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Ottendorfer Zeitung : 17.04.1936
- Erscheinungsdatum
- 1936-04-17
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Digitalisat
- Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1811457398-193604170
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1811457398-19360417
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1811457398-19360417
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Bestände der Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Ottendorfer Zeitung
-
Jahr
1936
-
Monat
1936-04
- Tag 1936-04-17
-
Monat
1936-04
-
Jahr
1936
- Titel
- Ottendorfer Zeitung : 17.04.1936
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„Petit n nicht unt" Italien sM icht ganz nahmen EE mmen itt, hätten oirtschaftliW rische A>° den gefä hl- is der Eesad' ran auch, Völkerbunds ju verstehen e z. B. einer schen Schisst et stehe es rn nicht zu England ni<V iem, wenn!>" e als die eE erklärt, EE ewillt sei, ölen. Legion. ng. in Spanst" ht zur Volst nrkungen a"! hauptet heust r Komintern ine kominunl' ieren. Buch"' mn aus Bap ber Straßbust cde er zunäW igen Kost' em diese diM ei. In Pal'" m Frankreich' rid eintreM das Demen" uche. Für dil n Beweise kf er, werde -spanisch'' le die ro>^ Unterstützt r Proletart rnisten hät stellt, nümM roden in a>p estört. n Parade, Bestehens r Bevölkern»- Behörden a» gegenüber ist auf der d«'" von unbekan»' da die Ett lugenblick !" in einen kn»" nter den e. Die Pn^ i sich nm Jahrmärk''" : ihren rt sedoch von,d!. Zwischen!^ t und auch.' inaufgeworst ItalienisvK-englisvke NeibeneHen. Presseseh-e um den Lana-See. Rom, 14. April. Unter dem Titel „Entgleisungen" wendet sich das halbamtliche „Eiornale d'Jtalia" in einer kurzen Notiz auf der ersten Seite scharf gegen eine Erklä- nmg des „Daily Expreß", in der es hieß, daß „der Tana- bis jetzt als ein englischer See betrachtet worden sei und immer ein solcher bleiben werde". . Hierauf erwidert das „Giornale d'Jtalia", der Tana-See ie>, oder um genauer zu sein, war ein abessinischer der sich jetzt in der Hand der italienischen Soldaten Mnde. Dies sei die augenblickliche unbestreitbare Tat- iochenlage. Daß er als englisch angesehen werde, könne fm Wunsch oder allenfalls ein „H intertreppenge- schwätz" sein. Es sei kaum zu begreifen, so schreibt das Mimische Blatt weiter, wie der „Daily Expreß" einen stlchen Irrtum habe aussprechen können. Auf den von der englischen Zeitung zwischen der Lage uu Tana-See und dem Suezkanal gezogenen Vergleich ent- Wet Las „Eiornale d'Jtalia" abschließend: „Lassen wir "ichen Vergleich ruhig bei Seite. Ein Vergleich muß, um ^nau zu sein, homogene Begriffe enthalten, aber die ita- 'stnischen Soldaten würden gegebenenfalls bereit sein, jeder Höhung den Eegenschlag zu versetzen". In unterrichteten Kreisen erklärt man zu der in eng- Ren Blättern bekundeten Beunruhigung über die Be- Mng des abessinischen Zollpostens Eallabat an der Su- Mgrenze, daß man in Italien keine Besorgnisse wegen der Me englischer und italienischer Truppen zu beiden Seiten Sudangrenze hege. Die Aufhebung der Sklaverei in den besetzten Gebieten. Italienische Mitteilung an den Völkerbund. Genf, 14. April. Der italienische Unterstaatssekretär ^vich hat dem Generalsekretär des Völkerbundes ein Schreiben über die Aufhebung der Sklaverei in den von ita lienischen Truppen besetzten Gebieten Abessiniens zugehen lassen mit der Bitte, es allen Völkerbundsmitgliedern sowie den Mitgliedern des Dreizehneraüsschusses und des Skla vereiausschusses bekanntzugeben. Dieses Schreiben hat fol genden Wortlaut: „Am 2. März hat die italienische Regierung bereits Gelegenheit gehabt, den Völkerbund die Verordnung des Oberkommissars für Ostafrika vom 14. Oktober 1935 zur Kenntnis zu bringen, worin die Sklaverei in den Gebieten der Provinz Tigre, die Italien aus wohlbekannten Grün den zu besetzen genötigt war, feierlich für abgeschafft erklärt wurde. Gleichzeitig wurde der entsprechend lautende Erlaß des Gouverneurs von Somaliland für die an die italie nischen Kolonien grenzenden abessinischen Gebiete, die unter den gleichen Umständen von Italien besetzt wurden, mit geteilt. Im Anschluß hieran beehre ich mich mitzuteilen, daß Marschall Badoglio unter dem 12. April in Makalle folgenden Erlaß verkündet hat: „Völker von Tigre, von Amhara, von Godjam höret: Die Sklaverei ist der Rest einer alten Barbarei und dort, wo die italienische Fahne weht, kann es keine Sklaverei geben. Deshalb ist in Tigre, in Amhara und in Godjam, überall wo die italienische Fahne weht, die Sklaverei ab geschafft. Ich habe den Kauf und Verkauf von Sklaven ver-, boten. Die Sklaven, die in euren Ländern sind, sind be freit. Diejenigen, die Hilse brauchen, sollen sich bei den ita lienischen Behörden melden. Sie werden Hilfe und Schutz erhalten. Wer die Bestimmungen dieses Erlasses übertritt, wird entsprechend dem Gesetz bestraft." Dessie besetzt. Rom, 15. April. Das neueste Fronttelegramm Mar schall Badoglios wird als amtlicher Heeresbericht Nr. 185 veröffentlicht und hat folgenden Wortlaut: Unsere Trup pen sind Mittwoch früh in Dessie einmarschiert. Aus aller Welt. ,, * Schwerer Autounfall eines Fußball- 'Ubs. — ZweiTote.zwei inLebensgefahr. M Ostermontag gegen 23 Uhr ereignete sich aus der Wbxrsimße in Warnsdorf i. B. in der sogenannten „Dok- Murve" ein schweres Kraftwagenunglück, dem zwei pMchenleben Mm Opfer sielen. Ein sechssitziger Jung- Mlauer Skodawagen, in dem sich außer dem Besitzer, der Wagen selbst steuerte, noch fünf Mitglieder des Jung- ^zlauer Fußballklubs befanden, die am Nachmittag i» Ensdorf gegen den Warnsdorfer Fußballklub gespielt Men, fuhr in der Kurve mit voller Wucht über den ^"gengraben hinaus in den Wald und prallte dort gegen ° Fichten. Durch den Anprall wurde das Dach des Wa- Ns mit einem Ruck abgerissen und die Insassen in den M'zengraben geschleudert. Während der Jungbunzlauer Illite Slucui, der mit dem Kopf zwischen den Wagen und Ml Baum geriet, sofort tot war, wurden die übrigen Jn- An schwer verletzt und blieben bewußtßlos am Straßen- M liegen. Der Fahrer erlitt nur leichte Verletzungen und M vernehmungsfähig. Auf dem Transport ins Kranken- M verschied der Soldat Elias. Die anderen Verunglück- ? wurden ins Haidaex Krankenhaus gebracht; zwei von Mu schweben in Lebensgefahr. Der Fahrer soll angeheitert Meu sein. ' Fünsköpfige Familie durch Gas vergiftet. In Halle Ade eine aus einem Ehepaar, zwei Kindern und der Master der Ehefrau bestehende Familie am Dienstag- Muittag in ihrer Wohnung durch Gas vergiftet tot anf- "Mdkn.' Wie die Kriminalpolizei dazu mitteilt, liegt k, Mglücksfall vor. Aus noch nicht festge stellt er Ursache sich Schlauch der Gasleitung gelockert, so daß das ungehindert ausströmen konnte. in,' Tschechoslowakischer Schritt in der Phönix-Angelegen- H : Wie zuverlässig verlautet, hat die tschechoslowakische v'Mng durch ihren Wiener Geschäftsträger am Diens- beim österreichischen Außenminister Berger-Waldenegg Vorstellungen in der Angelegenheit der Versicherungs gesellschaft Phönix erhoben. Dem Vernehmen nach soll der Geschäftsträger darauf hingewiesen haben, daß die von der österreichischen Negierung durchgeführte Regelung der Phönix-Angelegenheit gegen die verschiedenen Verein barungen verstoße, die zwischen der österreichischen und der tschechoslowakischen Regierung sowie zwischen den staat lichen Bersicherungsaufsichtsbehörden in Wien und Prag im Laufe der Jahre geschlossen lvnrden. * Rechnungsrat im österreichischen Innenministerium verhaftet. Der Rechnungsrat im Innenministerium, Toth, wurde am Dienstag in Haft genommen. Eine Ueberprüfung der von ihm durchgeführten Kassenführung im Innenmini sterium hat ergeben, daß er im Laufe der letzten Jahre rund 250 000 Schilling unterschlagen hat. * Henri Cheron gestorben. Der ehemalige französische Minister und Senator Henri Cheron ist am Dienstagnach mittag an den Folgen einer Blmddarmoperation im Alter von 69 Jahren gestorben. Cheron begann im Jahre 1906 seine politische Laufbahn in der französischen Kammer. 1913 wurde er in den Senat gewählt. Nachdem Cheron bereits unter Clemenceau das Amt eines Nnterstaatssekre- tärs im Kriegsministerium bekleidet hatte, gehörte er später als Arbeitsminister, Landwirtschaftsminister, Finanz- und Justizminister fast allen Regierungen von Poincare bis Doumergue an. Im Oktober 1934 nahm er im Anschluß an den Stavisky-Skandal seinen Abschied. * Generalstreikbeschluß der nordfranzösischen Berg arbeitergewerkschaft. Auf einer Generalversammlung der Vertreter sämtlicher Gewerkschaften des nordfranzösischen Kohlenbeckens in Lens wurde beschlossen, am 1. Mai in den Generalstreik zu treten. Als Grund für diese Maß nahme wird angegeben, daß die Vergünstigungen, die den Arbeitern über Tag zugestanden wurden, ungenügend seien, und daß die Untertagearbeiter nicht einmal diese Ver günstigungen erhalten hätten. Der Landesverband der Untertagearbeiter hat sofort nach Bekanntwerden dieses Beschlusses eine außerordentliche Landestagung für den t ScheMÄ mnt. - Sl° re Suppe» Ut st ige. Dochip lärung zu >aran. Des" cene und u",' kerbt und Schein! HM r MagdaleN» Magdale»"' en. Ich wer"' ) schon sa"^ ie und lehs^ d die Hund»" u zittern. )as SprE Uppen. »Ä s Erscheine' Ut und d" von eflößl, bis 'k kagdalena, 's - mein HaA ire Qual sanft. richt gegeb ie muttes, -ritzen und es bestirnrn" drängte He" ide, und > wieder «Nachdruck verboien.) „Halt! Nichl so! Wir leben in der Welt, Schwester MSdalene, und schweben nicht alle in der Luft, je nach- M es uns paßl, als Vogel, .als Staubatom, oder als Ge- Mst. — Sie sind noch jung. Ich, wie die meisten be- AAen, oh, es ist ein gräßliches Wort, ein Mann in den Mn Jahren. Es schickt sich nicht für Sie, auf die Dauer M Mil mir unter einem Dache zu Hausen unter was für Mm Namen auch immer. Ich bin auch Ragna den guten "l meines Hauses schuldig", schloß er erbarmungslos. 4. „Ach!" Magdalena schüttelte den Kopf und blickte Ml über das Meer — „seit wann kümmert Helle Grön- sich um das Geschwätz der Leute? Über mir ist das M verrauscht, ich höre es nicht mehr. Sie wollen mit M Leuten fangen, was keinem irdischem Joch ins Netz geht?" siz „Ich werde Ragna in Pension schicken. Dann beendet MJyre Mission von selbst", rief er mit verzweifeltem M. Sie machte sich sanft frei. d „Auch ohne dies geht das viel schneller als Sie Men", sagte sie, und eine große Traurigkeit legte mit ""m Male ihre Schatten über das schöne Gesicht. m Helle klammerte sich an diese Trauer wie der Er- "ende an einen Strohhalm. — -.-Vergib mir, Jngre, ich bin roh gewesen!" brach es hervor. „Du kommst aus einer anderen Welt und mich über Menschenbegriffe — kann es Gottes, dein «jM stin, die Tochter zu behüten, daß ihr Fuß nicht an " Stein stoße — und den Vater zu vernichten?" Nen ist hier Wille! Mes Geschehen folgt einem eher- ' besetz . , / sie h^te ihn verlassen. Über das Fleckchen Moos, wo M^lmuden- spielte ein schüchterner Sonnenstrahl. In ^ruhe hob und senkte sich die Fläche des von ^lätti ^ie von Narben durchrissenen Meeres. Und un- , warf es die Geheimnisse seiner undurchforschten , mm- "" dM Ufer des Menschenlandes: Muscheln und >ie^M- die Finger statt der Staubfäden besaßen, A buchtende, räuberische Finger — durchscheinende ! zahllosen Opalaugen voll Gier, die stumpf und ° llwtzten — Holz und Tang und Raritäten, aus Schiffbrüchen herrührend — und noch viel mehr und größere Geheimnisse. „Und ich gebe es nicht auf", gelobte Helle Gröndat in dieser Stunde. Er sah das Meer mit anderen Augen an. Ihm schien, als müsse er mit ihm um eine Beule kämpfen. Wie sehr das Meer sein Feind war ... ob es im Nordlandsturm brüllte, ob es im Zauberbann der neunzig Hellen Nächte schmeichlerisch gleiste und lockte — immer sein Feind. Am Ufer lies er hin und her wie jemand, der etwas verloren. Ragnas kleines Boot „Lysning" schaukelte sich an seiner Kette, die Kette knisterte in ihrem Ring, der in einen wuchtigen, grobbehauenen Stein eingelassen war. Das alles war so freudig, so voll Verheißungen baldiger Frühlingsfahrten auf der lustigen Wasserpromenade. ... Wußte man denn, was da unten lag? Ain Nachmittag begaben sich allerlei merkwürdige Dinge, wenigstens für Helgegaard merkwürdig: Es kamen nämlich Visiten. Schon früh hatte die Amtmännin in Brages Holm den zweisitzigen Prunkschlitten bestellt, den Schlittenjungen iü Handschuhen. Das verursachte ungeheures Aufsehen im Städtchen, und als die Suppe hereinkam, hieß es in jedem Haushalt: „Die Amtmännin macht heute Visite auf Helgegaard." „Wem will sie denn Visite machen?" brummle Kauf mann Sörensen alt argwöhnisch. „Eine Hausfrau ist nicht dort, sollte sie es auf den Grossierer abgesehen haben?" Axel Rosenhjelm erlebte die Abfahrt vom Fenster aus. Nun kam die ihm zuvor — und er hatte doch ebenfalls ein Gefährt bestellt, und zwar den Korbwagen, weil die Schlittenbahn sich nur an den nach Norden gelegenen Hängen behauptet hatte. Er war mit sich im reinen. Die leichte Katerstimmung angehender Ehekandidaten verlieh dem im Tageslicht kaum merklich verwitterten Gesicht einen Anflug von aschigem Grau. Liebte er Ragna eigentlich? Er lachte etwas melancholisch. Mit sechsundvierzig liebl man anders als mit zweiundzwanzig. Man liebt geordneter, vernunftgemäßer. Und man weiß einen reichen Besitz, einen guten Ramen und angenehme Beziehungen zu schützen. . . . Die Amtmännin mußte bald merken, daß der Prunkschlitten ein unglückseliger Einfall gewesen war. Mit ohrenbetäubendem Kreischen fegte er aus der braunen, schneefreien Lehmkruste des Bergweges dahin, kommenden Montag einberufen,, auf der die Ausdehnung des Generalstreiks auf das gesamte französische Kohlen grubengebiet zur Verhandlung gestellt werden soll. * Streik in Czeu stoch au. In ein er Metallfabrik in Czen- stochau trat am Ostersonnabend die gesamte Belegschaft von 430 Personen in den Streik. Die Arbeiter besetzten die Fabrik und beschlossen, solange zu feiern, bis die Direktoren auf die beabsichtigte Lohnsenkung verzichten. Der Streik nahm bisher einen ruhigen Verlauf. * Englischer Ostasiendampfer aufgelaufen. — Der größte Teil der chinesischen Kunstausstellung an Bord. Aus Gibraltar kommt die aufsehenerregende Nachricht, daß der 16 700 Tonnen große englische Ostasiendampfer „Ran- pura", in dessen Laderäumen sich der größte Teil der un schätzbaren Werte der chinesischen Kunstausstellung befin det, die vor kurzem in London ihre Tore schloß, auf der Höhe von Malorca auf einen Felsen ausgelaufen ist. Die „Ranpura" soll die Gegenstände der Kunstausstellung, die die chinesische Regierung leihweise zur Verfügung gestellt hat, wieder nach China zurückbringen. Ihre wertvolle Ladung ist unversichert. Obwohl der Dampfer nicht in un mittelbarer Gefahr schwebt, sind zwei Schlepper der engli schen Admiralität zur Hilfeleistung abgegangen. — Wie aus Gibraltar weiter gemeldet wird, ist es bisher trotz aller Bemühungen nicht gelungen, den Dampfer „Ranpura" wieder flott zu machen. Versuche der Schlepper, das 17 000-Tonnen-Schiff aus seiner gefährlichen Lage zu be freien, scheiterten bisher. Unter der ungeheuren Bean spruchung rissen die Schlepptaue. Weiter Flottmachungs versuche sollen heute vormittag unternommen werden. Die Fahrgäste sind bereits mit Zubringerbooten an Land gebracht worden. Der englische Dampfer „Barrabool", der sich aus dem Wege nach Australien befiudet und bereits Gibraltar passiert hatte, ist angewiesen worden, nach der Unfallstelle zurückzukehren, um einen Teil der Fahrgäste zu übernehmen. Die Ausladung der chinesischen Kunst schätze wird vorläufig nicht für nötig erachtet, da sie sich in keiner unmittelbaren Gefahr befinden sollen. Die Kunstschätze, deren Wert auf rund 200 Millionen Mark geschätzt wird, sind nicht versichert. * Mexikanische Kirche mit wertvollen Kunstschätzen in Brand gesteckt. Die berühmte San-Francisco-Kirche in Guadalajara (Jalisco) wurde am Dienstag von Verbrecher- Händen in Brand gesteckt. Wertvolle Kunstschätze sind ver nichtet worden. * Der Wasfereinbruch auf dem Kalischacht in Hedwigsburg. Wolfenbüttel, 15. April. Das Unglück in Hedwigs burg hat seit Sonnabend immer größere Ausmaße ange nommen, so daß der Trichter inzwischen einen Durchmesser von 150 Metern angenommen hat. In seinen unersättlichen Schlund hatte er bis zum Sonnabend mittag schon die letzte Mauer eines dreistöckigen ehemaligen Fabrikgebäudes hin- abgezogen. Nunmehr ist auch der 50 Meter hohe Schornstein dem Kraterrand so nahe gekommen, daß nur noch die starke Untermauerung ihn bisher vor dem Sturz bewahrt hat. Auf der anderen Seite des Trichters ist inzwischen ein Teil der Schmiede in den Schlund hinabgerissen worden. In etwa 30 Meter Tiefe schwimmen auf der Oberfläche des Krater sees die ununterbrochen in Bewegung ist, Hunderte von Balken, sowie Holzteile aus den verschwundenen Gebäuden. Seit Dienstag morgen ist eine gewisse Bruhigung an der Cinbruchsstelle festzustellen. Die Häuser, di« vorsichtshalber geräumt wurden, dürfen nicht wieder bezogen werden. Es müssen daher für die betroffenen Volksgenossen neue Wohn möglichkeiten geschaffen werden. Arbeitslosenausschreitungen in Lemberg. Warschau, 15. April. In Lemberg zertrümmerten am Dienstag Arbeitslose die Schaufensterscheiben einer Reihe von Geschäften. Anschließend versuchten sie einen Demon strationszug. Ein Polizeibeamter der eingriff,, mußte von der Schußwaffe Gebrauch machen. Davon wurde ein Ar beiter getötet und ein anderer verletzt. Ein größeres Poli zeiaufgebot konnte schließlich die Demonstranten vertreiben. Schweres Bergwerkunglück in Japan. Bisher 48 Tote. London, 15. April. Wie aus Fukuoka in Japan ge meldet wird, stürzte im Kohlenbergwerk Tarakuma ein Förderkorb mit 82 Bergleuten über 65V Meter tief in einen Schacht hinunter. Bisher wurden die Leichen von 49 Bergarbeitern geborgen, 2V weitere sind schwer verletzt. um schließlich ganz stehenzubleiben und weder vorwärts noch rückwärts um einen Deut vom Platze zu weichen. Der Schlittenjunge schob mit den weißen Hand schuhen nach, die Amtmännin stieg aus und zog das arme Pferd am Zaum, bis es die Zunge aus dem Halse reckte und die Augen verdrehte. Alle Mühe und alles Zureden blieben vergeblich, und die Dame mußte sich schließlich bequemen, ihren Weg zu Fuß fortzusetzen. Ihr war, als müsse sie zerfließen. In den tiefen Wegfurchen stand das Wasser und garnierte den Saum ihres viel zu langen Kleides mit einer breiten Kruste von Lehm und Moor. Die Amtmännin prustete und hustete, und da sie den Herrenhof endlich wie einen rechten Trutz und Näuber- fang sein schwärzliches Dach aus dem dicht geduschten Wildgarten recken sah, kam ihr ein großer Teil ihrer mutigen Zuversicht abhanden. Und wie greulich alle diese geschnitzten Schädel und Fratzen; man hatte es hier wohl mit einem alten Heiden loch zu tun, und da paßte Ragna hin, jawohl, und es wurde Zeit für die Stadt, sich diese Nachbarschaft einmal genauer anzusehen. Wieder in ihrem Fahrwasser, setzte die Amtmännin den messingenen Türklopfer in Tätigkeit. Bewahre uns, wie das schallte. Wenn mau sie nun einfach draußen stehenließ? Mit dieser Möglichkeit hatte die Dame nicht gerechnet und es wurde ihr schwül bei dem bloßen Ge danken daran. Eine eigentümliche Leere schien überhaupt im ganzen Hause zu herrschen. Auch der Hof war wie ausgestorben, nicht einmal ein Huhn pickte im Sande, kein Hund bellte. Die Amtmännin ergriff den Messinggriff und schleu derte ihn mit Gewalt zurück. Es dröhnte gleich Dom- glöcken, die erste Stunde nach Mitternacht verkünden — eins! Na, endlich! Die Amtmännin lief wie eine Fregatte mit vollen Segeln in den sicheren Hafen ein. Im Dunklen stolperte sie über eine Stufe, aber da half ihr eine unsichtbare Hand durch die Finsternis der fensterlosen Diele und ge leitete sie in ein Zimmer, das vom Widerschein des Meeres und des Himmels blau war. Der Besuch lockerte die Hutbänder und fand jetzt erst Gelegenheit, das hilfreiche Wesen zu beaugenscheinigen. Sofort fuhr die arg Erhitzte mit beiden Händen nach dem Magen. Sie fühlte ein starkes Bohren in der Herzgrube, als kehre jemand ein Messer in ihr um. (Fortsetzung folgt.)
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