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Ottendorfer Zeitung : 27.05.1936
- Erscheinungsdatum
- 1936-05-27
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Digitalisat
- Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1811457398-193605276
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1811457398-19360527
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1811457398-19360527
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Bestände der Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Ottendorfer Zeitung
-
Jahr
1936
-
Monat
1936-05
- Tag 1936-05-27
-
Monat
1936-05
-
Jahr
1936
- Titel
- Ottendorfer Zeitung : 27.05.1936
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:il der Een- Im Interesse lies pnie^ens. Mitarbeit^ id im abeff- ndliche Hal- ebe zu den invorrüte in Das Welt- itz. Um die t die Photo schosses bei rnd das das e. Sonnabend rzers „Cape- . Bon dort nach London Starkes Ju- b der Kaiser ngen werden Entscheidung sche Renter- sei durch die r Abessinien Unspruch des annt worden Wert daraus oschritannicn werde. rte im i a n i hat in ) Befriedung ie allmähiild lenr Strahen sichern. Seit er nicht etwa, tionen gegen msangreichen beba dienen, uf dem Lust- Personen in tgesetzt. DU 's, Dr. Zu- Sidamo zn- norwegislher :r habe abu ! die Mann- Dr. Junod 'erflogen, d>^ ibgeworfencn Nischen Erng ach einig/ klärt, ob ein rnt sein herrscht n des Lan- rbewegung 'en ist. lla Littorin" über die NachtlustoU- 'ht noch M gehen soll. Montag rd zu seinen von der A en übergeben 'lassen das is mei'" lmte wie c» e Nase, u/' kei und biU verschievc»"" en auf seine ete: Beatt^ - BeatA - Bea >ch - Beatrm a . . „ seiner Kebb >en Kümnw' nr: „Junge- kreise?" .. m LebcnE/ aber denuo' ? svfori m'N en Schneide oas spring Herren a"' es auch A, üger Beruh len. Kl"«'- inge A!au/ iS? als wo' dvierbuun^ und RäclE -esah er »o uch lause"^ ' Für ei"U' ^rechnet gliche -ileteii >d sein Pn/' wr bereit, /- chvicl, renn " Jung /.i r nach »Np solgit Das deutsche Anrecht aus Kolonien. „Deutschland wünscht seine Kolonien", so lautet die neberschrift eines Aufsatzes im „Evening Standard", in dem Bruce-Lock art zur Kolonialfrage Stellung nimmt. Der Verfasser geht davon aus, daß der Führer und Reichskanzler in seinem Friedensappell den Wunsch Deutschlands auf Rückgabe seiner Kolonien be reits amtlich zum Ausdruck gebracht habe. Die britischen Einwände gegen diese Forde- Mg stützten sich auf dreiPunkte : Deutschland habe im Vertrag von Versailles auf seine überseeischen Besitzungen "id Rechte nicht zugunsten des Völkerbundes, sondern zu- Uten der hauptsächlichen Alliierten und assoziierten Echte verzichtet. Trotz der Annahme des Mandatssystems W die Oberhoheit über die Kolonien bei den alliierten Echten. Ferner sei das Mandatssystem von England als E „heiliges Treuepfand" gegenüber den Eingeborenen ""genommen worden, und schließlich sei es nicht Englands Much, seine Besitzungen abzutreten, denn es halte fest, was /habe. Der Verfasser des Aufsatzes bemüht sich hierauf, deutschen Standpunkt der Kolonial- Age darzulegen. Nach deutscher Auffassung sei die Er- Mung der Feindseligkeiten in Afrika im Jahre 1914 eine Mletzung des Kongovertrages von 1885 gewesen, der die Ausdehnung eines europäische,, Krieges auf die afrika- Men Besitzungen ausdrücklich verbiete. Die Wegnahme "r deutschen Kolonien sei aber auch deshalb rechtswidrig, sie im Widerspruch zum Geist der 14 Punkte Wilsons Nen, die Deutschlnd beim Waffenstillstand als Grundlage Adle Friedensverhandlungen angenommen habe. Zur Aftischen Begründung der Fortnahme der Kolonien habe behauptet, daß Deutschland angeblich ungeeignet sei, Ajeeijche Besitzungen zu verwalten. Wenn Deutschland Ar Behauptung widerspreche, so könne es sich auf die /Rührungen des südafrikanischen Ministerpräsidenten -"heg berufen, der gesagt habe, daß die Unzulässigkeit "d Unwürdigkeit dieser Beschuldigung ausreiche, um zü rnen mit allen ähnlichen Schreibereien der Kriegszeit Hessen und begraben zu werden. . Deutschland, so schreibt Bruce-Lockart weiter, erwidere "i die Behauptung, daß die Mandate ein heiliges Treue- «Nachdruck verboten » /Aiaus durchlief ein unheimliches Zittern der Er- 'As: Zehntaitsend Mark! Sollte ihn,, dem Lebcns- damit nicht wenigstens die Welt ofscnstehen? Und , sie ihn nicht geküßt? Hatte sie nicht — — /Am diese Sätze drehte sich sein Denken, sein /An, sein Tun. Fanatisch, blind, stur, besessen inerte er sich immer wieder dieselben Sätze, dieselben -A"ken ein. Indirekt aber war dieser Wahnsinn — an- mnme man Klaus Rüters' Zustand nicht nennen — /Amiflische Saar, die aufgegangen war aus der Er- des Vaters, der, das Beste wünschend, das Einste gesät hatte: die Sucht nach Macht, Stellung, I den Größenwahn. ^/'elleichi war es darum nur ein Zufall, daß eine HA eine Liebesleidenschaft Klaus Rüters als das jener ersehnten Zauberwelt erschien. Als das As ihn unerbittlich in die Tragik seines * , -i- LAealrice Baris wurde für den Tonfilm ,Das HAm Meer', frei nach dem Werk Victor Hugos ,Die des Meeres, gewonnen. Der Film spielt im „/Ao. Die Außenaufnahmen beginnen bereits in " TMen auf den Kanalinseln Jersey und /^"Mallig und rasch stopfte Felix Köster die Zei- // A" dieser Notiz unter den Strandkorb, sprang ner- ,^den^ sagte zu seiner Frau: „Komm, Leonie! Laß "ahmen die kleine Ruth zwischen sich, die blank und süß aussah, warfen die Gummiente und b ihn-,, aufgeblasenen Frosch in die Wellen und spran- , yAn nach. ih^b freute sich über diese jäh ausgebrochcne Lustig- Mannes; sie nahm es als gutes Zeichen der ahnte nicht den wahren Grand Vergnügt AMenA- ^uth in der Sonne liegen, so richtig faul, klein ""d zufrieden, als Felix im Bademantel -Strandbummel" machte. jedoch außer Sicht, als er mit eiligen über die Dorfstraße ging, in die Post, dieses Aus aller Wen. > Herzlicher Empfang der deutsche» Rechtswahrer in 'A. Die Gruppe bou Mitgliedern des nationalsozia- Ächen Rechtswahrerbundes, die gegenwärtig unter der dAchen Leitung des Reichsinspekteurs des Bundes, Dr. Ater Raeke, eine Studienreise durch den Süd osten Eurv- .Amternimmt, traf am Svnnabendnachmittag, von Bel- N kommend, in Sofia ein. Die Gruppe wurde am Bahn- /bou Vertretern der Regierung, dem früheren Finanz- Aster Dickvff, zahlreichen bulgarischen Juristen und den Aichern der deutschen Gesandtschaft begrüßt. Kurz N der Ankunft empfing der Justizminister Pescheff den ritt der Gruppe Dr. Raeke. Die deutschen Rechtswahver, L>>ei ihren bulgarischen Kollegen eine überaus herz- Gastfreundschaft fanden, und am Sonntag Sofia und Mung besichtigten, setzten am späten Nachmittag ihre -! nach Istanbul fort. r ' Die Kindesentführung in Halle. Die Wiederaussin- I» der mehrere Tage verschwunden gewesenen vier- »sAn Gerda Fischer gelang durch Inanspruchnahme IL Rundfunks. Ein Mann in Schora (Kr. Jericho L.) jA die Nachricht, und es fiel ihin sofort auf, daß im A seit kltrzem bei einer Frau, deren letzter Zwilling tz/bva 14 Tagen gestorben ist, ein fremdes Kind lebte. -Atanu Verständigte die Hallische Polizei. Die 24 Jahre Andesentführerin hat die Kleine auf dem Marktplatz /Alle an sich gelockt. Die Fran ging mit der kleinen Fischer zum Bahnhof und hat von dort sofort die ü nach Schora angetreten. »o' Segelflieger Wolf Hirth i» Budapest leicht verun- A- Der deutsche Segelflieger Wolf Hirth stürzte bei HA internationalen Schauflug über dem Flugfeld von ^sfold ans etwa 10 Meter Höhe ab. Er wurde iu pfänd seien, das mit dem Zweck, den Eingeborenen eine gute Regierung zu sichern, ausgeübt werde, daß die Eingeborenen niemals um ihre Meinung befragt worden feien, obwohl Lloyd George im Jahre 1918 eine diesbezügliche feierliche Versicherung abgegeben habe. Zum Beweis der Volkstüm lichkeit ihrer Kolonialherrschaft würde von deutscher Seite die Unterstützung angeführt, die sie während des Krieges von den Eingeborenen erhielten. Zur Frage einer Volks abstimmung habe seinerzeit auch ein britischer Administra tor aus Deutsch-Ostafrika berichtet, daß es ein Fehler sei, «nzunehmen, die Eingeborenen hätten den Wunsch, die deutsche Herrschaft abzuwerfen. Dem Völkerbund zufolge könnten nur diejenige Nationen ein Mandat erhalten, die fortgeschritten genug seien. Deutschland lehne aber die Unterstellung ab, daß es kein fortgeschrittenes Land sei. Bezugnehmend aus eine etwaige Rückkehr Deutschlands nach Genf verweist der Verfasser in diesem Zusammenhang auch auf die deutsche Forderung nach Gleichberechtigung mit an deren fortgeschrittenen Nationen. Weiter heißt es dann in dem Aufsatz, daß Deutschland zur gegebenen Zeit zur Begründung seiner An sprüche den Wunsch nach einer Verständigung mit England ausdrücken und erklren werde, daß es keine habsüchtigen Absichten auf irgendeinen Teil des britischen Weltreiches habe. Im Interesse einer friedlichen Zusammenarbeit beim Wiederaufbau Europas werde es der Hoffnung Ausdruck geben, daß England und Frankreich seine moralische» und rechtlichen Ansprüche auf die Rückgabe seiner früheren Kolonien anerkennen werden. Vruce-Lockart wendet sich zum Schluß seiner eingehen den Darstellung der von Deutschland hervorgehöbenen wirtschaftlichen Bedeutung des Kolonialbesitzes zu und schließt mit dem Hinweis, daß man sich über die Größe und den Ernst des Problems, das von einem kraftvollen Deutschland vorgebracht werde, keiner Täuschung hin geben dürfe. ein Krankenhaus gebracht. Wie die Aerzte mitteilen, hat Hirth keinerlei lebensgefährliche Verletzungen erlitten. Er trug einen leichten Beckenbruch und einen etwas schwereren Fußgelenkbruch davon. Der verletzte Fuß wurde sofort in Gips gelegt. Sein Allgemeinzustand kann als durchaus zufriedenstellend angesehen werden. Die Aerzte hoffen, daß Hirth in zehn bis vierzehn Tagen die Klinik wird wieder verlassen können. Bon ausländischer Seite ver breitete Meldungen, nach denen Hirth ein Bein amputiert werden mußte, sind unzutreffend. Bekanntlich hat Wolf Hirth bereits vor mehreren Jahren ein Bein verloren. * Mit dem Kraftwagen in den Rhein. — Zwei Per sonen ertrunken. In der Nacht zum Sonntag fuhr ein Kraft wagen aus Frankfurt a. M. bei der Einfahrt des Mainzer Zollhafens in den Rhein. Die Insassen, ein Mann und eine Frau, sind ertrunken. * Gemeinsames Vorgehen Englands, Frankreichs und Belgiens gegen den überhandnehmendcn Schmuggel. Wie die Londoner Svnntagszeituug „People" meldet, hat der Schmuggel zwischen England einerseits und Belgien und Frankreich andererseits derartig überhand genommen, daß die Regierungen der drei Länder gemeinsame Maßnahmen treffen, um dem unerlaubten Warenhandel Einhalt zu bieten. Angeblich soll sich die Schmuggelbande neuerdings sogar eines U-Bootes bedienen. Erwiesen ist nach den Mit teilungen des Blattes, daß die Schmuggler für den Trans port pvn Waren aller Art den England und Belgien nach Frankreich auch Flugzeuge benutzen. * Wolkenbrüche über Bulgarien. Am Sonnabend und Sonntag gingen über Bulgarien,, besonders über Maze donien^ und Südbulgarien, schwere Wolkenbrüche nieder. Die Eisenbahnlinie nach Petritsch wurde an mehreren Stel len zerstört, so- daß der Verkehr eingestellt werden mußte. Die Verwüstungen aus den Feldern sind überaus schwer. Mal jedoch wirklich ins Postamt, und ein dringendes Telegramm an seinen Prokuristen aufgab, folgenden merkwürdigen Inhalts: „Schreibt mir sogleich dringen den Bries, daß meine Anwesenheit unbedingt notwendig, am besten jedoch persönliches Aufsuchen der Versiche rungsfirma in London wäre. Macht Vorschlag, mit -Dith marschen bis Southampton mitzusahren. Diskretion selbstverständlich Köster." Sehr rasch und mit stürmisch klopfendem Herzen ging Felix Köster wieder zurück. Morgen würde Richters Brief da sein mit dem von ihm verlangten Inhalt. Er würde ihn beim Mittagessen lesen, ihn mit Lässigkeit und Selbstverständlichkeit Leonie hinüberreichen und dann vorsichtig äußern: „Meinst du, daß ich mal nach dem Rechten sehe?" Oder: „Findest du es richtig, wenn ich mal auf ein paar Tage nach London fahre, damit man bessere Bedingungen herauszuschlagen versucht?" Oder irgend so etwas. Dann würde Leonie ihm höchstwahr scheinlich zureden, gewissenhaft, geschäftsinteressierl, wie sie war. Und er? Er fährt dann nicht nach London und auch nicht nach Southampton - er fährt nach Jersey auf acht wilde, schöne, herrlich-unvergeßliche Tage . . . Zwanzig Minuten, nachdem er zu seinem „Strand bummel" aufgebrochen war erschien Felix Köster wieder bei seiner Frau und Kind. Zwanzig Minuten war er fort gewesen. Die kleine Ruth lief ihm jubelnd, kindlich ausgelassen entgegen Er fing sie auf, lachte auch. Aber in seinem Lachen war nicht die fröhliche Freiheit eines reinen Herzens. Unruhe war darin, Krampfhaftes, Zer rissenes. Zwanzig Minuten waren vergangen. Eine kurze Spaune voll dumpfen Schicksals: voll Schande und Verrat. * » * Die Spitze hoch über dem Wasser, hinter sich eine schäumende Fontäne, flog Beatrices wohlbekanntes und vielbewundertes Rennboot „Diana" auf der Havel dahin. Zuweilen schrie ihr Helles Signal über das Wasser. Dann flohen alle aus der Fahrrinne; denn die „Diana" knatterte vorbei wie ein tanzendes Ungewitter. Das war Beatrices schönste Erholung: über das Wasser fliegen, die Hände ums Steuer geklammert, mit wachen Augen, im messerscharfen Wind . . . Die meisten Wassersportler kannten schon ihr Signal und wichen zur Seite, um diesen herrlichen Matrosen, der In schnee weißen Oxfordhosen und rotgestreiftem Pullover und amerikanischer Marinemütze an seinem Steuer stand WM «WMNWMWt in WM. Jerusalem, 25. Mai. Nach der Verschärfung der Lage in Palästina legt die Arabersührung jetzt großes Gewicht auf die Lahmlegung des Hafens Haifa. Der Schwerpunkt der aktiven Tätigkeit soll n a ch Nordpalästina zwischen Haifa und Safed verlegt werden. Außer der Lahmlegung des Hafens von Haifa soll dort auch der Eisenbahnerstreik in dieser Woche mit allen Mitteln propagiert werden. Eine Anzahl politischer Abgesandter wurde aus Jerusalem und Jaffa in die Dörfer und Städte Nordpalästinas ent sandt, womit die Gefahr eines Guerilla-Krieges er neut heraufbeschworen wird. Die Tätigkeit der kommunistischen Partei in Palästina nimmt weiter zu. Die Kommunisten versuchen Unruhe» hervorzurufen, stiften Brandlegungen an und provo zieren überall. In Haifa konnte eine wichtige kommunistische Zelle ausgehoben werden. Acht Kommunisten wurden verhaftet. Die kommunistischen Partei gänger passen sich geschickt der arabischen Nationalpropa ganda, von der ihre Machenschaften oft schwer zu unter scheiden sind, es sei denn, durch den offenen Aufruf zu Ge walttaten. Die Zahl der Mitglieder der illegalen kommu nistischen Partei beträgt nur 500. Sie sind jedoch außer ordentlich rührig und setzen sich zu etwa 45 v. H. aus Arabern, weiteren 45 v. H. aus Juden zusammen. Der Rest besteht aus sonstigen Elementen. Ein großer Teil von ihnen ist erst in diesen Monaten geschlossen eingewandert. Acht Kilometer vor Jaffa wurde, wie weiter gemeldet wird, das angeblich aus Hamburg kommende jüdische Schiff „Richard Burghardt" von entgegenfahrenden Araberbooten aus mit Schüssen und Bombenwürfen empfangen, die jedoch keinen Schaden anrichteten. Das Schiff konnte den neuen Hafen Tel Aviv erreichen und seine Ladung löschen. Arabersturm auf ein Gefängnis. London, 25. Mai. Nach Berichten aus Jerusalem kam es am Sonntag zu einem neuen Zusammenstoß zwischen britischen Truppen und arabischen Demonstranten. Die Araber versuchten ein Gefängnis in Nur-el-Shem zu stür men. Nachdem Hochländertruppen aus Hederah herbei geeilt waren, entwickelte sich ein Gefecht, in dessen Verlaus ein britischer Soldat getötet wurde. Neuer Aufruf der arabischen Oberleitung. Jerusalem, 25. Mai. Die Unruhen und Terrorakte in Nordpalästina mehren sich. Aus Safed und anderen Orten werden Bombenwürfe gemeldet. Bei Nazareth griffen Araber die Polizei an, die darauf Feuer gab. Eine Araberin wurde getötet. Auf der Landstraße von Afuleh nach Jeru salem wurde heute eine Autokarawane unter militärischer Bedeckung von Arabern beschossen. Die Soldaten erwider ten das Feuer. Zwei Araber wurden verwundet, mehrere Angreifer verhaftet. Die Oberleitung der arabischen Be wegung will einen Aufruf veröffentlichen, in dem den ver bannten Streikführern für ihre Tätigkeit gedankt und be tont wird, daß alle Araber die Zwangsverfchickungen, die auf jüdischen Druck zurückzuführen seien, als Herausforde rung empfänden. DerKampf werde bis zur Er reichung desZieles fortgesetzt werden. * Unruhiges ^Wochenende in Britisch- Indien. Zusammenstöße zwischen Mohammedanern und Hindus. London, 25. Mai. Wie aus Bombay gemeldet wird, ist es während des Wochenendes in verschiedenen Teilen In diens zu Unruhen gekommen. I» Rawalpindi wurden vier Sikhs in einem Zusammenstoß mit Mohammedanern verletzt. In Amritsar gingen Sikhs und Mohammedaner mit Schwertern Aexten und anderen Waffen gegeneinander vor. Ein schwerer Zusammenstoß konnte jedoch durch das Eingreifen der Polizei verhindert werden. In Ajnar kam es zu einem Gefecht zwischen Mohammedanern und Hindus. Mehrere Personen, darunter ein britischer Offizier, der sich in die Streitigkeiten einmifchte, wurden verletzt. blitzende Augen hatte und einen lachenden Mund, vor beizulassen. Beatrice raste an Moorlake vorüber, an Sakrow, schaltete dann aus und lief mit sausendem Leergang frech und blitzartig in das mannshohe dichte Schilf an der Pfaueninsel, zwängte sich auf Schleichwegen tief hinein und blieb dann mucksmäuschenstill irgendwo außerhalb der Welt liegen. Das war ihr „Denkplatz", wie sie ihn nannte. Hier störte sie kein Telephon, kein Regisseur, kein Autogramm jäger, kein Generaldirektor und kein Schnorrer. Nicht einmal die Wasserpolizei; denn die hatte sie hier noch nicht entdeckt. Sie hatte Victor Hugos Buch neben sich und das Filmmanuskript. Schon in der letzten Nacht hatte sie kaum geschlafen, nur gelesen, immerzu gelesen, und sie war schon ganz hineingeglitten in diese schwerblütige, unheimliche und grandiose Menschen- und Meerwelt. Sie träumte schon von jenen Inseln, die einsam dort im weißgrünen Meer lagen, von kupfernen Felsen und brandroten Riffen umragt. zerfressen von gurgeln den Wasserhöhlen. Und bewohnt von seltsamen Men schen, von Meermenschen. Von der zarten, verträumten, sanft-schwermütigen DSruchette, die so zierlich, so leicht war wie der spielerische Morgenwind über dem gläsernen Spiegel der See. Von Gilliatt, dem Mystiker und Verlassenen, der seine DSruchette so liebte, daß er ihr zu dem Manne ihrer Sehnsucht veryals und dann, als sie davonfuhr mit dem andern in einem glückhaften Schiff, hinausging auf den steinernen Felsen, der tief im Ebbe- meer lag, und dort dem Schiff nachsah, während die Flut um ihn stieg, höher und höher, um Schultern und Hals und . . . „Gerade, als das Schiff am Horizont verging, verschwand sein Haupt unterm Wasser. Es war nur noch das Meer zu sehen . . ." So endete das Buch. Aus seinem letzten Teil war das Manuskript geformt worden. Beatrice war verzaubert von diesem Stoff. Heiberg, der Regisseur des Naturalismus der, wie kein andrer, Landschaft und Menschenstimmnngen fangen konnte, würde damit das große Tonfilmepos von, Meer schaffen. Nur über die Musik war man sich noch nicht im klaren: Zu einem solchen Werk gehörte eine nicht alltägliche Un termalung. Man müßte versuchen, Musik zu finden oder komponieren zu lassen, die auch ihrerseits alle Geheimnisse und alle Größe des Meeres in sich trug; man müßte die DSruchette ein paar echte normannische Fischerlieder singen lassen. Vor allem jedoch: Jeder Ton mußte der Größe des Vorwurfs entsprechen. «Fortsetzung folgt.)
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