm dieses Mädchen verstehen wollte, das seiner Tochter glich. Konnte ihr nicht auch einmal etwas Ähnliches im Leben begegnen? Was wußte ein Vater von den verborgenen Dingen einer Kinderseele? Er hätte Regesa mit einem einzigen Wort über die ihm sonderbar erscheinende Art seiner Erhebung aufklären können, aber er durfte noch nicht sprechen, er mußte sich selbst erst ganz klar über die Zusammenhänge sein. Lindemann war in diesem Augenblick nicht mit seinem Berus zufrieden. Er seufzte und mußte sich erst wieder zu einer freundlichen Art zwingen. „Sie sagten eben, Fräulein Schultheß, daß sie zu sammengehörten. Zu dieser Überzeugung sind Sie also in den zwei Tagen gekommen." Er schwieg und sah auf seine magere gelbe Hand. Er fühlte Conrads drohenden Blick auf sich ruhen; er kam sich jetzt selbst neugierig und taktlos und unverschwiegen vor. „Es mag Ihnen merkwürdig erscheinen", hörte er Christas ruhige und ernste Stimme, „wenn zwei Menschen, die sich erst einen Tag kennen, plötzlich zu der festen Über- zeugung kommen, daß sie zusammengehören. Vielleicht wird es Ihnen begreiflich, wenn ich Ihnen sage, daß mir Graf Schlehwe das Leben gerettet hat." „Ach", sagte Lindemann überrascht und hob sofort interessiert den Kopf. „Das ist natürlich eine Erklärung. Wie ging denn das zu?" „In der Nacht vor meiner Abreise brach im Schloß Feuer aus, und zwar in den Wirtschaftsgebäuden. Das Zimmer, in dem ich schlief, lag in dem Flügel, der an diese Gebäude grenzt. Ich wurde plötzlich von irgend etwas wach. Als ich die Augen auffchlug, sah ich Flammen und Rauch. Brennendes Holz knisterte und knackte. Davon war ich wohl munter geworden. Ich sprang aus dem Bett und wollte auf den Korridor laufen. Aber da waren Flammen, und durch die geöffnete Tür wälzte sich eine grauschwarze Wolke über mich. Ich wollte zum Fenster stürzen, aber ich kam nicht mehr bis dorthin. Es drehte sich alles um mich, ich versuchte Luft zu holen, es ging aber nicht, es war zu schmerzhaft. Ich glitt an meinem Bett zu Boden und glaubte, ich müßte nun sterben. Ich erinnere mich dunkel, daß ich dann Vie Hände gefaltet habe, um zu beten. Da rief jemand: Christa. Er rief zwei- oder dreimal. Es war eine heisere, keuchende Stimme, die plötzlich in einem furchtbaren Husten erstickte Ich wollte meinen Kopf zur Tür wenden, da ging das Licht aus. Es ist zu spät, dachte ich, und vielleicht Hal auch niemand gerufen. Doch da wurde ich hochgerissen, zwei Arme schlangen ein nasses Laken um mich und trugen mich durch die Flammen und den beißenden Rauch. Es war ein gefährlicher und langer Weg bis zum Treppen haus, das auch bereits verqualmt war." Sie hielt einen Augenblick inne und holte Atem. „Der Mann, der mich trug", fuhr sie fort, „blieb hier stehen und lehnte sich an die Wand. Ich fühlte, wie er zitterte, wie er alle seine Kräfte zusammenritz, um nicht zu taumeln, um nicht mit mir zu fallen. Frische Nachtluft strich die Treppe herauf und vertrieb den Qualm. Ich schlug das Laken zurück. Ein fahler Schein kam durch das Treppenhaus. Da erkannte ich Graf Schlehwe. Sein Gesicht war dicht vor mir, ich spürte seinen Atem. Ich war zunächst dankbar, daß ich lebte. Aber dann erschrak ich wieder vor seinen Augen." Sie brach ab, sah auf ihre Finger, die sie auf eine möglichst verwickelte Weise inein ander zu verstricken suchte, und sagte leise zu Conrad: „Sie dürfen mich nicht immer ansehen, Herr Regesa, ich kann sonst nicht weitererzählen." Conrad murmelte eine Entschuldigung. Dann stemmte er die Arme auf seine Knie und stützte seinen Kopf in die Hände. Er fühlte in den Handflächen, daß sein Gesicht glühend heiß war. „Und weshalb erschraken Sie?" erinnerte sie Linde mann an ihre letzten Worte. „Ja, dazu muß ich wohl bemerken, daß mich der Graf vom ersten Augenblick an so sonderbar angesehen hatte. Ich mußte immer die Augen niederschlagen, wenn er mich so ansah, weil ich diesen Blick nicht' ertragen konnte. Er brannte wie Feuer. Und zugleich war in mir ein ganz merkwürdiges Gefühl, wie ich es noch nie ge kannt hatte. Es war wie Angst — wie Angst vor einem dunklen Wald, durch den man gehen muß, dann aber war es plötzlich wie Erwartung vor etwas Wunderbarem, nach dem man sich gesehnt hatte, ohne zu wissen, was es war. Ich hatte Angst vor dem dunklen Wald, aber ich sehnte mich doch danach, in ihn hineinzustürzen, obwohl er drohend und gefährlich war, weil ich in ihm das Wunder bare erwartete. Verstehen Sie das, Herr Inspektor?" „Ich glaube wohl", sagte Lindemann leise, und dachte an seine Tochter. So würde das also sein, wenn einmal ein Mann in ihr Leben trat. „Als ich nun in dem Treppenhaus seine Augen jo dicht vor mir sah, da war plötzlich wieder die Angst va Aber dann - dann kam gleich das Wunderbare. Ei küßte mich ganz leise auf den Mund und sagte: ,Jetzt ge hörst du mir, Christa'. Daß ich plötzlich jemandem ge hören sollte, wie meine Mitschwestern ihrer Mutter unv ihrem Vater gehören, daß ich mtt einem Male nicht mehr einsam aus der Welt war, dieses Gefühl war für mich wie ein Geschenk, es war etwas Heiliges." Sie schwieg. Es war ganz still in dem nüchternen Dienstraum, nur die Uhr tickte hastig und herzlos. Daun flog eine von ver frühen Märzsonne erwecttc Fliege taumelnd und mit schüchternem Summen nm Conrads Kopf und stürzte sich nach einigen Kreisen wieder in den Sonnenstrahl, der nun von der abgenutzten Srclle der Diele zu dem Protokoll Lindemanns gewandert war Dort ließ sie sich nieder, badete sich in der Wärme und putzte ihre Flügel. Conrads Augen waren ihr gefolgt. Er betrachtete pc eine Weile und dachte abwesend: sie treibt Gymnastik Es war ein sinnloser Gedanke, aber er lenkte ibn von dem Treppenhaus ab, in dem sich so etwas wie ein unsaß- bares Wunder vollzogen hatte. Sein Denken klammer" sich plötzlich an dieses winzige Tier dort, er war dankbar, daß es gerade jetzt dorr saß. «Fonleyunp iotam in veuts Enge? Moskau, 'k°zeß wurden Tode verm "eur Stickli Der Spruch unterliegt men lediglich wichen. , Der deutsch Eulenburg, ha He Demarche r M der gegen L iis erste Maßn Madengesuches Zweifel! , Nowosibirsk rchauprozeß dr biedergegeben ^onterrevoluti ^emerower Bei ^its das üblich« Schema: „Gem ich des Faschist üachanoffarbei Magien Ljasch ichere angeblit Dingungen ar >>it dem Verhör form' von „Gesti H sich dann Zutschen Ä billigst der ihnc ich zwar ange Schaffung stand Mglücksfällen ^eser neue Schc Urbildern ab. äckling wird i chtigt. Da diese e Mau mit dem Hse sich wieder! Niger Uebere iftvorgehoden Hses Prozesses N die Presseve Manen, die un Mzesses wieder ür die Mißerso K schaffen. . Die verheer äotzkistenprozes! N wie die Eim N, bildeten fü fr 'auszuwetzen Her das drin 5elt vdn ihren ^stehenden Fo N gleiche Ten Keils dem Sch Hozeß zugrundc ^ie Berlin lichen Berlin, 23. Mch in Nowosi mrgenblättern . Der. „Völkis Ms Erstarken Mnt für MosI Hsatz in seine Kesse weist t l8> , „Nein", fak Unn ich auch c°e ich damit Ich h- Äderen Kt-tttrir „Es ist abe bemann freu ^»Nein. Es Ich stan ^ren Gastzir .-Mgedacht, und ? Abschied ger v°und fahren MNnen aus d Menschen V in der g Maren." „Das war stille. Auch s< Kr ihm. Sie ' ch wie das j> Knn sie sich Pi os große, weit . „Ja, ja, ei 'Hort aus sein Rennung sein Hren, gefielen es sagte, wa ^ufzer. Christa frei Hseren und n H zugleich ein N Wunder s M ganz verst . „Ich habe ?se unter eigei HAmer gerette von dem > HMng des Gr, A°n in jenem Mder ins Saci
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