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Ottendorfer Zeitung : 17.06.1936
- Erscheinungsdatum
- 1936-06-17
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Digitalisat
- Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1811457398-193606176
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1811457398-19360617
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1811457398-19360617
- Sammlungen
- LDP: Bestände der Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Ottendorfer Zeitung
-
Jahr
1936
-
Monat
1936-06
- Tag 1936-06-17
-
Monat
1936-06
-
Jahr
1936
- Titel
- Ottendorfer Zeitung : 17.06.1936
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ster: Dierx (Liberal); Öffentlicher Unterricht: Hoste (Liberal); Landesverteidigung: General Denit (Nicht parlamentarier). Die Regierung besteht also aus s e ch s S o z i a l i st e n, fünf Katholiken (unter Einrechnung van Zeelands, der nicht der Katholischen Partei angehört), drei Libe ralen und einem General. Neun Minister haben bereits dem jetzigen Kabinett angehört. Die Besetzung des Verkehrsministeriums ist noch nicht endgültig, da Dierx seine Zustimmung zur Uebernahme seines Portefeuilles »och nicht erteilt hat. Sollte er ablehnen, so wird das Ver kehrsministerium von dem Liberalen Ja spar übernom men werden. Der belgische Arbeitsminister kündigt ein Sozialprogramm der neuen Regierung an. Brüssel, 15. Juni. Der Arbeitsminister der neuen bel gischen Regierung, Delattve, hielt am Sonntagabend eine Rundfunkansprache, in der er betonte, daß die Regierung die Verbesserung der Lebenshaltung der Bevölkerung in ihrer Gesamtheit auf ihr Programm gesetzt habe. Die Re gierung plane eine Anzahl sozialer Reformen, durch die und wir uW t, wenn dW , nach DeB' r gegenüber)" gation, die ; heraus ein^ Lebens Hera"" ihrer, wir h" :srecht und dn nur erfüllt Glauben, dE' ver Glaube Ehre. Und" >n und unser" ;es, glückliche- mnen I und den H""' neue enge Le pa entstandc"- >e Ueberleg^ Notwendigke>! . Großen M chren. Da Ke TabakpE cuer hat dar^l innen nur i aller besteh-"' Bezahlung nur i m Es' Notwendigkeck )o, der zu E rbzutragen. Besprechung" nbank erört" angebrn, ab- usweichen, digenden liche Ausspr«"' rbrochenerM bsatz zu fördeck n die Gespräch des griechE ie Zukunst kck Abdeckung herzlichen E nland gesund für das Ä"" kin 8kovk gegen ^en^kolsvkewismus. Deutschland die Ordnungszelle Europas. Hildesheim, 14. Juni. Am Sonntag wurde der Gautag oudhannover-Braunschweig abgeschlossen. Nach einer Mor genfeier der HI. und des BDM. fand ein Appell aller Glie derungen der Partei und eine Großkundgebung am Verg- hchchen statt, zu der sich mit den Parteiangehörigen die Be völkerung Hildesheims und der Umgebung in gewaltiger Zahl eingefunden hatte. Von langanhaltenden Heilrufen begrüßt, ergriff Reichs- ininister Dr. Goebbels das Wort. Er wandte sich in seinen einleitenden Worten an die alten Parteigenossen des Gaues. Er erinnerte sie an die gemeinsamen Erlebnisse der letzten 15 Jahre des Kampfes and gab seiner besondereren Freude Ausdruck, auf diefem mutag wieder die Gesichter der alten Kampfgenossen zu Wn, die in den langen Jahren des Kampfes Freud und "-id bis zum Sieg gemeinsam getragen haben. Man kann nicht sagen, daß wir nur Glück gehabt haben, denn die Ee- ichichte unserer Bewegung hat nicht da angefangen, wo Mere Erfolge anfingen — da hatten wir schon Jahre der Mederlagen, der Verfolgung, der Demütigungen und der Gefahren hinter uns. Das Glück kam erst zu uns, als wir Ms schon im Unglück bewährt hatten!" (Stürmischer Beifall "er alten Parteigenossen bestätigte diese Feststellung.) Als "R anfingen, stand noch nicht die Hälfte des Volkes hinter Ms, aber heute können wir mit Stolz sagen: »Wir sind als Bewegung das Volk, wir repräsentieren die ganze Nation! (Tosender Beifall.) Das ist das Ver dienst von uns allen. -jeder brave alte Parteigenosse kann sich ein Stück des Ver- Mstes an dieser einzigartigen politischen Leistung gut- Hreiben." Dr. Eoebbels führte nun eine Reihe von hervor- !"genden Etappen des großen Aufbauwerkes der national- jMlistischen Staatsführung an. Er erwähnte die Senkung Arbeitslosigkeit vom 7 auf 1,5 Millionen, eine Leistung, "'e allein schon ausreichen würde, um dem Nationalsozialis- M«s das beste Vewährungszeugnis auszustellen und seine Maßnahmen vor der Welt und der Geschichte zu rechtferti- Dank dieses Aufbauwerkes sei Deutschland, das ehe- zerrissenste und am meisten aufgespaltene Volk, heute Örtlich zur Ordnungszelle Europas geworden. Es sei dem Mrer gelungen, dem eigenen Volke so große Aufgabe,, zu Men, daß es von den Wirrnissen und Jrrnissen der übrigen Mt überhaupt nicht berührt werde. Wir geben die Hoff- nicht auf, daß es doch am Ende noch gelingen wird, '-Welt für unsere großen Friedensgedanken zu gewinnen; "Mn die Welt hat den Frieden nötig." „ Im weiteren Verlauf seiner Rede wandte sich Dr. Kebbels der Behandlung von außenpolitischen Fragen „Der italienisch-abessinische Krieg ist nun beendet, weil der Völkerbund sich energisch durchgesetzt hat!" (Stürmische, langanhaltende Heiterkeit.) Was hätte der Völkerbund wohl getan, so fuhr Dr. Goebbels fort, wenn früher über Deutschland plötzlich feindliche Bombengeschwader erschienen wären? Wir hätten uns bestenfalls mit einer pathetischen Resolution begnügen müssen. Völkerschicksale werden nun aber nicht durch papierne Resolutionen entschieden, und noch niemals sind die machtpolitischen Resultate eines Krieges durch Reden von Außenstehenden geändert worden. Des halb ist es doch gut zu wissen, daß heute Motorgebrumm über unseren Häusern bestimmt nur von deutschen Flug zeugen herrühren kann! Wir halten es durchaus für mög lich, daß auch der Völkerbund einmal ein Hort des Frie dens wird. Aber darauf kann man keine Völkerschicksale be gründen, und deshalb haben wir uns gesagt: „Doppelt ge näht hält besser!" und unser eigene Wehrmacht zum Schutz unserer friedlichen Arbeit aufgebaut." Reichsminister Dr. Goebbels erinnerte an die prophe tischen Worte des Führers in seiner Reichstagsrede vom 7. März: „Wir haben das Rheinland wieder militarisiert, um vorkommendenfalls auch «n Westen eine Wehr gegen rote Versuche zu haben. Eine Nation wie die deutsche, die durch eine innere Wiedergeburt ihre neue Form gefunden hat, kann es nicht zulassen, daß ihre reichste und bevölkertste Provinz an der Grenze schutzlos jedem Zugriff preis gegeben ist." Deutschland steht den Händeln der Welt uninteressiert gegenüber. Es bildet geradezu einen Block aus Granit, eine Insel der Ordnung und der Ruhe, der inneren Sicherheit und Beständigkeit, einen Block von Männern, deren Vor handensein schon eine Sicherheit dafür ist, daß der Bolsche wismus Europa niemals erobern wird." Zur Erfüllung dieser Aufgabe hob Reichsminister Dr. Goebbels insbesondere den Gleichklang vonPartei und Armee hervor. Beide seien aufeinander ange wiesen, und beide seien im tiefsten Innern davon überzeugt, daß auf ihrem Zusammenwirken das Schicksal der Nation beruhe. Die Nation steht und fällt mit der Partei! Die Partei nimmt nicht nur unsere Kraft in Anspruch, sondern sie gibt uns auch unsere Kraft. Wir müssen uns aneinander ausrichten und uns immer wieder die großen Ziele der Be wegung vor Augen halten." Reichsminister Dr. Goebbels schilderte nun in großen Zügen die Zukunftsaufgaben dernatio- nalsozialistischen Staatsfiihrung und wies auf die Arbeitslast, die Wehrhaftmachung unseres Volkes, die Verteidigung unseres Lebensrechtes nach außen, die so ziale Gesetzgebung und die gewaltigen Wohlfahrtswerke von Partei und Staat. Er rief die Parteigenossen auf, in Treue diesen Aufgaben zu dienen, und stellte ihnen den Führer, der uns allein eine neue Hoffnung ins Herz gepflanzt habe, als Vorbild treuer Pflichterfüllung hin. Telegraph wdeut der eine MeldM verlege es e, eine gr^ ärke verlang Abkommen "" um eine :r zum Z>< Leit gesetzt ldung Nicht ", haben ivir ügnerischen )ne jedoch „Dailys". . offene M sichten Dello Belgiens neue Regierung. Unter »an Zeeland mit stark sozialistischem Einschlag. , Brüssel, 14. Juni. Der erneut mit der Regierungsbil- Mg beauftragte bisherige Ministerpräsident van Zee - hat seine Verhandlungen abgeschlossen. Nach einem ^psang seiner künftigen Mitarbeiter im Autzenmlmste- teilte der Ministerpräsident den Pressevertretern mit, H das neue Kabinett so gut wie fertig sei. Die Ministerliste ^st folgende Persönlichkeiten aus: ^Ministerpräsident van Zeeland (Nichtparlamen- ^r); Oeffentliche Gesundheit und Vizepräsident: Van- ;Mvelte (Sozialist); Aeußeres: Spaak (Sozialist); sMnminister: Schryver (Katholik); Justizminister: ^"vesse (Liberal); Finanzminister: Merlot (Sozia- A Postminister: Bouchery (Sozialist); Oeffentliche leiten: deMan (Sozialist); Wirtschaft: vanJsacker Aholik); Arbeitsminister: Delattre (Sozialist); "Mialminister: Rübbens (Katholik); Verkehrsmini ke schrill dl-r^ ruf von itzr-". Meller als as Lelegra>".,i ug und koin"' Felix." Köster und he Gespräch ", ft Hansa. Ms g, sondern ei der andcst :e Barie '»H, > Gnaden E. skunftei wur ruf sie wnrich l einen Ka>", es für sie : in Not ne eine e Leonie v" aare von Allgen A tlich und "" nie Hilde. land." , lde hatte L it dem sie idern, und v chen, folK hte und d" „ Ai li packen. es gut werd"" veite Son^" Insel J-rp -st «Nachdruo verboten.) In Beatrice Bariös Zimmer im Grandhotel rasselte "aller Frühe das Telephon. „Hatto?" z>» »Frollein Barrjee selber am Apparat? Hier is Klaus Atts. Frollein, ich bin gestern nicht gekommen — — schab' mir das allens überlegt: Kann ich Sie nich gleich Mi sprechen? Ich bün hier in Portinfer — heißt das M warte denn hier auf Sie, wenn Sie komnien tun. könn' ja dann hier zusammen frühstücken, nich? Ich nämlich morgen wieder nach Hause." „Wo sind Sie? In Portinfer? Gut. Ich chartre mir >.?» Wagen und fahr' herüber. Ich muh nämlich um M Uhr schon zur Aufnahme bereit sein." -As in Ordnung, Frollein! Und besten Dank auch!" tz Veatrice legte den Hörer auf. Der Mann schien ver- geworden zu sein. Ihr fiel ein Stein vom Her- Sie würde jetzt freundlich mit ihm reden; vielleicht sie ihm auch materiell über seine Verluste ein wenig und alles würde gut sein. !ij, Veatrice klingelte einem Boy und bestellte ein Auto Mei Stunden zum Selbstfahren. Draußen wehte noch em harter Wind. Aber wieder war der Himmel ' und die See weiß und die Sonne hell. Rock und Bluse zog sie den wetterfesten Trench- M Nulpte ihre Weitze Baskenkappe über den Kopf und / s'ch frisch und voller Kraft, froh and zuversichtlich, durch die Halle schritt und draußen schon ihren "^vagen, ein schnittiges Kabriolett, erblickte. Sie Herrn Heiberg, daß ich in zwei Stunden zu- "Zfe Ich fahre ein wenig spazieren." A ' cjAt, my lack^!" Ms^irice fuhr quer durch die Insel, die so schön war. Torbogen aus Kiefern und Lannen, uralte, "-igi^ubbäume, deren Kronen sich zärtlich zueinander- Farnwälder, hoch «nd dicht, wildes, touchernd- k bhjk ^irüpp, Brombecrbüsche in saftiger Fülle, alles M Snider Üppigkeit emporschießend, nichts beschnitten H-' M rin richtiger Urwald, zwischen dem kleine, „/Nrn lagen und die romamischen Litze einiger stilles Paradies von Landschaft, Mensch, Lier. A-t dieser Insel von verwunschener, iräume- „ deit; der Raud, das Draußen, von wilder, uer Kröhe Tin seltsames Stück Well! Beatrice dachte daran, daß sie Hermann Vultejus de peschiert hatte, daß sie nun bald mit ihm zusammen hier wandern würde und daß sie ibn, wenn er ankam, ja nun nicht mehr um Rat oder Hilfe zu bitten brauchte, denn nach Felix Kösters Aufraffung jetzt noch Klaus Rüters' überraschende Vernunft . . Aber sie freute sich, daß dieser Mann kam, freute sich wie ein Kind, und wußte eigentlich gar nicht, warum und wieso. * s * Nur ein Arzt hätte feststellen können, ob es die ihn ununterbrochen schmerzende Kopfwunde war, die Klans in diesen abnormen Zustand geraten ließ, oder ob auf Grund einer Nervenüberreizung, verbunden mit der Zwangsvorstellung einer fixen Idee, geschah, was in ihm vorging. Klaus Rüters war in der Nacht in Portinfer ange kommen, war einfach in die Finsternis hinansgewandert, immer der Richtung entgegen, aus der das Brüllen des Meeres kam, an dem letzten Licht eines größeren Hotels vorbei, über Gestrüpp und Gestein, war ein paarmal ge stolpert, einmal der Länge nach hingeschlagen und war wieder marschiert, bis es nicht weiterging, bis er über den Plemont-Caves stand. Was die Plemont-Caves sind? Das sind schaurig tiefe Höhlen, eingegraben in den granitnen Stein, die nur einen schmalen Streif Himmel über sich haben, und Wasserlöcher, in denen nichts ist als rauschende Finster nis. In diesen Caves haben die Seeräuber und Schmugg ler gehaust, in diesen Strudelhäfen, geschützt und ver borgen von dem Niffmeer draußen. Steinhöhlen, von oben kaum sichtbar, klaffen in den nassen Wänden, Schlaf gemächer von damals, und das Wasser kracht wie Ka nonendonner in seinem eigenen Echo. In diesen Fels löchern schliefen die eisernen Kerle der versunkenen Zeit, bis die Fut kam und das Wasser in die Steinlöcher quoll und sprudelte; dann sprangen sie in ihre wendigen kleinen Segler und jagten davon. über diesen Höhlen hatte Klaus Rüters gesessen, hatte hineingestiert in die sprudelnde Tiefe, dann wieder übers Meer gesehen, aus dessen tönender Finsternis ihm qual voll zerrende Visionen stiegen: Beatrice — wie er sie wehrlos aus dem Wasser zog, ins Leben zurück; wie er von seinem Vater ernst und feierlich das langsam und mühselig ersparte Geld aufgezählt erhielt: wie er in jenem gräßlichen Verbrecherzimmer stand über den düsteren Hof floh, irgendwohin in eine lickUerflucende Stratze; wie er erwacht' in dem schmierigen Hotel und die Zeitung in der Hand hielt mit der NmHnchl von seinem Mord; vor allein die Kaufkraft der Massen erhöht werden soll. Der Arbeitsminister kündigt weiterhin seine Absicht an, am heutigen Montag innerhalb der großen Organisationen die Vertreter der Arbeitgeber und der Arbeitnehmer zu sammenzuberufen, um auf diese Weise so schnell wie mög lich zu einer Ueberbrückung der Gegensätze zu kommen. Delattre forderte die Bevölkerung auf, die Ruhe zu be wahren, und unterstrich, daß die Gesetze überall und von allen strengstens eingehalten werden müßten. Aus aller Welt. * Schwerer A u t o m o b il u n f a l l bei Cleve. — Zw ei T ote, zw ei Sch w erv erl etzte. Ein schwerer Automobilunfall, von dem eine britische Reisegesellschaft betroffen wurde, ereignete sich am Sonntagnachmittag auf der Provinziallandstcaße Cleve—Goch. Ein großer bri tischer Personenkraftwagen, in dem zwei Damen und z»vei Herren fuhren, geriet auf der regennassen Straße ins Schleudern und prallte in voller Fahrt gegen einen Baum. Bei dem heftigen Anprall wurden die beiden Frauen so fort getötet. Die anderen Insassen, die Metzgermeister Fre derik Kaym und Chrstian Tech aus London wurden mit schweren Verletzungen in das Krankenhaus nach Cleve gebracht. * Mordversuch «nd Selbstmord. Aus Querfurt wird gemeldet: In der Nacht zum Freitag, gegen 1 Uhr, gab in dem benachbarten Obhausen der 22 Jahre alte in Nems dorf beschäftigte Fritz Bork auf die 16jährige Irmgard Beßler, als diese von einem Radausflug, den sie mit einer Freundin unternommen hatte, zurückkehrte, einen Schuß ab, der das junge Mädchen an Brust und Arm streifte. Nach der Tat flüchtete Bork nach Nemsdorf. Als er am Freitag durch den Querfurter Oberlandjäger in Haft ge nommen werden sollte, schoß sich Bork in den Leib. Er wurde dem Krankenhause in Halle zugeführt, wo er bald nach seiner Einlieferung gestorben ist. Die Verletzungen des Mädchens sind leichter Natur. * Der Neffe des griechischen Außenministers tödlich verunglückt. Im Tunnel zwischen Aßling und Rosenbach an der jugoslawisch-österreichischen Grenze in Kärnten verunglückte am Sonnabend der elfjährige Neffe des grie chischen Außenministers tödlich. Der Knabe fuhr in Be gleitung seiner Erzieherin von Griechenland nach München, wo er bei einem Onkel die Ferien verbringen sollte. Bei der Fahrt des Zuges durch den Karawanken-Tunnel suchte der Knabe den Abort des Wagens auf, machte einen Fehltritt und stürzte aus dem Zug. Er schlug dabei mit dem Kopf an die Tunnelwand und geriet unter die Räder, die ihn vollständig zerstückelten. Die Leiche des Knaben wurde einen Kilometer vom österreichischen Tunneleingang entfernt aufgefunden. * Stinkbomben in der Wiener Staatsoper »nd im Burgtheater. In der Wiener Staatsoper und im Wiener Burgtheater wurden am Sonnabend während der Abend vorstellung, offenbar von Anhängern der Oppositions gruppen, Stinkbomben geworfen. Die Demonstration galt sichtlich den Mener Festwochen, in deren Rahmen die beiden Vorstellungen in der Staatsoper und im Burg theater durchgeführt wurden. In beiden Theatern verließ ein großer Teil der Zuschauer das Haus. Große Polizei aufgebote besetzten den Zuschauerraum und verhinderten Weitere Kundgebungen. v Unwetter in der Rhön. Ein Todesopfer. Erfurt, 14. Juni. Uebcr der Rhön gingen am Sonn tag schwere Gewitter nieder, die wolkenbruchartigen Regen mitbrachten. Besonders schwer tobten die Gewitter in der nördlichen Rhön im Tal der Ulster. Gewaltige Wassermassen wälzten sich das Tal entlang und stauten sich in Schleid am Bahnkörper der Eisenbahnlinie. Der Bahndamm wurde auf einer Länge von 4V bis SV Meter unterspült, so daß der Zugverkehr Geisa—Tann unter brochen und der Personenverkehr zwischen beiden Orten mit Omnibussen durchgeführt werden mußte. I» Schleid stand das Wasser 2 Meter hoch. Viel Kleinvieh ist er trunken. Auch ein Menschenopfer hat das Wasser gefor dert. Ein ertrunkener Mann wurde «»geschwemmt, dessen Personalien noch nicht festgestellt werden konnten. und dann die Flucht Und da war wieder in ihm der anklagende, verbissene Schrei: Für wen? Für was? Um wessen willen? Für Beatrice! Für ein Recht auf Liebe! Klaus Rüters brüllte seinen Schmerz sinnlos, wie ein verwundetes Tier, in die Nacht, und als der Morgen kam, da sprang aus seinem Hirn ein kindlicher Plan. Er befand sich in einem Wechselzustand zwischen Wachsein und Schlaf; es bedurfte jedoch nur noch des leisesten An stoßes, der geringsten Erschütterung, dann würde er ganz im Dämmern seiner Krankheit versinken. Er war wie ein Betrunkener, den ein fanatisch verfolgter Plan mit letzter Gewalt wachhält, bevor er besinnungslos in seinem Rausch versinkt. Am Morgen war er nach Portinfer zurückgegangen, wo er sich in einem kleinen Laden verständlich machte und telephonierte. Dann wanderte er zurück zum Bahnhof des Orts und wartete dort mit krankem, tobendem Hirn, aber ruhigem Herzen. Schritt auf das Kabriolett zu, das kurz vor ihm hielt, und lächelte. „Guten Morgen auch, Frollein!" „Guten Morgen, Herr Rüters!" Als Beatrice nun mit ihm langsam, noch in pein lichem Schweigen befangen, den Plemont-Caves zuschritt, hatte sie doch ein aus der Tiefe kommendes und stärker werdendes Gefühl einer unerklärlichen Angst. Aber sie wollte mutig sein, begann zu sprechen, und sie schritten, ohne ihrer Wegrichtung ein Ziel zu geben, den Plemont- Caves entgegen. * * * Ole und Emma Rüters boten einen ebenso rührenden wie tragikomischen Anblick, als sie in der Bellevuestraße in Berlin vor Deutschlands berühmtestem Strafver teidiger standen. Ole hatte nach einigen Nächten in denen sie beide kein Auge zugetar hatten, sich entschlossen, die wertvollsten seiner Hypotheken zu verkaufen, und war nun mit Emma nach Berlin gefahren, wo man ihnen gesagt hatte, daß der Rechtsanwalt Dr. jur. et Phil. Rey der erste Mann seines Fachs, der Strafverteidigung, wäre. Dr. Rey ging mit herzlicher Freundlichkeit auf die zwei zu, schüttelte ihre Hände, fragte genau nach den dahingestammelten Namen erkundigte sich nach dem Woher, bot Ole eine Zigarre, Emma ein PralinS an und meinte dann ernsthaft, aber riesig freundlich: „Na, wo drückt uns der Schuh denn?" Emma sah Ole, Ole sah wieder Emma an, und dann begann Ole seine zu Hause eingeübte Rede. «Nottsevuna total.)
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