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10. Eine Fertengeschichte aus der Ktnderlandverschickung der NSV. Steppke bekam rote Backen und sah gar nicht mehr "o miesepetrig aus, wie Oma Grothe am Tage seiner Ankunft gesagt hatte. Jeder Tag bringt ein neues Vergnügen. Steppke darf einmal mit den Bauersleuten in die nahe Kreis stadt zum Viehmarkt fahren, wo Ferkel gekauft werden sollen. Steppke hat nun schon von Jahrmarkt, von Kram und Christmarkt und auch von Postmarkt gehört, ->- aber einen Fcrkelmarkt konnte er sich nicht recht vorstellen, und so war er sehr gespannt auf die Dinge, die da kommen sollten. der -unten auf der Erde in den Kisten wühlt, heraus greifen und vorzeigen. „Wollen wir wieder die Kurzen nehmen?" fragt der Bauer seine Frau. „Ja, die setzen gut Speck an, diese langrassigen haben mehr durchwach senes Fleisch." Und wieder werden die kleinen, kaum sechs Wochen alten Jolanthes gestreichelt und betastet, ehe man handelseins wird. Dann schlägt der Bauer schließlich in die dargebotene Hand des Händlers und damit ist der Kayf dann endgültig besiegelt, denn beim Ferkelkauf gilt wie in alten Zeiten noch immer der Handschlag als rechtsgültiger Kaufabschluß. Dann werden sechs kleine muntere Jolanthes, die ein so steinerweichen des Gequieke anstimmen, als ob sie an den Spieß gesteckt würden, auf den Wagen geladen, auf welchem der Bauer ein Bund Stroh auseinanoerschüttelt. Vor dem Aus spann, wo schon viele Marktwagen halten,, wird der Braune noch für eine Stunde in den Stall gezogen. Der Bauer hat noch einen Weg zum Finanzamt und die Bäuerin noch einige Einkäufe zu machen. So nimmt sie auch Steppke mit in die Stadt. Markttage sind für den Landmann zugleich Feiertage. So mitten in der schweren Erntezeit spannt man auch einmal aus und fährt zur Stadt. Von nah und fern treffen sich auf dem Markt Be kannte. Man tauscht so nebenbei seine Bauernsorgen aus. „Ist das Heu gut hereingekommen?" „Wie steht das Korn?" Und Steppke denkt: „Nein, es ist gar nicht so leicht und einfach, Bauer zu sein." Er geht mit der Bäuerin in dieses und jenes Geschäft. ES gibt so vieles zu besorgen und die Bäuerin hat, um nichts zu vergessen, daheim schon ein langes Ver zeichnis aufgestellt. Da ist vieles, was man daheim im Dorf nicht haben kann, Wattefilter für die Zentrifuge, neue Gummiringe für die Weckgläser, Stoff und Knöpfe und vieles mehr. Auf dem Ferkclmarkt herrscht schon am frühen Morgen Hochkei,leb, und man muß zeitig zur Stelle sein. Da gucken aus langen Reihen strohgefüllter Kisten kleine rosige Schweinsschnouzen blinzelnd in die Sonne und weithin lassen Jolanthes Nachkommen ihr lautes Ge quieke ertönen. Mit prüfenden Augen gehen Bauer und Bäuerin von Stand zu Stand, von Kiste zu Kiste and mustern und überlegen, bekritteln und feilschen lange. Der Händler muß Tier um Tier aus dem großen Vorrat. Auch für Steppke fallen bei diesen Einkäufen ein paar Kleinigkeiten ab. Die Bäuerin kauft ihm auch noch eine Mundharmonika und vor der Abfahrt wird rasch noch eine Tasse Kaffee getrunken, zu welcher Steppke einen Mohrenkopf bekommt. Dann rumpelt das leichte Bauernwägelchen wieder zur Stadt hinaus, eine kleine und altmodische Stadt, deren enge Straßen noch ein holpriaes Kovkvilaster -Str iMlM Musikalische Unterhaltung Pfefferkuchenrad — Gabenverlosung — Kegeln Burenmühle — Kinderbelustigungen. Das Ausflugsziel Bieler Warum nicht auch das Ihrige? Angenehmer Aufenthalt im schattigen Garten. Eintritts- Karten UNd Garderobe- Blocks empfiehlt Nm. Wi I Tel. »11. V Sprechstunden : täglich V» 9 — V» 10 Uhr vormittags, Montag, Freitag 5 — 7 Uhr nachm., Dienstag, Donnerstag 4 — 6 Uhr nachm-, Mittwoch u. Sonnabend nachm. keine, Sonntags keine. Ich habe mich als prakt. Arzt und Geburtshelfer in Ottendorf-Okrilla, Radeburgerstr. 9 niedergelassen. Zugelassen bei allen Kassen. krkol vlüi lm Urlaub - freu vlcb am vucb Vas vulb verschönt Mr -en Urlaub! Selm wand««!, del Sport und Spiel suMen wir Krost und krdolung; oder einem Mnen So» oder Zerstreuung und srod« laune! kin unlerdailsomer Koman, eine spannende krMIung, Sesidreldunz oder vlidtung, was immer er sei... Wer für Reise und Urlaub empfiehlt Ä»««1»1»«mi»11««g RR«»«,. Ä«1,1«. ' N kill! l!kf WW M IckMck! (-rosser volkstüml. Oaststätteubetrieb. Viraäekvdürrvll in hkKimih MäUchen- u. stnabenkkürren in den neuen Kugrostoffen 5pirla»rüge * « LuMMen AinaeiWageMärea I. Srganäv zum aussticken. ftLMckLwbsitS - OsssKÄkt ^7. k^oSks, jVlüklLbossss. 3n der Miittererholung werden jetzt auch durch die NSV junge Mütter mit ihren Säuglingen in Erholung entsandt. So halten sich zur Zeit dreißig Mütter mit ihren Kleinkindern in unserem Mütlerheim in Zwickau aus. Kircheuuachrichte«. Sonntag, den 5. Juli 1936. Vorm. 9 Uhr Gottesdienst. Vorm. Uhr Kindergotterdienst« haben, aber von den schmucken Giebelhäusern Fuchsien und leuchtende Geranien aus freundlichen Femtc» kästen. Im Vorüberfahren deutet der Bauer wir KeM Peitschenstiel auf ein Plakat, deren man mehrer« m dc: Stadt gesehen: „Kauft nicht beim Juden!" „Recht so!" sagt der Bauer, „diese Halsabschneider haben manchem Bauerntölpel das Fell über die Ohren ge zogen. Früher war jeder zweite Viehhändler ein Jude - ja, ja, die Brüder verstandens!" Steppke versteht das zwar nicht ganz, er denkt sich das mit dem „Fell über die Ohren ziehen" allzu wört ¬ lich, aber die Erwachsenen reden manchmal so komisch« Sachen. „Na, Steppke, nun spiel doch mal einen!" ermuntert die Bäuerin als man ein Stück gefahren war. Da läßt sich Steppke nicht lange nötigen, sondern zieht die neu« Mundharmonika aus der Tasche und beginnt zu spielen, während hinter ihnen aus dem raschelnden Stroh de< Wagenkastens das Quieken und Grunzen der kleinen Jolanthes klang, die so unter Sang und Klang ihr neue! Quartier beziehen. Schluß folgt. Lokc Trscheinungst, kinschließlich ! Zeitung, der Anspruch auf Diese ! öaUptschriftlei Aostscheckkont bm . . öffentlich An die c neuervorau lohreszahle Nach Z ist bei i "nt dem Ablc Höhe von 2 r M- . — Am Wanden an Mße die § "rücke für de salzen. Da gibt es Leute, die glauben, wenn sie reisen, R bedeuteten den Mittelpunkt der Welt. Wer lebensfroh ist- darf ausgelassen und übermütig sein. Ob man aber des- wegen das Recht besitzt, andere Leute zu belästigen, erschein auch dem weniger Zünftigen ein bißchen fraglich. MN braucht zum Beispiel nicht Apfelsinen- und Bananenschalen aus dem Wagen auf die Landstraße werfen, wodurch Radfahrer und Fußgänger zu Fall kommen können. M" schleudert auch nicht seine Bierflasche aus dem fahrenden Zug: das kann manchmal böse Folgen zeitigen und Dein schöner Sommer ist in die Brüchs gegangen! Wenn man in den Urlaub geht, sind auch Wettfahrten nicht immer angebracht. Wir alle kennen den Fall „Er un° sie", der sich stets wieder zeigt. Kraftwagen Ä und Kraft' wagen B fahren auf freier' Landstraße. In B sitzt A „Herr" mit seiner „Dame". A überholt B; darauf Dame spitz: „Ah, der kleine Wagen läuft aber gut!" „Herr" gibt Gas... 100, 110 120'.. vorbei! Was tut MN" doch alles für seine Dame! A fährt also wieder hinten- Jetzt ist die Reisegesellschaft in A verschnupft oder auf Fall zu einer Wettfahrt aufgelegt. Das Rennen gebt w»' Dabei vergißt der „Herr", in der nächsten Ortschaft de linken Winker einzuziehen, und so gefährdet er Kraftwagen. Krafträder, Fuhrwerke, Radfahrer — alles, was ihm en gegenkommt. Inzwischen schreibt sich ein. PolizeibeanM die Wagennummer des B aus. Die Strafanzeige folgt va „ nach. Oder die Fahrt geht io lange, bis ein Wagen -kaPRi gefahren ist und man im Straßengraben unfreiwillige machen muß. Kosten, Aerger auch hier die Folgen. > Ja, U n f ä l l e a u f d e r R e i s e. Wir zählen alle Ift Minuten einen Berkehrsunfall in Deutschland! Solch ti"" Unfall verdirbt Dir die schönsten Pläne. , Es kann aber auch ohne dieses kostspielige Beiwerk Reise begonnen werden-, wie. fragst Du? Ein Rist an § Vernunft, an die Einsicht? Run, bei vernünftigen MetM ruft man nicht zur Bernunft auf! , Deinen Gehorsam mußt Du anrufen-, Denier EMN^ gemäß vernünftig zu handeln, dem eigenen Gesetz freudig gehorchen können, darauf kommt es an. Benimm Dich auf der Reise so, wie Du auch wM benimmst! „Anzugeben brauchst Du schon gar nicht! lieber lachen Uno fröhlich sein, dann wird schon Deine zur wahren Erholung. . Die Erholung fängt schon mit der Reise an; auch dann, wenn Du nicht in der zweiten Klasse fährst; nicht erst ain Strand oder in den Wäldern und Bergen beginnt sie. Ma" muß nämlich zu reisen verstehen; das ist eine Kunst, di« nicht jeder versteht! Am Anfang Deiner Reise beachte, bitte, eines: Lab Deine tausend guten Vorsätze samt und sonders zu Haust- Du bis zumeist ohnehin schwer genug bepackt. Wozu dann die Vorsätze! Wenn Du gegen sie verstößt, so ärgerst DU Dich, und Aerger soll man vermeiden. Dann die Reise; eine schöne Reise ist der beste Anfang für einen glücklichen Urlaub. Wenn dieser Anfang mit A«k' ger beginnt, wird der Urlaub beschattet. Ich kenne eine lustige Fahrtengruppe, die zu Beg! ihres Sommerurlaubs in Richtung Allgäu fröhlich von di nen zog und schon nach wenigen Stunden mit einem ToteU in ihrer Gruppe zurückkehrte', weil alle in überhitztem ZU' stand ein Bao nahmen und dieser eine an Herzschlag starb- Doch so schlimm braucht es nicht immer zu sein; man kann sich und anderen die Reise auch auf andere Art ver' Die gleid ie im Monat leistet haben, Bisher n Schlag vom ^gehoben we A ß — Eine Sonnaben Aschen Lauft Mr zwische Kraftwa: . - Vorai ^Mene Auffl ^r!sam gema Immer , Zwischen dem Anh 'kch der Wa Durch der M und ge ft tödliche 2. , Aus der Oshrt verui einem g« Neumark Zt nachts gl ,°>ien mußier ju Reiä Zwei tö! -Nelles Kurve ^sell aus T -dstalkenstein , ft der Nähe SM ^stwagen r ^e> Reichst Aus W M Borschl Wauer Ein: ljffer Gegen! .ftden, wurd Toler, eir s,,^n einem "eigr erlitte: Mere Verbr gebrm Wutgend Mt'gen D L ms Fre Schaden is "ft ermittelt iu einem ikAftehendei d^iendors a: st^Mem os "^det wor auf-, ^Amcheh ut au Verdirb Dir Deinen Arland nicht! Ich habe eine Frage für Dich, mein Freund und Ul' tauber: Du hast vierzehn Tage Freizeit zu verleben. Du willst an die See oder in die Berge fahren zur Erholung. Ich frage Dich: Weißt Du auch, daß Du die Pflicht zu erfül len hast, diese Erholung eine vollwertige werden zu lassens Du brauchst starke Nerven und eine gesunde Arbeitskraft für Deinen Dienst an Volk und Familie. Darum verdirb Dir Deinen Urlaub nicht!