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Ottendorfer Zeitung : 21.02.1936
- Erscheinungsdatum
- 1936-02-21
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Digitalisat
- Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1811457398-193602210
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1811457398-19360221
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1811457398-19360221
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Bestände der Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Ottendorfer Zeitung
-
Jahr
1936
-
Monat
1936-02
- Tag 1936-02-21
-
Monat
1936-02
-
Jahr
1936
- Titel
- Ottendorfer Zeitung : 21.02.1936
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^ün^vutsok-ßnan-ösisoke Hnnäkenung eigerW. Lage in den eine Ziga' sie wieder n englische"; zeren Untern ne ihre M' nd Bentt' reichen. rsuche. wichten. rsteiner oo» bei Tiroler lieferte Ge- 'tarb zuletzt Handlungen neidet wird agsverhanl» r, für den, chlagen, sie reden u»d e keinerlei imdrehends unbewußt > muß mich ,s Mittag' Den Kragen des wasserdichten Mantels möglichst hoch hinaufgezogen, den Rand des Filzhütchens möglichst tief heruntergeschlagen, ging sie schnell durch den Regen. Weder Menschen noch Haustiere zeigten sich auf dem nassen grauen Feldern, aber dafür begleitete sie ein Flug Krähen, und der Vogelschatten zog wie eine finstere Wolke über die Wiesen. Uber glitschige Nadeln und nasse Steine marschierte sie mutig geradeaus, geleitet von dem untrüglichen Kompaß ihrer Sorge um Robert. Robert war so leichtherzig und so stark — er sorgte nicht um den nächsten Tag, er vertraute seiner Geistesgegenwart und tat so, als ob er immer noch einen Pfeil im Köcher hätte, wenn schon alles verloren war. Daß Herdegen nun, aller Wahrscheinlichkeit nach, Herr auf Veitschberg blieb, be deutete natürlich eine nicht unwesentliche Verschlechterung von Roberts Aussichten. Der alte Herr ließ sich nicht gern täuschen und würde es vielleicht ablehnen, einen Mann auzustellen, der ihn systematisch belogen hatte. Und fortgehen? In eine große Stadt? Reithofs kam ja aus einer großen Stadt; aber sie schien für ihn kein Stückchen Brot übrig zu haben. Die letzte Wegstrecke war sehr steil, und sie ging, be hindert von ihren durchfeuchteten Schuhen, die nur lose am Fuß hafteten, langsam aufwärts. Auf der abschüssigen Wiese weideten zwei schwere Bauernpferde. Sie waren in Erwartung nahender Kälte seit langem nicht ge schoren; nngestriegelt hingen die Mähnen über die breiten Hälse, und das nasse Fell war stumpf und struppig. Im Vorübergehen tätschelte sie die warmen Köpfe und schaute dabei zum Christernhof hinauf, hinter dessen winzigen Fenstern schon Licht brannte. In solchen Berg höfen war sie oft und oft eingekehrt, um im Auftrag des Paters Botschaften auszurichten. Sie bekam dann gewöhnlich ein Glas Milch, plauderte mit den Bauers leuten und fand alles ganz warm und altväterlich ge mütlich. Aber jetzt vermeinte sie, mit Lena Reitho'ffs Augen auf die Umgebung zu schauen, auf die stumpfen, zerarbeiteten Menschen, und eine gewisse-Aufsässigkeit gegen Roberts unverborgene Vorliebe für ein solches Leben bemächtigte sich ihrer. Möglicherweise hatte er diesen Geschmack von seinem seßhaften Großonkel geerbt, der, Mariannes Meinung nach, auch besser daran täte, sein gutes Geld in anregenderer Umgebung auszugeben, als arme Bauern zu beherrschen. Aber der alte Tyrann zog es vor, in dem Haus, das seinen Ramen trug, der Erste zu sein, als in einer fremden Umgebung an Rang einzubüßen. ms Fenster der Reg»" chen gewal ' drei HolZ' )e wühlte», ttaben, »n° a erkennet Stück au^ ußien wo»! Wand eines 'gen wii^e e und vcv den Ereiss nitz würde oechsel, v»n nach Tiche Wirlschasi Dann war ido-Schmst schein koitt' iba Arad»" ein Flagge» nn fand eN nnen dum >gus singe»' a Venezia n Duce aE m Rufe dc> dem BaW über nicht neue, herzlichere und wärmere Gesten finden, auf die man vielleicht jenseits des Rheins warte? Es sei ein Fehler gewesen, immer an den „Erbfeind" zu denken, nachdem schon so viel Blut von beiden Seiten geflossen sei. Der rechtsgerichtete Abgeordnete Taittinger er klärte, er sei überzeugt, daß Rußland gar nicht in der Lage wäre, einen Krieg gegen eine europäische Macht erster Ord nung durchzuhalten. Die russische Armee zähle 930 000 Mann. Sie müsse aber ein Land verteidigen, das vierzigmal größer als Frankreich sei. Frankreich verfüge nicht über Ar meen, die notwendig wären, um einer anderen Macht zu Hilfe zu eilen. Das müsse offen gesagt werden. Wenn der Pakt ratifiziert werden sollte, müßte man sehr bald große finanzielle Opfer ins Auge fassen, um in der Zukunft den eingegangenen Verpflichtungen entsprechen zu können. So, wie Barthou den Vertrag aufgefaßt hatte im Rahmen an derer Pakte, könnte man den französisch-sowjetrE Bei standspakt verteidigen. Aber so, wie er sich heute darstelle, erscheine er wie eine Drohung gegenDeutschland. Taittinger wünscht, daß sich Flandin die Erklärungen La vals über diese Frage zu eigen mache, und daß man ganz allgemein in Frankreich dem Widerhall jenseits des Rheins größere Aufmerksamkeit schenke. Er sei der Ansicht, daß Frankreich alles tun müsse, um eine deutsch-französische Annäherung zu erleichtern. Der Abgeordnete Franklin-Buillon forderte den Redner auf, die kürzlich vor dem Unterhaus gehaltenen Reden Austen Chamberlains und Attlees zu lesen. Taittinger wie derholte, man könne das Land nicht ewig in dem Glauben lassen, daß cs morgen einen Krieg zu führen habe. Die Sow jets hätten bereits durchblicken lassen, daß sie vor allem an einen Kreuzzug gegen den Faschismus für den Bolschewismus denken. Der Abgeordnete der Rechten, Henriot, wandte sich auf das schärfste gegen die Einmischung der Dritten Inter nationale in die inneren Angelegenheiten Frankreichs. Der Redner schloß, zum Ministerpräsidenten gewandt, mit der Bemerkung, er und seine Freunde würden erst dann für den sowjetrussisch-französischen Pakt stimmen, wenn er eingedenk einer früheren Aeußerung von ihm selbst „die rote Ka naille" verhaften lassen würde. Die weitere Aussprache über den sowjetrussisch-fran- zösischen Pakt wurde auf Donnerstag vertagt. italienische» nee des R»" inn an de"; ausdrückli»! >er Südfro»' imen hätte» en Offizier i nen Ausbü abessinische» vordem Die rhaupt irwendungS-! en Verwett'; Paris, 18. Februar. Die Kammeraussprache über die Ratifizierung des französisch-sowjetrussischen Paktes eröff nete am Dienstagnachmittag der rechtsgerichtete Abgeord nete Val lat. Nach einem Ueberblick über die früheren Pakte wies er darauf hin, daß der vorliegende französijch- sowjetrufsische Pakt nicht mit den alten Bündnissen ver glichen werden könne. Bisher seien Bündnisse immer nur zwischen Ländern, also geographisch bestimmten Einheiten, abgeschlossen worden, diesmal jedoch verhandele Frankreich nicht mit einem Lande, sondern mit der Dritten Internationale, die sich auch auf andere Gebiete als auf das gegenwärtige Sowjetrußland aus- " dehnen könnte. Der Abgeordnete betonte ferner, daß der militärische Bei stand Sowjetrußlands nicht verglichen werden könne mit dem etwaigen Beistand, den Frankreich gegebenenfalls zu leisten hätte. Es würden mindestens sechs Wochen vergehen, bis die sowjetrussische Armee an der russischen Grenze zufammen- gezogen wäre, und dann müßte sie noch durch vier neutrale Staaten marschieren, um mit der deutschen Armee in Berüh rung zu gelangen. Der italienisch-abessinische Krieg habe im übrigen be wiesen, daß eine Luftflotte zwar zur Aufklärung eingesetzt werden könne, nie aber feindliches Land besetzen könne. Die russischen Flugzeuge müßten viele hundert Kilometer zu rücklegen, um Deutschland zu erreichen. Die Behauptung, daß die Ratifizerung des französisch-sowjetrussischen Paktes im Interesse der Kleinen Entente liege, träfe nicht zu; würde dies der Fall sein, so könne Deutschland anneh men, daß inan es einkreifen wolle. Vallat glaubt nicht an einen baldigen deutsch-französischen oder deutsch-russischen Krieg, ist aber der Ansicht, daß der vorliegende Vertrag einen Streit zwischen dem Panslawismus und dem Pangerma nismus beschleunigen würde. den Abend' üdöstlich vo» n der Nord- !n Tanks e" veröfse^ beträchM rriegführ^ t sich auf i»«" 10 Mill'< und z>«"' das In»" Familien»" 10 Milli-""' das Marins nftfahrtm'N" nen zur Ä« datsfragt italienisch"' ir vielbem date. Dabf' «r KoloiE glischen uw erhob ernt»! Italiens ns' ns aus Abe! as. Auffassung von seinen Pflichten, die angesichts des bis jetzt schon angerichteten Unheils unverständlich sein muß. Das Deutsche Reich jedenfalls vertritt die Ansicht, daß es die Aufgabe einer Negierung ist, einem Mörder die Aus- fützrung seiner Tat durch vorbeugende Maßnahmen unmög lich zu machen. Nicht aber ettva dadurch, daß man nun sämtliche möglichen Opfer eines Mörders der Freiheit beraubt. Durch eine solche Handlungsiveise wäre praktisch allen Gelpalttaten Tür und Tor geöffnet. Es dürfte auch der Schweizer Regierung nicht unbekannt sein, daß das Deutsche Reich heute von seinen Angehörigen im In- und Auslande erwartet, daß sie sich in aktivster Weise — und das bedeutet vor allem in der NSDAP, und ihren Orga nisationen am Geschehen ihres Volkes beteiligen. In der Schweiz haben bisher alle Fremden das selbstver ständliche Recht zu einer solchen Betätigung gehabt, solange sie natürlich eine Einmischung in die inneren Verhält nisse der Schweiz vermieden haben. Da es dem Bundesrat nicht möglich sein wird, auch nur den geringsten Beweis für eine solche Einmischung beizubringen, stellt das Verbot also nichts weiter dar, als die Aushebung des Rechtes der Reichsdeutschen, die Pflichten gegenüber ihrem Heimatlandc zu erfüllen. Es muß also festgestellt werden, daß die Schweiz versucht, politischen Einfluß auf die in ihrem Gebiet wohnenden Reichsdeutschen zu nehmen, ein Vor gang, der wohl einzig dastehen dürfte. Der Förderung der Beziehungen zwischen den beiden Staaten dürfte dieser Eingriff am allerwenigsten dienen. Unmögliches! Verbot. r q n tt i s a t i o n e n der NSDAP, i » d e r S ch w e i z nicht mehr z u g e lass e n. Bern, 18. Februar. Amtlich wird mitgeteilt: „Der ^»»desrat hat auf Grund eines Berichtes der Bondes- "'waltschast und auf Antrag des Justiz- und Polizei- ^t»etewonts beschlossen, eine Landesleitung und Krcis- ^tungen der NSDAP, i» der Schweiz in irgendeiner »orm in Zukunft nicht mehr zuzulasftn. Die grundsätzliche trage der weiteren Zulassung von ausländischen politischen ^Steinigungen in der Schweiz wird dem Justiz- „ud Poli- ^bepartement in Verbindung mit dem politischen Depar- Eement zur Prüfung und Berichterstattung überwiesen." * . Der „Völkische Beobachter" schreibt hierzu u. a.: Mit "stn Verbot der Organisätivn der NSDAP, macht sich Bern M marxistischen Mvrdargumente zu eigen. Die Schweizer Gierung wird damit zu einem Werkzeug der marxistischen "d jüdischen Propaganda gegen Deutschland, deren Bc- Mptung immer darauf Hinausgelanfen ist, daß die Nn- Renhcit von Nationalsozialisten in der Schwei; eine ^ovokativn der Gegner des Nativnalsvzialismus sei. Ter ^'»desrat beweist durch sein Verhalten aber auch seine öft (Nachdruck verboten.) i, „Was denn? Was denn?' rief Sixtus Maria, peinlich ""rührt. „Jst's denn so eilig? Es wartet doch niemand »üf Sie,« „Doch: Vater wartet!" »Hm . . . Werden Sic ihn ein bisserl beschwichtigen "innen?" »Ich hoffe." Marianne gab ringsum die Hand. i. Reithoff behielt ihre Hand ein paar Sekunden in der «""en. „Erlauben Sie, daß ich Sie begleite?" bat er. Aber "löste sich so schnell von ihm, daß er prüfend die Augen d,'"Mmenkmff, wie es seine Art war, wenn er »ich! ^siand. »Ich erlaube nicht!" Sie lachte, aber es klang nicht „Bitte bleiben Sie nur hier! Ich mag im kalten "Sen nicht plaudern." Und draußen war sie . . . »>. Einmal aus dem Schloß, angesichts der verregneten Men und triefenden Wälder, sah das Weiler noch bei trostloser aus als zwischen mauerbcgrcnzten, cngc» UZ». FZ Witt windstill; kein Blatt bewegte sich, und die y,Aken hingen tief ins Tal. Nein: Paul hatte schon recht Mnern Drängen; sie mußte noch bei guter Zeit ins je>>^°kfgut, und wenn es eine Komplikation gab, die ejD" Weg noch dringlicher erscheinen ließ, so war sie jetzt "Testeten. le» Marianne sah nach der Uhr. Es war zwei durch. Sie h^ete^—: zwei Stunden hin, zwei Stunden zurück, eine stunde, die anstrengendste, dort, um den allen "liesSchweigen zu bestimmen. Es ging: Wenn »„d ppte, konnte sie um sieben Uhr wieder daheim sein, brauchte von dem Besuch überhaupt zu er- ""d b - e Nacht würde ihr wohl über den Hals kommen, Schicksal ihrer Schuhe war besiegelt. Aber was i ein paar Schuhe im jetzigen Augenblick? Und was Astrids einem Menschen, der von drohenden Schallen mis, in der Nacht durch einsame Wälder zu I m — weniger als nichts. Man Ivar sroh, dur"" tüchtig ausschreiten und Nachdenken und still M WWW Ule gegen das WOWim Die Ratifizierungsaussprache in der Kammer. lerneur rna in dck . ' Der Abgeordnete Marcel Heraud (rechte Mitte) - - ... äußerte sich zunächst gegen den Vertrag und erklärte dann, ' Deutschland habe nicht unrecht, wenn es behaupte, daß der ' !ranzösisch-sowjetrussische Pakt mit dem Geist von Lo- c«rno nicht in Einklang gebracht werden könne. Äer hätte man nicht Deutschland gegenüber eine aktivere Politik der Zusammenarbeit treiben sollen, als man es ' Fisher getan habe? Warum sollte man Deutschland gegen- : Seite wi^ Aus aller Wett. Deutscher Pressevertreter aus Frankreich ausgewiesen. Paris, 18. Februar. Am Montagvormittag wurde der deutsche Pressevertreter Richard in seiner Pariser Wohnung von der französischen Polizei verhastet. Nach dreistündiger Haft wurde Richard durch Vermittlung der amtlichen deut schen Vertretung wieder freigelassen und ausgefordert, Frankreich alsbald zu verlassen. Eine stichhaltige Begrün dung wurde nicht gegeben. Richard war vor Jahresfrist bereits aus Italien ausgewiesen worden. Ob ein Zusam menhang zwischen diesen beiden Maßnahmen besteht, ist noch nicht zu sagen. Schritte, die der Präsident des Syndi kates der ausländischen Presse auf deutsches Ansuchen hin unternahm, hatten eine Verlängerung der am 15. Februar abgelaufenen Aufenthaltsgenehmigung für Richard zunächst um acht Tage zur Folge. Wie sich die französischen Be hörden weiter zu dem Fall, der zumindest eine Unhöflichkeit bedeutet, stellen werden, bleibt abzuwarten. Der Vorsitzende des Verbandes der deutschen Presse vertreter in Paris hatte in dieser Angelegenheit an den Präsidenten des Syndikates der ausländischen Presse in Paris ein Schreiben gerichtet. Darin wird darauf hinge wiesen, daß bereits seit längerer Zeit Verhandlungen zwischen der deutschen Botschaft und dem französischen Außenministerium schwebten, um eine Verlängerung der Aufenthaltsgenehmigung für Richard zu erreichen. Diese Genehmigung sei jedoch nicht erteilt worden, was den for mellen Anlaß für die Verhaftung gegeben habe. Gegen Richard liege nichts Nachteiliges in Frankreich vor, es sei aber anzunehmen, daß ein Zusammenhang mit der im vorigen Jahr erfolgten Ausweisung aus Italien bestehe. Es müsse gegen dieses Verhalten der französischen Behörden Protest eingelegt werden. In seiner Antwort hatte der Präsident des Syndikates der ausländischen Presse darauf hingewiesen, daß er unver züglich Vorstellungen erhoben habe. Im Außenmini sterium habe man ihm mitgeteilt, daß man diese Verhaf tung keineswegs billige und daß man sofort dagegen Schritte unternommen habe. v * Peinliche Uebcrraschung. Bor kurzem wurden in einem Würzburger Entbindungsheim zwei Mädchen bom Storch mit je einem Zwillingspärchen beschenkt. Die beiden glücklichen Mütter kamen in das gleiche Zimmer und nun stellte sich im Laufe einer Unterhaltung heraus, daß die vier neuen Erdenbürger einen und denselben Vater hatten. Die Freude der Mütter war durch diese Ent deckung begreiflicherweise beträchtlich gestört, und da eine jede den Erzeuger ihrer Kinder für sich allein beanspruchen wollte, gerieten sie in heftige Meinungsverschiedenheiten. Der Streit fand erst sein Ende, als beide erfuhren, daß der Vater der vier Kinder längst mit einer anderen Frau verheiratet ist! * Weltumsegelung Graf Luckners. Wie verlautet, be absichtigt Graf Luckner, der im letzten Herbst in London weilte, demnächst auf einem zweimastigen Schoner eine Weltreise anzittreten, die ihn nach den Bereinigten Staa ten, Südamerika, Australien, Neuseeland, Japan, China und Südafrika bringen wird. Graf Luckner betonte, daß er nicht als Politiker, sondern als Bürger des Meeres reifen werde. Sein letztes Schiff, die viermastige „Mope- lia", ist bekanntlich im Juli vergangenen Jahres durch Feuer zerstört worden. * 120 Schutz in der Minute. Die schwedische Geschütz fabrik Bvfors hat ein neues 4-Zentimeter-Flugzeugabwehr- geschütz konstruiert, dessen Feuergeschwindigkeit 120 Schuß je Minute beträgt; die Reichweite soll 5000 Meter betragen. * Lawine reißt Goldgräber-Siedlung mit sich. Ein schweres Lawinenunglück ereignete sich im Gebiet des Rio Mancos im Staate Kolorado. Eine große Lawine ging über eine teilweise verlassene Goldaräbersiedlung im Fel sengebirge hinweg, die in 3600 Meter Höhe an einem Steilhang angelegt war. Mehrere Häuser wurden von den Schneemassen in die 500 Meter tiefe Schlucht des Flusses gerissen. Die genaue Zahl der Toten und Verwundeten steht noch nicht fest. Bisher wurden sechs Todesopfer ge borgen. Elf Verletzte suchten auf einem Felsblock Zuflucht, der jedoch durch die Lawine so gelockert wurde, daß Ab sturzgefahr besteht. Frau Cillis überschwengliche Begrüßung kam Marianne etwas überraschend; denn die Hauserin tat so, als sei der Besuch seit langem fällig. Sie entnahm den vorwurfsvollen Worten, daß sich die Laune des Despoten von Tag zu Tag verschlechtere, daß seine Äußerungen — sofern er sich zu solchen überhaupt herbeiließ — mehr und mehr tätlicher Art würden. Frau Cilli ließ durchblicken, daß Fräulein May es nur der ausgezeichneten Qualität der frischgemachten Bratwürste verdanke, wenn sie den alten Herrn heute in etwas besserer Stimmung vorfinde als sonst. Diese Brat würste hatten ihm geschmeckt, und wie sich die Bewohner des hohen Nordens beim ersten Aufblitzen der wieder kehrenden Sonne versammeln, war nach dem Mittagessen das ganze Reithoffhaus zusammengeströmt, um den alten Lukas lächeln zu sehen. Aber jetzt sei er schon wieder ziem lich wild. Nach dieser Vorbereitung riß die Hausfrau die Tür auf, ließ den Gast über die Schwelle, um die Tür gleich wieder zuzuschlagen, bevor Marianne überhaupt eine Ab wehr versucht hatte. Der Förster ging im Zimmer auf und ab und rauchte eine maßvoll stinkende Pfeife. „Ich wundere mich wirk lich, daß ihr es wieder mal der Mühe wert findet, nach mir zu sehen!" begrüßte er sie in beleidigendem Ton. Er wäre zweifellos noch mehr beleidigt gewesen, hätte ihn nicht die Neugier zu eiuer gewissen Toleranz veranlaßt. Jedenfalls erkundigte er sich begierig, ob es wahr sei, daß Robert wegen Schloß Veitschberg Verkaufsverhandlungen führe. „Ja, etwas sei schon daran, bemerkte Marianne zögernd. „Aber " „Was? Dieses Mäusenest kaufen? Der Junge ist ja verrückt!" schrie der Großonkel und prüfte, durch die Luft schlagend, die Halbarkeit seines Stockes. „Er soll sofort hereinkommen!" „Er ist nicht da!" versetzte sie tapfer und laut. „Ich bin allein heraufgekommen und sehr müde. Erlauben Sic, daß ich mich setze?" >Ivriü'Muni wpn i
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