Volltext Seite (XML)
* von 6.K.V0K! * Zeichnungen <2>: Grundwald — M. der Arme Leute beschenken sich Golo Peter war sehr überrascht, in dem fort von Aber das macht nichts. Es muß nur Mein Mann wird sich sehr freuen. MF immer noch Ohnmächtige hinunter. eckte! Was „Nein. Gold sein, kostet er?" Behutsam schleppte er die zur Hütte Peru und Nutschen von locke rem Geröll hörte. Auf sein Rufen verstummte das Ge räusch. Dann klang von der Seite her die Helle Stimme seiner Hüttengefährtin herauf. „Einen Augenblick, ich helfe Ihnen gleich", rief sie. „Ich zieh mir nur schnell die Klettersachen an." Zwanzig Minuten später stand Peter wohlbehalten neben seiner Retterin auf der sicheren Geröllhalde und be freite sich aus der Seil schlinge. „Ich weiß gar nicht, wie ich Ihnen danken soll", sagte er verlegen. Nachträglich er schien ihm sein Abenteuer etwas lächerlich. „Das war doch selbst verständlich". versicherte sie. „Aber seien Sie in Zukunft vorsichtiger beim Edelweitz- suchen. Dabei ist schon man auf, packte sich etwas Mundvorrat in den Rucksack und ent schloß sich zu einem Ausflug in der Richtung des Schaf legers. Vielleicht konnte er sie aus der Nähe eher entdecken. Nachdem er einige Stunden vergeblich in den Geröll halden unter den Felsen umhergestiegen war, ohne etwas von der Kletterhere zu sehen, fand er auf einem steigen Grashang Edelweiß. Er ließ sich verleiten, immer höher zu klettern. Ehe er es sich versah, hatte er sich in seinem Jagdeifer in einer Felsenrinne hoffnungslos verstiegen. Eine Grasstufe brach unter seinem Fuß ab und sauste polternd in die Tiefe, eine Menge Geröll mit sich reißend. Er hatte sich noch im letzten Augenblick durch einen Sprung auf einen schmalen Felsenabsatz retten können. Nun stand er schwer atmend da, den Körper ängstlich an das rauhe Gestein gepreßt. Das Herz klopfte ihm bis in den Hals hinauf, und ein aufsteigendes Schwindelgesühl trieb ihm den Schweiß aus die Stirn. Durch das Ausbrechen der breiten Grasstufe schien ihm der Weg zu der Rinne, durch die er hinaufgeklettert war, hoffnungslos abgeschnitten zu sein. Unter ihm fiel die Wand fast lotrecht ab, um in dreißig, vierzig Metern in einer minder steilen Geröllhalde zu enden. Eine Ewigkeit schien ihm in seiner Unentschlossenheit vergangen zu sein, als er plötzlich in der Nähe das Klap- sportlich - männlichen Kletteranzug ein ausnehmend hübsches Mädchen zu entdecken. Der Juwelier räumte die Stücke wieder in die Aus' läge und ging wortlos hinter den Verschlag. Nach einige" traurigen Minuten kam er zurück. „Herr Dr. Beck?" fuhr das Mädchen unbekümmert und gab ihm einige Briese. „Ich habe Ihnen Post unten mitgebracht." „Danke sehr." Peter drehte die Briefe unschlüssig in Hand, während sie sich wieder dem Herd zuwandte Von Hanns Rösler. Die junge Frau stand lange vor dem schmalen Fenster des Juweliers, der in einer Nebengasse sein Dasein fristete Juwelen gehören in die großen strahlenden Auslagen der erlesenen Straßen. Wenn sie sich in den Schatten enger Gassen verlieren, werden sie arm. Keine elegante Fran träumt mehr von ihnen, als Gelegenheitskauf landen sie irgendwo. Einst Geschenk des Ueberflusses, Gegenstand der Verschwendung, werden sie Vermögensanlage. Und der Weg vom leichtlebigen Glück zum versicherten Erbstück führt durch die Juweliere der engen Gassen. Die junge Frau betrachtete versorgt die wenigen bil ligen Stücke der Auslage. Uhrketten zu Dutzenden ge bündelt und an eine Pappscheibe aufgenäht, dünne Gold ringe mit dürftigen roten, grünen und blauen Steinen, vierzig nebeneinandergesteckt und jeder mit einem Preis versehen, zwischen ihnen billige Weckeruhren und ein ver- versilberter Tafelaufsatz vermehrten die Trostlosigkeit des Anblicks. Einige vergoldete Manschsttenknöpfe zogen das Interesse der jungen Frau auf sich. Noch einmal trat sie in die Zuflucht eines Toreinganges, nestelte umständlich ihre abgegriffene Geldbörse heraus und zählte die weni gen Silbermark, die darin lagen. Dann ging sie über die Straße zurück und öffnete die Tür in das Geschäft. „Guten Tag", sagte sie und blieb an der Tür stehen. Hinter einem Vorhang hervor kam mühsam ein alter Mann. Er drehte eine elektrische Birne Uber dem Dunkel des Tisches an. „Sie wünschen?" fragte er. „Ich möchte einen Manschettenknopf." — „Nur einen?" „Ja. Nur einen. Aber aus echtem Gold muß er sein." Der alte Juwelier brummte etwas Unverständliches und holte aus einer Schublade ein Brett mit grauem Samt. Dann öffnete er das Fenster und brachte einige Papierstreisen mit Manschettenknöpfen. „Ich kann sie aber nur als Paar verkaufen", sagte er. Sie sah auf die Knöpfe. „Ich habe kaum das Geld zu einem Knopf", antwortete sie müde. „Rehmen Sie doch vergoldete Knöpfe. Sie sind wesentlich billiger und sehen genau so aus." „Nein, nein", sie sagte es fast erschreckt, „es muß echtes Gold sein. Mein Mann hat einmal goldene Knöpfe ge tragen und vor zwei Jahren den einen verloren. Jetzt will ich ihm einen ähnlichen Knopf dazukaufen, damit er wieder zwei Knöpfe hat. Wir haben morgen unsern zehnjährigen Hochzeitstag. Ich möchte meinem Mann gern etw-as schenken. Er war jetzt neun Monate ohne Arbeit." und munter wei terplauderte. Er erfuhr, daß sie mehrere Tage oben bleiben wollte, um einige Klettertouren zu machen. „Die Rordwest- flanke am Gru- benkarturm reizt mich besonders. Kennen Sie die?" „Nein, bedaure. Ich klettere nicht. Ich bin zu mei ner Erholung hier oben." Nach dieser ab weisenden Erklä rung wollte das Gespräch nicht wieder in Gang kommen. Peter befleißigte sich zwar einer un tadeligen Höf lichkeit und trat der hübschen Hausgenossin die einzige Kammer ab, um selbst das kleine Ma gen kam sie bald wieoer zu sich. Außer einer Gehirn- erschütterung und einigen Hautabschürfungen schien sie unverletzt zu sein. Als sie die Augen öffnete, sah sie sein besorgtes Gesicht über sich gebeugt. „Bleib ganz ruhig, Kind", sagte er mit einer merkwürdig fremden Stimme, aus der alles Mürrische und Gereizte verschwunden war. „Ich laust jetzt ins Tal hinunter, um einen Arzt zu holen: dann werden wir dich schnell wie der aus den Beinen haben.' Sie blickte ihn verwundert an, und eine kleine nachvenk- liche Falte erschien aus ihrer runden Stirn. Dann schloß sie mit einem leisen, gebor genen Lächeln wieder die Augen. „Peter, treuloser Schuft', ries Dr. Becks Arztfreund in! .Drei Wochen Ruhe, mein Lieber", sagte der Medizin mann und packte den Blutdruckmesser zusammen. „Schwere Nervosität. Rauch nicht soviel und spann mal gründlich aus. Und zwar sobald wie möglich." „Ganz ausgeschlossen", wandte Peter Beck ein. „Meine Arbeit —" „Keine Widerrede, Peter!" unterbrach der Arzt ener gisch und schilderte die Folgen eines Nervenzusammen bruches in den schrecklichsten Folgen. „Es kann so weit kommen, wenn du meinen Rat nicht befolgst. Uebrigens wüßte ich einen wunderbaren Ort für dich. Einsam, ruhig mitten in den Bergen — grade das, was du brauchst." Peter Beck saß auf der Bank vor der kleinen Hütte und blickte sehr zufrieden dem Träger nach, der ihm die für Städter unvorstellbar große Last von Gepäck und Pro viant auf 1800 Meter Höhe heraufgebuckelt hatte und jetzt talwärts marschierte. Es war still und friedlich hier oben. Die Quelle, die unterhalb der Hütte lag, murmelte so leise und diskret, wie es kein Gewässer im Tal fertiggebracht hätte. Die Tierwelt, die sich drunten im Dorf so geräuschvoll äußerte, war nur durch ein paar Bergschwalben vertreten. Ab und zu summte ein Infekt vorüber.. Aber das waren eigent lich alles keine Geräusche, sondern eher Aeußerungen des unendlichen Schweigens, das über der weiten Landschaft lag. Fünf Tage voll paradiesischer Ruhe flossen dahin. An fangs fiel es Peter schwer, sich an das Nichtstun zu ge wöhnen, und er reagierte seinen Betätigungsdrang mit langen Ausflügen in die Umgebung und emsiger Haus arbeit ab. Mit der Zeit legte sich der übermäßige Tätigkeitstrieb von selbst. Peter lernte es, stundenlang aus weichen Berg wiesen zu liegen, in einem zufriedenen Zustand zwischen Wachen und Schlafen. Zu irgendwelchen alpinistischen Unternehmungen war er viel zu faul. Aber dann kam jemand, der entgegengesetzter Mei nung war. Als Peter am fünften Abend seines Einsiedler lebens zur Hütte zurückkehrte, sah er aus dem Schornstein Rauch aufsteigen. Am Herd in der Hütte stand jemand in grauem Manchesteranzug und klapperte mit Peters Wasserkessel. Er trat geräuschvoll näher. Der Eindring ling drehte sich um; Peter war sehr überrascht, in dem sportlich-männlichen Kletteranzug ein ausnehmend hüb sches Mädchen zu entdecken. „Bergheil", begrüßte ihn die Besucherin mit einem kameradschaftlichen Lächeln. „Guten Abend", erwiderte er kühl. Er haßte betont sportliche Redewendungen. Telephon. „Du hättest mir auch mal schreiben können. Na, wie geht's denn? Nicht mehr nervös?" „Doch", antwortete Peter. „Sehr sogar. Ich Wb wieder deine Hilfe in Anspruch nehmen!" „Nanu? Worum handelt sich's denn?" „Um meine Heirat. Mir fehlt ein Trauzeuge. Und der sollst du sein, weil du an allem schuld bist!" cher abgestürzt." Einsilbig aus ihr Geplauder antwortend, schritt Peter neben ihr zur Hütte zurück. Bei aller Dankbarkeit hatte er das unangenehme Gefühl, daß sie sich innerlich über ihn lustig machen könnte. Er schwor sich, nie wieder solch waghalsige Torheiten zu unternehmen. Am nächsten Vormittag lag Peter, seinem Entschluß getreu, auf seinem Lieblingsplatz in der Nähe der Hütte „Ich habe hier einen einzelnen Knopf — reines — gefällt er Ihnen?" „Ja. Er ist sehr schön." „Patzt er zu dem andern Knopf?" je PL traßenlager zu beziehen. Aber im übrigen ließ er deut lich merken, daß ihm die Störung seiner Einsiedelei gar nicht behagte. Seine alte Nervosität machte sich wieder bemerkbar. Er verbrachte eine unruhige Nacht auf dem harten, knol ligen Lager. Einige Male ertappte er sich bei der Betrach tung, wie unkleidsam ein derber Kletterauzug für junge Mädchen sei. Er stellte sich seine zierliche Nachbarin in weiblicher Aufmachung vor und kam zu dem Ergebnis, daß sie darin unvergleichlich viel reizvoller aussehen müßte. Dann wieder vergegenwärtigte er sich ihr schmales, son nenverbranntes Gesicht mit den munteren braunen Augen und dem jungenhaften dunklen Haarschopf über der run den Kinderstirn. . . „Verdammte Kletterhexe!" murmelte er, ärgerlich über sich selber, und drehte sich auf die andere Seite. Erst gegen Morgen schlief er fest ein. Sie war schon längst fort, als er ziemlich spät die Küche betrat. Anscheinend hatte sie vor ihrem Ausbruch »och gründlich ausgeräumt, denn es herrschte eine wohl tuende Ordnung in dem Raum, wie er sie bei seiner Jung- gefellenwirtschast nie recht fertiggebracht hatte, Auf dem Tisch lag ein Zettel, aus dem in einer festen, etwas kind lichen Handschrift stand: „Bin auf die Schafleger-Nord- Wand. Am Nachmittag zurück." Nach dem Frühstück nahm Peter Karte und Fernglas zur Hand und versuchte, sie in den dunklen Felsen zu er spähen. Schließlich gab er das vergebliche Unternehmen und war auf dem besten Wege, vas unangenehme Erleb nis von gestern zu vergessen. Von Zeit zu Zeit verfolgte er durch das Fernglas die Fortschritte, die seine ehrget- zige Hüttengefährtin bei ihrer heutigen Klettertour machte. Sie hatte ihm die Route beschrieben, ehe sie etwas später als am vorigen Tag aufbrach. Plötzlich ließ Peter das Glas sinken und sprang aus. Noch einmal warf er einen kurzen Blick nach dem Berg, dann rannte er, so schnell es die Steigung zulieb, aus die Felswand zu. Eine halbe Stunde später stand er keu chend am Ende der langen Geröllzunge, von wo aus das Mädchen in die Wand eingestiegen war. Auf sein Rufen kam keine Antwort. Stumm und furchterregend ragte die graue Wand vor ihm auf. In einer Felsennische entdeckte er die Bergstiefel des Mädchens, die es hier mit den Kletterschuhen vertauscht hatte. Das brachte ihn auf einen EinsaÄ. Im Nu hatte er seine Stiefel ausgezogen und begann, ohne alle Gedan ken an die eigene Gefahr, aus Strümpfen in den Fels hineinzusteigen. Später konnte er sich kaum daran erinnern, wie er es eigentlich fertiggebracht hatte, die Schwierigkeiten dieser fünfzig fast senkrechten Meter zu überwinden. Und noch weniger an die übermenschlichen Anstrengungen, die es ihn kostete, das bewußtlose Mädchen von dem schmalen Band, das wunderbarerweise ihren Todessturz aufgefan gen hatte, bis zur Geröllhalde hinunterzuschaffen. Behutsam schleppte er die immer noch Onmächtige zur Hütte hinunter. Seine geschundenen Sohlen brannten unerträglich. Immer wieder mutzte er seine leichte Last niedersetzen, ehe er mit zitternden Knien weiterwankic. Der Nachmittag war schon weit vorgeschritten, als er sic endlich auf das Lager niederlegte. Unter seinen Bemühun „Jch werde Ihnen nur den Goldwert rechnen. Neun zehn Mark." Die junge Frau schüttete den Inhalt ihrer Geldbörse auf den Tisch. „Es sind acht Mark und vierzig Pfennige', sagte sie, „mehr konnte ich mir seit einem Jahr niA sparen. Aber ich möchte Ihnen meine goldene Kette ver kaufen — bitte — nehmen Sie sie für den Nest." Sie löste eine dünne, kurzgliedrige Kette von ihrem Hals. Der Juwelier spürte kaum ihr Gewicht und ver suchte, sie zurückzuschieben. „Nehmen Sie sie — bitte", wiederholte die junge Fra», „sie ist echtes Gold. Mein Mann brachte sie mir zur Ho^ zeit. Vor zehn Jahren. Und ich möchte doch morgen ft gern meinem Mann etwas schenken." Sie war sehr froh, als sie am nächsten Morgen er- wachte. Unter ihrem Kopfkissen fühlte sie das kleine Pm Pier mit dem goldenen Knops. Ob sie Erich wohl küss^ würde in seiner ersten Freude? Ihre Augen fielen am Blumen, die auf dem Bett lagen. „Vor zehn Jahren, Katherine — ich liebe dich immer wie damals —" , Sie suchte seine Hand. „Ich habe dich noch viel, vn' lieber!" „Neben den Blumen liegt ein kleines Geschenk." „Ein Geschenk? Für mich"" Er war verlegen wie ein Schuljunge. „Es wird du gefallen. Du hast es dir gewünscht. Ein goldenes Kreul für deine kleine goldene Kette, die ich dir vor zehn Jah"> schenkte. Jetzt wirst du beides tragen können." „Aber —" Tränen füllten ihre Augen. ... „Freust du dich?" fuhr er fort. „Geld hatte ich Und so habe ich meinen goldenen Manschettenknops ve kauft, der mir geblieben ist. Ich werde doch nie wl« einen zweiten dazubekommen. Und du hast dafür vc Katherine weinte, als sie ihm ihr Geschenk hinüber schob. „Ich bekam ihn für meine Kette —" . Er hielt traurig den Knopf in der Hand, und » Tränen fielen auf das kleine Kreuz. Dann strich w v leise über das Haar. „ „Wir sind arme Menschen", sagte sie, auch va wenn wir feiern." Lok Erscheinung- einschließlich Leitung, do Anspruch au Diese Hauptschrift! Postscheckko Numni AmS weiter die Dresden— den sächsis übergeben, begonnen; tiggestellt i gespannten alte Holzbi Die g Vogen übl ihrer Voll Richtfest a werk mitsc bürgermeif tern und i Brücke, zu Spatenstick fertiqgestel! Verkehr ü Nack rung und meine Vie! Maulesel, chen, Fede Zählung si von Ferke! gebürten z Hörden fm für Wirtsci mungen, d blattes ver Zum vo Der 6 darf lSa.s, e.V. zum 8 liche Geflü sen ernanr Höhere In Dr sen e. V. st band sind sen, die de fügung stel der allaem beiten, die den, inter schauen, un sichtlich in Landestiers Ausstellung ihre Tiere stärkten M folgschaft a der Schwei den laufen der Staatl Leistungspi der guten ! llm die An Schwierig?, liche Art - Cberaufzuä Beratung« bauten und ßuchtverbar heben, um Anteil des Land zu d, Lrfreuli , Die s< holt, daß s! die Ziele d allen Gebu d°n Jahr len; dies g bachlässigt sich in den p« Aahl von ! Beweis fitz schäft dar. hau eine bi haß die säc Anbaus