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Ottendorfer Zettvng Lokalanzeiger und AnzeigeblatL für Ottendorf-Okrilla u. Umg. Erscheinungstage: Dienstag, Donnerstag, Sonnabend. Bezugspreis monatlich 1.10 K/ LzUnD Anzeigenpreis: Die 6 gespaltene mm-Zekle oder deren Raum 5 H-/. Alles weitere über einschließlich Trägerlohn. Im Falle höherer Gewalt (Störungen des Betriebes der Nachlaß usw. laut aufliegender Anzeigenpreisliste L Anzeigcn-Annahme bis 10 Uhr vor- Zeitung, der Lieferanten oder der Beförderungseinrichtungen) hat der Bezieher keinen mittags des Erscheinungstages. Bei fernmündlicher Anzeigmannahme wird keine Gewähr Anspruch auf Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung oder Rückzahlung des Bezugs- für Richtigkeit übernommen. Bei Konkurs und Zwangsvergleich erlischt jeder Nachlaß» Preises. Diese Zeitung veröffentlicht die amtlichen Bekanntmachungen der Gemeinde-Behörde z« Ottendorf-OKEa und d« zu Radeberg. Hauptschriftleitung: Georg Rühle, Ottendorf-Okrilla Vertreter: Hermann Rühle, Ottendorf-Okrilla Verantwortlich für Anzeigm «. Bild«: Hermann Rühle, Ottmdorf-Okrilla Postscheckkonto: Leipzig 29148. Druck und Verlag: Hermann Rühle, Ottendorf-Okrilla. Girokonto: Ottendorf-Okrilla 136. Nummer 146 Fernruf: 231 Sonntag, den 13 Dezember 1936 DA.XI..332 35. Jahrgang KerMches und Sächsisches. Mttendorf-Dkrilla, am <2. Dezember ^z6. — Am Donnerstag abend in der 11. Stunde ertönte in unserem Orte Feueralarm. Im Gutshof des Bauern Pohle stand ein an das Auszugshaus angebauter Holzschuppen in Flammen. Die Feuerwehr Ost löschte das Feuer mit einer Schlauchleitung vom Hydranten bevor es sich auf das angrenzende Wohngebäude ausdehnen konnte. — Ein weiterer Alarm erfolgte am Freitag abend kurz nach 6 Uhr. Tele fonisch hatte man die Wehr Ost zur Hilfeleistung zu einem Strohfeimenbrand nach auswärts gerufen. Es handelte sich um den Brand von 100 Zentner Stroh des Bauern Kunze- Grünberg. Bei der Abfahrt des Motorlöschzuges entstand jedoch ein Motorschaden, der das Ausrücken der Wehr un möglich machte. — Vergangene Nacht fuhr zwischen Lausa und Herms dorf ein Kraftwagen aus Laußnitz infolge der Glätte gegen einen Baum und stürzte dann in den Straßengraben. Glück licherweise kamen bei dem Unfall Personen nicht zu Schaden. — Ein Radeberger Kraftwagen, besetzt mit vier Per sonen, kam Freitag nacht bei Neustadt aus der vereisten Straße ins Rutschen, prallte gegen einen Baum und stürzte sich überschlagend, in den Straßengraben. Dabei wurde der Rentmeister Teichert sofort getötet, während der Gerichtsvoll zieher Töpfert und der Kaufmann Vogel, Inh. der Weinhand lung Knobloch, sehr schwer verletzt wurden. Der vierte In sasse kam mit Hautabschürfungen davon. Weihnachtsbäckerei in Sachsen Auf Veranlassung des Reichs- und preußischen Arbeits ministers war den sächsischen Bäckereien und Konditoreien genehmigt worden, am Sonntag, 13. und 20. Dezember, Weihnachtsgebäck herzustellen. Die Beschäftigung von Ee- folgschaftsmitgliedern unter achtzehn Jahren war in dieser Anordnung nicht gestattet worden. Diese Einschränkung ist nachträglich sallengelassen worden. Pei der Weihnachts bäckerei dürfen wmit auch jugendliche Gefolgschafts- Mitglieder beschäftig! werden, sofern sie über vierzehn Jahre alt sind. Mörder nach achtzehn Jahren ermittelt Die Justizpressestelle Leipzig meldet- Am 29. Dezember 1918 wurde der Pottzeibeamte Schneider, als er Jagdaui- sichtsdienst aus der Portitzer Flur ausübte, von zwei Wil- dereren angeschossen. Er starb am 30. Dezember 1918 an seinen Verletzungen. Es ist setzt gelungen, in dem Arbeiter Max Hofmann aus Thekla und seinem Bruder Arthur Hof mann die Täter zu ermitetln und sie festzunehmeni sie sind geständig. Eibenstock. Diebe im Grenzgebiet. An der Grenzaufsichtsstelle bei Bärenstein wurden von sächsischen Grenzposten zwei verdächtige Männer angehalten, von denen einer zunächst entkommen konnte wahrend der an dere festgenommen wurde. Cs handelt sich um Angehörige einer Diebesbande, die seit längerer Zeit das Grenzgebiet unsicher machte. Der Entwichene wurde später von tsche chischen Finanzbeamten an der Grenze _bei Hammerumer- wiesenthal festgenommen. Er führte Schmuckgegenstände im Wert von etwa 10 000 Kronen bei sich, die von mehreren Einbrüchen in der Grenzgegend herrührten. Die Töter sind vierundzwanzig und einunddreißig Jahre alt und stammen aus Sebastiansberg. Freiberg. Gasthof in Flammen. In Langhen nersdorf brach nachts im Gasthof „Zum Ergbericht'^ ein Brand aus, der sich schnell ausbreitete. Das Grundstück brannte bis auf die Grundmauern nieder. Ein angebauter Saal konnte vor dem Uebergreifen der Flammen bewahrt werden. Die Brandursache steht noch nicht fest. Freiberg. Geschirrführer überfahren. In St. Michaelis stürzte der fünfundfünfzig Jahre alte Ge schirrführer Adolf Herbst vom Wagen und unter die Räder des Geschirrs; Herbst wurde tödlich überfahren. Leipzig. Der Tod an der Kreuzung. Der bei dem Zusammenstoß auf der Kreuzung Pfaffenoorfer und Humboldt-Straße mit einem Straßenbahnzug schwer ver letzte Fahrer des Personenkraftwagens, Otto Mittag aus Borna, starb im Krankenhaus. Waidheim. Vorsicht an Bahnübergängen. Als ein von Kriebethal kommender Kraftomnibus die schrankenlosen Industriegleise überqueren,wollte, stieß er mit einem Güterzug zusammen. Durch den Aufprall wurde ein Güterwagen zum Entgleisen gebracht und fast dreißig Meter weit geschleift. Für die Auf'räumungsarbeiten mußte ein Hilsszug von Chemnitz angefordert werden. Durch den Zusammenstoß entstand beträchtlicher Sachschaden. H tz tz o Beweist, daß das Work vom Sozialismus der Tak keine leere Phrase ist! Opfert für den E i n l o p ff o n n k a g! Q — 8^-8 o Lhemnih. Ein Lehrling als Lebensretter. Der Reichsstatthalter erteilte dem Elektro-Schlosserlehrling Reinhold Schneider, der im Juni eine Frau vor dem Tod des Ertrinkens rettete, eine Belobigung. Zwickau. Bei der Arbeit verunglückt. In einem Werk der Auto-Union stürzte der zweiundfünfzig Jahre alte Arbeiter Arthur Knüpfer von einem Transport karren. Knüpfer schlug so heftig auf das Pflaster des Hofes auf, daß er einen Schädelbruch erlitt, an dessen Folgen er starb. Oelsnitz i. v. A u f glatterStraße verunglückt. Am Ortseingang von Tirpersdorf stieß ein Kraftwagen mit einem Lastkraftwagen zusammen. In dem Personenkraft wagen saßen der Webereibesitzer Paul Lorenz aus Pill- mannsgrün und die Schwester Munzart aus Tirpersdorf, die Lorenz zum Mitfahren eingeladen hatte. Der Wagen besitzer erlitt so schwere Verletzungen, daß er am Morgen im Krankenhaus starb. Schwester Munzart liegt mit einer Kopfverletzung und mit Schnittwunden darnieder. Der Un fall soll dadurch entstanden sein, daß der Wagen des Lorenz trotz vorsichtigem Fahren auf der glatten Straße ins Rut schen kam und gegen den Lastkraftzug stieß. FW Kinder überfahren Auf der vereisten Straße nach Oberschlema kam infolge starken Bremsens ein Kraftwagen ins Schleudern und prallte gegen das Straßengeländer. Dabei wurden ein zwölfjähriges Mädchen und ein zehnjähriger Knabe über fahren und so schwer verletzt, daß sie tn das Stadtkranken- haus Aue eingeliefert werden mutzten. In der Dresdner Straße in Meißen geriet ein Per sonenkraftwagen auf noch ungeklärte Weise aus den Fuß weg, durchbrach einen Zaun und stürzre dann eine Bö schung hinab. Drei im Alter von sieben bis neun Jahren stehende Kinder wurden von dem Wagen erfaßt und die Böschung hinuntergeschleudert. Die Kinder wurden schwer verletzt, zwei trugen einen Schädelbruch, das dritte innere Verletzungen davon. Nachts wurde auf der Staatsstraße in Flur Polenz bei Neustadt ein mit vier Personen besetzter Kraftwagen aus Radeberg auf der vereisten Straße durch den hef tigen Stürm in den linksieitigen Straßengraben ge drückt, wobei sich der Wagen überschlug. Durch den heftigen Anprall fand der Justizrentmeister Teichert den sofor tigen Tod. Zwei der Insassen wurden schwer, einer leicht verletzt. Am Stübelplatz in Dresden stieß ein Personenkraft» wagen gegen einen Straßenbahnmast und legte ihn um. Der Fahrer Wilhelm Ernst Fischer hatte vorher in mehre ren Gaststätten gezecht und erhebliche Mengen Alkohol zu sich genommen, worauf er sich in unverantwortlicher Weise in betrunkenem Zustand an das Steuer seines Wa gens setzte. Der Arbeitseinsatz in Sachsen Der Präsident des Landesarbeitsamtes Sachsen Mt mit: Diei a h r e s z e i t l i ch en E inflü s s e in den Außen berufen haben im November zu einer Erhöhung der Zahl der Arbeitslosen um 14 842 geführt und damit die Auf schwungtendenzen, die nach wie vor in den meisten konjunk- turabhängigen Wirtschaftszweigen festzustellen sind, über deckt. Die Entlassungen aus den Außenberufen haben jedoch nicht nur wesentlich später eingesetzt als im Vorjahr, son dern sind auch im Umfang erheblich hinter den Zugängen an Arbeitslosen in den ersten Wintermonaten des Vor jahres zurückgeblieben. Die Zunahme an Arbeitslosen betrug im Oktober-November des Vorjahres 24 300, in den gleichen Monaten dieses Jahres nur 12 617. Die Zahl der Arbeits losen hat sich gegenüber dem Vorjahr um 107 334 auf 172 911 am 30. November 1936 verringert; an der Abnahme sind alle Berufe beteiligt. Die Zugänge im November stammen fast restlos aus den saisonbedingten Berufen, während die konjunkturab hängigen Berufe auch jetzt noch überwiegend Abgänge nach weisen; wo bei ihnen Zugänge auftreten, handelt es sich n erheblichem Umfang uni Rückkehr aus berufsfremder, aisonbedingter Arbeit. In den Angestelltenberufen wirkte ich das Weihnachtsgeschäft bereits günstig auf die Beschäf- iguna von Verkaufspersonal aus. Bis auf den Ärbeitsamtsbezirk Leipzig, der einen Rückgang von 516 Arbeitslosen meldet, erhöhte sich, vorwie gend'durch die Zugänge aus den Außenberufen, in sämt lichen sächsischen Arbeitsamtsbezirken die Zahl der Arbeits losen. In Leipzig ging auch die Zahl der männlichen Ar beitslose zurück, während sie in allen übrigen Bezirken stieg. Weibliche Arbeitslose kamen in einer Reibe von Ar- oeitsaMtsbezirken zum Einsatz, so daß deren Gesamtzahl UM 99Z abnähm. GemeiMaltsempsang am Sonntag Die Landesstelle Sachsen des Reichsministeriums für Bolksaufklärung und Propaganda teilt mit: Am Sonntag, 13. Dezember,* findet von 11 bis 12 Uhr vormittags eine Wiederholung der Rede des Ministerpräsidenten Göring aus Goslar statt. Für diese Wiederholung wird den Funkstellenleitern der Partei Organisation des Gemeinschaftsempfangs ange- ordne* Erzgebirgische Weihnachtsschau in Arerlm verlängert Am Donnerstag passierte der 10 000. Besucher die Lrz- gebn-gische Weihnachtsschau im Breslauer Rathaus. Im Auftrag der Veranstalterin, des „Heimatwerkes Sachsen*, wurden ihm eine künstlerische Holzplastik und zwei ge klöppelte Spitzendeckchen überreicht. Der außerordentlich starke Erfolg veranlaßte die Aus stellungsleitung, die ursprünglich bis zum 13. Dezember geplante Schau bis einschließlich 20. Dezember zu vertan- gern. ES ist anzunehmen, daß die Ausstellung auch weiter hin die gleichbleibende lebhafte Anteilnahme der Bres lauer Bevölkerung behalten wird, weil in den Hallen des Rathauses nach wie vor die frohe vorweihnachtliche Stim mung herrscht, die der Ausstellung vom ersten Tag an so viele Freunde brachte. Neben dem Spielzeug und den vielen anderen Schnitz werken finden auch die handgeklöppelten Spitzen lebhafte Beachtung, um so mehr, als drei Mädel aus Oberwiesen thal vorführen, wie diese zarten Deckchen und Bänder ent stehen. Vor allem ihre stimmungsv'ollen Volkslieder, die sie, bald an ihren Klöppelsäckcn sitzend, bald auf einer Treppe stehend, vortragen, fesseln die Besucher. M Landjahrjungen gehen in die HF. In Chemnitz erfolgte die Entlassung der sächsi schen Landjahrjungen aus dem Landjahr und deren Ueber- nahme in die Gemeinschaft der Hitler-Jugend. Zwanzig Landjahrführer und mehr als 400 Jungen waren aus den sechs im sächsischen Grenzland gelegenen Lagern gekommen, um Abschied zu nehmen von einer Zeit, in der sie freiwil ligen Dienst an der deutschen Scholle leisteten. Acht Monate lang standen sie Tag für Tag im Kampf um die Nahrungs- freiheit des deutschen Volkes, acht Monate lang haben sie gezeigt, daß die deutsche Jugend sich auch im Landdienst init ganzer Kraft einsetzt. Der Führer der sächsischen HI., Gebietsführer Busch, sprach zu den Jungen über den Sinn der Gemeinschaft, die sie erlebt hätten und forderte sie auf, das nie zu vergessen und weiterzutragen in den neuen Alltag. Der Gebiets- sührer ermahnte die Jungen, sich im täglichen Leben als echte Nationalsozialisten zu bewähren; dann werde eines Tages das Ziel erreicht fein, was der Reichsjugendführer gesteckt habe: Durch Sozialismus zur Nation! Arbeitszeit zu Weihnachten Auch für Sachsen hat die Anordnung des Reichs- und vreußischen Arbeitsministers vom 23 November über die Regelung der Arbeitszeit zu Weihnachten Gültigkeit erlangt. Durch den darin angeordneten Ausgleich sollen bekanntlich die Gefolgschaftsmitglieder vor eheblichem Lohnausfall in den Weihnachtswochen geschützt werden. Zahlreiche an die Gauwaltung Sachsen der DAF gerichtete Anfragen lassen jedoch erkennen, daß Sinn und Zweck der genannten Anord nung zum Teil mißverstanden worden sind. Von der Gauwaltung Sachsen der DAF. wird hierzu mitgeteilt, daß in Betrieben, in denen schon seit geraumer Zeit Ueberstunden geleistet werden, der Lohnausfall durch diese Ueberstunden als ausgeglichen zu gelten hat. Sollte trotzdem beabsichtigt werden, von der Anordnung des Reichs- und preußischen Ärbeitsministers Gebrauch zu machen, so ist dies nur nach vorheriger Anhörung des Vertrauensrates und unter Bezahlung der notwendigen Zuschläge an die Ge folgschaft möglich. In Zweifelsfällen ist die zuständige Kreisbetriebsgemeinschaft oer DAF. zuständig. Kampf dem Verderb! Wer in seinem Keller Obst lagert, muß die Früchte ein- oder zweimal wöchentlich durchsetzen; alles angefaulte Obst ist sofort zu entfernen, weil sonst das gesunde angesteckt wird. Bei müdem Wetter empfiehlt es sich, den Keller gut zu lüsten. Auf diese Art und Weise hilfst auch Du, daß nicht jährlich Obst und Gemüse im wert von 215 Millionen Reichsmark verderben.