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Ottendorfer Zeitung : 25.10.1936
- Erscheinungsdatum
- 1936-10-25
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Digitalisat
- Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1811457398-193610253
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1811457398-19361025
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1811457398-19361025
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Bestände der Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Ottendorfer Zeitung
-
Jahr
1936
-
Monat
1936-10
- Tag 1936-10-25
-
Monat
1936-10
-
Jahr
1936
- Titel
- Ottendorfer Zeitung : 25.10.1936
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gefunden, und Christa hat ihre liebe Noi, die Bande zusammcnzuhalten. Sie trägt selber ein einfaches Waschkleid wie die andern; nur ist das ihre grau, während die Mädel bunte Farben bevorzugt haben. „Ich weiß den Weg", sagt Gerda. „Laßt mich nur führen!" Sie haben nie gefragt, ob Christa die Gegend hier kenne; sie fragen überhaupt nicht viel nach Dingen, die waren; sie haben reichlich genug mit der Gegenwart zu tun. Sie ziehen singend den Waldweg entlang, auf dem Christa jeder Fußbreit vertraut ist. Jblonowo liegt seit wärts am Wege. Da stehen die Siedler vor den Türen — vor frisch gestrichenen Türen in weitzgekalkten neuen Häusern —, aber die Entfernung ist zu groß, man kann einander nicht erkennen. Wenn ich meine Küken erst in Ordnung habe, denkt Christa, dann werd ich mal Dutzke besuchen und die Billingers — und Anna Rcetzke natürlich auch. Aber erst muß alles in Ordnung sein! Dann kann man die Schotteniederung sehen, das Heim oben auf dem Hügel, das genau so groß ist, wie Pastor Billinger es sich geträumt hat, und Und nun bleibt Christa doch stehen. . . Am Fluß nämlich steht ein neues rotes Haus, halb auf einer Art Damm, halb am Ufer, und vor ihm wird die Schotte breit, und es führt ein Laufsteg hinüber. „Js 'n neues Elektrizitätswerk", sagt Gerda. „Nächstens große Einweihungsfeier. . . Machen wir natürlich mit!" Dann kann man nicht weiterreden, denn nun sind sie von oben gesichtet worden, und es stürmt den Berg her unter: Jungen und Mädel. Gerda hat noch gerade Zeit, das Banner der Ostdeutschen am Stock zu befestigen und „Heil! Heil!" zu rufen, dann sind sie umringt und werden feierlichst hinaufgeleitet. Oben steht der Hausvater in der Tür. Der Hausvater stammt nicht aus der Gegend, und Christa wird hier nur „Schwester Christa" genannt; also fällt ihm ihr Name nicht auf. Er zeigt das hübsche kleine Zimmer, das für die Kursusleiterin bestimmt ist, und läßt sie dann allein. Und nun steht Christa am Fenster. Sie sieht die Schotte fließen, und sie hört den Wald rauschen, ihren Wald . . . Sie hat den weiten Blick vor sich, auf den Jakob Billinger so stolz war. Sie mag ihre Sachen nicht auspacken — nur schauen kann sie und ihren Gedanken Zeit lassen. Tas ist nun vorbei! denkt sie. Das ist - - niens. - unter katalanischen :n, der mar- kisch-anarchi- Aktionspro- sen soll und attisch schon amm erhebt, mg, daß die t und durch- >ie einzelnen Lin weiterer Erzeugungs- »rücklich, dah be nicht ent- für die Füh- kollettiviert, rd die soge fluhreich ist leibt. Wenn ch zu sein, d, olgt die ent- mungen ein- ber die Ent- tgebäude mit vtverwaltun- zerichtet. :r Kontrolle sollen sich der v e r st a a t - ng des Krie- ne Schaffung uherdem die » Auf fiel- -> und vel- i e g s i n d u- n sich schlietz- mit der spa- ftlichem und lich einen ge- haft zur Zu- ing abhängig cganisationen l. US. mmer g e- di e Roten >or, aus der ädelsführern lfen, greifen en belasteten So ist bei- Buenos Aires i Strafe ent- berichtet en über d^ eren Städte», und Almeria tet , die i» n Verbänden len für ih" n. patrouilliere» ien ununter- Miliz sei in >v Opfer von Straße Hins mter grohen r, um ihren r geworden, :stcn Wochen tiger, könnte en Gedanken rckt". erzälst: Zaragrapben, wenigstens a, und der ch, bei einem hen. Es soll Achim?" hts kommen- einheit! Na, als Christa ne im SPw f Rassehnc? sagt Puddc» nl Gerüchn'» hab' ich ilch lach Lugana nn ich melll s Karncwib auch an den en Frühling, frieren kann, und daß da r von früher sie, Bridget t in Ägypten eblieben. Da gemacht, und Amerika tzt bringt er „Und das ken und die rkauft hätte, kommen un sch zahlt d" die Zukn-,l. Arbeit in kenlin". Berliner Besprechungen des Grafen Ciano. Rom, 22. Oktober. „Konstruktive Arbeit in Berlin", charakterisiert „Lavoro Fascista" in großer Aufmachung "e Fortsetzung der Besprechungen zwischen den Außenmini- '»n Italiens und Deutschlands, di» — wie das Blatt be- fnders unterstreicht — in einer „Atmosphäre der Herzlich st und des Optimismus" vor sich gingen. Auf den gleichen 'nundton ist die ganze römische Abendpresse eingestellt, wo- fst mit besonderem Nachdruck auf dieVedeutung der ttinksprüche der beiden Außenminister sowie auf die Wnliche Fühlungnahme des Vertreters des Duce mit tkm preußischen Ministerpräsidenten, Generaloberst Göring, '"»gewiesen wird. Auch die zweite Unterredung zwischen beiden Außenministern am Donnerstag sei, wie allge- »ein betont wird, sehr herzlich verlaufen, so daß angenom men werden dürfe, daß die Arbeiten im konstruktiven Sinne ^rwärtsschreiten konnten. Die Trinksprüche, so führte der Sonderberichterstatter tfs „Lavoro Fascista" aus, enthielten Wendungen, die sehr Mel gegenständlicher seien als die traditionellen Formeln Mternationaler Höflichkeit. In beiden Trinksprüchen werde einem offenen und freundschaftlichem Eedanken- ^stausch gesprochen und von einer Vertiefung der bestehen- guten Beziehungen. In beiden Reden werde eine inter- Monale Verständigung, die beiden Ländern gleicherweise Herzen liege, als das Ziel der gemeinsamen Anstrengun- M bezeichnet. Dabei habe Graf Ciano in seinem glücklichen wohlgesetzten Trinkspruch von der Kulturaufgabe und Friedens- und europäischen Aufbauwerk gesprochen, -o könne man am zweiten Tag der Berliner Besprechungen, 'Ke sich allzuweit vorzuwagen, behaupten, dah die gsmein- ken und grohzügigen Bemühungen der beiden Länder Ke neue Gemeinschaft des Zusammenlebens in Europa auf Mm Boden eines ehrenvollen und gegenseitigen Sichver- kens erstrebten. Die Grundlagen hierfür seien die Gleich- ^echtigunq und die Notwendigkeit, die Kultur und den bkimat Europas zu retten. Dah diese Bemühungen von Er- °lg gekrönt sein werden, steht auher Zweifel. Die gemein- Kcn Absichten und die Uebereinstimmung der Aktionen 'er beiden Länder haben in Berlin bereits eine Atmosphäre °stcugt, die bestimmt nicht unbegründet sei, wenn man auch »e Bestätigung erst nach der Begegnung des italienischen kßenministers mit dem Führer und Reichskanzler Ende 'ieser Woche erwarten könne. Wenn heute oer italienische Außenminister der East Ms preußischen Ministerpräsidenten, Generaloberst Göring, Mwesen sei, so verdiene dieser Teil des Berliner Programms Ms Grafen Ciano besonders unterstrichen zu werden. „Seit "»ei Tagen hat", wie das Blatt in diesem Zusammenhang M a. betont, „der preußische Ministerpräsident außer seinen "elgestaltigen Aufgaben und Aemtern vom Führer den Mhen Auftrag, zur Leitung und Verwirklichung eines gro- k Vierjahresplanes zum Wiederaufbau und zur wirt- östlichen Freiheit des Reiches erhalten. Damit rückt die /Halt des Generals Göring vom ersten auf den allerersten ean des politischen Lebens im Reich. Die persönliche Füh- »»gNahme zwischen Graf Ciano und Generaloberst Göring Nahmen der Berliner Besprechungen mutz daher in Achten Grad hervorgehoben werden." Auch der Berliner Vertreter der „Tribuna" unter- Meicht die ganz außerordentliche Bedeutung -fr P e r sö n l i ch k ei t E L r i n g s , die sich nicht nur aus ^»er Vergangenheit während des Krieges und in der Ee- Khte der Partei, sondern auch aus der außergewöhnlichen Deutung der ihm von Hitler übertragenen politischen ^igaben ergebe. Neben der Reorganisation der deutschen Mslotte habe Göring, so bemerkt „Tribuna", jüngst den Utrag erhalten, die Verwirklichung des wirtschaftlichen ,'ttjahresplanes durchzuführen. Diese Aufgabe umschließe faltige wirtschaftliche, politische, militärische und soziale Mleme und sei für die endgültige Gestaltung von Wirt- M, Industrie und Landesverteidigung aus ausgesprochen »üonalen Grundlagen entscheidend. «Nachdruck verboten.) In diesen Tagen hört Christa noch einmal von Mehne, dieses Mal jedoch von dem Jugendheim. Das !' nämlich auch fertig, soll eingeweiht werden, und natür- sollen alle Bünde dabei vertreten sein. Die „Ostdeutsche vchar« — das ist die Gruppe, mit der Christa wandert — M. Die Mädel stürmen die Bücherei, tauschen immerzu Mur, um einen Vorwand zu haben, Christa noch einmal überreden. »d Aber die bleibt fest. „Dieses Mal geht es nicht, Zadels!" , So ziehen denn die andern am Sonnabend alle hin- K, und am Montag hat Christa den Bericht. V „Knorke war das!" berichtet die vorlaute Gerda. „Ich Je dir: knorke! Also wir alle im Maidenzimmer ein- Mliert; jedes Zimmer hat da nämlich seinen Namen. Jehs Mann hoch und fließendes Wasser! Matratzen! etwa Strohsack! Und prima Futterei! Am Sonn- I haben wir uns dann mit unsern Bannern aufgestellt, Mgen und Mädel; bis auf die Massenquartiere alles Zuerst hat der Landrat geredet und dann ein Pastor so einem komischen R — wenn der R gesagt hat, hast d» lachen müssen. Und alle haben sie sich gegenseitig Mbert und besonders den einen Großen, der muß was Gegend sein, 'ne ganz dicke Nummer - den Namen ich aber nicht verstanden. Der hat dann gedankt. Dann Mn wir alle Hurra geschrien und Heil! und so. Und M haben wir Sportspiele gemacht. — Da gehn wir wieder hin." l^Daran denkt Christa nun eigentlich nicht, aber dann !,At eine offizielle Anfrage vom Jugendamt: die leiterin einer Gemeinschaft, zu der auch die „Ost- Miche Schar" gehört, ist plötzlich erkrankt, und man ist ^rlegenheit- ^»nn man an ihr Pflichtgefühl appelliert, hat Christa "och niemals verweigert. Deshalb sagt sie zu. Großer Empfang in der italienischen Botschaft für Außenminister C ano. Berlin, 22. Oktober. Der italienische Botschafter und Frau, Attolico, gaben zu Ehren des in Berlin wei lenden italienischen Außenministers Grafen Ciano am Donnerstagabend einen großen Empfang in den prächtigen Räumen der Botschaft. Die meisten Reichs minister und Reichsleiter waren, zum Teil mit ihren Gattinnen, erschienen. Man sah ferner die namhaftesten Verteter der Partei, der Reichsbehörden und der Wehr macht. Nach Darbietungen aus italienischen Opern durch den bekannten Bariton de Lucca, die Sängerin Caniglia und den Pianisten Negrelli blieben die Gäste noch lange in angeregter Unterhaltung zusammen. Außenminister Graf Ciano bei Minister präsident Generaloberst Göring. Berlin, 22. Oktober. Ministerpräsident Generaloberst Göring und Frau Göring gaben am Donnerstag zu Ehren des italienischen Außenministers Grafen Ciano ein Früh stück, an dem das italienische Botschafterpaar sowie die Begleitung des Außenministers und die Mitglieder der italienischen Botschaft teilnahmen. Von deutscher Seite waren u. a. mit ihren Damen anwesend: Reichsaußenminister Freiherr v. Neurath, Staatssekretär Köruer, Staatssekretär General der Flie ger Milch, Oberpräsident Prinz Philipp von Hessen, der stellvertretende Staatssekretär des Auswärtigen Amtes, Ministerialdirektor Dr. Dieckhoff, von der deutschen Luft waffe Generalleutnant Kesselring sowie die Generale Chri stiansen und Volkmann. Der italienische Justizminister über seinen Ausenthalt in Deutschland München, 22. Oktober. Der königlich-italienische Justiz minister, Exzellenz Arrigo Solmi, der am Donnerstagmit tag zur Teilnahme an der dritten Jahresversammlung der Akademie für deutsches Recht in München eingetroffen war, hatte die Freundlichkeit, sich einem Vertreter des Deutschen Nachrichtenbüros gegenüber über seinen Aufenthalt in München zu äußern. Exzellenz Solmi erklärte, er sei nach München gekommen, um eine Zusammenarbeit zwischen den italienischen Juristen und der Akademie für deutsches Recht einzuleiten. Der Minister war der Ansicht, daß sich diese Zusammenarbeit, da das nationalsozialistische deutsche Recht unzählige Berührungspunkte mit dem faschistischen Recht habe, sehr fruchtbar gestalten werde. — Wie Reichsminister Dr. Frank in diesem Frühjahr in Italien einen Vortrag über die Begriffe des nationalsozialistischen Rechts gehalten hat, so ist Justizminister Solmi nach München gekommen, um den Deutschen nunmehr seinerseits den Inhalt des faschistischen Rechts darzulegen. Die Wiedererstarkung Deutschlands hat aus Exzellenz Solmi, wie er erklärte, gro ßen Eindruck gemacht. Zwischenfälle im Irak. Mehrere Inden von Arabern getötet. London, 22. Oktober. Wie jetzt erst bekannt wird, ist es anfang dieses Monats im Irak zu einer Auflehnung der arabischen Bevölkerung gegen die Juden gekommen. Am 8. .Oktober wurde ein Jude, der seine arabischen Schuldner heftig zur Zahlung gedrängt haben soll, am Hellen Tage in der Hauptstraße von Bagdad erschlagen; der Täter entkam. Am 13. Oktober kam ein Jude in Basra ums Leben, ferner wurden zwei Juden, von denen der eine später starb, in Bagdad angegriffen. Am 14. Oktober kam es wieder zu Angriffen der Araber gegen die Juden und die jüdischen Händler in Bagdad schlossen ihre Lüden. Zwei weitere Juden wurden getötet und ein Araber wurde verhaftet. Vierundzwanzig st es Kapitel. sl ist ein wunderschöner Sonnabend, als der Zug »iMw Haltepunkt Jblonowo-Dremzig hält, wo die aussteigen. An die zwanzig haben sich zusammen Aus aller Welt. * Glückwunsch des Führers an Staatssekretär Schls- gLlberger. Der Führer und Reichskanzler hat dem Staats sekretär im Reichsjustizmiuisterium Dr. Schlegelberger, der am Donnerstag seinen 60. Geburtstag begeht, telegraphisch Glückwünsche ausgesprochen. * Ernennung des Legationsrats Dr. Röhrecke zum Ministerialrat in der Reichskanzlei. Der Führer und Reichskanzler hat den in der Reichskanzlei beschäftigten Legationsrat Dr. Röhrecke zum Ministerialrat ernannt. * Starker Schneefall im Schwarzwald. — Auf dem Feldberg 2S Zentimeter Schnee. Im Schwarzwald ist in den Höhenlagen zwischen 800 und 1000 Meter starker Schneefall eingetreten. Die Weiße Decke ist bereits mehrere Zentimeter stark. Auf dem Feldberg liegt der Schnee bereits 20 Zentimeter hoch. * Blutige Eifersuchtsszene bei Erfurt. In der Nähe des Landkreisortes Eichelborn (Th.) gab am Donnerstag- Vormittag der in Marbach bei Erfurt wohnende Knrt Elfer auf den 50jährigen Handelsmann Hermann Geist aus Erfurt, der mit seinem Geschirr unterwegs war, einen Schuß ab und verletzte ihn schwer. Dann richtete Elfer die Waffe gegen seine Braut Elisabeth Dan, die bei Geist angestellt war und mit auf dem Wagen saß. Das Mädchen wurde in die Brust getroffen. Schließlich jagte sich Elfer selbst eine Kugel in den Kopf. Die drei Schwerverletzten wurden in das Erfurter Krankenhaus eingeliefert, wo Geist seinen Verletzungen erlegen ist. Der Beweggrund zur Tat soll Eifersucht sein. * Mit dem Luftschiff i» die Flitterwochen. Am Mitt woch begann, wie berichtet, für das Luftschiff „Hinden burg", nachdem es fein erstes Nordamerika-Reiseprogramm sicher und pünktlich erfüllt hat, das Südamerika-Reise- Programm des Herbstplanes der Deutschen Zeppelin-Ree derei. Es sind 58 Passagiere an Bord, die die Reise nach Rio de Janeiro, für die sie „normalerweise" drei Wochen brauchten, mit dem „Hindenburg" in nur vier bis fünf Tagen Mrückbegen wollen. Unter den Reisenden befindet sich — znm erstenmal, seit „Hindenburg" regelmäßige Passa gierfahrten macht — ein junges Ehepaar aus Berlin, das seine Hochzeitsreise mit dem Luftschiff macht. Herr und Frau Seyboth werden nach mehrwöchigem Aufent halt in Brasilien wieder mit dem Luftschiff nach Deutsch land zurückkehren. * Kronprinzessin Juliana heiratet Anfang Januar. Wie verlautet, wird die Hochzeit der Kronprinzessin Ju liana und des Prinzen Bernhard von Lippe-Biesterfeld Anfang Januar stattfindeu. Schon jetzt werden im ganzen Lande umfassende Vorbereitungen zu dieser Feier getroffen. Das Gemeinschaftsgeschenk der holländischen Bevölkerung an das junge Paar wird aus einer großen Jacht bestehen, mit der auch westeuropäische Gewässer befahren werden können. In fast allen Städten des Landes haben sich Ansschüsse gebildet, um die örtlichen Feiern des Hoch zeitstages vorzubereiten. * Außenminister Beck vom 8. bis 12. November in London. Von amtlicher englischer Seite wird mitgeteilt: „Der polnische Außenminister Beck hat eine Einladung znm Besuch Loudons als Gast der britischen Regierung angenommen. Der Besuch findet vom 8. bis 12. November statt. Wie erinnerlich, hat Minister Eden Warschau im Jahre 1935 als Minister für Völkerbundsangelegcnheiten besucht." * 21 Arbeiter in einem Steinbruch getötet. In einem Steinbruch der Gemeinde Cauvicort bei Caen (Frankreich) sind durch die vorzeitige Explosion einer Sprengung 21 Arbeiter getötet und 4 schwer verletzt worden. Zu dem Unglück wird weiter bekannt, dah es sich um eine Kalk steingrube handelt, deren Erzeugnisse in Nordfrankreich zu einer Elsenmetallmischung verwendet werden. Gewöhn lich werden zur Sprengung Sprengpatronen mit flüssigem Sauerstoff benutzt. Diese Sprengpatronen werden an den Sprengstellen verteilt und durch eine Zündschnur beson derer Art miteinander verbunden. Meist verstreichen zwi schen dem Augenblick, in dem die Zündschnur angestecki wird, und der Explosion 20 Minuten. Diesmal erfolgte die Explosion aber früher, so daß die noch an den Spreng stellen weilenden Arbeiter überrascht wurden. Die Ver letzten wurden ins Hospital von Caen geschafft. Eine gerichtliche Untersuchung über den Vorfall ist eingeleitet. So finde: sie Gerda. „ . . ist denn hier los?" „Bißchen müde . ." „Werden wir gleich haben... So! Die Wäsche gehört hierher — die Kleider in den Schrank! Bücher hast du auch mitgebracht?" Als sie am Abend unter fröhlichen jungen Menschen sitzt, vergißt sie die Aufwallung von vorhin rasch. Es ist alles so heutig, so klar; man darf sich nicht unterkriegen lassen. Trotzdem schläft sie entsetzlich schlecht. Sie sieht den armen Dieter wieder tot vor sich liegen, und sie steht als Zeugin in einer Gerichtsverhandlung, in der man Heino Karzin als Mörder anklagt. Ein Richter mit einem steinernen Gesicht steht da und redet. Die Anklage trifft nicht Heino allein, sie trifft auch sie . . . „Deinetwegen ist er in den Wald gegangen!" sagt der Richter. — „Das ist nicht wahr!" - „Es ist doch wahr!" - „Nein! Nein!" Sie wacht auf. Der Mond scheint hell in ihr Zimmer, und das Fenster ist offen. Sie steht auf, um es zu schließen und die Vorhänge vorzuziehen Dann findet sie Schlaf Am andern Vormittag kommt es zu einem netten kleinen Zwischenfall, der denen, die nicht im Heim waren, darunter auch Christa, zu Mittag berichtet wird. Einer von den Jungen sitzt vor dem Hause und flickt seine Hose, als ein Mann in Jagdjoppe und hohen Stiefeln ankommt. — „Tag, Herr Verwalter!" sagt dec Junge. — „Schönes Wetter heilte!" sagt der in der Joppe. — „Auch auf Wanderung, Meister, wie? Na. für ältere Herren gibt's auch noch Platz. Gehen Sie mal rein!" — Wahrscheinlich wäre es in dem Ton noch lange weitergegangen, wenn der Hausvater nicht dazugekommen wäre und den Gutsherrn von Rassehne begrüßt hätte. - „Der war richtig!" sagt der Junge, „der hak nachher noch mit uns zusammengesessen und Hai von Amerika er zählt . . . Nächstens tipple ich da auch mal hin. Und für morgen sind wir alle zur Einweihung eingeladen." Christa möchte einen Grund suchen, um. sich auszu schließen, aber es gibt wirklich keinen. So steht sie denn mit ihrer Schar am nächsten Tag unten an der Schotte, während sich drüben auf dem andern Ufer die Honoratioren versammeln. Billinger ist da und der Landral und jetzt — jetzt kommt Onkel Pudden Heino den Weg vom Gut herunter: einen ganz n n breiten Weg, den es früher nicht gab. «Fortsetzung folgt.»
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