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Ottendorfer Zeitung : 07.06.1936
- Erscheinungsdatum
- 1936-06-07
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Digitalisat
- Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1811457398-193606077
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1811457398-19360607
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1811457398-19360607
- Sammlungen
- LDP: Bestände der Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Ottendorfer Zeitung
-
Jahr
1936
-
Monat
1936-06
- Tag 1936-06-07
-
Monat
1936-06
-
Jahr
1936
- Titel
- Ottendorfer Zeitung : 07.06.1936
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Kesmle sIs Volksgenosse unrZ Mensok m? Berlin, 4. Juni. Vor den Sommerferien hatte der «chbund der Deutschen Beamten, die Hauptamtsleiter des mtes für Beamte aus dem ganzen Reich, die politischen ^üer des politischen Gaues Groß-Berlin und die Berliner «mmtenfachschaften zu einer Großkundgebung in der AutsKlandhalle gerufen, bei der der Stellvertreter des Mrers, Reichsminister Rudolf Heß, über die Fragen sprach, die den deutschen Beamten am meisten am Herzen Wn. Der Riesenraum gab durch die blauen und grünen Misormen der Reichsbahn-, Post- und Zollbeamten neben M hraunen Uniformen der politischen Leiter und den Märzen SS.-Uniformen ein farbenfreudiges Bild. Unter Ehrengästen waren die Staatssekretäre Milch, bi undtner, Körner und König zu bemerken. Der Leiter des Reichsbundes Deutscher Beamten und Jauptamtsleiter in der Neichsleitung der NSDAP., Neef, Müßte nach dem Einmarsch der mehr als 250 Fahnen den Reichsminister Heß als den ersten Mitarbeiter des Führers. Dann begann der Stellvertreter des Führers, mit lang- Mltendem Händeklatschen und Heilrufen begrüßt, seine Mc.: Zuerst widmete er dem verstorbenen Chef des Stabes "" Luftwaffe, Generalleutnant Wever, ehrende Gedenk- Mte. Hierauf ging er auf das Thema seiner Rede Ebstein. ..Niileitend stellte er fest, daß die lebendigste Berührung, Z es Wischen Volk und Staat gibt, zweifellos der Staats- Minte darstellt, der seinen Volksgenossen lausend als Ver- Mruyg'des Staates gegenübertE Heute sei das Ver- Mnig des Volkes zu seinem Staate dank der Durchsetzung nationalsozialistischem Gedankengut so feststehend, daß nicht sage, der Staat sei schlecht, wLnn -ein Beamter un- Monalsozialistisch handelte, sondern es säge: Der Beamte '' schlecht. Das Bild, das, der Deutsche vom Beamten hat, Minge zwischen zwei Extremen. Auf der einen Seite sei Mitzolk durch schlechte Beamte ein Bild entstanden, in dem Beamte gleichgesetzt wird mit einem „Bürokraten". . Auf der anderen Seite steht der Begriff des sogenann- preußischen Beamten der Prägung, wie sie sich seit Odrich Wilhelm l. herausentwickelte. Unter der Ein- MUng des Nationalsozialismus habe sich der Begriff vom Beamten gewandelt, so wie der Begriff des Staates "^ gewandelt hat, der nicht mehr ein über den Wolken Übendes Gebilde ist, zu dem der „Untergebene" auf- sondern eine Einrichtung, die dem Volke dient. 8n gleichem Maße ist der gute Beamte nicht mehr der Provinz üter und M lindustrie hü luswirkunge" cdfranz»' ag sind zaV' on Vale»' er und Berg- ns nach viel- nde. Die As ins on, dn sorgt, daß d» st wird. Vorgesetzte, sondern ein Diener des Volkes, wobei der ein zelne Volksgenosse mit Recht darüber hinaus erwartet, daß der Beamte seinerseits sich als Volksgenosse fühlt und ihm gegenüber als Volksgenosse in Erscheinung tritt. Der Stell vertreter des Führers umriß dann das heutige Wirken der NSDAP, und betonte, daß die Partei, nachdem sie die Volksgemeinschaft erreicht habe, jetzt ihre Aufgabe an diefer Volksgemeinschaft erfülle. Ihre große geschichtliche Leistung, sagte Rudolf Heß den Beamten, heißt Pflichterfüllung. Bei den im Dienst befindlichen Beamten käme es nicht so sehr darauf an, was der eine oder andere Beamte vielleicht früher ein mal für eine Aeußerung getan hat, sondern entscheidend ist, wie er sich heute verhält und was er leistet. Entscheidend ist, ober loyal seine Pflicht dem neuen Staat gegenüber erfüllt, ob er sich bemüht, in seinem Verhalten Nationalsozialist zu sein, ob er durch sein Wir ken die notwendige Einheit von Partei und Staat nach dem Willen des Führers fördert oder nicht. „Volksgenossen", rief Rudolf Heß den Beamten zu, „seien Sie sich dessen bewußt, Sie erleben Schicksale mit, Sie tragen Entscheidungen von manchmal weitreichen ¬ der Bedeutung in die Familie! , Sie können durch Rat Volksgenossen aufrichten, Sie können sie aber auch quälen, wenn sie ihre Pflicht nicht im national sozialistischen Sinne tun. Es ist nicht wichtig, welches Amt der Beamte verwaltet, ob es groß ist oder klein, ob er Mini ster ist oder Polizist. Nach einem nationalsozialistischen Grundsatz ist nicht wichtig, was er tut, sondern wichtig ist, wie er es tut. Hier entscheidet sich, ob ein Beamter im höheren Sinne gut ist oder schlecht, ob er wirklich innerlich Nationalsozialist ist oder bestenfalls nur dem Namen nach. Hier entscheidet sich, ob er ein würdiger Diener des neuen Staates, ein würdiger Diener seines Volkes ist. Ich weiß, so schloß der Stellvertreter des Führers seine Rede, der deutsche Beamte trägt seinen Teil bei zum Aufbau unseres Deutschland, eines Deutschland vorbildlicher Ordnung und höchster Gerechtigkeit, das all den Seinen Arbeit und Brot zur Genüge geben soll, das ihnen Schutz angedeihen läßt, eines Deutschland wahrhafter Schönheit und wahrhafter Würde." Die Rede des Stellvertreters des Führers wurde oft von Beifall unterbrochen, der sich am Schluß zu stürmischer Zustimmung steigerte. sellschafl al" atrices ziel' irbeitet. 'persönlich^ ter dem die träumens« Dunst, wie nd Dampfs sens stiege" ten zwische" le. Vultejus den Nach" wieder lech en noch cim :ices Gesia» n zärtliche'" >en. l gewählt ag nahm dir ie Wahl der !77 Stimme» - rechtsgerich- n. neu Komm en und zwei rm Donners- inten für die der Rechten oählt worden beiden zuletzt tfinden wird ni. iblik hat dm- nvmmen und - Arbeit mV Wenn auch der große Erfolg der bis jetzt durchgeführten Arbeitsbeschaffungslotterien gezeigt hat, daß Sie, meine Volksgenossen, diese Art der Mittelbeschafsung freudig aus genommen haben, so ist es mir ein Bedürfnis, der neuen Arbeitsbeschaffungslotterie einige Worte mit auf den Weg zu geben. Das Ziel der Arbcitsbeschafsungslotterie ist der große Ruf an Sie zur freiwilligen Mithilfe am mächtigen Auf- Aufbau werk unseres Führers. Bedenken Sie, daß Sie mit jedem Los dem Führer einen Baustein schenken zur Fort setzung seines großen Werkes. Bauen Sie nach besten Kräf ten mit; Sie können dadurch die Faust des Arbeiters in froher Arbeit fördern, die Handwerksbetriebe beschäftigen, bis zuletzt das rastlose Räderwerk großer Industrien das eiserne Lied der Arbeit singt. Ich grüße die 5ÜV0 Losverkäufer. Wieder habe ich euch gerufen, damit der Schwung der nationalen Arbeit nicht erlahme. Seit drei Jahren steht das deutsche Volk in zähem Kampf gegen die Arbeitslosigkeit. Die Erfolge dieses Kamp fes stehen beispiellos da in der ganzen Welt und überall, wohin Ihr seht, treten euch die gewaltigen Werke, die der Nationalsozialismus auf ewigen Fundamenten geschaffen hat, entgegen, Werke, die für sich selbst sprechen, — Werke, die den Tatwillen der Nation betonen, Werke, die den anderen Ländern die Auferstehung Deutschlands und das unbe grenzte Vertrauen des Volkes zu seinem Führer beweisen. In ewiger Verbundenheit von Partei und Staat und pri vatem Unternehmungsgeist entstehen Straßen und Brücken eteilt werde. Naßgabe der Programms, rnt. Die Re- rn vorstellen, unkansprache Der Innen- :its am hen- Rudolf Keß zu den Beamten richten: 'M p 15 Firme» cht zum Fres rbeitet. Zwi- ihlhausgeseli and Urlaub er aufgenow- die Arbeite' : ihre For- rchgesetzt hat' cneuten Aus ei chnung die- unterblieben Ut bestimmt !lm Donners' ' denWer' Kinder und geschickt, er- > auch an de' mt der Obe" tag eine Be ltes angeseht. irden Schliß erung treffe» ter i» jedck ag vorlezetz >en Wertste" idehnung »es tHmg der MWttm sm MMGGng. ^0 Losverkäufer im Lustgarten zum Eröffnungsappell angetreten. ;,j.Berlin, 5. Juni. Zur Eröffnung der neuen Arbeits- Mfungslotterie durch den Reichsschatzmeister der NS- A, Schwarz, waren, wie im ganzen Reich, auch in die Losverkäufer zum Gemeinschaftsempfang der Munkansprache versammelt. Im Lustgarten hatten die Z.5OO Berliner Elücksmänner, bisherige Erwerbslose, hMr Cchloßrampe Aufstellung genommen. Das Konzert APolizeikapelle hatte Tausende von Volksgenossen an- -jEt. Nach der Rundfunkanfprache des Reichsschatzmeisters qMrz, die aus mehreren Lautsprechern über den weiten L hallte, richtete der Berliner Dienststellenleiter der hMeitung, Abteilung Lotterie, Ganzert, noch einige an die Berliner Losverkäufer, Mit denen er sie er- ihre Uniform als Ehrenkleid zu tragen, und sich '" sie gesetzten Vertrauens würdig zu zeigen. Ehrendienst am dentschen Volke. ^nbsuukrede des Neichsschatzmeisters der NSDAP, ^siincheu, 5. Juni. Bei Eröffnung der neuen Arbeits- M^UNgssotterie führte der Reichsschatzmeister der NS- C chwarz, in feiner Rede folgendes aus: Mit dem Z^en Tage eröffne ich die 7. Neichslotterie für Arbeits- Mmg, Heiberg, der sich als berufener Vertreter des Deutsch tums fühlte, lief zur Brücke hinauf. „Könnte man nichi doch versuchen, Boole zu Wasser zu lassen?" „Sehn Sie mal Yin, junger Mann!" antwortete der Kapitän ruhig. Auf der „Dithmarschen" hatte man ein Boot zu Wasser gelassen, über den hohen Rand hinweg. Es schlug voll Wasser, kaum, das; es unten war, krachte an die Schiffswand, dröhnte, splitterte . . . Heiberg schwieg. „Wieviel Mann seid ihr drüben?" schrie der Kapitän der „Saint Hdlier" mit einem unwahrscheinlichen Baß. „Zweiundzwanzig!" kam es zurück. „Wir werden Leinen schießen!" „Beeilt euch!" „Wir könnten es mit der Motorpinasse versuchen, Kapitän", schlug der Erste Offizier vor. „Bis die Leinen klar sind, ist das Schiff erledigt." „Well — wenn Sie Leute dazu kriegen? Den Befehl dazu kann ich nicht erteilen." v. Der Offizier schrie von der Brücke: „Ich will die Pinasse führen. .Braune drei Leute. Das Schiff drüben geht unter, bevor die Leinen geschossen sind . . . Wer geht mit?" „Ich!" schne Heiberg. „Ich!" — „Ich!" — „Ich!" Keiner der ritterlich- hilfsbereiten Mannschaft, der nicht mitgehen wollte. „Allright! Schwimmwesten umbinden!" Der Offizier wählte Heiberg, weil der Deutscher war und die Verständigung leiten konnte, nnd zwei Matrosen, Wahre Riesen an Kräften. „Heiberg, du lieber Kerl!" sagte Beatrice und nahm seine Hand. — „Bice, du liebes Mädchen!" antwortete er nur. Sie waren wirklich gute, treue Kameraden. Die Pinasse — Tragfähigkeit vierzig Personen, mit fabelhaft leistungsfähigem Motor — senkte sich mit den vier tapferen Männern langsam abwärts. Schwebte über der donnernden See, lag auf — drohte, an die Schiffs wand gedrückt zu werden . . Da sprang der Motor an — warf das Boot vorwärts. „Heiberg!" rief Beatrice, mit Tränen der Aufregung in den Augen. Sie ward nicht gewahr, daß Klaus Rüters ganz in ihrer Nähe stand, mit rötlichen Augen, als er ihren zitternden Ruf vernahm, ihre Augen sah: alles, was einem andern galt. Zu ihm, zu seiner Not, hatte sie nichts gesagt, für ihn nichts empfunden . . . Die „Dithmarschen" sackte weiter. Der Kapitän des Von n/lns f/sc/kkL. «Nachdruck verbalen.> Heiberg und Beatrice wurden abgelenkt: Die Ste- rannten nach oben; Passagiere verließen ihr Früh- "Nd erklommen die steile Treppe; selbst der Ober- ließ Gäste Gäste sein und verschwand. iberg erwischte den letzten dienstbaren Geist am ^enabsatz. „Was ist los, Steward?" "Schiff gestrandet — geht unter!" Weg war er. Wiberg und Bice eilten ebenfalls hinauf. Menschen drängten sich an der Reling. Der Kapitän der. Brücke mit schneidender Stimme Befehle, ^'"aßungen schwirrten durcheinader; französisch, eng- "nd deutsch brodelten die Stimmen. Die Maschinen . »Mamlen die Fahrt. , V» O ziemlich weit, jedoch klar erkennbar, lag ein Schiff, jährlicher seitlicher Senkung, still und unbeweglich, ^jderg Holle sein Glas. Der Zweite Offizier, der !j, Beatrice stand, sagte: „Das sind die Riffe bei Sark. ^Nben schon manchen Unvorsichtigen aufgefangen. Knipfer ist viel zu nah herangefahren." ^chwarzweißrote Flagge, Bice!" -- rice riß Heiberg das Glas fort. Auch ihre Augen »"^n die Fahne der Heimat. mächtig schaukelnd, fuhr die „Saint Hölter" . Jetzt erkannte man auch die durcheinander- aufgeregten Menschen auf dem ' deutschen M^E'tdampfer", sagte der englische Offizier. „Viel ) Der "en wir nicht heran. Zu gefährlich!" Zuschauer bemächtigte sich eine ungeheure Äya'W- Aus dem gestrandeten Schiff gab man v nale. In harten Strichen fetzten die stummen Brücke zu Brücke. Der Dampfer drüben sah M js' der dick qualmende, umgebogene Schorn- Schifssleib, die halb aus dem Wasser „.-dj,, ^^ube, der sich aufbäumende Bug. „TgAwarschen heißt der Dampfer", sagte Heiberg. Djx ^"hiwortele Beatrice nur. Ächz »j^ini Hölter" stand, mit gestoppten Maschinen. a,,r5^on schollen Worte dumpf hinüber. Frauen i Vig., ' Wieder sackte der Dampfer ein Stück. "kannte nun auch die Gestalten: Matrosen, ie und einen Offizier. einhalbstM !rnsey doch mochte ssagicre, d» ncheu wol»^ daß sie bereits ub» N hatte. . sah Herr»« immer no« im Lun^ Rüters. > furchtbar' an ihn »ick uslieferuN' s Hochgel"' gemein; >»' u wurde st; währen nem kranke icserklärw « ttest du önnen, w» hl auch n'«' und Dämme, in Tausenden von Siedlungen, die zum Teil der See und dem Meer abgerungen sind, findet der deutsche Arbeiter zurück zur Scholle. Aber nicht nur Arbeit hat der Nationalsozialismus dem deutschen Volke gegeben, sondern auch den Lebensmut wieder wachgerufen und Freude am Schaffen. Die Schön heit der Heimat und der Natur sind dem deutschen Ar beiter in seinen Erholungstagen erschloßen. In diesem Kampfe um das Wohl des deutschen Volkes seid Ihr, Losverkäufer, nicht nur Helfer, Ihr müßt Kämpfer fein für den Führer. Euere Tätigkeit ist Ehrendienst am deutschen Volk! Meine Volks- und Parteigenossen! Wenn nun in diesen Tage« der braune Losverkäuser vor Sie hintritt, denken Sie daran, daß er Ihr Arbeitskamerad ist, der seine ganze Kraft dafür einsetzt, für einen anderen, unbekannten Ar beitslosen einen Platz an der Werkbank zu erobern. Heil Hitler! Aus aller Well. * Der Reichssportführer in Warschau. Reichssportfüh rer v. Tschammer und Osten landete am Donnerstagnach mittag auf dem Warschauer Flugplatz. Der deutsche Bot schafter v. Moltke und Vertreter des polnischen Olympia- Lomitees begrüßten ihn. Abends fand auf der deutschen Bot schaft ein Empfang statt, an der der Reichssportführer und die beim Warschauer Reitturnier beteiligten Mannschaften teilnahmen. * Tödlicher Verk-Hrsunfall. Bon einem Dresdner Kraftwagen wurde auf der Straße Ronneburg—Raitz hain der im Ruhestand lebende Bahnwärter Beygang aus Ronneburg erfaßt und so schwer verletzt, daß er kurz nach seiner Einlieferung in das Ronneburger Krankenhaus starb. Der Kraftwagen ist angeblich zu weit nach rechts gefahren und soll dadurch das Unglück verschuldet haben. * Vertvandten-DoppelMord in Harburg. Am Donners tag wurden in Harburg-Wilhelmsburg die Frau des pensio nierten Reichsbahnbeamten Schulz sowie dessen Tochter ermordet. Als. Täter stellte sich der in Kiel wohnende Bruder der Frau Schulz der Polizei. Er gab an, mit dem Vorsatz zur Ausführung des Mordes nach Wilhelms burg gekommen zu sein. Der Tat ging ein heftiger Wort wechsel zwischen Frau Schulz und ihrem Bruder voran, in dessen Verlauf der Mörder seine Schwester mit meh reren Hammerschlägen zu Boden streckte und ihr dann den Hals bis zur. Wirbelsäule durchschnitt. Aks die Tochter der Ermordeten den Streit wahrnahm und herbeieilte, schlug der Unhold diese ebenfalls mit dem Hammer nieder und durchschnitt ihr die Kehle. * Blindlings auf einen Lastzug aufgefahren. — Ein Todesopfer. Aus Klausa (Landkreis Altenburg) wird ge meldet: Auf der Heimfahrt von einer Zecherei fuhr in der vergangenen Nacht hier der 30 Jahre alte Ritterguts verwalter Helmut Rieß aus Ehrenhain mit seinem Kraft rad, auf dem noch ein Begleiter Platz genommen hatte, auf einen vorschriftsmäßig parkenden Leipziger Lastzug aus. Der Anprall erfolgte mit solcher Gewalt, daß Rieß furchtbare Kopfverletzungen erlitt und unmittelbar nach dem Unfall dem Schädelbruch erlag. Der Beifahrer hat leichtere Verletzungen davongetragen, mußte aber dem Krankenhaus zugeführt werden. * Hinrichtung eines Mörders. In Kottbus wurde der Wladislaus Zelazny hingerichtet, der vom Schwurgericht Kottbus am 3. Dezember 1935 wegen Mordes zum Tode pexurteilt worden war. Zelazny, der vielfach und schwer vorbestraft war, hatte in der Nacht zum 13. Juli 1934, die 24jährige Liesbeth Metzig in Cantdorf bei Spremberg, die ihm bei einem in ihrer Wohnung ausgeführten Einbruchs diebstahls entgegengetreten war, ermordet. * Ausgctrocknete Bäche und Brunnen führen wieder Wasser. Die ausgiebigen Regenfälle der letzten Zeit — zu Pfingsten fielen in Nordböhmen, allein 44 Millimeter Regen — haben die seit langem hier anhaltende Trocken heit des Bodens beseitigt. Bäche und Brunnen, die schon seit mehr als zehn Jahren ausgetrocknet waren, führen nunmehr wieder Wasser. Der Waldbvden hat so viel Wasser ausgesogen, daß von der Sonne abgekehrte Stellen nicht begangen werden können. Nach dem Urteil von Fach leuten haben diese Regenfälle bewirkt, daß im kommenden Jahr die Trockenheit nicht mehr so schwer empfunden wird. wracken Schiffes stand, mit dem Megaphon, unbeweglich auf der Brücke, gab seine Befehle. Die Pinasse tanzte wie ein Gummiball. Die Brecher hieben klatschend über den Bootsrand, Die vier Tapferen trieften von Wasser. Beatrice stand, die schmalen, langen braunen Hände um die Reling geklammert. Ihre Augen, hell und hart, wie blitzender Stahl, folgten jeder Bewegung des Motor boots, fingen jede drohende Veränderung der Lage des sinkenden Schiffes auf. „Morgen, Frollein! Mich haben Sie woll ganz ver gessen?" Rauh, drohend und düster die Stimme. Da wandte sich Beatrice einen Augenblick zu Klaus Rüters und sagte mit erbarmungsloser Schärfe: „Herr Moreen, Sie sollten sich schämen, von Ihrem selbstver schuldeten Schicksal zu sprechen, während sechsundzwanzig Menschen zwischen Tod und Leben stehen!" Wandte sich ab und tat so, als gäbe es ihn nicht mehr. Die Pinasse war herangekommen. Leinen flogen herab. Der erste Mann ließ sich hinunter. Der zweite. Drei Mann vom Motorboot schöpften Wasser und be dienten die Pumpe. Die „Dithmarschen" fiel weiter. Das Wasser sprudelte und gurgelte unter ihrem aufgerissenen Bauch. Der zehnte Mann gelangte wohlbehalten in die Pinasse. Da — ein zerfetzter Schrei aus allen Kehlen: Die „Dithmarschen" sank langsam, unaufhörlich Wetter ab wärts ... Die Motorpinasse floh, um nicht in den Strudel zu geraten. Die Besatzung des Wracks sprang in sinnloser Hast ins Meer. Der Kapitän aber war noch zu sehen — sein weißer Bart... Jetzt nahm er die Mütze ab — sein H.qar wehte - er grüßte herüber . . . Der Kapitän der „Saint Hslier" grüßte zurück, mit feuchten Augen . . . Der Schiffslejb drüben beugte sich; langsam verschwand die Kommandobrücke . . . Immer noch sah man den Kapitän, mit einer Hand die Barriere umklammernd: eisern, aufrecht, ein Held seiner Pflicht . . . Unten im Wasser schwammen die Menschen — wink ten Die „Saint Hslier" schoß Leinen ab . . . Die „Dith marschen" knallte mit einem Schlag herum: Scharf, wie ein Riesenmesser, stieg ihr Kiel empor; rot leuchtete der Bauch des Schiffes. Man sah eine klaffende Wunde, von dem zackigen Riff gerissen . . Der Kapitän war ver schwunden. Ein zischender Strudel tanzte herauf. Nun lag die „Dithmarschen", nur noch tot ragende Bordwand, in ihrem Grab — leckte weiter voll — wurde dicker, schwerer, um schließlich ganz zu ersaufen . . . «Fortsetzung svtgl.)
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