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Als er aus dem Dunkel des Flurs auftauchte, sah er neben Christa einen Mann in Uniform stehen. „Der Herr will uns holen", sagte Christa ganz verstört. „Wir sollen vernommen werden." „Ich auch?" fragte Conrad erstaunt. Der Polizeimann nickte. „Wenn Sie Herr Regesa sind, stimmt's." „Dann bitte ich Sie, nicht mit uns zu gehen. Ich möchte dieser jungen Dame mißachtende Blicke ersparen. Geht das?" Der Beamte war einverstanden und ging in die Gast stube. Er war zwar keine Leuchte, wie der Wirt sagte, aber er schien ein guter Kerl zu sein. Dann öffnete Conrad die Haustür und trat mit Christa auf den Marktplatz, der nun gar nichts Idyllisches mehr an sich hatte. Viertes Kapitel. Conrad kannte vom Tage vorher den Weg zur Bürger meisterei. Er schritt mit erhobenem Kopf neben Christa durch die winkligen Gassen und sah den Menschen herausfordernd ins Gesicht. Es sollte niemand wagen, seine Begleiterin etwa mit einem geringschätzigen Blick zu messen oder gar verächtlich den Mund zu verziehen. Das dürste ihm schlecht bekommen. Er bemühte sich, kleine Schritte zu machen, und wartete darauf, daß sie etwas sagte. Da sie schwieg, überließ er sich schließlich seinen Gedanken. Er dachte über das Gespräch mit Koerber nach, und da fielen ihm einige Äußerlichkeiten auf, die ihm plötzlich viel bedeutsamer erschienen als sein Inhalt. Da war die Ungeduld, mit der Koerber sein Gespräch erwartet hatte — seit sieben Uhr hätte er am Schreibtisch gesessen und aus das Telephon gestarrt —, dann das Zittern seiner Stimm«, als er von der Existenz Schlehwes und seinen Beziehungen zu Christa erfuhr und darauf sagte, das sei ein Grund mehr, Christa sofort nach Berlin zu bringen, Venn er könne es als Vormund keinesweas Verschärfter deutscher Protest in Moskau Dramatische Schilderung eines Luftangriffs 13 s rung muß deutscherseits als völlig unzureichend bezeichnet werden. Den selbst zehn Tage nach der Verhaftung und trotz mehrfacher Vorstellungen der deutschen Botschaft war die sowjetrujsische Regierung bisher nicht in der Lage, kon krete Angaben über die den Verhafteten zur Last gelegten strafbaren Handlungen zu machen. Die deutsche Botschaft in Moskau hat diesen Punkt im Außenkommissariat ausdrück lich hervorgehoben, die Beschuldigungen in Anbetracht der ihr bekannten Persönlichkeiten und nach Lage der Umstände als völlig unglaubwürdig bezeichnet und in aller Form Protest wegen der Massenverhaftung offensichtlich unschul diger Reichsdeutscher eingelegt. Das sowjetrussische Auhen- kommissariat versuchte zwar, diesen Protest mit formaljuri stischen Ausführungen- zurückzuweisen, doch wurde deutscher seits der Protest gegen das Vorgehen der Sowjetorgane in vollem Umfange aufrechterhalten. Berlin, 16. November. Wie aus amtlichen Mit- ^ilungen der Sowjetregierung an die deutsche Botschaft in Moskau hervorgeht, sind nunmehr in der Sowjetunion in de„ letzten Tagen insgesamt 23 Reichsdeutsche verhaftet Verden, nämlich neun in Moskau, zwölf in Leningrad, einer in Charkow und einer in Nowosibirsk. Den zuständigen deutschen Vertretungen ist es bisher trotz aller Bemühungen nicht gelungen, die Verhafteten durch einen deutschen Ve- nmten besuchen zu lassen. Erst auf fortgesetztes Drängen hat das sowjetrussische Außenkommissariat der deutschen Vot- ichaft heute die Namen von 14 der Verhafteten und die Ar- Eikel des Strafgesetzbuches mitgeteilt, deren Verletzung ihnen »orgeworfen wird. Es handelt sich angeblich um Spio nage, terroristische Akte und Organisierung staatsfeindlicher Tätigkeit.'^- Diese amtliche Auskunft der sowjetrussijchen Negie- vor, wohl zwei Stockwerke hoch. Wahrscheinlich hat eine Bombe ein Munitionslager getroffen. Zum dritten Male kehrt die gleiche Bombenstaffel zurück. Die Maschinen gehen tief herunter, unbeirrt vor dem hef tigen Abwehrfeuer. Aber sie werfen keine weiteren Bom ben, sondern kreisen über dem Gebiet, um die Wirkung ihres Abwurfs zu beobachten. Dann ziehen sie ruhig ihre Bahn südwestwärts, dem Heimatflughafen zu. Das An versitätsviertel von Madrid eingenommen. St. Jean de Luz, 16. November. General Queipo d'Llano hat am späten Sonntagabend über den Sender Sevilla folgendes amtliches Telegramm des Generals Franco aus Salamanca verlesen, wobei er bemerkte, daß er Befehl des Generals Franco habe, das Telegramm wört lich und ohne jeden Kommentar weiterzugeben: Seit den frühen Morgen haben an der Front von Madrid die roten Milizen angegriffen, worauf sich ein hef tiges Gefecht entwickelte, das bis 1 llhr mittags dauerte. Zu dieser Stunde waren die Roten nicht nur bis zu ihren Stel lungen zurückgeworfen worden, sondern es wurden auch unter heftigem Eewehrfeuer und Handgranatenangrissen die Grüben ihrer Verteidigungslinien genommen. Die Noten haben zwei Eisenbahnbrücken der Nordbahn über den Manzanares, ungefähr 360 Meter vom Nordbahnhof ent fernt, gesprengt. Von diesem Augenblick an begann der An griff mit Tanks, denen Infanterie folgte, die in ihrem Angriffseifer sogar die Tanks überholte. Die Universitäts stadt wurde vollkommen eingenommen. Darauf setzten um 17 Uhr drei Abteilungen unter Führung des Obersten Pague den Vormarsch über Vomlilla, Pasco de Rosales und in die Straßen von Madrid fort, wobei ein merkliches Nach lassen des roten Widerstandes zu merken war." Der Gene ral schloß mit einem „Viva Espana!" Ueber die oben geschilderten Kämpfe wird noch bekannt: Um die Widerstandslinien der Roten zu brechen, mutzten alle Kräfte eingesetzt werden, da unter sowjetrussischer Lei tung die Linien und Gräben aus das modernste angelegt waren. Während der Kämpfe wurde das sogenannte „Inter nationale Bataillon" vernichtend geschlagen. Die roten Milizen wurden von ihrer sowjetrussischen Führung in großen Massen gegen die Linien der Nationalisten geworfen, ohne Rücksicht auf die dadurch verursachten großen Verluste der Roten. Zeder, der zurückwich, wurde sofort erschossen. Trotz diesen verzweifelten Maßnahmen und trotz Verwen dung des neuesten sowjeterussischen Kriegsmaterials wur den die roten Linien glatt durchbrochen. „Aber was habe ich ihm denn getan? Ich kenne ihn doch gar nicht." Christas Stimme zitterte, ihr Kinn schob Üch ein wenig hoch, sie bemühte sich krampfhaft, nicht zu Keinen. „Wir wollen auch jetzt den Kopf oben behalten", sagte Konrad tröstend und griff nach ihrer Hand. „Ich begreife sioerber nicht. Ich habe das Gefühl, als ob er — wie soll H sagen —, als ob er Angst vor Ihnen hätte, Fräulein Echultheß. Aber ich stehe Ihnen bei. Sie sollen sich in kir nicht getäuscht haben." Er spürte den Druck ihrer großen, festen Hand. „Auch Segen Koerber?" fragte sie leise. . Conrad zögerte einen Augenblick. Dann sagte er be stimmt: „Wenn es sein muß, auch gegen meinen Freund »Gerber." „Ich danke Ihnen." Er ließ ihre Hand los und half ihr in den Mantel. Er Kar ebenso plump und schwarz wie ihr Kleid. „Mein Gott, der Toni!" fiel es Conrao plötzlich ein. muß dem Toni Bescheid sagen. Ich darf den Jungen sticht enttäuschen." . Auf ihren fragenden Blick erzählte er ihr schnell die ^schickste vom Tpni. ,Sie müssen ihm unbedingt sagen, daß Sie ihn be stimmt abholen. Ich warte im Flur auf Sie." , Conrad raste, so gut es ging, die steile Treppe hinauf, Me seine Lederjacke und Sportmütze und erreichte nach kizen Irrwegen den Kuhstall. Toni war sehr erfreut, den „Herrn Flieger" Wastl Erstellen zu können, der anscheinend nicht daran geglaubt daß er den Toni abholen würde. Wastl war ein uralter Mann. Conrad gab ihm ohne Hunnen hundert Jahre. Das Gesicht bestand nur aus -Men, es war trocken wie Pergamcntpapier. Aber darin .«»den zwei listige kleine Augen, die ibn ansunkelten, als * Wastl auf der Stelle zu jedem Streich bereit. Conrad drückte ihm die Hand und sagte: „Fabelhaft!" „ Wastl öffnete den zusammcngezogcnen Mund, stieß grillen Laut aus, der wie „Heee" klang. Dabei ^e er ihm auf die Brust Front vor Madrid, 16. November. (Vom Sonderbericht- ttsiatcer des DNB.) Die spanische Hauptstadt liegt in der strahlenden Sonne des Sonntagnachmittags ruhig und friedlich vor uns. Auch mit dem Glas ist kein Mensch k den Straßen zu erkennen, keine Schüsse sind zu hören, kein Flugzeug ist zu sehen. Da ertönt fernes Motovengebrumm. Nnd schon kom men sie von Westen und Südwesten herangebraust: Nationale Kampfflugzeuge in 3000 Meter Höhe. Ätan erkennt sie deutlich an dem schwarzen Kreuz auf dein Schwänzende und der schwarzen Kreisfläche auf den «klügeln, und auf dem Rumpf. Staffelweise brausen sie heran, drei Maschinen, sechs, neun, zwölf, fünfzehn, acht- iehn, kaum schnell genug kann das Glas folgen. Das bedeutet, mehr als ein Aufklärungsflug, das bedeutet Deckung für einen Bombenangriff. Und richtig, während die Kampfflieger die Stadt überfliegen und den Luftraum gegen einen Angriff der roten Flieger sichern, donnern in 1500 Meter Höhe schwere dreimotorige Bomber Hera», eine Staffel von drei Maschinen und eine von zwei. ne fliegen .im Dreieck, ausgerichtet wie auf dem Manöverfeld "ehmen sie Kurs auf das im Nordwesten von Madrid ge legene llniversitätsviertel. Die roten Stellungen werden überflogen, ohne Bomben abzuwerfen. Ein roses Flak geschütz meldet sich. Die Geschosse ziehen ihre Feuerbahn, fleich Leuchtraketen, den Bombern entgegen, jedoch ohne zu 'reffen. Tchon melde» sich die ersten Bomben, drei, zehn, süns- zehn, Unzählige sausen hinab, immer schneller werdend. Nauchfontänen spritzen gen Himmel. Immer neue Bom ben explodieren. Hunderte von Metern hoch erhebt sich kie schwarzgraue Rauchwolke über der Universitätsstadt und dem Nordbahnhof, wo rote Batterien aufgestellt und militärische Anlagen errichtet sind. Einige Minuten später das gleiche Schauspiel bei einer zwei en Bombenstaffel, die andere militärische Ziele mit dem Reichen Erfolge bombardiert hat. Währenddefsen kreisen die Nationalen Kampfflieger ununterbrochen hoch oben im gleißenden Sonnenlicht. Ein rotes Flugzeug e r - !lh e i. n t z u r A b w e h r. Wieder rückt das erste Geschwader heran, wieder ergießt sich ein Vombenregen. Die ununterbrochen erfolgenden Explosionen donnern mie ein Gewitter. .ganze Front scheint den Atem anzuhalten, kein Eewehr- !dier, kein Geschütz dröhnt. Plötzlich zischt im Vordergrund, K der Nähe des Nordbahnhofs, eine Flammengarüe her- (Nachdruck verboten.» Aus aller Welt. * Deutsche Glückwünsche an Rhdz-Smiglh. Anläßlich seiner Ernennung zum Marschall sind dem Oberbefehls haber der polnischen Armee aus allen Ländern Glück wunschtelegramme zugegangen. Das Telegramm des Mi nisterpräsidenten Generalaberst Göring veröffentlichen fast alle polnischen Blätter im Wortlaut. Weiter wird darauf hingewiesen, daß der deutsche Militärattache dem Mar schall Rydz-Smigly ein Handschreiben des Generalfeld marschalls von Blomberg überreicht hat. * Flugzeugstützpunkt „Westfalen" wieher i» Bremen. — „Schwabculand" nimmt der» Dienst wieder auf. Flug zeugstützpunkt „Westfalen" der Deutschen Lufthansa traf am Sonnabend, von Fernando Noronha kommend, in Bremen ein, wo hinter der „Schwabenland" festgemacht wurde. Die „Westfalen" war ein Jahr von Bremen ab wesend. Auf der Heimreise hatte das Schiff schwere Stürme zu Wersteheu, die ihm jedoch nichts anhaben konnten, vielmehr die Reise noch befchleunigten. Zur Begrüßung der „Westfalen" waren Vertreter der Deut schen Lufthansa anwesend, die gleichfalls die Verabschie dung der „Schwabenland" vornahmen, die am Sonntag Bremen verließ, um den Dienst Anfang Dezember wieder aufzunehmen. * Zum Tode verurteilt. Das Schwurgericht Kottbus verurteilte den 23jährigen Andreas Szymanski wegen Mor des zum Tode. Szymanski hatte in der Nacht zum 18. Ok tober d. I. die Dienstmagd Anna Graefe, die mit ihm bei einem Bauern in Tvebbus beschäftigt war und «in Kind von ihm erwartete, im Schlaf erwürgt und die Leiche im Garten des Grundstücks seines Brotherrn vergraben. * Wüste Szenen im Finanzausschuß Ler französischen Kammer. Im Finanzausschuß der französischen Kammer ist es anläßlich der Weiterberatung her Steuerresormvor- lage zu heftigen Zwischenfällen gekommen. Als der Abge ordnete Denais an einer Bestimmung Kritik übte, di« sich mit einer gewissen Beamtengruppe befaßt, glaubte der politisch links von ihm stehende Abgeordnete Cata lan, darin eine ans. ihn gemünzte persönliche Bemerkung erblicken zu müssen, nnd stürzte sich mit geballten Fäusten auf den Kritiker. Dieser bezog sofort Abwehrstellung, und es wäre beinahe zn einem regelrechten Boxkampf ge kommen, Wenn nicht die anderen Ausschußmitglieder schleu- uigst dazwischengesprungen wären, um die beiden Streit- Hähne zn trennen. Es dauerte mehrere Minuten, bis sich die Erregung gelegt hatte. Ob dieser Zwischenfall ein Nachspiel haben wird, steht noch nicht fest. * „Meuterei" jugendlicher Militärmusiker eines englischen Regiments. London, 16. November. Eine sonderbare „Meuterei" von 16 Knaben, die beim zweiten Bataillon des Lester- fhire-Regiments als Militärmusiker dienen, spielte sich während des Wochenendes in der Kaserne von Ebrington in der nordirischen Grafschaft Londonderry ab. Die jugend lichen Musiker, die mit den Dienstvorschriften unzufrieden waren, schlossen sich in der Nacht zum Sonntag in einen Ka- sernenraum ein und verbarrikadierten die Tür mit eisernen Bettstellen und anderen Möbelstücken. Als sie am Sonntag morgen dem Appell nicht Folge leisteten, wurden sie zunächst ausgefordert, sich freiwillig zu „ergeben". Da sie sich wei gerten, wurde die Militärfeuerwehr eingesetzt, die mit Hilse gewaltiger Wasserstrahlen die Fenster zerschmetterte und den Widerstand der Knaben zu brechen versuchte. Auch dieses Mittel blieb ohne Ersolg. Die Feuerwehrleute versuchten hierauf, durch die Fenster in den verbarrikadierten Raum einzudringen, wurden aber in einem erbitterten „Gefecht", in dem sich die Knaben mit allen möglichen Wurfgeschossen verteidigten, zurückgeschlagen. Als nächste Maßnahme wurde das ganze Gebäude von Soldaten umzingelt. Die jugend lichen „Meuterer" setzten hierauf die als Barrikaden ver wendeten Möbelstücke in Brand, und nur durch ein sofor tiges Eingreifen der Feuerwehr konnte eine Feuersbrunst vermieden werden. Schließlich gelang es dem Bataillons kommandeur durch gütliche Bitten und Versprechungen die Knaben zu überreden, den Widerstand aufzugeben. Sie konnten das Dienstgebäude verlassen, ohne gemaßregelt zu werden. erlauben, daß sein Mündel mit einem Abenteurer — das sei dieser Graf doch ohne Zweifel, wenn nicht noch Schlimmeres - umycrziehe. Conrad hatte den Tonfall seiner Worte wieder deutlich im Ohr, er fand jetzt, daß diese Sorge unecht gewesen war. Und am Schluß des Gesprächs hatte Koerber ihn angefleht - er hat tatsächlich gefleht, wiederholte sich Conrad diese erstaunliche Fest stellung —, doch unter allen Umständen und mit allen Mitteln Christa zu ihm zu bringen oder sie zu bewegen, ins Sacrä Coeur zurückzukehren, es gäbe fonst ein furcht bares Unglück. Alle diese Kleinigkeiten, die Conrad während der Haft des kurzen Telephongespräches nicht bewußt geworden waren, paßten nicht zu dem früheren eisenharten, kühnen und nüchtern abwägenden Finanzmann, der er nach dem Kriege geworden war. Dieser Koerber am Telephon war ein Mensch, den er sich nicht vorstellen konnte, den er nicht kannte, denn es war ein Mensch, der Angst hatte, der aus Angst ungerecht war. Conrad fühlte sogar etwas wie Verachtung gegen diesen fremden Koerber, denn er hatte ihm verboten, Christa mit Geld auszuhelfen; es sei sein und nicht Conrads Geld, wenn das Fräulein Schulthetz Schulden ge macht hätte, so würde er die bezahlen, wenn sie wieder in Berlin wäre, aber nur unter dieser Bedingung. Unwillig und bedrückt zugleich über diese Feststellung schüttelte Conrad den Kopf und sah Christa mit einem verstohlenen Blick an. Sie ging still neben ihm, mit niedergeschlagenen Augen, als traue sie sich nicht aufzusehen. Aber ihre Lippen waren fest aufeinandergepreßt, es sah nicht aus, als wolle sie etwa ein Weinen unterdrücken. Conrad hatte vielmehr die deutliche Empfindung, daß es ein Ausdruck von Trotz und fester Entschlossenheit war. Sie schien ein Mensch zu sein, in dem der geringste Widerstand alle Kräfte zn feiner Überwindung aufrief. Es muß eigentlich herrlich sein, sein ganzes Leben neben einem so tapferen Mädchen hergehen zu können, dachte er und griff plötzlich nach ihrer Hand. Sie über ließ sie ihm ohne Erstaunen und Widerstreben, als habe sie darauf gewartet. Er geriet darüber einen Augenblick in einen etwas taumeligen Zustand, der ihn alles, was gewesen war und noch bcvorstand, vergessen ließ. Jet^ mußte man den Triumphmarsch aus „Sigurd Josalfa, pfeifen! «Fortsetzung folgt»