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Ottendorfer Zeitung : 24.04.1936
- Erscheinungsdatum
- 1936-04-24
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Digitalisat
- Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1811457398-193604241
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1811457398-19360424
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1811457398-19360424
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Bestände der Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Ottendorfer Zeitung
-
Jahr
1936
-
Monat
1936-04
- Tag 1936-04-24
-
Monat
1936-04
-
Jahr
1936
- Titel
- Ottendorfer Zeitung : 24.04.1936
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0en,,^sg «len Göring übergibt die ersten Truppenfahnen. Berlin, 21. April. Der „Tag der Luftwaffe", der seit dem vorigen Jahre am Todestage des hervor ragendsten Kriegsfliegers, des Rittmeisters Manfred Freiherr von Richthosen, in allen Standorten feierlich begangen wird, wurde in der Reichshauptstadt durch eine große Pardeaufstellung von Formationen des Luftkreises ll auf dem Gelände der Fliegerhorst-Kom mandantur Gatow eingeleitet. Dabei erfolgte die Verlei hung der kürzlich durch Erlaß des Führers gestifteten neuen Truppensahnen an zwölf Formationen der Luftwaffe und die Vereidigung der neuen Fahnenjunker- Lehrgänge der Luftkriegsschulen Gatow und Wildpark- Werder. Diese Truppenfahnen sind die ersten, die bisher zur Verleihung fertiggestellt wurden. Die Truppen sind im offenen Viereck angetreten. Die offene Seite wird von fünf mehrsitzigen Kampfmaschinen geschlossen, die zu beiden Seiten von je einem schweren und einem leichten Flakgeschütz flankiert sind. Davor stehen, noch in ihrer Hülle- die neuenFahnen. Punkt 10 Uhr läßt der Stellvertreter des Höheren Fliegerkommandeurs im Luftkreis II, Generalmajor Zenetti, die Truppen präsentieren. Generaloberst Göring fährt mit seinem Wagen in das offene Viereck. Er wird zunächst begrüßt von dem Staatssekretär der Luftfahrt, General der Flieger Milch, und dem Befehlshaber im Luft kreis II, General der Flieger Kaupisch. Dann meldet Gene ralmajor Zenetti die angetretenen Truppen, die General oberst Göring mit „Heil Flieger" begrüßt. Donnernd schallt es über das Feld: „Heil Herr Generaloberst!" Während nunmehr Generaloberst Göring die Paradeaufstellung lang sam abfährt, treten die Kommandeure der einzelnen For mationen vor. Die noch verhüllten Fahnen werden vor das Podium getragen. Die Kommandeure nehmen gegenüber ihren künftigen Fahnen, begleitet von zwei Offizieren mit gesenkten Degen, Ausstellung. Generaloberst Göring richtete nach der Begrüßung an die Truppen eine Ansprache. „Ein großer Teil von euch", so erklärte er u. a., „hatte die Ehre, gestern vor unserem Obersten Kriegsherrn vorbeizu- maschieren, dem Mann, der uns Soldaten und dem ganzen Volke die Ehre und die Freiheit wieder zurückgegeben hat. Seit unser Führer das Steuer des Deutschen Reiches in der Hand hält, ist auch das deutsche Volksheer wiedererstanden und in diesem die deutsche Luftwaffe. Ihr dürft stolz darauf sein, dieser Waffe anzugehören. Es war auch notwendig, gerade unserer Masse von Anfang an klarzumachen, daß ihr Fundament die soldatischen Tugenden sein müssen; daß es nicht darum geht, nur eine technische Truppe zu sein, sondern daß wir unseren Stolz darein setzen, an erster Stelle zu stehen, wenn es sich darum handelt, die soldatischen Tu genden und die soldatische Disziplin zu beweisen. Der Führer hat befohlen, daß den Truppenteilen wie der jenes Symbol zu geben ist, das zu allen Zeiten immer das äußere sichtbare Zeichen des Zusammenhaltens einer Truppe war: die Fahne. Ein ehrwürdiges Schauern erfaßt uns, wenn wir die alten Feldzeichen an uns vorüberziehen sehen. Die ältesten von ihnen sind kaum noch ein Fetzen Stoff, aber das, was sie ausstrahlen, das erzählt von ge waltigen Kämpfen, großen Siegen und ungeheuren Opfern. Heute Kameraden, erhaltet auch Ihr das äußere und sicht bare Zeichen des Soldaten und seiner Ehre, erhalten eure Truppenteile die Fahnen mit dem Symbol jener alten und ruhmreichen Vergangenheit aus zahlreichen Schlachten und Siegen, dem Kreuz von Eisen, geschmückt aber auch mit dem Symbol der neuen Zeit, dem Symbol der Auferstehung unseres Volkes, dem uralten Siegeszeichen unserer Vor fahren. Vergeßt nicht, unter diesem Zeichen des Haken kreuzes ist Deutschland aus Not und Schande, aus Schmach und Elend herausgeführt worden. Unter diesem Zeichen haben Tausende gelitten und geblutet. Unter diesem Zeichen errangen wir die Freiheit und Ehre unseres Volkes. Und darum wird es auf unserer Fahne umklammert von den Fängen des fliegenden Adlers, des stolzen Vogels, der der Sonne entgegenfliegt. Schwört bei euch selbst, daß ihr nje lassen werdet von dieser Fahne! Denn das sage ich euch, wenn ihr dieses Zeichen umklammert, dann haltet ihr damit das Schicksal Deutschlands in euren Fäusten! Das Schicksal unseres Volkes ist unzertrennlich verbun den und verknüpft mit unseren Fahnen. Wenn einmal das Schicksal es fordert, daß zur Verteidigung von Volk und Vaterland die Fahnen enthüllt werden müssen, dann erwarte ich von euch, daß ihr mit dem gleichen Mut, der gleichen Unverzagtheit und der gleichen Treue wie eure Vorfahren hinter den Fahnen marschiert, wohin sie auch immer getragen werden mögen. Sie sind das Pfand, das der Führer, unser oberster Kriegsherr, uns anvertiaut hat. Mögen sie auch die Nachkommen erinnern an die große Zeit, da Deutschland aus tiefer Nacht der Sonne entgegsn- jchritt. Mögen sie dann auch erinnern an den Mann, der unser Volk und Vaterland wieder zu einem Begriff und einem Inhalt gemacht hat, für den das höchste Opfer zu geben wir freudig bereit sind!" Die feierliche Verleihung. Nach der Ansprache werden die Fahnen enthüllt, die frisch im Winde knattern. Während die Truppen das Ge wehr präsentieren, begibt sich Generaloberst Göring zu jeder einzelnen Fahne, nimmt sie aus der Hand des Fahnenträgers, weiht sie mit einem besonderen Fahnen spruch und übergibt sie dem Kommandeur des Truppenteils, der sie künftig führen wird. Im Augenblick der Ueber- Addis Abeba, 21. April. Seit zwei Tagen gehen in Addis Abeba die wildesten Gerüchte über den Vormarsch der italienischen Truppen um. So waren Gerüchte ver breitet, daß die Italiener am 14. Jahrestag der faschi stischen Revolution, also am Dienstag, in Addis Abeba einmarschieren würden. Durch öffentlichen Anschlag wurde der Bevölkerung von Addis Abeba bekanntgegeben, daß die Regierung in ständiger Verbindung mit den Behörden der Städte Hiao Mieda, Ancober, Uorra Hu, Harrar, Afdem, Dschidschiga und Dagabur steht, welch letzteres die Italiener schon vor fünf Tagen eingenommen haben wollten. Addis Abeba ist von fast 30 v. H. der Bevölkerung mit Hab und Gut in den letzten drei Tagen verlassen wor den. Die Europäer wohnen größtenteils auf den Grund stücken ihrer Gesandtschaften. Die englische Gesandtschaft ist fast wie eine Kriegsfestung mit Stacheldrahtverhauen und ähnlichem ausgebaut. Die Bevölkerung von Dessie zerstörte die amtlichen Bauten. Asmara, 22. April. (Vom Kriegsberichterstatter des DNB.) Wie von italienischer Seite berichtet wird, hat eine nähere Besichtigung von Dessie ergeben, daß zahlreiche amtliche Bauten, Feldlazarette usw., durch die Bevölkerung von Dessie kurz vor dem Einmarsch der italienischen Trup pen zerstört worden sind. Sämtliche Ausländer hatten Dessie verlassen bis auf einen französischen Lazaristen- Pater und seinen Gehilfen, die in einem Lazarett geblieben waren, das sie gegen Ueberfälle der Bevölkerung in Ver teidigungszustand gesetzt hatten. Beide erzählten, daß dre avziehenden abessinischen Truppen mcht nur von den Asbogallas, sondern auch von den Einwohnern der Stadt angegriffen worden seien. Nach der Verlegung des Hauptquartiers nach Dessie rechnet man in italienischen Kreisen damit, daß der Vor marsch mühelos fortgesetzt werden kann, und nimmt an, daß Ende dieses, spätestens aber Anfang nächsten Monats das Endziel erreicht sein dürfte. Es sind Maßnahmen getroffen, um auch einen letzten Widerstandsversuch des Negus im Keime zu ersticken. nähme jeder einzelnen Fahne gibt eine Gruppe der geschütze jeweils eine Gruppenfalve ab. Die Vereidigung der Fahnenjunker. Die Fahnen rücken nun zu ihren Truppenteilen lediglich die Fahnen der Luftkriegsschulen bleiben vor dem Podium stehen. Vor diesen Fahnen nehmen die neue» Fahnenjunkerlehrgänge Aufstellung, deren Vereidigung nunmehr von dem Kommandeur der LuftkriegsfchuleM Oberst Schubert, vorgenommen wird, nachdem zuvor e>» evangelischer und ein katholischer Geistlicher auf die Heilig' keit des Eides hingewefen haben. Generaloberst Göring richtet noch eine kurze Ansprache an die neuen Fahnenjunker. Er weist sie auf die Bedeu tung des eben geschworenen Eides hin, mit dem sie sich WM Volk und dem Führer dieses Volkes verschworen hätten Generaloberst Göring erinnert dann an den heutige» Todestag Manfred von Richthofen und fordert seine junge» Kameraden aus, in dem Leben dieses unsterblichen deutsche» Lufthelden stets ihr Vorbild zu sehen. „Wenn RichthoW lebt — dann wird die Luftwaffe unüberwindlich sein! ist der tiefere Sinn eures Eides, den ihr leisten durftet Göring schließ mit dem Sieg Heil auf den Führer. Die Kapelle intoniert die Nationalhymnen. Damit ist die P"' radeaufstellung beendet. Die Truppen formieren sich M Vorbeimarsch. Die Parade vor dem Oberbefehlshaber der Lustwas" war deshalb ein besonderes Ereignis, weil zum ersten MM seit der Vorkriegszeit wieder deutsche Truppen mitihre» eigenen Fahnen defilieren. Dem Vorbeimarsch der Offiziere des Luftkreiskommandos folgten die Trupps in der Reihenfolge der Paradeaufstellung. Der Parade marsch der Fußtruppen in Marschkolonnen wurde abge schlossen von der Vorbeifahrt der Flaks. Abessinischer Angriff auf den Flugplatz bei Dessie? Addis Abeba, 22. April. Nach unbestätigten Meldu»- gen sollen die Abessinier im nächtlichen Kleinkrieg den Kilometer südlich von Dessie liegenden Flugplatz, aus dem etwa 17 Bomber standen, angegriffen haben. Die Flugzeugs seien zerstört worden. Es gehen ferner Gerüchte, daß sich um Dessie Kämpfe entwickelt haben. Die italienische Südofsensive 15V Kilometer vorgelrieben. Rom, 22. April. Der unter 192 veröffentlichte Heeres bericht Marschall Badoglios besagt: An der Somalis"»' setzten unsere Truppen den Vormarsch auf der ganzen Li»" fort und erreichten Ortschaften, die etwa 150 Kilometer vo» den Ausgangsstellungen entfernt sind. Unsere Abteilung^ besetzten gestern Ducun im Tal von Nacata, nachdem sie M feindlichen Nachhuten zerstreut hatten. Wir hatten eine" verwundeten Offizier und etwa 50 tote und verwunden Soldaten. — An der Nordfront bietet die Bevölkerung iE mer weiterer Gebiete ihre Unterwerfung an. Um de» Abtransport der Engländer aus Addis Abeba London, 21. April. In London wurde am Diensts mitgeteilt, daß Pläne über den Abtransport der britiE Staatsangehörigen aus Addis Abeba zwischen dem eng?, schen Außenministerium und dem britischen Gesandten " Addis Abeba besprochen worden seien. Es handelt sich "" etwa 1000 Personen. Allerdings halte man das Eintrett eines solchen Notfalles nicht für wahrscheinlich: außerd" wäre eine Räumung aus dem Luftwege mit manches Schwierigkeiten verbunden. Was England der Abessinienkonflikt kostet. London, 21. April. Im Unterhaus wurde am DieM. tag die Regierung befragt, ob sie die bisherigen Kosten von ihr infolge des italienisch-abessinischen Konflikt'' getroffenen Maßnahmen zu Lande, zu Wasser und in Luft bekanntgeben könne. Der Vertreter des SchapaiE teilte mit, daß in den Zusatzhaushalten annähernd 7 M lionen Pfund für diese Maßnahmen bis zum 31. Mw' 1936 vorgesehen seien. Unsusksllssmen ißslienisvken Voi»msnsvk. Die Flucht aus Addis Abeba. Ven deU Kg! London, neuen Hausht enttäuschend i In der k Haushalt de- Major Attlee einenHau inhren würde. Wirtschaft erz rustung verw Fehlschlag der Sir Arch Finanzaussicht "nd dem Wei Bevölkerung c lege einen H < langen. G Ausspra Chamverla London, 2 ei n hielt eir Namberlain Ihrige Haush ^°er man dü ^eorganif 'ends nicht Die Nüstui!« kosten und n ko M vielen J< Kliches Mir M geführt h r/ Armee kei: Ae und bis ""eben sei. Ki London, 2 Mischen Hau v r Oeffentlick sich dunkle »Knts zusamt N'cht der Ne Mchen Ve k, öle finanz« ^erhebt, da b eine Unbe notwend «London, 2 M noch ein tz / ? gebie: ! e forderte Heber d S>t, nicht besonders i l, Der konfe M.a lmin assun Mge der »a^Abgeor! bj,. Danganil Kn. der von ^»njika au Mellte sich b/Mgen au K» zyische 400»«, S8j (Nachdruck verboten.) Neugierig reckte Ragna den Hals. Sie schlich hinaus, sehr leise, damit Jomfru Koren sie nicht zurückries. Der wohlbekannte Geruch des Holzes, auf das stark die Sonne einbrannte, stieg ihr angenehm in die Nase. Vögel zwitscherten. Aus den Mäulern der geschnitzten Drachen köpfe taute es unablässig in klingenden Tropfen. Der Garten lag wie ein Hauch von Silber und Grün an die nahe Bucht hingebreitet. Schmale junge Birken stämme, die alles Leuchten der Natur in sich aufgesogen hatten, schütteten den grünen Duft ihrer ersten Knospen über das nackte Braun der Erde. Sie war noch winter bart und eisig kalt. An einzelnen Stellen blieb der Schnee liegen bis Juni. Da ist Vater, dachte Ragna, Vater und Magdalena. Sie wollte die hohle Hand vor den Mund legen und rufen. Aber es kam ihr gerade so vor, als hielte jemand ihre Hand fest. Merkwürdig, wie nah sie nebeneinander hergehen. Ragna verfolgte sie mit Augen, in denen das Blau des Himmels und das Grün des Gartens in seltsamem Widerstreit standen. Wie aus riesenhaften Scheinwerfern zuckten blen dende Reflexe über die noch toten User. Und plötzlich schien es der Lauschenden, als zerflösse die schmale Ge stalt Magdalenas mit dem hinter ihr zart schimmernden und atmenden Wasser in eins. Und als stünde ihr Vater allein dort unten im Hain der Birken. Die Sinnestäuschung dauerte nur so lange, als ein Wölkchen Zeit braucht, an der Sonne vorüberzusegeln. Dann hob Helle Gröndal die Hände in den leichten, grün überstäubten Dust der Atmosphäre, und diese nahm wieder Form an und Gestalt und war Magdalena — Unfähig, ein Glied zu rühren oder ein Lebenszeichen zu geben, wurde Ragna Zeuge alles dessen, was im Garten vor sich ging, wenn der Wind auch nur den schwachen Schall von Stimmen, nicht den Sinn der ge sprochenen Worte zu ihr herübertrug. Sie war heimgekommen, vom Vater das Andenken ihrer Mutter zu fordern. Und dies war seine Antwort. Da Magdalena mit Beginn der wärmeren Tage häufig in der Nähe des Meeres zu finden war, hatte der Grossierer sie nach Nosenhjelms Fortgang dort gesucht. Und wirklich stand sie so dicht am Wasser, daß die lang sam anrollenden Wcllenkämme ihr die Füße netzten. Helle Gröndals Gesicht, wie unterminiert von verhal tener Erregung, war nicht gut. Es erinnerte an Tage, die vor vierzehn Jahren waren. „Sie werden sich nasse Füße holen, Schwester Magda lena. übrigens — er ist hier." „Ich weiß", und Schwester Magdalena lächelte un ergründlich. — „In der Tat? Er kam — fast schäme ich mich, es zu sagen — wegen einer lächerlichen — einer erbarmungs würdig läppischen Dummheit. . . oder — sollte dies viel leicht ein Vorwand gewesen sein? Kam er etwa Ihret wegen, Magdalena?" Abwehrend trat sie zurück. Hoheit im Blicke. Und sofort kam er zur Besinnung. „Verzeihe mir! Ich kränkte dich! Alles ist auf die Spitze getrieben, Magdalena — der Boden wankt unter unsern Füßen — nicht nur um meines, sondern auch um Ragnas willen frage ich dich: Ist dir nie ein Bedenken gekommen, mit welchen Augen das Kind dein Wirken hier ansieht? Ragna steht auf der Schwelle des Weibtums — argwöhnische Blicke hab' ich ansgefangen — willst du, daß dein Kind an der Lauterkeit deines Wollens und Handelns rre wird?" „Helle " Und zum ersten Male scholl in die stille Form ein starker Trieb des Lebens. „Es grbt nur eine Lösung, Jngre — und wenn du wirklich zurückgekehrt bist als Schatten von den Ufern des Hades — so ist doch dieser Schatten noch mein und muß sein Werk an mir vollenden, wie an dem unschuldi gen Geschöpf dort drüben im Hause — ich bin nicht mehr der Helle von damals, Jngre. Meinem Lebensbaum ist die Krone zerbrochen. Einst verlachte ich die Seele. Heute knie ich vor ihr — ich bitte nicht: Magdalena, werde mein Weib. Ich bitte: Seele, verlasse mich nicht — verlasse uns nicht —" Flüchtig berührte ihre Hand sein Haupt, da er vor ihr kniete in der ersten grünen Frische des dichtgedräng ten Ufermooses. „Armer Helle", sagte sie leise, „nie wirst du mit Magdalena vor den Altar einer eurer Kirchen treten, da sie Jngre ist, die nie von dir geschieden — nie Mrst du die beiden trennen können, da sie nur ein einziges Wesen von rätselhaftem Ursprung — und wenn ich nun ein willige, Helle Gröndal, solange die Frist mir noch ge stellt, Mutter, Gattin zu sein, wirst du die Kraft haben, zu ertragen, was daraus folgt? Wirst du es aus nehmen, vor dein Kind zu treten und ihm eine Geschiß zu erzählen, die es glaubt, eine Geschichte von sei"', Mutter, die zurückgekehrt ist, und die du bis heutig, Tages nicht wiedererkannt, sondern als eine Fremde gesehen hast?" Er preßte die Fäuste gegen seine Schläfen. „Es ist schwer, es ist unmöglich, aber ich >vc" es tun." , „Wirst du dich mit dem Geheimnis abfinden, d^, die näheren Umstände meiner Rückkehr ewig in ein "" durchdringliches Dunkel hüllen wird?" . „Es ist kein Geheimnis!" rief Helle aufspringe",! „Alles ist so klar, so begreislich — du bist es, Jngre! M" Weiß ich nicht, und will ich nicht wissen!" , Magdalena nickte. „Ich war's .. . und um es wie^ zu sein, hab' ich den langen Weg zurückgefunden." , Sie hob die Hand, die durchsichtig und von zarn' gelblicher Tönung war wie Wachshände der Heiligen , alten Kirchen — und löste die weiße Hülle von ihm, Haupte. In langen Linnenstreifen rollte der entstelle'" Verband nieder zur Erde. z Helle jauchzte auf: Das war Ingres Haar — warme, lebensvolle, wie von Sonnenbränden Hein"' durchglutete Haar — und von einem Schauer ergrim!, der seinen ganzen Körper kalt durchrieselte, streichelte „ sanft darüber hin, immer und immer wieder, bis sie mit einem seltsam traurigen Blick in die Augen sa"^ und die zweite Trennung wird schmerzlicher sein als e erste. , Helle Gröndal aber warf weit von sich alles ihn?« drängende Grauen und den Zweifel in die irdische lichkeil dieses Geschehens und reitete sich in die gW,<» Nüchternheit einer Phrase: „Run wollen wir R"" überraschen." Aber Ragna stand wie gekreuzigt eng an die Wand ", drückt ilnd atmete nicht einmal, um von den langlA Heimwärtsschreitenden nicht bemerkt zu werden. Weg führte sie unter der Sommergalerie hin. Sie gi"" ins Haus. Schritte näherten sich der großen Stube. Da warf die Herrenhoftochter die Arme empo" sprang vom Geländer hinab in den Garten, daß die loa § Erde hoch aufspritzte. Das alte Holz des Schnitzwei,, knarrte und pfiff unter ihrer Last: ein morscher B« splitterte. Und Ragna lief Ihr buntgewirkter Schal blähte hinter ihr wie ein Segel. (Fortsetzung folgt.) j ^a^lfram °^n weit u hM" der L kleine« 'Mette. Die Mnnnersatü °es Mädch M'Neinzig Nicht m MNWankenl M sern voi ^Treulosi der st die wil )M»gna füh Seem itzel°W "M Vlau ur Uh ^wehten einer ^en Schw in Aber Voot w, . Men Näh °» M rannl hlM°Pfen d . 'tzeGesick ^l'^ohin st M^Mer - die 'cu^ * MM m b Mögel, MM Wild ' 1° seitsc
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