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tN paar H umso n geben, igt, Ion- Umsicht rlle nicht eisch bis Radies- r Butter c stapeln reiht sich >en Ge» Bei die- ann es ichen Le- ' Speise alten. werden . „Das ng seiner bei der egen, al» r spielen sch frage lber". Lr lig Jahre i, daß ich be. Ich i kennen sind doch sich hier igt. Der gibt es rau, was das sind > und mit -n. Aber )en: diese I. Ueber» itlich kau» ung ganz ad wieder och selbst, a, und «« aß in den ilugenblick da müßt« caurn die sind. Sie ichen oder en. Lae md wissen i, war sie link» und : gut Hirt nun diese > natürlich nd überall Schweine» andslN, lein. Erst, Licht auf, hrs Hand» mden wir it. Aber die Unoer» Röß s 11 Snde 3 Uhl IIL. k- e k »88V port. If einen S*' er em vns d'L varten. van Vechten war ein Mann von fünfundfünfzig " Neigung, dick zu werden, aber gerade noch so, daß „stattlich" nennen konnte, wenn man wollte. Sein Mches Gesicht hatte den Faltenwurf eines abgefeimten Amanns und die Augen eines kleinen, nicht allzu Merzogenen, jedoch mit Phantasie begabten Jungen. A war befreundet mit ihm. Er hatte einen sehr liebens- Mlgen, hochbeinigen, schlanken Barsoy — das heißt, Mllich und genau genommen hatte er ihn nur gekauft, ^ seiner Sekretärin eine Freude zu machen; aber dann er ihn selbst bezaubernd und unersetzlich. , Ich ging durch den Garten. Da die Haustür an- ,Khnt war, trat ich ein. Alle Türen standen auf, in allen ^mnern Sonne und ein leichter, warmer, sachte schwe rer Wind. Van Vechten war nicht zu finden, auch in seinem Arbeitszimmer. Roberta Thun, die Se- Mrin, kam mit einem Koffer sehr langsam durch den knidor. Sie setzte den Koffer hin, als sie mich sah. Sie erschien mir schöner als je: die schmale Geradheit 's Nase, die weichen Lippen, das feste, angenehm ge albte Kinn, — trotzdem schien über alledem ein Hauch "»Bergehen und Kälte zu liegen, eine frühe Vorahnung, gleichsam nur geträumte Erfahrung. „Wollen Sie verreisen?" — „Ja." „Mil Herrn van Vechten?" — „Nein. Er hat mir "lindigi." , Ich erschrak, äußerle die Vermutung, es sei ein Scherz, nein, in der Tat, er hatte ihr gekündigt. > „Er fühlt sich minderwertig, weil er über fünfzig ist," We sie mit einer so hochgeschraubten Stimme, daß es "eir nervös machte. „Ja, und das ist alles. Jetzt glaubt er natürlich nicht, daß die ganze Sache anders war und nichts mit dem zu tun hat, daß er über fünfzig ist. Ich möchte aber nicht gehen und ihn in diesem Jrrtnm lassen. Es muß fo demütigens sein für ihn." „Fräulein Roberta, was soll denn das beißen? Ich ver stehe Sie nicht." „Ach, es ist jetzt nicht mehr nötig, Theater zu spielen. Sie haben immer alles gewußt und immer so getan, als ob Sie nichts wüßten, und ich bin mir nicht einmal darüber klar, ob das eine Schmeichelei oder eine Beleidigung -»'ich war." Sie drehte sich um, nahm den Koffer, sah über die Schulter hinweg lächelnd an. „Also dann", sie, „auf Wiedersehen!" Aun, ich sah, daß jemand den Hund ^riitkblachte, und Roberta nahm ihn in Empfang. i Ich ging durch den Korridor zurück und hinaus in Garten. Van Vechten saß im Liegestuhl. Er beob- E'ie mich, wie ich über den Kiesweg herankam. Er sah E müde aus, und der Druck seiner Hand war matt, seinen Augen fehlte etwas, sie waren wie ausgehöhlt. ?wt mich, daß du da bist," sagte er, „mir geht's schlecht. I y» wird alt." I-, „Warum so plötzlich?" Auch seine Stimme klang I °^ion und müde. ^."Erzähle ich dir gleich," sagte er, „aber erst mußt du Wien. Wie war's unterwegs?" Während er zuhörte, Igelte er den Barsoy, der neben ihm stand und sich ! Kenig anlehnte. Zuletzt begann er zu erzählen. „Ja, so ein Barsoy," sagte er, „eigentlich hätten ja »^beiden kleinen Worte genügt, aber Hunde leben nun pAal näher an der Erde, bei ihnen geht es um irdische Ischen. Ich saß hier unter dem offenen Fenster und I " sie telephonieren. Damit fing es an. sprach mit einem Geschäftsfreund, einem Direk- I«? Rein dienstliche Dinge, ja. Sie wußte wohl nicht, hier saß. Aber sie war vorsichtig. Vielleicht war und das halte ich für das Wahrscheinlichste, dieser »h.am anderen Ende der Leitung zunächst nicht allein ^swem Zimmer. Sie redeten sich mit „Sie" au. Zum « M sagte Roberta: „Also dann —" Und nun, beachte bitte, stockte sie ein bißchen, und dann kam dieses 2», nur so ein halbes, kurzes Anstöße», verlegen und vH „nd was man will, und daraus sagte sie mit ^ Plötzlich verdammt dunkel gewordenen Stimme: 'berseben!" '^ch saß hier und hörte mir das an, es war gegen W und die Mücken tanzten wie verrückt nm meinen ^.berum. Dieser Direktor war mehrere Jahre in Süd- k, und da hat er anscheinend für alle Zeiten sein Floren. Er schwimmt und reitet, er hat kein Herz ^w,ne Nieren. Seine Villa liegt etwa eine Viertel- ' bon hier. Sie ist nicht leicht zu fiuden. Hingegen Menge einfacher, gerader Wege nach allen Aber mein kluger Barsoy hier hat sie eines , doch gesunden." E" schien schwieg. Nach einer Weile fuhr er fort: A M^nd machte es ihm gar keine besondere Mühe. 'h" niemals mitgenommen zu F., und auch j»,, hatte, geschäftlich wenigstens, niemals etwas bei Bug diel mit dem Hund spazieren. An blieb sie zu Hause, aber der Hund war Weg. im an, da er an Spaziergänge gewöhnt war, machte er einen für sich. Eine Stunde später klingelte es. Nun, ich sah, daß jemand den Hund zurückbrachte an einer provisorischen Leine, und Roberta nahm ihn in Empfang. Das Licht über dem Eingang brannte und war hell genug, um erkennen zu lassen, wer es war, der den Hund gebracht hatte. Nämlich der Diener dieses Herrn F. Also dann — ja. Das Weitere war einfach —!" Er sah auf die Uhr. „In zehn Minuten werde ich wieder allein fein. Das ist alles. Sie war vier Jahre bei nnr. Natürlich wußte ich, eines Tages würde es so kommen; aber ich hatte mehr von diesem Augenblick er wartet. Er schleicht so dahin. Vielleicht bin ich einfach müde. Eigentlich ist es ja viel mehr als nur ein Abschied von einem Mädchen. Nun, ich nehme mir ein älteres Fräulein fürs Büro — natürlich wohnt sie nicht bei mir, sie kommt und geht, und dann bin ich eben wieder allein mit meinem Hundevieh." Er strich sich übers Gesicht. Er sah an mir vorbei. Die Dämmerung hatte begonnen. „Und mit meiner Erinnerung," sagte van Vechten. Seine Stimme klang heiser. Er hustete. „Siehst du," sagte er, „kaum ist die Sonne weg, und schon wird es kühl." „Ja — doch — ein bißchen vielleicht." Ein Wagen hielt unter den Bogenlampen am Gartentor, der Chauf feur ging ins Haus und kam mit Koffern zurück, und dann kam Roberta Thun auf dem Kiesweg heran in einem Hellen Regenmantel, das Gesicht dunkel von Sonne unter dem Hellen Hut. „Roberta," sagte van Vechten und richtete sich auf. Ich beobachtete ihn, seine Hände um klammerten die Lehnen des Liegestuhles, daß die Knöchel weiß hervortraten. „Aus Wiedersehen, Dirk," sagte sie und legte ihre Hand auf seinen Arm. Sie sahen sich an. Ich stand auf, ich wäre am liebsten gegangen, aber van Vechten ließ es nicht zu. „Du bleibst auf jeden Fall," sagte er, „ich möchte heute abend nicht allein sein." „Dirk," sagte Roberta leise, „ich schwöre dir, der ein zige Fehler den er hat ist, daß er zu jung ist." „Immerhin nur zehn Jahre älter als du," sagte van Vechten. „Wenn du selbst glaubst, was du gesagt hast, ist es eine Illusion, die du bald verlieren wirst. Sonst war es jedenfalls recht gut gemeint und freundlich von dir. Aber, Roberta, es gibt Dinge in einem, die sich ein fach nicht wegleugnen lassen. Und meistens sind gerade sie die natürlichen und also in ihrem vollsten Recht." Sie nahm ihre Hand von feinem Arm, richtete sich auf. „Ein Wort von dir, und — ich gehe nicht weg." Van Vechten lehnte sich in den Stuhl zurück. Seine Hände lösten sich von den Lehnen. Er hielt die Augen geschlossen und streichelte den Barsoy. ! Sein Rezept Von K. R. Neubert. Es gibt viele Rezepte für glückliche Ehen: Geduld, Anpassungsfähigkeit und gutes Einkommen zum Beispiel. Aber mit solchen Rezepten ist es wie mit Apothekerpillen: Wenri sie dem einen nützen, brauchen sie dem anderen noch lange nicht zu Helsen. Wer aber erkannt hat, daß es gerade die kleinen Dinge des Alltags sind, die eine Ehe trüben können, hur schon ein gutes Rezept in der Hand. Beherrsche diese Nebensächlichkeiten, denn sie neigen zur Lawinenbildung, wenn unsere schlechte Laune Anzukommt. Also auch Kampf der schlechten Laune! Wie entsteht wohl die schlechte Laune? Man hat Aerger im Büro. Man hat etwas falsch gemacht. Oder man findet eine Rechnung zu hoch. Ja, man kann sehr leicht schlechter Laune sein, aber es ist schwer, sie an dere nicht füh len zu lassen. Mancher hat seine Me thode. Von einem Ehe paar hörte ich, bei dem sich die Einrich tung des — „Sturm balles" bewährt haben soll. Irgendwo las ich es. Wer schlechte Laune hat, zieht den kleinen „Sturmball", der in der Diele angebracht werden kann. Man weiß so gleich Bescheid: Nimm dich in acht, laß den anderen in Ruhe, bis wieder die Sonne bei ihm durchbricht. Die beste Methode aber ist, sich mit all seiner Wut in die Arbeit zu stürzen. Nachher freut man sich, wieviel man geschafft hat. Aus der schlechten Laune wird gute Laune. Aus Stimmungen, die wir nun einmal alle haben, werden aber auch oft Verstimmungen. Ungeklärte Miß verständnisse sind Minen, aus die das Eheschifflein auf läuft. Aussprache tut not! Mein Freund X führt eine vorbildliche Ehe. Ich habe ihn oft nach seinem Rezept gefragt. Er. lächelte ae- Jch verschwand diskret, als seine Frau verlegen lächelnd die kleine Konditorei ' ihrer Erinnerungen betrat. Zeichnung: Grunwald — M- K i ! „Ich Hosse, du wirst eine angenehme Reife haben," ! sagte er nach einer Weile. i Sie biß sich aus die Lippen. Ihr Gesicht sah plötzlich sehr schmal aus. Ich konnte es nicht mehr sehen. Ich hob den Kopf. Der Himmel war klar, mit flackernden Sternen, blank, fern, gleichmütig. Und dann erschreckte mich eine plötzliche, undurchdringliche Stille, die sich wie eine immer beängstigender werdende Beklemmung nieder zusenken schien. Ich Weitz nicht, was geschah, ich sah nur noch, wie Roberta Thun sich aufrichtete und van Vechten langsam, mit einer Bewegung, als wolle er sich schlafen legen, weit in den Stuhl znrücksank. Er atmete so tief, als sei es nach langer Zeit das erstemal. Ich sah ihr nach, wie sie sich auf dem Kiesweg ent fernte, groß, schlank, mit festen Schritten ihrer hohen Beine, und dann sah ich noch einmal ihren Hellen Hut wie einen letzten Widerschein von Licht über dsn Mandel bäumen. Da der Abend still war, hörten wir, wie die Tür des Wagens zugeschlagen wurde und der Motor an fing zu laufen. Der Barsoy bellte einmal auf, gedämpft, wie im Traum. Ich sah nur noch, wie Roberta Thun sich aufrichtete und van Vechten weit in den Stuhl zurücksau?. - Zeichnungen (2): Grunwald — M. „Ruhig!" sagte van Vechten, und dann: „Ich glaube, Wir gehen ins Haus, wie? Ich finde, es ist abends immer noch recht kühl." Er streckte seinen Zeigefinger aus und hielt in mir an die Schläfe. Ich zuckte zusammen. Van Vechten lachte. Der Finger war eiskalt. „Das Herz," sagte van Vechten lachend, als erzählte er einen Witz. „Wenn es so weit ist, muß ich meine Tropfen nehmen. An den Fingern und den Lippen fängt es an. Gar kein Gefühl." Der Barsoy ging neben uns her, sein schmaler, bieg samer Rücken leuchtete hell in der Dämmerung. heimnisvoll und zuckte die Schultern. Neulich traf ich ihn in einer etwas unfreundlichen Gegend, in der er vor Jahren gewohnt hatte. „Was machst du denn hier?" fragte ich erstaunt. „Ich habe mich in einem kleinen Cafä mit meiner Frau verabredet!" antwortete er. „Hier? — Gibt es keine schöneren Cafes für euer Zusammensein?" „Für dieses Zusammensein nicht!" lächelte er. Er bemerkte meine Verwunderung. „Du hast mich manchmal nach dem Rezept meiner glücklichen Ehe gefragt," fuhr er lächelnd fort. „Nun, ich bin keine alte Köchin, die ihr Kuchen- oder Soßenrezept als Geheimnis mit ins Grab nimmt. Mein Rezept, wenn du es so nennen willst, sollst du hören. Aber komm in jene kleine Konditorei, wir haben noch eine halbe Stunde Zeit, bis meine Frau kommt!" Ich folgte ihm gern, da ich auf seine Erklärung be gierig war. Wir betraten ein typisches Vorstadtcass. Es war später Nachmittag und schon ziemlich dunkel im Raum. An einer Wand stand ein Klavier. Es gab auch Nischen mit zersessenen Sofas. Auf eine dieser Nischen steuerte mein Begleiter zu, und er schien glücklich, daß dieser Platz nicht besetzt war. Von irgendwo kam Flüstern. Wir waren also nicht die einzigen Gäste. Er schwieg eine Weile und schien nachzudenken. Plötz lich spürte ich seine Hand auf meiner Schulter. „Glaubst du, alter Junge, daß es in unserer Ehe keine Verstim mungen gibt, keine Mißverständnisse, die geklärt werden müssen, keine —" Mir entfuhr ein erschrockener Ausruf. „Nein, nein," beschwichtigte er, „sie werden ja ge klärt. Das ist das Entscheidende. Ich meine nur, daß cs immer an uns selber liegt. Unser Feind ist die Gewohn heit. Das Erreichte wird uns selbstverständlich. Die ein mal errungene Liebe des anderen, die auskömmliche Stel lung, das gepflegte Heim. Die Maßstäbe verschieben sich unbemerkt, und man wird oft ungerecht und unzufrieden." „Und dein Rezept?" fragte ich. „Ganz einfach!" lachte er. „Wir erinnern uns, wenn es nottun sollte, an unsere Anfänge. Und wo könnten wir das besser als hier in der kleinen Konditorei, in der wir vor Jahren so oft zusammenkamen, ich als möblier ter Herr und sie als berufstätiges, alleinstehendes Fräu lein? In dieser Nische saßen wir und machten Pläne und küßten uns und waren glücklich. Und wie oft saaten wir: „Wenn wir erst ein eigenes Heim haben werben!" — „Wenn keine Wirtin mehr um zehn Uhr abends an die Tür klopft!" — Wenn — wenn ach, wie viele Wenn! Und heute sind eigentlich alle Träume, die wir i>n dieser Nische träumten, erfüllt. Und wenn wir dennoch unge recht und unznfrieden zu werden drohen, erinnern wir uns dieser Nische, und manchmal treffen wir uns hier wie damals. Und wenn wir dann nach Hause kommen, erscheint uns die Wohnung noch einmal so schön, und alles, was wir erreicht haben und was uns verbindet, wird uns um so bewußter." Das Vedienungs-fräulein hatte jetzt Licht gemacht; er sah auf seine Uhr und ries wie ein Junge glücklich: „Sie muß gleich konimen, und du mußt jetzt verschwinden, mein Lieber! Entschuldige, aber schon damals liebten wir es nicht, wenn noch jemand an unserem Tisch saß." Das verstand ich natürlich und verschwand diskret, als seine Frau, verlegen lächelnd wie ein junges Mäd chen. die kleine Konditorei ihrer Erinnerungen betrat.