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Ottendorfer Zeitung : 16.09.1936
- Erscheinungsdatum
- 1936-09-16
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Digitalisat
- Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1811457398-193609163
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1811457398-19360916
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1811457398-19360916
- Sammlungen
- LDP: Bestände der Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Ottendorfer Zeitung
-
Jahr
1936
-
Monat
1936-09
- Tag 1936-09-16
-
Monat
1936-09
-
Jahr
1936
- Titel
- Ottendorfer Zeitung : 16.09.1936
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l1j «Rachvrucl verbvlen.» Heino fühlt, daß ihm die Hände zittern, aber er reißt sich zusammen, um es den anderen nicht merken zu lassen. „Ich verstehe Sie nicht ganz, Jörshagen. Was meinen Sie damit?" „So ganz bring' ich's auch nicht mehr zusammen. Da war heute auf der Auktion ein Stolper, der hat Stein und Bein gejammert über die Verhältnisse zu Hause. Natürlich hat er recht: ist auch zum Hundejammern! Der hat uns nachher beim Frühstück den .Fall Nutzlast' erzählt. Der Junge soll ein ganz tüchtiger Mensch sein, aber der Vater hatte sich irgendwie verbaut, mit 'ner Mühle oder so, und als der Sohn dann an die Reihe kam, waren mehr Schulden da, als er geahnt hatte. Die Fortsetzung können Sie sich selber ausmalen . . Der Dünger mußte auf Kredit genommen werden, Futter ebenso; dazu die schlechte Ernte in diesem Jahr. Man denkt natürlich immer, es müsse noch einmal weitergehen, aber seit den Bank krachen sind die Hypothekeninstitute auch nicht mehr auf Rosen gebettet. Da kommt alfo neulich ein Sachverstän diger direkt aus Berlin, schnüffelt zwei Tage auf dem Gut . . . Warten Sie mal: Jetzt habe ich auch den Namen! Rassehne heißt es, dreizehntauscud Morgen — also auch für Pommern allerhand. Na also: Der schnüf felt herum, hat überall was auszusetzen und schwimmt wieder ab. Öon! denkt unser Freund. Dieses Mal hat's noch nicht eingeschlagen! Irrt sich aber und kriegt 'nen Brief, in dem so was von .Zwangsversteigerung' oder ,Zwangsbewirtschaftung' steht . . ." Heino hat atemlos zugehört. „Und was hat Herr von Natzlaff getan?" „Verschwunden ist er! Seil drei Tagen spurlos ver schwunden! Seine Mutter soll auf dem Gut sitzen und 'ne entfernte Verwandte Die haben nun die Ehre und das Vergnügen, täglich Gläubiger auf dem Hof hcrum- kriechen zu sehen, und wissen nicht, was sie, anfangen sollen." „Natzlafs hat sich also ?" „Selbstmord, meinen Sie? Mein Gewährsmann war anderer Ansicht. Zuerst einmal ist der Gewehrschrank hübsch in Ordnung gewesen; keine Waste hat gefehlt. Und dann will ihn einer im Schnellzug nach Berlin gesehen haben. Da läuft er nun also von Pontius zu Pilatus, findet natürlich nichts. Und selbst wenn er was finden Die Arbeitslosigkeit überwunden. Das Volkseinkommen um jährlich elf Milliarden gestiegen. — Der Lebenshaltungsstand verbessert. In Sowjetruhland'Vernichtung aller Lebensmöglichkeiten. Nürnberg,, 12. September. Hauptdienstleiter Fritz Reinhardt, Staatssekretär im Reichsfinanzministe rium, gab auf dem Parteikongretz in einer ausführlichen Rede an Hand zahlreicher beweiskräftiger Zahlen einen Ueberblick über die soziale, wirtschaftliche und finanzielle Gesundung Deutschlands seit der Machtübernahme. Er führte dabei u. a. aus: Die Massenarbeitslosigkeit in Deutschland ist über wunden. Die Zahl der statistisch erfaßten Arbeitslosen be trägt gegenwärtig nur noch rund eine Million. In dieser Million spiegelt sich eine tatsächliche Arbeitslosigkeit nicht mehr. Es ist in jeder Volkswirtschaft so, daß ständig ein Teil der Arbeitskräfte den Arbeitsplatz wechselt und dabei vorübergehend arbeitslos wird. Eine Dauerarbeitslosig keit von unbeschränkt Arbeitsfähigen gibt es in Deutschland nicht mehr und wird es in den vorgekommenen Ausmaßen niemals wieder gebe». Der Kampf des nationalsozialistischen Deutschland um die Verminderung der Arbeitslosigkeit hat zur gewollten gesunden Vergrößerung der Nachfrage nach Gütern und Leistungen und damit zur Ver mehrung und Vergrößerung der Umsätze in der deutschen Volkswirtschaft und zu einer sehr bedeutenden Er höhung des Volkseinkommens geführt. Das Volkseinkommen stellt den Betrag dar, der zur weiteren Bestreitung der Lebensbedürfnisse der Deutschen zur Ver fügung steht. Die Zunahme des Volkseinkommens stellt die Grundlage für eine weitere Aufwärtsentwicklung dar. Es sprechen alle Anzeichen dafür, daß die Aufwärtsentwick lung noch lange nicht ihren Höhepunkt erreicht haben wird. Der Bolschewismus zerstört, wir bauen auf. Darin unterscheidet sich der Nationalsozialismus grund legend vom Bolschewismus: Die bolschewistische Revolu tion ist darauf abgestellt, volkswirtschaftliche Werte zu zer stören und niederzureißen und in zwangsläufiger Folge da von die Lebensgestaltungsmöglichkeiten der Menschen zu vermindern, die nationalsozialistische Revolution dagegen ist darauf abgestellt, im Verfall begriffene volkswirtschaft ¬ liche Werte vor dem Verfall zu bewahren, neue volkswirt schaftliche Werte zu schaffen und die volkswirtschaftlichen Werte zum Nutzen der Gesamtheit aller Volksgenossen fort gesetzt zu erhöhen. Der Reallohn des Durchschnittsarbeiters in Sow jetrußland ist innerhalb der vergangenen acht Zahre um zwei Drittel gesunken. Die Nominallöhne sind von 1929 bis 1935 um das Zweieinhalbfache gestiegen, die Lebensmittelpreise sind jedoch um dasSechs- bis Fünf zehnfache gestiegen. Auch die Preise für Kleidung und die Wohnungsmieten sind gestiegen. Der Reallohn beträgt demgemäß heute noch ein Drittel des Reallohnes von 1928. Die zur Verfgüung stehenden Lebensmittelmengen reichen bei weitem nicht aus einen normalen Bedarf der Bevölke rung Sowjetrußlands zu decken. Im nationalsozialistischen Deutschland ist die Lage der Arbeiter nach Durchführung des ersten Vier-Zahresplanes Adolf Hitlers eine wesentlich bessere als je zuvor und be ginnt der Lebenshaltungsstand, zunächst insbesondere der jenige der Minderbemittelten und der Kinderreichen, sich zu verbessern und die Schichtung der Lohneinkommen sich in günstiger Richtung zu verschieben, und im bolschewistischen Rußland ist die Lage der Arbeiter nach zwanzigjährigem Experimentieren und nach Durchführung der verschiedenen Fünf-Jahrespläne schlechter als je. Bolschewismus heißt: Brutale Senkung des Lebenshaltungsstandes aller Schaffenden und Vernichtung aller Lebensmöglichkeiten für Hausbesitzer, Handwerker, Gewerbetreibende und sonstige private Unternehmer. Nationalsozialismus heißt: Sicherung und Verbesserung des Lebenshaltungsstandes aller Schaffenden durch Erhaltung und Förderung des Privateigentums und des privaten Unternehmertums und durch Abstellung allen Denkens auf die allgemeinen Interessen des Volksganzen nach der Erkenntnis, daß der einzelne nichts ist, ohne Glied einer Gemeinschaft zu sein, und daß das Wohl des einzelnen sich im tiefsten Grund nach dem Wohl der Volksgemein schaft bestimmt. San Sebastian in der Hand Francos. Hendaye, 13. September. San Sebastian befindet sich seit Sonntag früh in den Händen der nationalistischen Truppen. Morgens um 3 Uhr sind die ersten Abteilungen von allen Seiten in die Stadt eingedrungen, ohne nennens werten Widerstand zu finden. Die Nachhut der roten Streitkräfte hat sich, der Hauptmacht folgend, in Richtung Bilbao zurückgezogen. Ein Teil der roten Kämpfer, ist in Booten über das Meer nach Frankreich geflüchtet. Trotz aller Vorsichtsmaßnahmen der baskischen Polizei hat es nicht verhindert werden können, daß die Anarchisten in letzter Minute doch noch ihr sinnloses Zerstörungswerk beginnen konnten. Der Kursaal steht in Flammen. Auch an einigen anderen Stellen der Stadt sind große Brände ausgebrochen. Bevor die roten Streitkräfte San Sebastian räumten, haben sie die Rnndfunkstation, die Telephonzen trale und das Telsgraphenamt zerstört und einen für den inneren Verkehr der Stadt wichtigen Stratzentunnel ge sprengt. Anwerbung minderjähriger Franzosen für die Madrider Regierung. Paris, 14. September. Das „Journal" veröffentlicht am Sonnabend in großer Aufmachung einen Bericht über die Anwerbung von minderjährigen Franzosen, die in den Reihen der Madrider Regierungstruppen kämpften. Das Blatt stützt sich auf einen Brief einer Pariser Familie, deren 17jähriger Sohn von der sog. „internationalen Arbeiter partei" angeworben und mit 13 anderen Freiwilligen nach Spamen abgereist sei. Alle Bemühungen der Eltern, ihren Sohn ausfindig zu machen, seien ergebnislos geblieben. Englische Vorwürfe gegen Mexiko. London, 14. September. Der politische Korrespondent der „Morningpost" meldet, daß nicht nur dasVer - halten Portugals, sondern auch das jenige der mexikanischen Regierung die Arbeiten des Internationalen Untersuchungsausschusses be einträchtige. Die Tätigkeit des Ausschusses werde durch die offene Art und Weise, mit der Mexiko der Madrider Re gierung durch Lieferung von Waffen helfe, schwer bedroht. Tatsächlich würde man kaum überrascht sein, wenn die mexikanische Regierung in der nahen Zukunft öffentlich ihren Entschluß kundgeben würde, die Madrider Regierung zu unterstützen. Der Streik in Lille. — Neue Streikbewegung in den Vogesen. Paris, 14. September. Ministerpräsident Blum kehrte am Sonntagabend aus Lille nach Paris zurück, ohne daß es ihm gelungen ist, den Streik der Textilarbeiter beizulegen. Aus einer amtlichen Verlautbarung geht hervor, daß die Negierung beabsichtigt, einen Schiedsspruch zu fällen, der von beiden Parteien angenommen werden muß. Leon Blum wird innerhalb der nächsten 24 Stunden ein Regierungs- Mitglied'zum Schiedsrichter ernennen, der in den weiteren 24 Stunden den Streit schlichten soll. Inzwischen droht der Streik auch auf die Textilindustrie in den Vogesen über zugreifen. 2300 Textilarbeiter sind dort bereits in den Streik getreten und haben die Betriebe besetzt. Man spricht von der Gefahr eines Generalstreiks. Schwere Unruhen in Gibraltar. Auflösung des Flüchtlingslagers. London, 14. September. In Gibraltar kam es am Sonntagabend zu schweren Unruhen, als etwa ovo englische Flüchtlinge aus La Linea gegen den Beschluß am Behörden, das Flüchtlingslager zu schließen,, protestiert^ Das Lager Mar für die in La Linea ansässigen Englanvm errichtet Morden, die infolge des spanischen Bürgerkrieges nach Gibraltar geflohen Maren. Die Mitteilung,, daß da- Lager am Montag geschlossen Morden solle, rief grosis Beunruhigung unter den Flüchtlingen hervor, -re zeigten sich nicht gewillt, nach La Linea zurückznkehren, vas sie immer noch für unsicher hielten. Die Flüchtlinge, darunter Frauen und Kinder, mar schierten in der Richtung auf das Regierungsgebaude, wurden jedoch von den Schutzleuten nach dem Polizeipräsi dium abgelenkt, Mo die Anführer verhaftet Murden. M Menge geriet hierauf in Erregung und versuchte das Polizeigebäude zu stürmen. Die Polizei ging mit Gummiknüppeln gegen die Menge vo r. und verletzte mehrere Personen. Da Meliere Unruhen befurch tet werden, ist das Regierungsgebäude mit einer Polizei kette umgeben Morden. Die Flüchtlinge verbrachten die Nacht auf den öffentlichen Plätzen der Stadt. Bergsturz Vernichte! Zwei norwegische Dörfer. 73 Tote, über 1ÜV Verletzte Oslo, 13. September. Nach einer Meldung aus Bergen hat am Löen-See im Bezirk Nordfjord in West norwegen ei» schweres Bergsturzunglück ereignet. Nach den bisher vorliegenden Nachrichten ist ein riesiges FelssW in den See gefallen und hat eine Flutwelle verursacht, durch die zwei kleine Dörfer fast völlig vernichtet worden sind. Die Katastrophe ereignete sich in der Nacht zum Sonn tag gegen 5 Uhr früh. Die Flutwelle, die durch das Hei- unterstürzen der riesigen Felsmassen in den See entstand, überflutete die beiden kleinen Dörfer Boedal und Nesdal, die unmittlbar an dem See liegen. In Boedal blieb ledig lich ein Haus verschont, alle übrigen wurden von Fluten so überraschend überschwemmt, daß die schlafenden Bewoh ner keine Gelegenheit hatten, zu fliehen. In Nesdal blieben drei Häuser unbeschädigt. Die Zahl der Todesopfer wird auf 73 geschätzt. Schwel verletzt sind 13. Von den über 1VV Leuten, die unmittelbar am See wohnten, dürften nur wenige unverletzt daoom gekommen sein. Einige von den Verletzten wurden dum die Flutwelle über 30V Meter fortgeschleudert. Vordm hat die Welle auf einer Strecke von 1500 Meter vom Sek entfernt, Verheerungen angerichtet, die Häuser wurde» vernichtet und die elektrische Leitung zerstört. Auch eme Sagemühle wurde niedergerissen. Die geretteten Ennooh- nex der zerstörten Häuser wurden provisorisch in den weM gc» Häusern untergebracht, die der Katastrophe nicht z»»* Opfer gefallen sind. Die Gegend vom Löen-See, eine der schönsten VeE landschaften Westnorwegens, die alljährlich von viele» Touristen besucht wird, ist vor 31 Jahren, im Jahre schon einmal von einer ähnlichen Katastrophe heimge^ worden. Damals hatte die ebenfalls durch einen Bergst»^ entstandene Flutwelle in Boedal 60 Todesopfer gefordert Oslo, 13. September. Bei der Bergkatastrophe »/! Löen-See sind nach den letzten Feststellungen insgesamt Menschen, darunter 30 Kinder, ums Leben gekommen, u»° zwar sind in Nesdal 26 und in Boedal 44 Todesopfer ZU klagen. Außerdem wurden vier Menschen aus zwei ein!»»' gelegenen Gehöften getötet. Neun Schwerverletzte wurde» ins Krankenhaus eingeliefert. Der Sachschaden wird »A rund 600 000 Kronen geschätzt. Der Teil des Berges, der '» den See stürzte, war etwa 800 Meter hoch und 300 Mem breit. Straßen und Brücken wurden zerstört und gE Felsblöcke wurden durch die Flutwelle von der einen Se^ des Sees zur anderen hinübergeschleudert. Ein Besucher dck Unglücksstelle berichtet, die Ufer des Loen-Sees sähen aU»- als hätte ein Riese mit einem Besen alles hinweggefegt. u Rürnb fts Tage- Sonner Wauerräm ükHen Einmc Wgten Fori Mne sieh Eehrmach bk» Oberbefel F r i t s ö ^neraladmir eberbefehlshc M Staatsse «!ilch, umg M Eenerali Vierls Mit mili ^ten her in ! ^ffe heran, Hnen die Kc Wver". Ebe lagdgesch Boelcke" und An dem Ze: lassen umkr verziere ^gehaltenen im Sturzfl Meter Hö Äer, das ih Schlachtfeld" »lak-Abt- Dtzlich tauch »e in ein m gleichen ^en für die ^ter Feuer, ^hert und b A>en beschoss Mwasfe bil chugzeuge, di Achtung in gl Mwader ui "agsgruppe. VorfLI k. An gestre Ziterregimer M, pariert stl der fünf l Zls vor der '^d verlasser ^Stellung, - ,^r das Fel! ft der dies o wenige T ^jali aus. Di, ..Der Re M dem Vor e r w a :°Mkugeln M ab, währ °g°n die - ?kden, denei /s Vormarst ^tzt wird. - Eine mot gliche Sp Mzerabweh §ten und sc .vorNeyunp mle Sechstes Kapitel. Der Pastor Jakob Billinger sitzt in seinem Studier zimmer im Dors Rassehne und memoriert die Predigt, die er morgen, am Sonntag, seinen Gemeindekindern halten ivill. Weil das Zimmer groß und kalt ist — aus Spar samkeitsgründen wird nur der eine große Kachelofen im Pfarrhaus geheizt —, hat er sich seinen Mantel angezogen und eine warme Decke um die Füße gewickelt. Der Pastor ist ein kräftiger Mann, und seine Stimme klingt schallend im Raum; denn seit Jahren ist es seine Gewohnheit, laut sprechend zu memorieren. Neben ihm liegt sein Hund. Der Pastor hat stets Hunde gehabt und liebt Hunde. Das R seiner Rede klingt so, wie man es in den Ostseeprovinzen des ehemals russischen Reiches ausspricht; denn ehe der Pfarrer die Seelsorgerstelle hier in Hinterpommern übernahm, war er in Kurland ansässig So wie sein Pater und sein Groß vater es auch waren: Kämpfer für den deutschen Gedanken sollte — damit ist ihm auch nicht geholfen. Ein Gut heute ohne liqnide Mittel " „Dann mag er doch verkaufen!" „Sie ahnungsloser Jüngling! Meinen Sie denn, ein Mensch kaufe heute ein Gut in Pommern?" Heino ruft nach dem Kellner. „Entschuldigen Sie mich, Jörshagen! Ich habe den Tag über ein bißchen viel vor- gehabt . . . Man wird müde." „Gut!" sagt der andere. „Gehen wir in die Baba! Aber vielleicht sieht man sich noch mal? Eigentlich wollte ich nachher die kleinen Tanzmädchen beehren. Na, wie ist's damit?" „Nein — danke." „Auch schön. Also morgen zum Frühstück im Hotel!" Aber am anderen Morgen ist von Heino Karzin nichts mehr zu sehen. Der Herr habe ein paar Briefe an Königs berger Adressen hinterlassen, die noch besorgt werden müßten, und sei am frühen Morgen abgefahren, berichtet der Portier. Es scheine ein plötzlicher Entschluß gewesen zu sein; der Chauffeur habe nichts von der Absicht seines Herrn gewußt und sei selber überrascht gewesen. In den Briefen teilt Heino mit, daß er lieh vorläufig zu keinem Geschäftsabschluß entschließen könne; mehr noch: daß es überhaupt zweiselhaft sei, ob er sich jemals in diesem Sinne festlegen werde. Er selber hat dem staunenden John Brown eröffnet, man müsse so rasch fahren, wie man könne; denn spätestens am Mittag wolle man am Ziel sein. Und das Ziel sei Schloß Rassehne in Pommern. auf äußerstem Vorposten. Und in der Schreibtischschublav liegt der geladene Revolver . . Während Jakob Billinger Vie Religion ver Liebe '» seinen Worten memoriert, hängt sein Blick an der Tusök Zeichnung, die seinen alten Sitz in Kurland zeigt. Es» Land, das er liebt und immer lieben wird, ein Land, i» dem er Schweres erlebt hat. Seit Luthers Reformatio» hat mancher Jakob Billinger auf der Kanzel gestanden und es ist ein eigenes Blut, das in diesem Geschlecht fließ» Da ist Jakob Billinger, Feldpropst im schwedische» Regiment Södermanland. Die Familiengeschichte saß nichts darüber, wie er dahin kam, aber sie weiß zu be richten, daß er mit Karl dem Zwölften, dem „Nordische» Adler", bei Pernau landete, daß er den Sieg bei Rarst» mitgemacht und den König auf seinen Kriegszügen bi» hinunter zu den Ungläubigen begleitet hat. Seitdem n», die Billinger in Kurland ansässig. Nur eine Ausnaln^ gibt es noch: Jakob Karl Billinger, der im Heere Fried' richs des Großen Prediger und Soldat gewesen und re» eine Kugel in der letzten Schlacht des Siebenjübriac» Krieges bei Torgau dahinstreckic. Auch Jakob Billinger weiß, Ivas Krieg ist. Es eine Zeit gegeben, in der sein Pfarrhaus zwischen dä Fronten lag und in der Deutsche und Russen über 'lst hinwegschossen. Es hat eine Zeit gegeben, in der man sei»' Amtsbrüder an den Beinen von der Kanzel heruweu schleifte und in der er selber mit Bibel und Revolver d' Empore bestieg. Der Herr Pfarrer weiß eines: Wenn es zu predsist» gilt, wird er predigen; wenn aber einer auf ihn schn'» wird er wiederschicßen. „Ange um Auge — Zahn " Zahn!" sagt er laut, obgleich es eigentlich nicht in - morgige Predigt paßt. Er schilt sich, weil er seine o danken so leichtfertig hat laufen lassen, wendet sich wie „ seinen beschriebenen Bogen zu und memoriert wen ' Aber er soll nun einmal heute nicht in Ruhe arbeib» können. Denn jetzt streift sich ein Jemand draußen Schmutz von den Schuhen, und wenig später steht Cm Redenthin im Zimmer. „Störe ich, Pastor Billinger Er wirft die Decke ab, steht auf, ist viel kleiner al- Besucherin, aber doch in seiner Untersetztheit üämmm kraftvoll. „Ein Pfarrer darf sich niemals gestört fu^ Fräulein Christa! Haben Sie etwas von Herrn von lass gehört? lind wie gebt es der Errellon omon e>< llh , Christa Hoben; obg L' „Dieter »alles vera 7! dann wi ^chverständ Der Pfa „ Achselzu c. dagesessc Mwenpensi Berlin manchmal Milien od< Tage, Z uns wcn drüben L^ter noch l s geht nich „Warun H.,"Die Z mehr kein Gel' Der Pfa Aken, Frä rMichkcitei L°N. Wo Chri an. „D ^»ie Alma gefragt, 'Ahr V, t? ist mit t »Ur vor Ken "Hai er ü °ine F U genug i U einmal ^Dieters hier. ^"desbem . 'M In
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