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Ottendorfer Zeitung : 19.04.1936
- Erscheinungsdatum
- 1936-04-19
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Digitalisat
- Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1811457398-193604193
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1811457398-19360419
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1811457398-19360419
- Sammlungen
- LDP: Bestände der Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Ottendorfer Zeitung
-
Jahr
1936
-
Monat
1936-04
- Tag 1936-04-19
-
Monat
1936-04
-
Jahr
1936
- Titel
- Ottendorfer Zeitung : 19.04.1936
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eid n Devise»' chen Kap»' icht Vier Z» hrt (Patci tt. heimli^! us die Eel- wurde von . nachdei» unrgehölige rstel halsen ig. Walsari imunismuo n entgegen, r nur Vor- gegen Wol^ es auf M> ng der An- hen Ehre»- i wurde aü Puter Ott» >0 000 N«!. t der baM- >ung wurde all handele, usland ver- cheitert. er die neue lütter sehr )ie Aussöh als geschri en in Gens ld die Blat- r wird zulN ;en Kreisen hmen gegen l Vorschläge wlkerbunds- nd unwahr- chtungsaus- Zehlschlagen der Süh»e- och sraglich, Maßnahmen »em gleichen des Schlich' 1 jede Mög- müsse. Der meldet, daß iwicklung in seien über- n, bevor ein es gutressen rstellen, aus ukunst vev chweiz Freitag ist stwasse aus dadurch ver biet gerate» der sünskög- eben gekoin- . Das Flug ¬ wurden a»> irden von der Bevölkern »!l d mit wem Oe." äelen ihres I zu sichern. Dame ihn nickt haben, aufgeht - r, und zwar mir werden eicht ist der eilen. Und soeben noch ich breiige- üe mächtig» Der Schlag en Weg z» ing erleben, Wagen »nd lerfahren l» s den Weg' ank. > Seidenbni zu offiziell ch zu räche» rief sie vei» >l anhalte» immung >» ist respektlos i trotz ver- t mehrerer toll, was er oenfalls »nl ehe» ivollre, . du'Pe. kotgokstten von Uoesvks «eimkekn. ÄiiWWite Skt RiWllim in MMM«. Wilhelmshaven, 16. April. Am Donnerstag gegen -3 llhr nachmittags traf der englische Zerstörer „Scout" cht der sterblichen Hülle Botschafters von Hoesch an Bord Wilhelmshaven ein. Der Zerstörer, der die deutsche Hakenkreuzflagge im Topp führte, machte an der Gazellen- briilke fest, wo die Admiralität, das gesamte Offizierskorps des Marinestandortes und zahlreiche Persönlichkeiten, Mer ihnen auch der englische Marineattache, Kapitän Muirhead-Gould, die Ankunft des Schiffes erwarteten. Am Kai waren drei Ehrenkompanien angetreten. Nachdem der Zerstörer sestgemacht hatte, begab sich der »Mmandierende Admiral der Nordsee, Vizeadmiral Schultze auf das Achterdeck des Schiffes, wo der mit der Rkenkreuzsahne bedeckte Sarg auf der Geschützlafette aus- ikbahrt war. Vizeadmiral Schultze legte Kränze des Ober- Mhlshabers der Kriegsmarine und der Marinestation str Nordsee am Sarg des toten Botschafters nider. Dann Wen eine Abordnung der Auslandsorganisation der WAP. und die Oberbürgermeister der beiden Jade ite Wilhelmshaven und Rllstringen, die ebenfalls Blu- "Wehinde niederlegten. Vizeadmiral Schultze verließ den Zerstörer und auf ein Militärisches Trompetensignal hoben acht englische Matro- den Sarg und trugen ihn, während die Ehrenkompanie "s Gewehr präsentierten, auf ihren Schultern an Land. Mer den Klängen eines Chorales wurde er auf eine Ee- !^in kUeüen novk «eil. dementiert Schlichtungspläne. Nom, 16. April. Zu den in Genf aufgenommenen Be dungen mit dem italienischen Beauftragten, Aloisi, Ade am Donnerstagabend von amtlicher Seite folgende bullerte Erklärung abgegeben: , „Die Besprechungen drehen sich um das Verfahren und "°en präliminären Charakter. Alle Beteiligten haben sich ? stärksten Zurückhaltung verpflichtet. Nichts ist bis jetzt Mgesickert. Die umlaufenden Gerüchte über umfassendere Mganisations- und Schlichtungspläne, die mit der all- Ainen politischen Lage in Beziehung stünden, sind ein Ws Produkt der Phantasie und werden ohne weiteres stiert". 2m Zusammenhang mit dieser Erklärung, über deren Ms Bedeutung von zuständiger Seite jede weitere Aus- Al abgelehnt wurde, sind gleichzeitig amtlich die Ee- Ale über wichtige Besprechungen zwischen Rom und Lon- „MMentiert worden. Auch die weitere Meldung, daß der Masche Regierungschef von der englischen Regierung Aersten Schritt für eine Beilegung des «Ailiktes die Zurückziehung der englischen Flotte dem Mittelmeer verlangt habe, wird mit Be- "lmtheit in Abrede gestellt. ^Der englische Botschafter Sir Eric Drummond ist ! ^Donnerstag vom Staatssekretär Suvich empfangen HM. lieber den Gegenstand der Unterredung ist nichts MNt. Von italienischer Seite wird dazu versichert, es iMich lediglich um eine normale Fühlungnahme über We Angelegenheiten gehandelt. ^lienische Blätter gegen die Behauptungen einem wirtschaftlichen Zusammenbruch. 16. April. Die römische Abendpresse weist iiber- M»ünend die Behauptung englischer Blätter zurück, daß »MN zwar mit den Waffen siegreich, dafür aber finanziell Mlvirtschaftlich vollkommen am Ende sei. Auch dieser Propagandavorstoß werde sich als vollkommen nutz- j "»Meisen. iM.^iornale d'Itglia" und „Lavoro Fascista" erinnern Gelegenheit an die Statistik des Achtzehneraus- die zeige, daß Italien auch finanziell und wirtschaft- genug sei, um den Sanktionen Stand zu halten. »»ale d'Jtalia" wendet sich ferner noch besonders gegen schützlafette gehoben und der Trauerzug setzte sich in Be wegung. Voran schritt eine Unteroffiziersabordnung der Kriegsmarine, die die vielen Kränze trug. Ihr folgte eine Abordnung des Zerstörers „Scout" mit den Kränzen der englischen Regierung und der englischen Freunde des Bot schafters. Das Trauergeleit, das sich an die Lafette mit dem Sarg anschloß, wurde von dem evangelischen Marine pfarrer eröffnet, hinter dem die Angehörigen des verstor benen Botschafters, geleitet von dem Kommandierenden Admiral der Nordsee, dem englischen Marineattache und Ministerialdirektor Dieckhoff, schritten. Dann folgten die Abordnungen der Partei und die Vertreter der Behörden. Der lange Trauerzug, der sich durch die von Menschen massen umsäumten Straßen Wilhelmshavens zum Bahnhof bewegte, wurde durch das Offizierskorps der Marinegarni son abgeschlossen. Als sich der Zug dem Bahnhof näherte, ließ der zweite Admiral der Nordsee das Gewehr präsen tieren und an den drei Ehrenkompanien vorbei wurde der Sarg auf der Lafette bis zum Zug gefahren. Während zehn Marineoffiziere den Sarg in das Ab teil hoben, rollten drei Ehrensalven über den Bahnhof. Dann trat der Kommandierende Admiral mit den nächsten Angehörigen noch einmal an den Sarg, um Abschied von dem Toten zu nehmen. Der englische Zerstörer „Scout" wird noch am Donners tag Wilhelmshaven wieder verlassen. den „Daily Telegraph" und betont, daß der unerschütterliche Widerstand, den Italien bereits seit fünf Monaten gegen die Sanktionen geleistet habe und den es dank seiner in neren Disziplin und dank der immer bestens ausgenutzten und vervollkommneten Hilfskräfte seines eigenen Landes weiter leisten werde, die Zuversicht auf den Erfolg verschärf ter Sanktionen ebenso enttäuschen werde, wie die Siege Italiens in Ostafrika alle pessimistischen Prophezeiungen eines italienischen Mißerfolges widerlegt hätten. Gefechte nördlich von Neghelli. Addis Abeba, 16. April. Das abessinische Oberkom mando an der Slldfront meldet, daß am 9. April abessinische Abteilungen heftige Kämpfe mit einer starken italienischen Einheit im Norden von Neghelli zu bestehen gehabt haben. In dem Bericht wird erklärt, daß die Italiener zurückgeschla gen worden seien. Sie sollen 321 weiße Offiziere und Sol daten sowie 18 Somalis auf dem Schlachtfeld gelassen haben. An Beute sollen die Abessinier 6 Lastwagen mit Munition und einen Wagen mit zwölf Maschinengewehren gemacht haben. Die abessinischen Verluste bei diesen Ge fechten werden mit 17 Toten und 25 Verwundeten an gegeben. Diese überraschend geringe Ziffer wird damit er klärt, daß es den Abessiniern gelungen sei, ihre Gegner voll ständig zu überraschen. Die Lage in Dessie. Dessie, 17. April. (Funkspruch des Kriegsberichterstat ters des DNB.) Sämtliche Europäer, die sich in Dessie aufhielten, haben die Stadt verlassen. Ein Teil der Be völkerung hat vor der Ankunft der italienischen Truppen Konsulate, Krankenhäuser und Wohnungen der Europäer verwüstet. In der Stadt wurde noch zahlreiches abessinisches Kriegsmaterial aller Art gefunden. Englische Anleihe für Abessinien? London, 16. April. Wie in Londoner City-Kreisen ver lautet, soll die Regierung von Abessinien beabsichtigen, in den nächsten Tagen eine öffentliche Anleihe in Höhe von einer halben Million Psund Sterling aufzunehmen. Wie es heißt, werden die Anleihestücke in England mit einem Begebungskurs von 95 zu einem Zinssatz von 6 Prozent angeboten werden. Die Bank von Aetiopien werde die An leihe in die Wege leiten. Der Zinsendienst soll durch eine Ehrenverpflichtung des Kaisers von Abessinien garantiert werden. «Nachdruck verboten.) y- Dieses Mal empfing Ole den Besuch, den er für den MS selbst hielt, in einer urkomischen Livree, halb Affen- M halb Lapplandstracht. Ehrfurchtsvoll geleitete er ihn tzMN Saal, und zwei Minuten später standen Helle °sdal und Axel Nosenhjelm einander gegenüber. Der blonde Riese und der dunkle, elegante Welt- Jetzt bei Tageslicht schien es, fast von gleichem HM Der Assessor hatte sogar einige Runen und Fält- «MUehr aufzuweisen als der an alle Härten der Witte- S m,d des Lebens gewöhnte Kraftmensch. Helle Gröndal sehr rot, Axel Rosenhjelm sehr blaß. "Wollen Sie nicht ablegen?" AWsor setzte seinen Hut zu Boden neben seinen als sie Platz genommen hatten kM'Mr haben uns lange nicht gesehen", wollte er sich A' änderte jedoch im letzten Augenblick seine Taktik "Mloß, das „damals" überhaupt nicht zu erwähnen. Ae'i, * Grossierer", sprach er ziemlich steif und wieder- K-w Zoll hohar Staatsbeamter, „wenn ich mir heute Sie in Ihrer Festung aufzusuchen, so ist der a em gewisses Vorkommnis —" spreizte alle zehn Finger und führte sie gegenein- heu^^gepflegten, spitzen Nägeln. i MM hob die Brauen bis zum Haaransatz empor, und z'uVich^ ^"^geschlossenen Lippen teuflisch und habe zwar Grund, anzunehmen, daß man mir Avorgekommen ist. Ich begegnete der Amt- unterwegs." "M der Tat" !,^hrenmann fühle ich mich natürlich verpflichtet, c Erklärung zu geben." I, .ÜI gewisse Vorkommnis vielleicht mit — diesem ^'lächelte der Grossierer und drehte Ragnas Ä, ."Ich spielerisch im Kreise. A Mil M Herr Grossierer sind informiert", bemerkte Mein sh?pe und warf ein Bein über das andere. diMchM hangt bei diesen Dingen nicht wenig von der hier 5^' ^nd die von der Amtmännin gegebene * «nd da irreführend sein. Mein Gott, was ist dabei, wenn ein junges Mädchen die Tanzstunde mit an sehen will? Das Fräulein äußerle diesen Wunsch. Ich war ihr zur Erfüllung desselben behilflich, und sie hatte das Malheur, dabei ihren Handschuh zu verlieren. Das ist alles! Ich nahm nun die Gelegenheit wahr — hielt es in der Tat für meine Pflicht . . ." Dies alles hatte er in angenehmem Plauderton her- vorgebracht. Das seichte Gewässer der Unterhaltung sollte die etwaigen Steine des Anstoßes hinwegspülen — Doch der Grossierer fixierte ihn mit einer höhnischen Gelassenheit, die sein Blut zum Sieden brachte. Ließ ihn ausreden, mit einem beinahe ungezogenen Mangel an Interesse. Axel Rosenhjelm begriff, daß es verfrüht wäre, schon heute den großen Schlag zu führen. Er mußte erst Ragnas unbedingt sicher sein — und dies Ziel zu erreichen, würde er kein Mittel scheuen. Mehr denn je war er Gegner jenes Mannes — und trotzdem oder gerade deshalb wollte er ihm nach alter Wegelagererart seinen kostbaren Schatz weg schleppen und sein Alter einsam machen. Der Assessor biß sich fest in diese „gute Partie", die ihn brillant rangieren sollte, wie der Wolf in seine Beute. Doch sah ihm niemand das fiebernde Begehren und das krampfhafte Berechnen an; etwas blaß, müde und ungeheuer vornehm lehnte er in dem bequemen Klubsessel und besah seine Fingernägel. Und wieder schob der Grossierer die Kinnlade vor, daß es krachte, wie vorher beim Besuche der Amtmännin; sein großer Mund öffnete sich, als wolle er zuschnappen. „Und ist dies — gewisse Vorkommnis der einzige Grund Ihres Besuches auf dem Herrenhof oder verfolgten Sie damit andere Zwecke?" Der Assessor richtete sich aus wie jemand, der einen Schlag ins Gesicht erhalten hat. „Wie soll ich das verstehen?" „Wie es gesagt ist." Mißtrauen funkelte aus den jetzt weißen Pupillen des Grossierers. Er beugte sich vor. „Ich frage, ob Sie mit Ihrem Besuche hier noch eine besondere Absicht ver binden." Axel erhob sich. „Nicht daß ich wüßte", erwiderte er kühl. Denn es war ihm völlig klar, daß Gröndal nicht etwaige Pläne betreffs seiner Tochter meinte. Immerhin stand er vor einem Rätsel. Und er begann Witterung zu nehmen wie ein gut dressierter Jagdhund. Da merkte Helle Gröndal, daß er selbst erst die Un vorsichtigkeit begangen, den feinen Hund aus die Fährte Aus aller Well. * Rudolf Heß beglückwünscht von Trotha. Der Stell vertreter des Führers, Rudolf Heß, hat an Exzellenz von Trotha folgendes Telegramm gesandt: „Am Tage, da Sie auf Ihr 50jähriges Wirken für deutsche Sregeltung zurückblicken, beglückwünsche ich Sie, besonders als Führer der deutschen Hochseeflotte am Skagerrak, in aufrichtiger Verehrung, verbunden mit aufrichtigen Wünschen, daß Sie noch lange und bei guter Gesundheit Deutschland Ihre Kräfte zur Verfügung stellen können." * Das Luftschiff „Graf Zeppelin" vor Peruambuco. Nach Mitteilung der Deutschen Seewarte stand das Luft schiff „Graf Zeppelin" am Donnerstag um 18 Uhr MEZ. nahe der brasilianischen Küste etwa 300 Kilometer nördlich von Pernambuco. Die Landung in Pernambuco wird gegen 21 Uhr MEZ. stattfinden. Das Luftschiff beabsichttgt, in der Nacht zum Freitag um 2 Uhr MEZ. die Weiter fahrt nach Rio de Janeiro anzutreten. * Kein Nachfolger Hauers. Nach einer Mitteilung der Zeitschrift „Der Durchbruch" waren die Leiter der Landes gemeinden der „Deutschen Glaubensbewegung" vor kurzem in Berlin versammelt, um zu dem Rücktritt des Professors Hauer von der Leitung der Elaubensbewegung Stellung zu nehmen. Die Zeitschrift veröffentlicht eine Erklärung, in der es heißt, daß die Bewegung einen konfessionsähnlichen Zusammenschluß ablehne. „Sie brauche daher keinen eigenen religiösen Führer und werde deshalb in Zukunft einen einzelnen Leiter nicht mehr bestellen." * Der vermißte Fußballspieler, von dem man annahm, daß er bei dem Autounglück am Schöber bot Warnsdorf i. B. einen Nervenschock erlitten habe und planlos im Walde umherirre, ist bereits in Jungbunzlau. Die Jung bunzlauer Fußballmannschaft trat die Heimfahrt von Warnsdorf aus nicht, wie vorerst angenommen worden war, in zwei, sondern in drei Autos an. Die beiden ersten Wagen waren schwächer als der Skoda-Sechssitzer. Die Kolonne hielt bei dem Gasthaus „Ritterhof" in Jnnozenzi- dorf und die Fußballspieler verweilten dort längere Zeit. Die beiden ersten Wagen fuhren etwas früher ab. Der Unglückswagen folgte später nach. Der Fußballspieler, den man vermißte, war, als es in dem Gasthaus zum Aufbruch kam, etwas früher als die anderen Mitfahrer aufgestanden. Er hatte die Fahrt von Warnsdorf bis Jnnozmzidorf in dem dritten Wagen zurückgelegt, war aber dann, ohne daß es ausgefallen war, in den zweiten Wagen gestiegen und mit diesem abgefahren. Man nahm vorerst an, daß er sich in dem dritten Wagen befände. Erst nach dein Unglück wurde seine Abwesenheit festgestellt. Durch diesen glück lichen Zufall ist er der Katastrophe wie durch ein Wunder entgangen. * Politisches Attentat in Graz. Am Mittwochabend ereignete sich in Graz, wie amtlich mitgeteilt wird, ein MordaM.Mg mit politischem Hintergrund. Der arbeits lose Fleischergehilse Franz Mach feuerte auf den ehemaligen Hauptmann Johann Krocha mehrere Pistolenschüsse ab und verletzte ihn schwer. Mach, der verhaftet wurde, verweigerte bei seinem Verhör jede nähere Angabe über die Gründe des Anschlags. Er wies lediglich darauf hin, daß er aus politischen Gründen geschossen habe. Hauptmann Krocha, der dem Heimatschutz angehört, war Kommandant des Konzentrationslagers Wessendorf bei Graz. Dieses Kon zentrationslager wurde Ende 1935 aufgelassen, da bei einer Besichtigung schwere Mißstände aufgedeckt wurden. Die Polizeibehörde nimmt an, daß Mach früher in diesem Konzentrationslager inhaftiert war, und daß sein Anschlag auf den ehemaligen Lagerkommandanten mit den Zuständen in Messendorf m Zusammenhang steht. * Petrolcumtank explodiert. — Drei Tote. In einem Petroleumlager in Hull ereignete sich am Donnerstag eine schwere Explosion, durch die zwei Arbeiter und ein Ingenieur getötet wurden. Die Explosion ereignete sich, als'ein Penuleumtank, der seit mehreren Wochen unbenutzt gebt'.'m war, einer Druckprobe unterzogen wurde. Der Tani. Tl, der einen Durchmesser von 24 Meter hatte, wurde mitsamt den auf ihm befindlichen drei Personen in die Luft geschleudert. * Probeslug eines in Abessinien gebauten Flugzeuges. Die Pariser „Havas" meldet aus Addis Abeba, daß am Mittwoch zum erstenmal ein vollständig in Abessinien ge bautes Flugzeug einen Probeflug unternommen habe. Es handelt sich um ein Handelsflugzeug. zu bringen, und entgegen allen Gepflogenheiten machte er als Hausherr dem Besuch ein Ende. „Wegen dieser albernen Haudschuhgeschichte brauchen Sie sich wirklich nicht zu bemühen. Zumal wir ja kein Haus machen, Herr Assessor. Wir leben äußerst zurück gezogen. Äußerst. Meiner Tochter Gelüste nach Tanz- stunden werden demnächst ihre volle Befriedigung in der Hauptstadt finden, wo sie einige Jahre in Pension zu bringen wird." Die beiden Herren verbeugten sich voreinander — ohne sich die Hand zu reichen — mit frostigster Höflichkeit. Dann komplimentierte der Grossierer seinen unge- betenen Gast zum Hause hinaus und noch weiter durch den Hof und Garten zum Haupttore, wo der Wagen wartete. Eine Unruhe hatte sich Helle Gröndals bemächtigt, die Axel sehr wohl bemerkte: Sie zeigte sich auffallend genug in öfterem Umblicken und einer Hast, den Abschied zu beschleunigen. — Der Assessor folgte den Blicken des Grossierers, aber nirgends war Außergewöhnliches zu entdecken, nirgends eine Menschenseele, nur Einsamkeit und leere Fenster. Axel atmete auf, als der Wagen sich unter dem Knirschen der Bremse auf dem schlechten Wege bergab quälte. — Etwas hatte er doch mitgenommen von dieser Visite, wenn auch nicht die Braut — so doch die Gewißheit, daß es einen Punkt geben mußte, den er zu verbergen trachtete — daß Helle Gröndal, der Furchtlose, dennoch fürchtete — und daß er, Axel Rosenhjelm, dadurch ein moralisches und materielles Plus über ihn hatte. Und dieser dunkle Punkt war Wohl nicht ganz zu Unrecht mit jener neuen Erscheinung auf Helgegaard in Zusammenhang zu bringen, von der die Spatzen auf den Dächern der Stadt erzählten — samt den Krähen und Raben. Axel frohlockte. War die Falle erst vorhanden, würde der Vogel sich bald fangen. Mit Hilfe dessen, was er wußte, hatte er Ragna bald da, wo er sie haben wollte. . . . Und noch viel früher sprang der schöne bunte Stieglitz ihm in den Weg. Der Wagen stöberte sie aus einem Graben hervor, der blau war von Leberblümchen. In diesem Graben fing sich die Sonne und kochte der Saft, wenn der warme Mittag den Schnee von den Kiemen geleckt hatte. Und dann reihte sich Stern an Stern, wie in einer großen, offenen Schale, und Ragna betrachtete die zarten Blumengestalten, ohne sie zu pflücken, rührte sie an, und war kindlich, erdennah und srühlingsfroh mit ihnen. (Fortsetzung folgt.)
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