Volltext Seite (XML)
Beilage zur Ottendorfer Zeitung Boxhandschuhe und Erbölaktten Von Alexander Franz. Oft ist eS nnr um den Geldgewinn der daraus erlöst werden kann, wenn irgendwo in Amerika ein Boxkampf don Bedeutung veranstaltet wird. Oft ist es auch, daß sich einer der Kämpfer an dem anderen zu revanchieren sucht, wegen einem Mädchen, oder sonstiger kleiner Mei nungsverschiedenheiten. Einmal in der Geschichte des Box sports kam es sogar vor, daß wegen Erdölaktien die Fäuste im Ring geschwungen wurden. Das war an einem glühend heißen Sommertah des Jahres 1923 in Shelby, einer kleinen Farmerstadt in USA. Jack Dempsey stand damals aus der Höhe feines Ruhmes. Er war die bekannteste Persönlichkeit in Amerika. Wo immer er in den Ring stieg, da fehlte es nie an sport begeisterten Millionären. Und in den Feldern der wenige zehntausend Einwohner zählenden Stadt Shelby waren Erdölfunde gemacht worden, zu deren Entwicklung den armen Prärie-Farmern die nötigen Gelder fehlten. Die Stadtväter traten zu einer Beratung zusammen, um einen Weg zu finden, ihre finanzielle Knappheit zu beheben. „Kriegen wir Dempsey sür einen Kampf in unsere City, so werden gewiß Hunderte von Millionen schwere Geldbeutel zu der Veranstaltung erscheinen, denen wir mit Leichtigkeit unsere Erdölaktien verkaufen können," war die allgemeine Ansicht der Berater, — und man machte sich an die Arbeit. Nicht weniger als 300 000 Dollar mußten die Bankiere - der Stadt, die über die Angelegenheit ebenso begeistert waren, wie die Stadtväter und Farmer selbst, Dempseys halsstarrigem Manager, Tex Rickard, garantieren, ehe dieser dazu bewegen war, seinen Schützling in den Ning steigen zu lassen. Zu dieser Unsumme kam noch eine andere hinzu, die Unkosten der Errichtung eines Riesenstadions. Man erwartete, daß mindestens hunderttausend Zuschauer zu dem Kampf erscheinen würden. Als Dempseys Gegner war Tom Gibbons, ein Mann von angeblich Weltklasse auserkoren. Die ersten 100 000 Dollar waren pünktlich an Rickard abgeführt worden, das Datum des Kampfes festgesetzt und die Bankiere hielten Millionenwerte in Erdölaktien für die Besucher bereit. „Do gut Lbslby on tim Nap," las man auf den Kampf- Plakaten in feuerroten Brandbuchstaben und, um der Sache noch einen weiteren Reiz zu verleihen wurde ge munkelt, daß man es zur Zeit des Kampfes mit der Voll streckung der weltberühmten Prohibition nicht allzugenau nehmen werde. Nicht nur eines, sondern gleich beide Augen sollten in dieser Beziehung zugedrückt werden, und die Farmer, die natürlich auch auf ihre Kosten kommen wollten, brannten und brauten fleißig drauf los, um die durstigen Seelen zwischen den Boxkampsbesuchern zu er laben. Man war für alles vorbereitet, nur nicht für das, was kommen sollte. Daß die großangelegte Sache schief ging, daran hatte teils der launenhafte Wettergott Schuld, zum anderen Teil war sie im Voraus zu einem Fehlschlag verdammt. Gibbons war zwar ein guter Boxer, aber trotzdem nicht gut genug, um verwöhnte Millionäre aus der Großstadt in die Prärie hinauszulocken. Schon der Vorverkauf ließ manches, man könnte sagen, alles zu wünschen übrig und mit der zweiten 100 000 Dollarrate wollte cs schon nicht mehr so recht klappen. Das überaus heiße Wetter war gegen die geschäftseifrigen Bankiere mit den großen Cow boyhüten und den Neiterstiefeln. Niemand, am allerwenigsten die so sehr erwünschten Millionäre, wollten sich einen Hitzschlag auf der Prärie aussetzen. Die meisten blieben zu, Hause und die anderen fuhren schnurstracks an Shelby vorbei — hinauf zu den kühlen Ufern der kanadischen Seen, und beschlossen den Kampf übers Radio, beaueni in einein Strandttubl. unter dem Sonnenschirm und, noch wichtiger, bei einem in Amerika damals verbotenen „Canadian Whisky" anzu hören. Die Stadtväter und Bankiere kamen in arge Ver legenheit, als, einige Tage vor dem Kamps, die letzte Rate von 100 000 Dollar fällig wurde. Sie baten Tex Rickard um einige Tage Zeit und hofften aus den Kasso- einnahmen am Tage des Kampfes ihren Verpflichtungen nachkommen zu können. Um sich zu sichern legte Rickard am Tage des Kampfes die Kassen mit Beschlag und die anfängliche Freundschaft zwischen den Bankieren, Stadt vätern und den Dempsey-Leuten verwandelte sich in bitte ren Haß. Die Zeitungen der Städte, die durch den Eifer der „Farmerstadt Shelby" den Demsey-Gibbons Kamps ver loren hatten, sorgten dafür, daß die Angelegenheit überall bekannt wurde. Und nun hatten die Shelbyer Farmer, außer dem erlittenen Schaden auch noch den Spott einzu- stccken. Stimmen waren lgut geworden, die Dempsey vor seinem Erscheinen in Shelby warnten und nicht mit Un recht. Einige Stunden vor dem Kampf stürmte eine wild gewordene Menge die Arena und belegte die besten Sitze, ohne erst zu bezahlen. Dempsey wurde beim Betreten des Ringes mit Schimpfwörter! und Pfiffen empfangen. Als der Kampf um die Erdölaktien im Ring begann, sah jeder Laie so fort, daß Dempsey den viel schwächeren Gibbons zu jeder Minute hätte erledigen können. Aber die Pfiffe aus der Menge und die Schimpfworts, die er zu hören bekam, mahnten ihn zur Vorsicht. Er ließ den Kampf über die festgesetzten Runden gehen und gewann leicht nach Punkten. Die Verkündigung des Siegers brachte die erhitzte Menge aus die Beine. Sie versuchte jetzt den Ring zu stürmen. Doch Demsey und sein gerissener Manager hat ten auch für diesen Fall ihre Vorbereitungen getroffen. Eine starke und schwerbewaffnete Leibwache tauchte plötz lich um den großen Boxer auf, nahm ihn, samt seinen Be rater, in die Mitte und brachte beide zu einer bereit- stehenden Lokomotive. Trotzdem entkam die Streitmannschaft mit knapper Not, Tex Rickard mit der Kasette unter dem Arm, der an stürmenden Mengg, deren Gemüter noch heute wild auf brausen, wenn man sie an die damalige Angelegenheit er innert. Aber nicht nur die Shelbyer Bauern waren die Dummen in der Angelegenheit, man sagt, daß Gibbons keinen Groschen dafür bekam, daß er sich von Dempsey beinahe eine Stunde lang im Ring herumtrommeln lassen mußte. Der Richter Von Herbert Paotz. Sie waren alle drei gute Menschen, sie hätten eigent lich in Frieden auskommen müssen, aber es klappte nicht. Der Ehemann war ein herzensguter Mensch, dnmm war er auch nicht, aber er konnte nicht nein sagen und konnte nicht, ohne sich beeinflussen zu lassen, geradeheraus und hart seine Meinung sagen. Es ist das Unglück der Philosophen, daß sie zuviel einsehen und zum Schlüsse erkennen: es ist alles eitel. Ein Prinzipienreiter war der Ehemann nicht, aber ein Philosoph. Seine Frau war schou eher von dieser Welt. Wie ein Teufel oder wie eine Kratzbürste sah sie nicht aus, im Gegenteil, sie konnte sehr nett sein, sogar zu ihrem Manne, aber sie sagte auch ihre Meinung, und wenn dar über alle Philosophie zugrunde ginge. Hammer wollte sie nicht sein, aber, bei Gott, auch nicht Amboß. Die Mutter des Ehemannes trug das Los der Schwie germutter. Schwiegerväter haben die unnatürliche Nei gung, auf ihre Schwiegersöhne und Töchter stolz zu sein. Nun, die Schwiegermutter verachtete ihre SchwicgcM, ter nicht, aber lieben konnte sie nur ihren Sohn, drei zogen in eine Wohnung, alle drei glaubten an cm cw', ges Glück. Die Schwiegermutter fühlte die Mission, Schwiegertochter zu zeigen, wie ein Haushalt geM wird. Jahrzehntelang hatte sie ihren Gatten versorgt »m die Kinder großgezogen, ist es nicht wunderbar ge gangen? Die Schwiegertochter kann stolz sein, solche Hun zn erhalten. Aber die Schwiegertochter wollte allein ihre» Haushalt führen. Was die Schwiegermutter schön Du, nannte die Schwiegertochter altfränkisch. Und was fabelhaft nannte, wurde als verrückt angesehen. Beide entdeckten immer mehr Fehler, nnd die Von würfe wurden noch leise ausgesprochen. Die Junge faB die Alte unordentlich nnd die Alte die Junge leichtsinnig. Dann sprachen sich beide beim Manne aus. „Deine Mo ist aber komisch." Am gleichen Tag hörte der Mann den Satz: „Deine Mutter ist aber komisch." Er sprach selM von anderen Dingen und "glaubte, damit das Unglück z» bannen. Beide hatte er doch gern. Und ein Sohn, der gegen seine Mutter aufsteht, entsetzlich war ihm der Ge danke. Die Frau errichtete einen Damm, um allen Groll dahinter zurückzudrängen. Dann reichte der Damm NW mehr aus, das erste Wasser floß über. Mutter machte dst Tür lauter zu als gewöhnlich, und die Tochter lief w an. Dem Manne wurde ängstlich zumute. Aber es kB uoch schlimmer. Immer mehr Wasser lief über, und zuW brach der Staudamm. Beide Frauen sagten sich gründli" ihre Meinung und verlangten nach einem Ende. Tst arme Mann sollte als Schiedsrichter auftreten und RE sprechen über beide Frauen. Jede Frau glaubte, dB Schiedsrichter für sich zu haben, und ahnte einen Triumph Unglückseligerweise kam der Onkel dazu, der Bruder dck Mutter, und nahm als Zuschauer Platz. Der Schied-" richter rang mit seiner Würde. Gebe ich einer ReA so gebe ich der anderen Unrecht. Was mache ich was mache ich nur? Die Mutter trug zuerst ihren Fall vor. Sie sei eiist alte würdige Dame, vor ihr stehe ihr Sohn, bei dB sie Schutz suche. Soll sich eine alte Mutter von eiB jungen Person beleidigen und tyrannisieren lassen? — „Verzeihung, das geht natürlich nicht. Ich kaB nicht umhin, Sohnespflichten sind gewissermaßen heW Mutter, du hast Recht." Das letzte kam wie ein Angsts heraus. Er erwartete von der Seite seiner Frau ein^ Angriff, der ihn schon im voraus erschütterte. „Mann, du kannst es ruytg mit anseyen, wte unst^ Ehe zerrüttet wird? Du legst selbst mit Hand an? D" kann dein Ernst nicht sein. Wir wollen doch beide ganze Leben zusammenhalten. Du hast mir einen Ha^' halt gegeben, und ich wäre pflichtvergessen, wenn ick> nicht ordentlich versorge. Muß ich dazu eine Aufpassers haben? Duldest du, daß ich wie ein Kind behandelt werds' Es geht nicht nur um meinen Stolz, es geht auch um dB nen Stolz. Warst du nicht immer mit mir zufrieden Nur deine Mutter hat etwas auszusetzen. Bin ich dir oder mit deiner Mutter verheiratet?" Die leHt^ Worte waren von Tränen befeuchtet. „Liebe Frau, du hast recht. Es geht ja aar anders. Natürlich hast du auch recht." Nun meldete sich der Onkel: „Aber lieber Ha>^ Herr, beide Teile können doch nicht recht haben? M ist doch unlogisch." „Lieber Onkel, da hast dn recht, das stimmt Auch hast recht." Als die Frauen sahen, wen sie zum Schiedsrichter ge' macht hatten, stellten sie den Großkrieg ein und führst" nur uoch einen Kleinkrieg. Werbt bei Verwandten, Nachbarn, Freunden nnd Bekannten für Emre Hcimatzeitnng! Bilder-Rätsel. Gleichklang. Nimm ein Beispiel dir an meinem Zimmer, Sei auch du, mein Freund, wie dieses immer. Streichholz-Spiel. Don IS Streichhölzern sollen zwei Personen abwechselnd deren je eins bis vier fortnehmen. Wer das letzte fortnimmt, hat verloren. Wie ist dies anzustellen? Silben-Rütsel. Aus den 30 Silben a aa be brus don darf e el est flo ge ge Hal i is land laun len ma na nich niz org renz sche sei sprin te tri za sind 15 zweisilbige Wörter zu bilden, die folgende Bedeutung haben: 1. Stadt in Württem berg, 2. Verwandte, 3. Stadt in Italien, 4. Salz, 5. Fran zösischer Kurort,. 6. Männlicher Personenname, 7. Erloschener Vulkan, 8. Teil des Rades, 9. Dänische Insel, 10. Stadt in Hannover, 11. Hafenstadt, 12. Bildhauer, 13. Berg in Tirol, 14. Baum, 15. Brettspiel. Richtig gebildet, ergeben diese Wör ter, sofern man die Anfangsbuchstaben von vorn nach hinten nnd Endbuchstaben von hinten nach vorn liest, ein Zitat von Horaz. Zweisilbige Scharade. Eine fährt man mit der andern, So geschwind kann niemand wandern; Wenn die zwei verbunden sind, O, da geht's erst recht geschwind. Zwar bezahlt man dann die Reise Stets mit einem höhren Preise, Doch gehalten wird nicht viel, Und man kommt sehr bald ans Ziel. Auflösungen aus voriger Nummer. Illustriertes Kreuzwort-Rätsel: Waagerecht: Oslo, Auto, Ball, Erde. Senkrecht: Spa, Kohle, Hafer, Tod. In dieser Reihenfolge sind die Wörter einznstellen. Hochgebirgstour: — Den Bergführer. — Arithmetische Aufgabe: Ernst hatte 48 Zehn pfennig- und 6 Markstücke, und Marlene 1S Fünfzlgpfennig- und 36 Fünfpfennigstücke. „Na, Stögbauer, wie stark ist denn Ihre Familie?" „Nu, wenn mer zusammehalte, isch's scho möglich, daß mer 's ganze Dorf verhaue." „Schnell, Marie", rief der Hausherr, „bringen Sie einen Kognak, meine Frau ist in Ohnmacht gefallen!" „Jawohl, gnädiger Herr", rief das Dienstmädchen, „und was soll ich sür die gnädige Frau bringen?" S Der Schulinspektor, der durch ein Kreuzfeuer von Fragen die Klasse in Schrecken versetzt hat, schließt mit der Aufgabe: „Und nun sagt mir noch, wer hat „Hamlet" geschrieben?" „Entschuldigen Sie, Herr Inspektor," antwortete ein Junge voll Zittern, „ich bin es nicht gewesen!" Am Abend erzählt der Inspektor diesen Vorfall dem Bür germeister, der interessiert zuhört, und in ein Gelächter aus bricht „Das ist gut," meint er schließlich, „und dabei bin ich fest überzeugt, der verdammte Bengel hat es doch getan!" Auch das noch! „Das Schnitzel ist aber sehr klein, Herr Ober." „Aber Sie werden mindestens eine halbe St»^ daran zu essen haben!" Hcimgeleuchtet. Zu dem berühmten Sprachforscher Wilhelm GrstA kam einmal ein ausländischer Student, der trotz jähriger Anwesenheit in Deutschland immer noch 'e deutsches Wort herausbrachte. Grimm fragte ihn, rum er sich denu gar keine Mühe gebe, Deutsch s, lernen. Der Student sagte: „Deutsch ist mir zu W's.ß das ist eine Sprache für die Pferde." — „Nichtig, begreife ich auch," meinte Grimm lächelnd, „wa" Esel sie nicht lernen können." Nicht verlegen. Ein Pfarrer hat die Kinder seines Dörflein^ Erdbeeren mit Schlagsahne eingeladen. Um nun > Gelegenheit zu pädagogischen Belehrungen nicht u" nutzt Vorbeigehen zu lassen, fragt er die Kinder: » „Nun, schmecken euch die Erdbeeren, die ich vorsetzte, nicht hundertmal besser, als jene ErdbcB^ die ihr mir in den letzten Wochen heimlich aus " Garten holtet?" „Jawoll!" rufen die Kinder im Chor. „Und weshalb schmecken sie wohl besser?" der Pfarrer wissen. Da sagte der kleine Karl: „Weil es Schlags dazu gibt, Herr Pfarrerl" Verschiedene Wirkung „Warum weinst du denn, Fritzchen?" hie „Der Papa hat sich mit dem Hammer aus Finger geschlagen." jß- „Aber da brauchst du doch nicht zu weinen, " chen!" „Ja, ich habe ja auch erst gelacht!" antwort chen. Loko kscheinungsta schließlich 3 »eilung, der 1 Upruch auf 1 Diese Z ^uptschriftleit hchscheckkontl ^umme O - Am 1 Unserer Gemen Zenite Herr j ^verdienten "runter aus ' gedient sü "diqen Stell'» Pierer Gerne ^»bereites ui A-Nschätzung ^n ging jed> ^Mand würd' Asches mit Hu ^ivohner in °° praß oder 1 'Uki zu erreich' °"ds ir.aschen Kriecherei ^»g. So s ^»en an trat, umfanqreick er geblieben ^er Stellung Heiden aus ! it langen so — Die L>t breit. M Wachberk ^"prächtige! O - O^ung der 3 Nchtbaken rec , lks« Warnze senden Str nahenden 1 , Freitag o ^reichen Sto Schadenfeu lHen Heu- u ?"Nie gerettet Erwehren ko ^ren Gebäu Nach viels Nevue von Tentralthe: Anierung ' -soeben in Mch des Sch Mer das gr Me Revue „ s 3000. Wel A-gyptei Sl Artist- Mine und Knuten. Einst 27 > Nach den r" Meldung- Wohlfahr auf 100 k? am End' hl. Februar Öl'Hundert der § °^.,Dohlfah »teufe Dresden Kren Krei Krbsiose c KDurchsch: blose auf nur vo G a ein sKr bald u Re: m d-1