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neues Leben aus ven Ruinen blühe, befinden sich edelsiein- besetzte Tiaren, uns unter den Juwelen wieder der be rühmte große Mogulsiamant, der allein schon ein kleines Bahnnetz aufwiegen dürfte. Andere berühmte Steine der sofort greifbaren Kronjuwelen sind der Darva-i-Nur-Dia- mant, der 186karäüg ist, und der Taj-e-Mah von 146 Karat. ! Gustav Raffke hat also Gelegenheit, sich königlich einzudeüen. Es besteht aber zunächst Anlaß zu der Vermutung, Saß diese Kostbarkeiten ihren Weg über „die große Pfütze" nach Amerika nehmen >— im Austausch gegen amerikanisches Eisenbahnbaumaterial und amerikanische Ingenieure. „Vornehme" Schmuggler im Hultschiner Ländchen. tschechischen Blättermeldungen wurde im Hultschiner Läurchen, dem an die Tschechoslowakei gefallenen Gebiets» teil Preußisch-Schlesiens, wegen Großschmuggels von Labak und Spiritus eine Anzahl hervorragender tschechi scher Persönlichkeiten verhaftet, darunter der Negierungs kommissar einer Hultschiner Gemeinde, ein Bankdirektor, ein Großkaufmann und ein Bankverwaltungsrat. Im ganzen sind in die Angelegenheit dreißig Personen ver wickelt. Wenn der Vater mit dem Sohne . . . Bei einem Boxkampf mit seinem 16jährigen Sohne erhielt, wie aus London gemeldet wird, Harry Best aus Rochester in Kent einen Stoß an den Unterleib, an dessen Folgen er kurz darauf im Krankenhause starb. Woraus man ersteht, daß das Boxen sich als Famalienunterhaltung nicht recht eignet. Äus Simbirsk wird Leninsk. Die bolschewistischen Gonvernemcntsbehörden in Simbirsk, der Geburtsstadt Lenins, beschlossen, die Stadt Simbirsk in Leninsk um zubenennen. Eine amerikanische Filmschauspielerin ermordet. In Newyork fand man die junge, schöne Kinoschauspielerin Luise Lawson in ihrer Wohnung ermordet vor. Die Mör der hatten die Schauspielerin an dem Bettpsosten ange bunden und furchtbar zugerichtet. Im Hause der Dame verkehrten zahlreiche hohe Persönlichkeiten, darunter der ° Bankdirektor Dahl und andere bekannte Millionäre. Dahl ist verhaftet worden, und man glaubt, daß sich der Fall zu einer großen Skandalaffäre auswachsen wird. hinter im Orient. Auch im Orient gab es in den letzten Tagen Erscheinungen eines geradezu nordischen Winters. So sind Gewitter- und Schneestürme über ganz Syrien niedergegangen. Zwei Tage lang waren alle Tele graphenverbindungen mit Ägypten unterbrochen. Zwischen Beirut und Damaskus mußten die Züge drei Tage aus der Strecke liegen bleiben, da die Gleise versperrt waren. Schutz den Schimpansen! Der Generalgouverneur von Frcknzösisch-Westafrika bat den Fang, das Töten, den Kauf und den Verkauf sowie die Ausfuhr von Schim pansen für das ganze Gebiet der Kolonie verboten. Als Grund wird angegeben, daß die große Nachfrage nach dieser Menschenafsenart zum Zwecke der Drüsenüber pflanzung und ähnlicher Versuche die Zahl der Schim pansen bereits erheblich vermindert habe. (Es mag hier bei erwähnt werden, daß der Berliner Zoologische Garten vor einigen Tagen einen jungen Schimvansen er worben hat.) Das größte Hotel der Welt. In Chicago ist man jetzt daran, ein Niesenhotel zu bauen, dessen räumliche Ausmaße ihresgleichen nicht in der Welt haben dürften. Das Kolossalgebäude wird 32 Stockwerke zählen und nicht weniger als 4000 Zimmer enthalten. Es wird in ver schiedene Gruppen geteilt, von denen die eine als Heim für Ledige gedacht ist und diesen neben 800 Zimmern eine Arena für Sportspiele und mit allem Komfort ausgestattete Bäder zur Verfügung stellen soll. Im Speisesaal werden 2000 Personen Platz finden. Die Kosten des Baues wer den auf 4)4 Millionen Dollar veranschlagt. i -° SA? Sarrs MS SÄMM -- t UerlaMnckWg in «ei' IMe. Von Dr. H. Becker. Unsere Hausfrauen haben in den Jahren der Not, » die immer noch nicht abgeschlossen sind, wahrhaftig das j Svarcn in der Kücke aelernt. Und es klinat fast wie An maßung, von ihnen von „Verschwendung" zu sprechen. Und dennoch lassen sich Ersparnisse erzielen, die weniger auf Vermeidung üppiger Lebensweise, als auf Beobachtung von unbewußt außer acht gelassenen Regeln zurückzu führen sind. Um den Begriff einer Verschwendung im Essen fest zulegen — um das Essen handelt es sich zunächst — ist natürlich keineswegs lediglich herauszurechnen, wieviel Stickstoff und Kohlenstoff die zur Verfügung stehenden Nahrungsmittel enthalten. Man gelangt sonst, den Preis dieser Dinge als Hauptsache betrachtend, zu einem vegeta rischen Speisezettel. Vorgemerkt sei aber, daß diese Zeilen nicht den Zweck haben, den vernünftigen Vegetarismus zu bekämpfen. Im Gegenteil wird zugegeben, daß der Vegetarier, der Milch und Ei zuläßt, auf einem sehr guten Wege sich befindet. Der Wert der vegetarischen Bewegung liegt in der Bekämpfung des überschätzten Fleisch genusses. Um eine richtige Wertschätzung zu finden für den Ver lust. den eine Familie durch Brotverschwemdung erleidet, muß man sich erinnern, daß nicht nur die Großen, die Älteren, zu viel Brot genießen, sondern auch und namentlich die Kleinen, die Kinder. Alle Kinder leiden naturgemäß an der Neigung, sich zu l a ng w eil e n. Wo her sollte auch ein Kind die Ideen nehmen, die es zu inter essieren vermöchten? Hat nun die Mutter Zeit, so wird mit mehr oder minder Gewandtheit, manchmal sogar mit Raffinement, ein Spiel eingeleitet, und schnell sind die Quälgeister beruhigt. Wie anders beim armen Kinde! Die Mutter muß schaffen, hat auch vielleicht im Drange der alltäglichen Tretmühle längst zu spielen verlernt; es fällt ihr nichts anderes ein, den Schreihals zum Schweigen zu bringen, als durch Stopfung des Mäulchens, und rettend für beide wird eine Stulle, eine Bemme, ein Stückl oder wie der Provinzialismus sonst lautet. Aber siehe da, nach kurzer Zeit erschallt aufs neue die klägliche Bettelei und so weiter, von Stunde zu Stunde, von Tag zu Tag, und von Jahr zu Jahr. Die Rechnung ist einfach. Wenn der Mann täglich ein Pfund Brot braucht, die Frau und drei Kinder je ein halbes Pfund, so ist das für bescheidene Verhältnisse er heblich, für ärmliche ungeheuer! Wird schon die Behauptung der Schädlichkeit des über reichlichen Brotgenusses manchem überraschend sein, so bleibt vielleicht vielen ein Bissen im Hals stecken, wenn sie hören, daß auch mit dem zweiten typischen Nahrungsmittel, dem Salz, Verschwendung getrieben wird. Das Salz, von dem die Sage geht, daß man gar nicht genug davon essen könne, dessen Besteuerung von den Armen als eine soziale Ungerechtigkeit empfunden wird, weil gerade sie es am stärksten konsumieren. Mehr als zehn Kilo kommen pro Jahr aus den Kopf an Verbrauch. Das Salz, um dessen- willen Kriege geführt worden sind. „Er ißt Salz," sagen afrikanische Völkerstämme, wenn sie einen Reichen bezeich nen wollen. Das Salz hat ein doppeltes Gesicht. Ein mal ist es eine notwendige Ergänzung für pflanzliche Speisen, und ferner ist es ein sehr kräftiges Anregungs mittel für die Nerven. Bezüglich der Notwendigkeit des Kochsalzes, als Zusatz zu Vegetabilien genügt wohl der Hinweis, daß der Pflanzenorganismus Kali im großen Überschuß enthält, während die menschlichen Säfte bedeutende Mengen Natron bedürfen. Da das Salz chemisch als Chlornatrium firmiert und sich mit dem pflanzensauren Kali der Gemüse, des Obstes usw. so um setzt, daß es für unseren Organismus aufnehmbar wird, muß das für diesen Zweck benötigte Quantum unbedingt genommen werden. Kartoffeln z. B. ohne Salz müßten in kurzer Zeit wie Gift wirken. Anders aber verhält es sich mit dem Salz, das zu Fleisch und Fett genossen wird. Hier ist es reines und keineswegs unbedenkliches Reiz mittel, bestimmt, die trägen Organe von Mund und Magen zur Herausgabe von Verdauungssaft zu bewegen. Das Bedenkliche hierbei ist der nachfolgende Durst, der nicht immer mit Wasser gestillt wird. Bekannt ist übrigens, daß Völker, die nur von Fleisch und Fisch leben, wie Eskimos, Jakuten usw., das Salz nicht nur nicht anwen den, sondern sogar hassen. Letzteres tut übrigens auch das Raubtier und mit ihm der Hund. Übrigens ist es mit der Verschwendung des Salzes allein noch nicht einmal abgetan. Nein, wir entwerten mit seiner Hilfe auch noch unser teuerstes Nahrungsmittel, das Fleisch nämlich, wenn wir das Rindfleisch, ! Schweinefleisch, Gänsefleisch usw. pökeln. Dieses Ver fahren, das seinen holländischen Erfinder sogar unsterb lich gemacht hat, vollzieht sich in der Regel, daß das Fleisch mit Salz bestreut oder im günstigsten Fall mit einer konzentrierten Salzlösung übergossen wird. In bei den Fällen werden dem Fleisch große Mengen mit ge lösten Nährstoffen gesättigten Saftes entzogen, während Salz eintritt und allerdings einen schnellen Verderb ver hindert. Später aber muß das Salz wieder ausgezogen werden, es muß gewässert sein und zwar gründlich. Da bei geht dann der letzte Rest der leichtlöslichen Stoffe des Fleisches hin, und leider ist der edelste, natronhaltige Teil dann weg. Das Blut muß unbedingt im Fleisch bleiben, wenn es ein vollwertiges Nahrungsmittel darstellen soll. Das ausgeblutete Fleisch ist, allein genossen, überbaupt nicht imstande, den Menschen zu erhalten, wohl aber Wild fleisch, das noch alles Blut hat. Übrigens ist für den Nährwert des Blutes wiederum sein Reichtum an natron- haltigen Stickstosfverbindungen wichtig. Die angesetzten Stickstoffkörper, Muskeln usw. enthalten vorwiegend Kali, das als einseitige Nahrung zu fürchten ist. s SME, HV5? MS Hw/ - Mitgliedschaft im Verein für Leibesübungen Wilsdruff. Es wird darauf hingewiesen, daß nur die Fußballspieler beim Deutschen Fußballbund angemeldet sind unter: Fuhballabteilung Wilsdruff im V. f. L. 6m übrigen kann jeder Mitglied des Vereins sein, auch wenn er der Turnerschaft angehört. Das gilt vor allem für die Wanderer, Wintersportler und alle passiven Mitglieder. Neuanmeldung und Auskunft bei Karl Preußer, Zellaer Straße oder Lehrer Harter, Grumbach. Weistropp. Am vorigen Sonntag trafen sich folgende Mannschaften in Weistropp zu Freundschaftsspielen: Mitgl. Weistropp gegen 2. Fugend Wilsdruff 1:0, Schülerm. Weis tropp gegen 1. Schülerm. Wilsdruff 0:2, Mitgl. Weistropp gegen 1. Mitgl. Cossebaude 5:1. Es war eine zufriedenstellende Leistung von Weistropp zum Teil die unerwarteten Siege zu erringen. Trotz des ziemlich starken Ostwindes lieferte vor allem Weistropp 1. gegen einen überlegenen Gegner ein interessantes Spiel. Bereits in den ersten fünf Minuten fiel ein ?vr. Als hervorragend ist unter anderem der Ersatztormann Voigt zu benennen, der trotz seiner kleinen Erscheinung seine Sache sehr gut machte. Schiedsrichter Herr Weber, Wilsdruff, leitete bas Spiel einwandfrei. !M>' - « Gn'eMFe/r » - Sportfreund in K.: Pugilat oder Pugilation heißt soviel wie Faustkampf. Ein Pugilist ist ein Faustkämpfer, heute Boxer. Pugili- stisch heißt faustkämpferisch, den Faustkampf betreffend. Liselotte 987: Die Kammersängerin Frau Ottilie Metzger ist eine geborene Frankfurterin (Main). Sie ist verheiratet mit dem Bassisten Theodor Lottermann und wirkte mit ihrem Gatten zu sammen lange am Hamburger Stadttheater. Emma K. St.: Gefrorene Fensterscheiben schnell auftauen zu machen? Man taucht einen Schwamm in Wasser, in das man Salz auflöste, und wifcht damit die gefrorenen Scheiben. Das Eis schmilzt sogleich. Elschen Fl.: Ein Sprüchlein soll dir der Onkel sagen, das mit ,^uten Tagen" etwas zu tun hat? — Nimm diesen alten Hausspruch: „Begehrst du Fried' und guter Tag', So sieh und hör, schweig und vertrag." „Gaudeamus": Kommers- und Vaterlandslieder, vor allem die alten und bekannten, finden Sie im „Lahrer Kommersbuch". Jede Buchhandlung hat es vorrätig oder besorgt es. Theaterfreund R. Sch.: Im Altertum wurden größere Theater gebäude errichtet als heute. Die Stadt Trier besaß während der Römerzeit ein Amphitheater mit rund 57 000 Sitzen. „Friedlich und treu!" Unter dem Investitur-Streit ist der Streit der früheren deutschen Kaiser zu verstehen mit dem Papst, wer von ihnen die Investitur (Belehnung mit den Würden) der Bischöfe zu besorgen habe. „Die Kunst dem Volke": Mathieu Pfeil ist auch heute noch Schauspieler in Frankfurt a. M. Er ist geborener Kölner (22. März 1863). Sie haben recht: Regisseur war er in Stuttgart mehrere Jahre, ging aber gerne nach Frankfurt zurück. » Em Schritt lus MreHt. ^meriLav. LopzwiAkt 1920 lüt. Lur. dl. lüuke, Vresäeu-St Kriminal-Roman von Arthur Winckler-Tannenberg. Dann saßen sie beinander und sie erzählte. Wieder ver schwieg sie nichts, wieder beschönigte sie nichts. Es war ihr, als müsse sie in rücksichtsloser Wahrhaftigkeit hier sühnen, was sie dort lügnerisch sündigte und weiter sündigen würde. Er war blaß geworden, aber ruhig hörte er zu, in freundlichen Worten fragte er, wo sie eine Lücke ließ. Als pe geendet hatte, nahm er ihre Hand. : „Du trägst ihn nicht ?" ! „Den Ring —, die schmachvolle Fessel r Nein. Beinahe wäre ich mit ihm hier erschienen. In der Eile, mit ter ich mich von Hause wegstahl, hatte ich ihn am Finger be halten. Bei der Fahrt hierher, im Wagen erst, habe ich ihr: abgezogen. Willst du ihn sehen?" Er schüttelte den Kopf. „Nein, Lieb, ich dachte nur an dich, was man tut, muß mau ganz tun. Wie du vorhin vergaßest, den Ring abzu ziehen — was natürlich ganz überflüssig war — so könntest tu vergessen, ihn anzustecken und dadurch verstärktes Miß trauen bei diesem mißtrauischsten aller Menschen erregen. „Du host recht. Herbert." j Sie griff in die Tasche und holte den Ring hervor. Da nahm er ihn und ließ ihn funkeln. , „So schenkt Reichtum " >'mte er. „Es muß schön sein, -o schenken zu können. — Uobrigens, weißt du, er gleicht ein wenig dem kostbaren Ringe, den die nr niu Aldern uu> dem Lwüheimschen Balle verloren haben soll." „Auf dem Lentheimschen Balle?" „Ja, Lieb, weißt du gar nichts davon?" j „Nein —" „Die Zeitungen brachten eine Abbildung des Ringes, zur Warnung vor Ankauf —" „Ich habe in diesen Tagen keine Zeitung gelesen." „Das glaube ich —" Plötzlich schrak sie auf, hastig fragte sie: ... „Du meinst doch nicht etwa, es könnte jener Ring sein?" Energisch wehrte er ab. „Nein, nein! Für einen hartgesottenen Schurken halte ich diesen Jan Volkmar, für einen Dummkoos nicht. Und ' es wäre eine Riesendummheit, den soeben gestohlenen Ring solchen Wertes an die Oeffentlichkeit zu bringen." „Solchen Wertes?" „Ja, der vermißte Ring soll fünfzigtausend Mart ge kostet haben und " ' - „Soviel könnte auch dieser wert sein?" „Die Größe Les Diamanten ist dieselbe." „Mein Gott! Mir brennt >der Finger, an dem ich ihn trogen muß —" „Und nun zur Hauptsache, mein arnies Lieb, den Auf schub, die Galgenfrist hätten wir. — Jetzt gilt es, sie auszu nützen. Die ersten Schritte babe ich unternommen. Ich habe Auskunft erngefordert über Jan Volkmar. Wir müssen den Alaun und seine Verhältnisse genau kennen, wenn wir den Kampf gegen ihn aufnehmen wollen. Ich Hobe Schritte unter- nommen, um Gelder aufzubringen. Lin verschiedenen Stel- r' len. Uebcr einen Erfolg ist natürlich noch nichts zu sagen. Ich habe vor ollem die eigenen Erbansprüche gegen meine reichen Verwandten in Frankreich, als Jurist einer scharfen Prüfung unterworfen. Es ist nicht unmöglich, daß ich da etwas erreiche. Im Guten natürlich nicht, im Prozeßwcge, und das kostet Feit, viel Zeit. Ob die «gewonnene genügt, muß ich bezweifeln —" So gilt es neue zu gewinnen. Ich werde alles tun, ok- gleich das natürlich bedeutet, eine folternde Qual zu verlän gern — „Es ist auch meine Qual." „Und du wirst mir stets mitteilen, ob und was du erreicht hast?" „Selbstverständlich. — Ich muß nun auch festzustellen » versuchen, welche Summe von Verbindlichkeiten der Firma : er aufgekauft hat. Was du mir da erzähltest, kompliziert die ( Sache. Hoffentlich gelangt das Geschäft selbst inzwischen zu ? Kräften und kann sich auch seinerseits wehren, wenn es schließ- - lich zur großen Abrechnung kommt. Aber freilich —" Er hielt inne, sah sie fragend an. „Nein, nein", fuhr er fort. „Wir wollen uns nicht klein mütig machen " „Aber auch nicht mit trügerischen Hoffnungen abfinden. Also was: freilich?" „Nun, denn, die Zeit ist freilich zu solchem Aufschwungs nicht angetan. Krieg und Kriegssorge überall. Die Möglich keit eines Weltkrieges lastet auf jedem Unternehmungsmute und nur die ganz Starken können bestimmt hoffen, die KAsen zu überstehen." — Klara senkte den Kopf. „Ja, das sagen alle. — Hollmann auch. Er meinte: Mit solcher Rückendeckung wären wir nun ganz sicher, aber sie sei auch nötig gewesen, denn die besten Häuser wankten —" Er zog sie an sich, zärtlich tröstend. „Mr wollen nicht verzagen, sondern glauben und wagen- Ich will suchen und sinnen. Ich tu's ja für dich und unser Glück —Sie stand auf. „Ich muß fort. Er kann jeden Augenblick kommen. Papa erwartet ihn, jetzt, am Nachmittage —. Ich gehe dem Schwersten, dem Schlimmsten entgegen, ober auch ich tue es für dich und unser Glück —" „Ja, Begonnenes ist unabänderlich. Sei stark!" Ein langer, langer Kuß, dann riß sie sich los und ging. Nasch fuhr sie heim; wie ein Spitzbube schlich sie ins Haus, in ihr Zimmer. — Gott sei Dank, man hatte ihre Abwesen heit nicht bemerkt. Sie ruhte nun wirklich einen Augenblick, sie war matt und müde. Und sie Mief wirklich, als Ian Volkmar vorfuhr und sich melden ließ. Martha pochte. Verstört fuhr Klara aus dem Schlummer empor. Im ersten Augenblick wußte sie nicht, wo sie war, welche Stunde Les Tages eigentlich sei. Ein früher Winternachmittag war herabgesunken und breitete düstere Dämmerung über die Straßen. Ein dichter Schneefall verstärkte sie, und in lichtarmen Kreisen glimmten dir ersten Laternen d-'rrb den Duvü. Die Straßenbahn ILu tete gedämpfter, glitt gerärsschloser dahin, Pferdehufschlag und Räderrosseln erstorben in der iveißen, weichen Decke. Es war alles so schlummerhaft still und zwielichtstumpf, daß das Erwachen schwer fiel. Aber dos Mädchen pochte wieder, und Klara fing an, sich zu orientieren. Sie stand auf und tastete sich zur Tür und fragte: „Martha, Sie?" -Ja, gnädiges Fräulein —" „Ich werde verlangt? Mein Papa -- oder — es ist Besuch gekommen? Treten Sie ein —" Und während Klara sich «u den Türbalken stützte, war Martha hereingekommen. lFortkeLuna folgt.»